Liesborn

Liesborn

Liesborn ist ein Ort der Gemeinde Wadersloh im südöstlichen Teil des Kreises Warendorf in Nordrhein-Westfalen. Er liegt etwa 7 km nordwestlich von Lippstadt. Die bis zur Gemeindereform 1975 eigenständige Gemeinde hat heute ca. 4300 Einwohner. In der östlichen Nachbarschaft grenzt das Kurbad Bad Waldliesborn an, das heute Teil der Stadt Lippstadt ist. Nächstgelegene Stadt im Kreis Warendorf ist Beckum.

Liesborn, um 972 das erste Mal urkundlich erwähnt, ist bekannt durch die Abtei und die Abteikirche Liesborn. In dem 1803 aufgelösten Benediktinerkloster ist heute das Museum Abtei Liesborn, das Kreismuseum des Kreises Warendorf, untergebracht, das sich vor allem durch eine überregional bedeutende Kruzifixsammlung auszeichnet. Nach dem ehemaligen Altar der Klosterkirche ist der Meister von Liesborn mit seinem Notnamen benannt.

Im Museum Abtei Liesborn finden jährlich im Mai/Juni Konzerte (Kammermusik) statt, die inzwischen überregional bekannt sind.

Inhaltsverzeichnis

Ortsteile und Bauerschaften

  • Göttingen
  • Staken
  • Hentrup
  • Liesborn (Das Dorf)
  • Osthusen
  • Suderlage
  • Winkelhorst
  • Böntrup

Geschichte

Dieser Artikel oder Abschnitt besteht hauptsächlich aus Listen, an deren Stelle besser Fließtext stehen sollte.

Liesborner Geschichte:

zusammengestellt unter Einbeziehung der historischen Übersichtstafeln der Liesborner Abtei (keine Anspruch auf Vollständigkeit)

Steinzeit: Steinwerkzeugfunde, Grabhügel bei Nölke östlich der Glenne

vor Christus: Brukterer (germanisches Volk) leben im Münsterland

Zeitenwende: kleiner Hellweg an der Lippe in Göttingen „Römerstraße“

bis 9 nach Chr. großes Römerlager (ca. 10 Hektar) in der Nähe von Haus Heerfeld vermutet

vor 784: wahrscheinlich schon viele Höfe vorhanden

vor 784: vermutlich schon Taufkirche Liesborn mit großem Taufbezirk

784: Schlacht zwischen Sachsen und Franken an der Lippe in Suderlage

799 ?: Gründung des Damenstiftes von Karl d.Gr. u. Papst Leo III?

um 800: Roswindis wird 1.Äbtissin (heilige Roswitha von Liesborn)

um 800: Simeonsreliquie und Heiligkreuzreliquie kommt nach Liesborn

10. Jahrhundert: Stiftung des Liesborner Evangeliars

10. Jahrhundert: Stiftung des ersten Simeonschreins

1019: erste urkundliche Erwähnung Liesborns (Kaiser Heinrich II)

um 1100: Bau des heutigen Kirchturms über dem Grab der heiligen Roswitha

1121: Truppen des späteren Kaisers Lothar von Supplinburg verwüsten die Stiftsgebäude

1131: Umwandlung des Frauenkonventes in ein Benediktinerkloster

um 1150: Stiftung des Liesborner Altar- und Vortragekreuzes

1353: Brand vernichtet Kloster und Kirche

ab 1358: Wiederaufbau der Kirche

1465: Weihe des Hochaltars und vier Seitenaltäre

1465 Anschluss an die Bursfelder Kongreation

um 1480 Stiftung der Liesborner Turmmonstranz

1480 - 1484 Der „Meister von Liesborn schafft den „Liesborner Altar“

1490 - 1520 Chronist Bernhard Witte verfasst „Historia Westphaliae“

1505 Auftrag für ein Oxal (Lettner, Galerie)

1556 Generalkapitel der Bursfelder Kongreation erstmalig in Liesborn

1724 - 1751 Bau großer Teile der Abtei

1783 Liesborn feiert sein 1000-jähriges Bestehen mit 3000 Gästen

1803 Aufhebung des Klosters Liesborn

1820 preußischer König Friedrich Wilhelm III. schenkt der Liesborner Pfarrgemeinde die Abteikirche

ab 1821 Beginn der Abbrucharbeiten großer Teile der Abtei

1841 Bildung des Amtes Liesborn (Herzfeld, Diestedde, Wadersloh, Liesborn)

1844 Aufteilung des Amtes in Amt Liesborn und Amt Wadersloh

1898 Eröffnung des Liesborner Bahnhofes

1900 Solquellen in Waldliesborn bei Mutungsbohrungen gefunden

1912 Liesborner Krankenhaus fertiggestellt

1931 Vereinigung der beiden Ämter unter dem Namen „Liesborn-Wadersloh“

1965 Jubiläumsfeier „500 Jahre Liesborner Altar“

1966 Abteigebäude werden als Kreisheimatmuseum genutzt

Am 1. Januar 1975 wurde die neue Gemeinde Wadersloh aus den bisherigen Gemeinden Diestedde, Liesborn und Wadersloh unter Abtrennung von Bad Waldliesborn gebildet.[1]

2002 Liesborn wird Golddorf

2004 Museumserweiterung im Rahmen der Regionale 2004

Hexenprozesse

Im Jahr 1565 fanden in Liesborn Hexenprozesse gegen die drei Frauen Aleke, Anna und Katharina auf der Burg Stromberg statt. Sie wurden der Zauberei angeklagt, gefangen, gefoltert und verbrannt: einer der frühesten Fälle von Hexenverfolgung im Münsterland.

Einzelnachweise

  1. Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X.

Weblinks

51.7097222222228.2561111111111

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Liesborn — • A former noted Benedictine Abbey in Westphalia, Germany, founded in 815; suppressed in 1803 Catholic Encyclopedia. Kevin Knight. 2006. Liesborn     Liesborn      …   Catholic encyclopedia

  • Liesborn — Liesborn, Pfarrdorf im Kreise Beckum des Regierungsbezirks Münster (preußische Provinz Westfalen), Post; 2520 Ew …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Liesborn — Liesborn, Dorf im preuß. Regbez. Münster, Kreis Beckum, am Liesenbach und an der Eisenbahn Lippstadt Beckum, hat eine schöne gotische kath. Kirche von 1380–1450, eine von Karl d. Gr. gestiftete, von Napoleon I. 1803 aufgehobene Benediktinerabtei …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Liesborn — Liesborn, Dorf im preuß. Reg. Bez. Münster, (1900) 2763 E., ehemal. Benediktinerkloster (800 1803) …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Liesborn Abbey — was a Benedictine monastery (originally a nunnery) in Liesborn in what was originally the Dreingau. Liesborn is now a part of Wadersloh in the district of Warendorf in North Rhine Westphalia, Germany. History The foundation of the monastery was… …   Wikipedia

  • Liesborn, Master of — • A Westphalian painter, who in 1465 executed an altar piece of note in the Benedictine monastery of Liesborn, founded by Charlemagne Catholic Encyclopedia. Kevin Knight. 2006 …   Catholic encyclopedia

  • Wadersloh-Liesborn — Liesborn ist ein Ort der Gemeinde Wadersloh im südöstlichen Teil des Kreises Warendorf in Nordrhein Westfalen. Er liegt etwa 7 km nordwestlich von Lippstadt. Die bis zur Gemeindereform 1975 eigenständige Gemeinde hat heute ca. 4300 Einwohner. In… …   Deutsch Wikipedia

  • Meister von Liesborn — Liesborner Altar, um 1465, Detail Als Meister von Liesborn wird ein spätmittelalterlicher Maler bezeichnet, der in Westfalen wohl zwischen 1460 und 1490[1] tätig war. Der namentlich nicht bekannte Künstler erhielt seinen Notnamen nach dem… …   Deutsch Wikipedia

  • Kloster Liesborn — in Wadersloh war ursprünglich ein um 815 gegründetes Benediktinerinnenkloster. Im Jahr 1132 wurde dieses aufgehoben und an seine Stelle trat ein Benediktinerkloster. Dieses wurde 1803 säkularisiert. Klosterkirche zu Liesborn …   Deutsch Wikipedia

  • Abtei Liesborn — Kloster Liesborn in Wadersloh war ursprünglich ein um 815 gegründetes Benediktinerinnenkloster. Im Jahr 1132 wurde dieses aufgehoben und an seine Stelle trat ein Benediktinerkloster. Dieses wurde 1803 säkularisiert. Teil des ehemaligen Hochalters …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”