Liste der Synagogen in Mecklenburg-Vorpommern

Liste der Synagogen in Mecklenburg-Vorpommern

Auf dem Gebiet des heutigen Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern können heute in 42 Städten Synagogenbauten nachgewiesen werden. [1] Von diesen sind - teils erheblich baulich verändert - noch 18 erhalten. Bei den erhaltenen Gotteshäusern handelt es sich meist um Gebäude, die von ihren Gemeinden zuvor aufgegeben worden waren, oder deren Vernichtung aufgrund der Nähe zu angrenzenden Häusern nicht oder nur unvollständig vollzogen wurde. Von den anderen 22 sind einige durch die Nationalsozialisten während der Novemberpogrome 1938 zerstört worden.

In Rostock (2004) und Schwerin (2008) konnten neue Synagogen errichtet und feierlich geweiht werden.

Inhaltsverzeichnis

Erhaltene Synagogen

Plau am See
  • Boizenburg, Kleine Wallstr. 7, 1799 als Fachwerkbau errichtet, 1864 nahezu völlig neu errichtet, Weihe am 27. September 1864, 1892 an die Freimaurerloge „Vesta zu den drei Türmen“ verkauft, 1934 Heimatmuseum, 1980 Musikkabinett, seit 1993 wieder Eigentum der Freimaurer
  • Bützow, Manzelstr, 10
  • Crivitz, Fritz-Reuter-Str. 13, 1864 errichtet, 1918 von der Gemeinde verkauft, heute ein Wohngebäude[2]
  • Dargun, 1824 errichtet, Nutzung evangelisch-freikirchliche Gemeinde; Spuren der jüdischen Vergangenheit des Gebäudes wurden bei der Sanierung erhalten
  • Demmin, Baustraße (heute: Synagogenstr. 7), 1848 als Teil eines Wohnhauses errichtet, 1938 Verkauf an eine Möbelfabrik, heute Wohnhaus, seit 1989 Eigentum der Stadt Demmin
  • Goldberg, seit 1925 als katholische Kirche genutzt, stark verändert
  • Gnoien
  • Grabow, Schulstr. 1 (nach 1990 Ruine)
  • Hagenow, Gebäude saniert, heute Museum
  • Krakow am See, Schulplatz 1, Weihe am 12. Dezember 1866, 1920 an die Stadt zur Einrichtung einer Turnhalle verkauft, heute Begegnungsstätte
  • Ludwigslust, Breite Str. 28, errichtet 1810 nach Plan von Johann Georg Barca
  • Neubukow, Wollenweberstr. 4 (jetzt Wohnhaus)
  • Plau am See, Strandstraße, 1840 als „neue Synagoge“ erbaut, 1921-2003 kath. Kirche, baufällig, jetzt Privatbesitz
  • Röbel, Gebäude saniert, Nutzung als Jugendbildungs- und Begegnungsstätte)
  • Schwaan, Warnowstr. 7 (jetzt Wohn- und Geschäftshaus)
  • Stavenhagen, baufällig, Sanierung und Gedenken geplant
  • Tessin
  • Warin

Neu erbaute Synagogen

Zerstörte Synagogen

  • Anklam, Mägdestr., 15. Oktober 1841 Weihe, 1938 ausgebrannt, bis Ende 1941 noch als Speicher genutzt, dann Abriss
  • Friedland
  • Gadebusch
  • Grevesmühlen
  • Güstrow, Krönchenhagen 13, Weihe am 28. September 1829, 1929 umfassend renoviert, zerstört am 10. November 1938 (die Synagoge des 14. Jahrhunderts stand auf dem Platz des heutigen Klosterhofes und wurde nach dem Pogrom von 1330 zerstört)
  • Malchow (als Privatbesitz 1992 abgerissen)
  • Malchin
  • Neubrandenburg, Poststraße, errichtet 1877, 1938 zerstört
  • Neukalen
  • Neustadt-Glewe, Gr. Wallstr./Wasserstr., (nach) 1826 errichtet, (vor) 1887 abgebrannt und Grundstück verkauft, danach Betsaal im Haus Marktstr. 4, wenig später Auflösung der Gemeinde
  • Neustrelitz (Strelitz Alt), Alexanderplatz, 5. September 1763 Weihe der ersten Synagoge Mecklenburgs, 1913 renoviert, zerstört 10. November, Abriss der Ruine im Frühjahr/Sommer 1939
  • Parchim, Rosenstraße 43, 1823 errichtet, 1883/84 umgebaut
  • Pasewalk, Marktstraße (früher Grabenstraße 3), Weihe am 23. Oktober 1834, 10. November 1938 zerstört
  • Penzlin, 1794 erbaut, 1883 restauriert, 1938 zerstört
  • Rehna, bereits 1884 aufgegeben
  • Ribnitz-Damgarten, Büttelstr., 1803 errichtet, Abriss nach 1938
  • Rostock, Augustenstraße 101, Weihe am 14. September 1902, mit 350 Plätzen die größte Synagoge Mecklenburgs, 10. November 1938 zerstört
  • Schwerin, Schlachterstraße 3, 1773 erste Synagoge genehmigt, 1819 erneuert, 1866 erweitert, 10. November 1938 zerstört
  • Sternberg
  • Stralsund, Langenstraße, Weihe am 30. März 1787, 1912 umfassende Renovierung, 10. November 1938 zerstört
  • Strasburg (Uckermark), Judengasse, bereits vor 1924 aufgegeben und abgerissen
  • Teterow, Gr. Knickhäger Str. 20 (im Hof), 1805 errichtet, nach Verwüstung durch die SA vom 10. November zwischen Dezember 1938 und Februar 1939 abgerissen
  • Ueckermünde
  • Waren (Müritz), Kleine Wasserstr. 1, 1797 errichtet, , 1936 an privat verkauft, 1954 abgerissen

Einzelnachweise

  1. Irene Diekmann (Hrsg.): Wegweiser durch das jüdische Mecklenburg-Vorpommern, Potstam 1998
  2. Pressemeldung abgerufen am 10. September 2009

Weblink


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