Antiochos Epiphanes

Antiochos Epiphanes
Münze mit dem Abbild Antiochus IV. Auf der Rückseite Apollon auf einem Omphalos. Die griechische Aufschrift lautet ΑΝΤΙΟΧΟΥ ΘΕΟΥ ΕΠΙΦΑΝΟΥ ΝΙΚΗΦΟΡΟΥ (Antiochus, der erschienene Gott, der Siegreiche).

Antiochos IV. Epiphanes (griech. der Erschienene (Gott); * um 215 v. Chr.; † 164 v. Chr.) war ein König aus der Dynastie der Seleukiden. Laut Diodor galt Antiochos als mächtigster König seiner Zeit.

Nach der Schlacht bei Magnesia (189 v. Chr.), in der sein Vater Antiochos III. von den Römern besiegt worden war, lebte er 14 Jahre lang als Geisel in Rom, bevor er mit Zustimmung des römischen Senats König wurde (Regierungszeit 175–164 v. Chr.).

169/168 v. Chr. war er in den Sechsten Syrischen Krieg gegen Ägypten verwickelt, in dem er die beiden ägyptischen Könige Ptolemaios VI. und Ptolemaios VIII. besiegte. Sein Sieg hatte jedoch keinen dauerhaften Erfolg, da ein römischer Gesandter Antiochos am so genannten „Tag von Eleusis“ ultimativ und auf eine demütigende Art und Weise zum Rückzug aufforderte. Da Antiochos ein Eingreifen Roms befürchten musste, ging er darauf ein.

Er nahm Jerusalem ein und versuchte das Land zwangsweise zu hellenisieren, indem er den Jahwekult verbieten ließ.

Durch Plünderung des Tempelschatzes in Jerusalem provozierte er den jüdischen Unabhängigkeitskampf, bei dem sich die Juden unter der Führung des Priesters Mattathias († 166 v. Chr.) und seiner Söhne, der Makkabäer, 167 – 160 v. Chr. erhoben und Antiochos aus Jerusalem vertrieben.

Antiochos IV wird in der Bibel (Daniel 7,8), in dem apokalyptischen Bild von den vier Tieren, allegorisch als das "kleine Horn" bezeichnet.

Antiochos zog dann in die Elymais, wo er einen Tempel plündern wollte, um an das Tempelvermögen zu kommen. Er scheiterte jedoch an dem Widerstand der Einheimischen und starb auf dem Rückzug.

Literatur

  • Peter Franz Mittag: Antiochos IV. Epiphanes. Eine politische Biographie. Berlin 2006, ISBN 3-05-004205-2 (KLIO. Beiträge zur Alten Geschichte. Beihefte. Neue Folge, Bd. 11);
  • Jochen Lippstreu, Antiochos IV. als Architekturstifter, in: W. Hoepfner - G. Zimmer (Hrsg.) Die griechische Polis. Architektur und Politik (1993), S. 131-141

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Antiochos IV. (Kommagene) — Gaius Julius Antiochos IV. Epiphanes, auch als Antiochos IV. Epiphanes bekannt oder Antiochos IV. von Kommagene, (altgriechisch ο Γαίος Ιούλιος Αντίοχος Επιφανής) war der letzte König von Kommagene, der zwischen 38 und 72 regierte. Antiochos …   Deutsch Wikipedia

  • Antiochos — (lat Antiochus) ist der Name folgender antiker Personen: Antiochos (Vater des Seleukos I.) (4. Jahrhundert vor Christus) Herrscher des Seleukidenreiches: Antiochos I. Soter (281 v. Chr.–261 v. Chr.) Antiochos II. Theos (261 v. Chr.–246 v. Chr.)… …   Deutsch Wikipedia

  • Antiŏchos [2] — Antiŏchos, Name mehrerer Könige von Syrien aus dem Hause der Seleukiden: 1) A. I., Soter (»Retter«), geb. 323 v. Chr., gest. 261, Sohn des Seleukos I. Nikator, der ihm 293 seine zweite Gemahlin Stratonike, des Demetrios Poliorketes Tochter, und… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Antiŏchos — Antiŏchos. I. Mythische Person: 1) Sohn des Pterelaos, erschlug mit seinen Brüdern die Söhne des Elektryon. II. Könige von Syrien aus dem Geschlecht der Seleukiden: 2) A. I. Soter, Sohn des Seleukos Nikator, liebte seine Stiefmutter Stratonike,… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Antiochos IV de Commagène — Titre Roi de commagène 38 – 72 Prédécesseur Antiochos III Successeur Empire romain …   Wikipédia en Français

  • Antiochos I. (Kommagene) — Antiochos (links) mit Herkules (rechts). Zu sehen auf einem Dexiosis Relief im British Museum Antiochos I. Theos Dikaios Epiphanes Philorhomaios Philhellen (Herrschaft von 69 ca. 36 v. Chr.) war der wichtigste König des anatolischen Reiches… …   Deutsch Wikipedia

  • Antiochos — Antiochos,   makedonische Könige des Seleukidenreichs:    1) Antiochos I. Soter [griechisch »Retter«], * Ende 324 v. Chr., ✝ 2. 6. 261 v. Chr.; Statthalter der Ostprovinzen und seit 293 Mitregent seines Vaters Seleukos I. Nikator; seit 281… …   Universal-Lexikon

  • Antiochos III. (Kommagene) — Antiochos III. Epiphanes auch als Antiochos III. von Kommagene (altgriechisch ο Αντίοχος Επιφανής) bekannt, war ein König von Kommagene armenisch[1] griechisch medischer Abstammung, der um Christi Geburt lebte. Er war ein Sohn und Nachfolger …   Deutsch Wikipedia

  • Antiochos XI. — Antiochos XI. Epiphanes oder Philadelphos (* um 115 oder 113 v. Chr.; † 92 v. Chr.), Sohn von Antiochos VIII. Grypos aus dessen erster Ehe mit Tryphaina und Zwillingsbruder von Philipp I., kann als einer der weniger wichtigen Teilnehmer an den… …   Deutsch Wikipedia

  • Antiochos X. — Antiochos X. Eusebes Philopator war einer der Prätendenten in den verworrenen Familienfehden gegen Ende der Seleukidendynastie. Seine Regierung begann 95 v. Chr., seine erste Leistung war der Sieg über seinen Vetter Seleukos VI. Epiphanes, mit… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”