Lonnewitz

Lonnewitz
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Oschatz
Oschatz
Deutschlandkarte, Position der Stadt Oschatz hervorgehoben
51.30027777777813.107222222222120Koordinaten: 51° 18′ N, 13° 6′ O
Basisdaten
Bundesland: Sachsen
Direktionsbezirk: Leipzig
Landkreis: Nordsachsen
Höhe: 120 m ü. NN
Fläche: 55,31 km²
Einwohner: 15.745 (31. Dez. 2007)[1]
Bevölkerungsdichte: 285 Einwohner je km²
Postleitzahl: 04758
Vorwahl: 03435
Kfz-Kennzeichen: TDO (auslaufend: OZ; TO)
Gemeindeschlüssel: 14 7 30 230
Adresse der Stadtverwaltung: Neumarkt 1
04758 Oschatz
Webpräsenz:
Oberbürgermeister: Andreas Kretschmar (parteilos)
Lage der Stadt Oschatz im Landkreis Nordsachsen
Karte

Die Große Kreisstadt Oschatz [ˈoːʃats] ist eine sächsische Stadt, nennt sich „die Stadt im Herzen von Sachsen“ und liegt etwa 55 km östlich von Leipzig an der Bahnlinie zwischen Leipzig und Dresden. Im Jahr 2006 fand hier die 4. Sächsische Landesgartenschau statt.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Durch Oschatz fließt die Döllnitz, ein Flüsschen, das etwa 15 km weiter östlich in Riesa in die Elbe mündet. Waldreiche Umgebung (Wermsdorfer Forst mit Collm, Dahlener Heide)

Klima

Klimadiagramm von Oschatz[2]

Die durchschnittliche Lufttemperatur in Oschatz beträgt 8,6 °C, der jährliche Niederschlag 572 Millimeter.

Stadtgliederung

  • Oschatz
  • Kleinforst
  • Altoschatz
  • Fliegerhorst
  • Leuben
  • Limbach
  • Lonnewitz
  • Mannschatz
  • Merkwitz
  • Schmorkau
  • Striesa
  • Thalheim
  • Zöschau
  • Zschöllau

Geschichte

Besiedelt seit der Jungsteinzeit. Von der einstigen sorbischen und frühdeutschen Burgwardanlage in Altoschatz ging der Ortsname Oscec (= Ozzec = Verhau) aus.

Oschatz?

„Oschatz, Oschitz, Ossatz, lat. Oschatium, Ositium, eine Stadt und Amt im Marggrafthum und Krayse Meissen, zwischen Meissen und Wurzen, an der Dölnitz oder Döltzsch, so bey Strehlen in die Elbe kommt. Der Name ist slavisch, und soll so viel, als Ost= oder Morgen=Licht bedeuten. So wird auch in einigen alten monumentis gefunden, als ob es etwan 1048 von dem Kayser Heinrichen III unter dem Namen Ostzech, nebst Leißnig und Strehla dem Stifft Zeitz einverleibet worden, und im Pago Dalemenca gelegen sey; wie denn nicht weit von Oschatz das alte Städtlein Dalen oder Dahlen liegt, dessen Name eine Reliquie des gedachten Pagi zu seyn scheinet. Der Landgraff Friedrich mit dem Bisse von Thüringen und Marggraff zu Meissen, hat dieses Oschatz in besonderen Ehren gehalten, und gleichsam seinen Schatz zu nennen pflegen; wie er denn ein Franciscanerkloster allda gestifftet, ein Archidiaconat des Stifts Meissen, nebst 6 Canonicis dahin verleget, und auf einem Schlosse vor der Stadt (davon noch Merckmahle übrig, öffters sein Vergnügen gehabt haben soll. Herzog George von Sachsen hat vorgehabt, ein Collegiat=Stifft hieher zu legen, hat auch zu Erbauung der Kirchen, Rathhauses und anderer Gebäude viel beygetragen. Sonst sollen die Hußiten übel daselbst gehauset haben. Im Jahre 1616 ist die Stadt fast gar abgebrannt, und ob sie sich zwar wieder in etwas erholet, ward sie doch 1632 von den Kayserlichen, und 1637 von den Schwedischen ausgeplündert, und das letzte mal zugleich abgebrannt. Die Stadt ist Schrifftsäßig, und hat der Rath die Gerichte daselbst Pachtweise.”[3]

Der Sage nach suchte der Kaiser nach einem Namen für die Stadt an der Döllnitz und fragte seine Frau: „Wie soll ich diese Stadt nur nennen?“. Darauf soll seine Frau geantwortet haben: „Oh Schatz...“.

Wappen, Flagge und Dienstsiegel

Die Große Kreisstadt Oschatz führt laut Hauptsatzung vom 1. Januar 2002 ein Wappen, eine Flagge und ein Dienstsiegel. (1) Das Wappen zeigt auf gelbem Grund einen stehend schwarzen Löwen und 3 rote Sterne. (2) Als Flagge führt die Große Kreisstadt Oschatz die Farben Schwarz/Gelb in Längsbahnen. Es kann auf dieser Flagge auch das Wappen angebracht sein. (3) Ihr Siegel trägt Namen und Wappen der Stadt. Unter dieser Satzung gedruckt, beurkundet es seine Form.

Sehenswürdigkeiten

St. Aegidien
Landesgartenschau 2006
Brunnen von 1589 auf dem Neumarkt in Oschatz / Sachsen
Das Oschatzer Wappentier, der Löwe, auf dem Brunnen (auf dem Neumarkt) von Oschatz / Sachsen

Wander- und Radwege führen durch den Oschatzer Stadtwald, am Wüsten Schloss Osterland (1211/1212) vorbei zum Collmberg (312 m) und Wermsdorfer Wald. Auch eine Fahrt in die nahegelegene (8 km) Dahlener Heide ist erholsam.

  • Die Döllnitzbahn ist eine Schmalspurbahn und verkehrt auf der Strecke Oschatz-Mügeln-Kemmlitz/Glossen (im Volkswitz: „Wilder Robert“ oder: „Mügeln - Mutzschen - Mailand - Rom“). Sie betreibt noch regulären Personenverkehr, wird z. B. für die Schülerbeförderung eingesetzt. Die Spurweite beträgt 750 mm, Höchstgeschwindigkeit 30 km/h, Gesamtlänge der Strecke etwa 17 km, schöne Fahrt durch wechselnde Landschaft.
  • Das Rathaus mit prächtigem Renaissancegiebel, 1842 nach dem großen Stadtbrand unter Leitung des berühmten Dresdner Baumeisters Gottfried Semper wieder aufgebaut.
  • St.-Aegidien-Kirche mit zwei 75 m hohen Türmen, nach dem Stadtbrand 1842 von Carl Alexander Heideloff nach neuen Plänen wiederaufgebaut (1846-1849); die Türmerwohnung war bis 1970 von der Familie Quietzsch bewohnt und kann besichtigt werden.
  • Eines der ältesten Gebäude der Stadt ist die mittelalterliche Klosterkirche, das einzige erhalten gebliebene Bauwerk des ehemaligen Franziskanerklosters. Gegenüber befindet sich die Elisabeth-Kapelle mit ihrer interessanten Freskenmalerei.
  • Reste der alten Stadtmauer mit Wehrgang und zwei Wachtürmen, die Amtsfronfeste und Ratsfronfeste sind Zeugen des mittelalterlichen Oschatz.
  • Marktbrunnen von 1589, Stadtmauerreste mit zwei Türmen von 1377 und 1488
  • Stadtmuseum mit Folterkammer aus dem Jahre 1574 sowie einer erhaltenen Kopie des Sachsenspiegel.
  • Waagenmuseum
  • Schloss Osterland (Wüstes Schloss) zwischen Oschatz und Lampersdorf
  • Sächsische Landesgartenschau in Oschatz vom 22. April bis 8. Oktober 2006, die im Gartenschaugebiet im Stadtpark stattfand. Eine Besonderheit ist eine 8,60 m lange und 2,50 m breite Brücke aus Textilbeton. Sie ist die erste dieser Bauart weltweit und wurde an der TU Dresden entwickelt.

Gedenkstätten

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Ansässige Unternehmen

  • Betonwerk Oschatz, mittelständischer Fertigteilproduzent
  • DOROW & Sohn KG, Großhandel Haustechnik, Stahl, Flüssiggas
  • Elektrobau Oschatz, führender Hersteller von Zündeinrichtungen für Leuchtstofflampen
  • Frankenstolz, Zweigwerk eines mittelständischen Betten- und Matratzenproduzenten
  • Musikhaus Korn, großer Musikversandhandel
  • P-D Glasseiden GmbH Oschatz, Hersteller von Endlos-Glasfasern für die Kunststoffverstärkung
  • Pharma-Ei (Mannschatz), Zulieferant für die Produktion von Impfseren
  • Tyczka Totalgaz GmbH, u.a. Tanklager für Autogas für Umkreis von ca. 100 km

Partnerstädte

Sonstiges

Der „AcademixerJürgen Hart hat einmal die Frage, wo das reinste Sächsisch gesprochen wird, mit „Oschatz“ beantwortet, „weil sich hier die Einflüsse von Leipzig und Dresden mischen“.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Ehrenbürger

Datum der Verleihung Name Geburtsjahr Sterbejahr Bemerkung
26. Februar 1839 Heinrich Karl Eichstädt 1771 1848 Altphilologe, Geheimer Hofrat in Jena
23. Dezember 1845 Carl Gottfried Grohmann 1784 1853 Hofsekretär und Kammerzahlmeister aus Dresden
04. Januar 1875 Ernst Wilhelm Stübel 1806 1889 Bürgermeister von 1853 – 1874 in Oschatz
02. Oktober 1876 Gottlob Wilhelm Moritz Kopp 1815 1880 Stadtverordnetenvorsteher, Bankier, Sparkassen-Kassierer in Oschatz
27. April 1882 Dr. med. Franz Gustav Hase 1802 1885 praktischer Arzt in Oschatz
06. Juli 1888 Friedrich Wilhelm Lehmann 1814 1892 erster besoldeter Stadtrat von 1869-1892 in Oschatz
19. November 1888 Gottlieb Ehrenfried Nitzsche 1813 1889 zweiter besoldeter Stadtrat von 1869-1889 in Oschatz
31. Dezember 1891 Robert Carl Gadegast 1828 1907 Ökonomie- und Stadtrat, Rittergutsbesitzer
01. Oktober 1893 Dr. med. Ernst Moritz Siegert 1820 1896 Königlicher Stadtbezirksarzt in Oschatz
20. November 1893 Dr. med. h.c. Friedrich Wilhelm Bernhardt 1814 1900 Assistenz- und Stadtwundarzt
01. April 1895 Fürst Otto von Bismarck-Schönhausen 1815 1898 Reichskanzler
20. Juli 1895 Ernst Adolf Schmorl 1818 1907 Königlich Sächsischer Notar und Rechtsanwalt, Stadtrat
01. März 1909 Carl Gottfried Kutzsche 1845 1925 erster besoldeter Stadtrat 1892-1914 und stellv. Bürgermeister
29. Juni 1914 Ernst Robert Härtwig 1846 1931 Bürgermeister 1879-1914
30. Dezember 1921 Hans Julias Schmorl 1859 1940 Justizrat, Königlich Sächsischer Notar, Rechtsanwalt in Oschatz
01. Oktober 1932 Theodor Georg Schulze 1867 1943 erster besoldeter Stadtrat und Bürgermeister von 1923-1932
27. Oktober 1995 Gertrud Käthe Lydia Ludwig 1905 2001 Initiatorin einer Demonstration von Oschatzern am 25.April 1945 zur kampflosen Übergabe der Stadt an die Alliierten
03. Oktober 2000 Andreas Hans Berthold Zehme 1938 Pfarrer i.R. (BVK)


  • Quelle: „Rund um den Collm“ Ausgabe Nr.11 (217) 1995
  • Kirchbuch Oschatz 1784 Nummer 106 Carl Gottfried Grohmann
  • Kirchbuch Oschatz 1771 Nr. 63 8. August geb. getauft 11.August Heinrich Carl Abraham ein Sohn von M. Johann Abraham Eichstädt, Archidiaconi

Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen: Bevölkerungsentwicklung
  2. Deutscher Wetterdienst, Normalperiode 1961-1990
  3. aus Zedlers Universal-Lexikon von 1722

Weblinks

  • www.oschatz-vizite.narod.ru ГСВГ/ЗГВ Страница школы 109 и гарнизонов Нижнего и Верхнего Ошаца 1947–1991 (Sowjetische Garnison 1947–1991, Schule 109), Flugplatz Oschatz – Fliegerhorst Oschatz



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