Lopön Tenzin Namdak Rinpoche

Lopön Tenzin Namdak Rinpoche

Lopön Tenzin Namdak Rinpoche (tib. སློབ་དཔོན་བསྟན་འཛིན་རྣམ་དག།; Wylie: Slob-dpon Bstan-'dzin Rnam-dag; * 1926) ist ein Bön-Meister, seit 1961 Gastprofessor für Bön-Religion an diversen europäischen Universitäten und Buchautor.

Leben

Tenzin Namdak wurde 1926 in Kyungpo Karu (Provinz Chamdo, Tibet) geboren und entstammt einer Familie von Thanka-Malern. Mit sieben trat er in das örtliche Kloster ein, wurde zur weiteren Ausbildung im Alter von zwölf ins Bön-Kloster Yungdrung Ling gesandt und war anschließend ab dem 19. Lebensjahr für fünf Jahre Einsiedler unter Ausbildung und Aufsicht durch den berühmten Bön-Meister Tsultrim Gyaltsen. 1950 kehrte er nach Menri zurück, graduierte 1953 zum Geshe und wurde „Lopön“ des Klosters Menri (das heißt Leiter der Ausbildung der Mönche), von welcher Funktion er sich nach vier Jahren zu einer Meditation zurückzog.

1960 wurde er nach dem chinesischen Überfall auf Tibet verhaftet und konnte erst nach zehn Monaten nach Nepal entkommen. 1961 wurde er als Gastvortragender an die Universitäten von London und Cambridge eingeladen. Er blieb dort drei Jahre und verfasste in Zusammenarbeit mit Professor David Snellgrove das Standardwerk über die Bön-Religion in englischer Sprache: „The Nine Ways of Bön“. 1964 kehrte er nach Indien zurück, wo er als Tibet-Experte arbeitete und Bön-Texte publizierte. Von dort begab er sich als Gastvortragender nach München und arbeitete an der Herausgabe des Deutsch-Tibetischen Wörterbuchs.

Ab 1967 befasste er sich mit Plänen zur Wiedererrichtung eines Bön-Klosters in der Tradition des Klosters Menri, welches schließlich 1969 in Dolanji, nahe der Stadt Solon (Himachal Pradesh) in Indien (wieder-)gegründet wurde und nun wieder die Ausbildung von Bön-Mönchen bis zum Geshe-Grad (entspricht etwa einem „Dr.theol.“) ermöglichte. 1986 konnte er erstmals wieder für drei Monate seine Heimat Tibet und die Überreste des zerstörten Klosters Menri besuchen.

Nach seiner Rückkehr aus Tibet begann er mit der Errichtung des Bön-Klosters Triten Norbutse nahe dem Stupa von Swayambunath (Nepal), welches seitdem seine Residenz ist. Seit 2005 gibt es in Frankreich ein unter seiner Leitung stehendes Zentrum.

Viele Auslandsreisen führten ihn seitdem in den Westen - unter anderem nach Deutschland, England, Frankreich, Italien, Niederlande, Österreich und in die USA. Im Westen gibt er auch Belehrungen zu Dzogchen, der Essenzlehre aller höheren Lehren des Bön.

Werke

  • David Snellgrove, Lopön Tenzin Namdak Rinpoche: The Nine Ways of Bon: Excerpts from GZi-brjid. Oxford U.P., 1964, ISBN 9789745241114
  • Shardza Tashi Gyaltsen, Lopön Tenzin Namdak Rinpoche (Übers.): Heartdrops of Dharmakaya.. Snow Lion Publications, Ithaca 1993, ISBN 9781559390125
  • Lopon Tenzin Namdak: Bonpo Dzogchen Teachings. Vajra Bookshop, 2007, ISBN 9789994672059

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Lopön Tenzin Namdak — Rinpoche (tib. སློབ་དཔོན་བསྟན་འཛིན་རྣམ་དག།; Wylie: Slob dpon Bstan dzin Rnam dag; * 1926) ist ein Bön Meister, seit 1961 Gastprofessor für Bön Religion an diversen europäischen Universitäten und Buchautor. Leben Tenzin Namdak wurde 1926 in… …   Deutsch Wikipedia

  • Lopön Tenzin Namdak — [Lopön is a title that may be rendered in English as Great Teacher .] (bo|t=སློབ་དཔོན་བསྟན་འཛིན་རྣམ་དག།|w=Slob dpon Bstan dzin Rnam dag) (born 1926) is Bön religious leader.Vajranatha, a scholar and initiated Nyingmapa ngagpas, has collaborated… …   Wikipedia

  • Lopon Tenzin Namdak — Lopön Tenzin Namdak Demande de traduction Lopön Tenzin Namdak → …   Wikipédia en Français

  • Lopön Tenzin Namdak — Demande de traduction Lopön Tenzin Namdak → …   Wikipédia en Français

  • Tenzin Namdak — Lopön Tenzin Namdak Rinpoche (tib. སློབ་དཔོན་བསྟན་འཛིན་རྣམ་དག།; Wylie: Slob dpon Bstan dzin Rnam dag; * 1926) ist ein Bön Meister, seit 1961 Gastprofessor für Bön Religion an diversen europäischen Universitäten und Buchautor …   Deutsch Wikipedia

  • Tenzin Wangyal Rinpoché — (en tibétain : bstan dzin dbang rgyal rin po che) est un enseignant (lama) de la tradition tibétaine Bön, titulaire du grade de Géshé et auteur d ouvrages sur l enseignement du dzogchen, sur le yoga tibétain du rêve et sur le rêve lucide. Il …   Wikipédia en Français

  • Bön — Teil eines Bön Lebensrades Bön ( པོན , tibetisch transliteriert: Bon) war die vorherrschende Religion in Tibet, bevor im 8. Jahrhundert der Buddhismus ins Land gelangte. Für die Anhänger bedeutet das Wort „Bön“ so viel wie „Wahrheit,… …   Deutsch Wikipedia

  • Bon-Religion — Teil eines Bön Lebensrades Bön (tibetisch transliteriert: Bon) war die vorherrschende Religion in Tibet, als im 8. Jahrhundert der Buddhismus ins Land gelangte. Sie war von schamanistischen und animistischen Glaubensvorstellungen geprägt. Für die …   Deutsch Wikipedia

  • Khyungpori Tsedruk — Teil eines Bön Lebensrades Bön (tibetisch transliteriert: Bon) war die vorherrschende Religion in Tibet, als im 8. Jahrhundert der Buddhismus ins Land gelangte. Sie war von schamanistischen und animistischen Glaubensvorstellungen geprägt. Für die …   Deutsch Wikipedia

  • Neuer Bön — Teil eines Bön Lebensrades Bön (tibetisch transliteriert: Bon) war die vorherrschende Religion in Tibet, als im 8. Jahrhundert der Buddhismus ins Land gelangte. Sie war von schamanistischen und animistischen Glaubensvorstellungen geprägt. Für die …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”