Longues sur mer

Longues sur mer
Geschützbunker der Batterie Longues-sur-Mer mit Schäden durch Feindbeschuss über der Scharte, weiterer Geschützbunker im Hintergrund
Nahaufnahme der Scharte samt 15-cm-Kanone in der Batterie Longues-sur-Mer

Die Batterie Longues sur Mer ist die einzige deutsche Küstenbatterie des Atlantikwalles mit noch erhaltenen Kanonen in der gesamten Normandie.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Sie befindet sich bei dem Ort Longues-sur-Mer an der französischen Atlantikküste in der Normandie am Ärmelkanal. Vor der Invasion (Operation Overlord) der Alliierten Streitkräfte am 6. Juni 1944 wurde die Batterie bombardiert, aber es wurden keine großen Schäden angerichtet. Erst das Feuer von der Seeseite durch die Kreuzer HMS Ajax (Royal Navy) und FFL Georges Leygues (Force Françaises Libres) machte sie kampfunfähig.[1] Die Batterie kann heute besichtigt werden. Von den Geschützbunkern gelangt man durch eine gerade Straße direkt zur Steilküste; in den Feldern links und rechts sind noch einige Bunkerreste erkennbar.

Beschaffenheit

Die Batterie besteht aus vier Geschützbunkern, die Kanonen und Bunker weisen unterschiedliche Zustände auf und sind teils erheblich zerstört. Die größten Schäden stammen vom Beschuss durch Schiffsgeschütze. Die Geschützbunker liegen etwa 2 km von der Küstenlinie entfernt und parallel zu dieser angeordnet, nur geringfügig in der Tiefe gestaffelt. Der Hauptzugang zu den Geschützbunkern lag auf der landeinwärtigen Seite, geschützt durch eine Splitterwand. Ein kurzer Gang führt von dort in den Hauptkampfraum, aus dem das Geschütz durch die Scharte seine Wirkung entfaltete. Um die Besatzung vor Splittern zu schützen, haben die Geschütze Schilder aus genieteten Stahlplatten. Aus dem kurzen Gang gelangt man links und rechts je in einen kleinen Raum in dem die Munition, beziehungsweise die Treibladungen gelagert waren. Aufenthaltsräume waren in separaten Personalbunkern untergebracht. Nicht alle der Bunker sind komplett aus Beton gegossen, sondern teils aus Betonsteinen gemauert.

Die Hauptbewaffnung der Batterie bestand aus 15-cm-Schnellfeuerkanonen, daneben gab es zur Selbstverteidigung Maschinengewehre und Mörser, vor allem in sogenannten Tobruk-Kleinbunkern, Minenfelder und Stacheldrahtgürtel. Von diesen Anlagen sind nur wenige Reste übrig geblieben.

Direkt an der Küstenlinie gelegen befinden sich zwei sichtbare Tobruk-Kleinbunker und der ehemalige Beobachtungs- und Feuerleitbunker. Dieser ist im Film "Der längste Tag" zu sehen, allerdings nicht in originaler Verwendung, und "dekoriert" (2-cm-Flakvierling im Film zwischen Bunker und Steilküste). Der Feuerleitbunker und die Tobruk-Kleinbunker waren lange Zeit teils verschüttet und voll Wasser gelaufen und somit schwer begehbar. Zum Jahr 2004 (Jubiläum 60 Jahre Landung) wurden sie touristisch erschlossen.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Eintrag im ViaMichelin Reiseführer

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