Lorica Segmentata

Lorica Segmentata
Nachbildung eines Schienenpanzers um 70 n. Chr.

Die Lorica Segmentata ist ein Glieder-, Schienen- oder Spangenpanzer, der zu Beginn des 1. Jahrhunderts n. Chr. in der römischen Armee gebräuchlich wurde.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Die Lorica Segmentata lässt sich bereits um das Jahr 9 n. Chr. in Kalkriese nachweisen und wurde wohl bis zum späten 2. Jahrhundert n. Chr. verwendet. Dieser Rüstungstyp verdrängte das Kettenhemd, die Lorica Hamata jedoch zu keinem Zeitpunkt. Tatsächlich beschränkte sich die Nutzung des Spangenpanzers auf einen Zeitraum von ca. 250 Jahren. Die Hamata blieb die primäre Rüstung. Auch die römische Reiterei hielt größtenteils am Kettenhemd fest, da dieses flexibler war als der Schienenpanzer. Allerdings erforderte die Lorica Segmentata eine wesentlich bessere Ersatzteilversorgung als ein Kettenhemd und man brauchte mehr Zeit um sie anzulegen. Im 3. Jahrhundert n. Chr, als das römische Reich immer stärker von äußeren Feinden bedrängt wurde, stieg das Bedürfnis nach schneller Einsatzbereitschaft der Truppen, so dass diese Eigenschaft stark behinderte. Die Lorica Segmentata bestand in der Regel aus 26 Eisenschienen (Spangen), die um den Rumpf gebogen waren und durch auf Lederriemen genietete Scharniere und Schnallen und an der Vorderseite durch Schnürhaken zusammengehalten wurden. Außerdem hingen am unteren Ende der Vorderseite mit Nieten bewehrte und in manchen Fällen mit Glöckchen behängte Lederriemen. Diese dienten dazu den Lendenbereich (insbesondere die Genitalien) zu schützen. Die Glöckchen hingegen dienten dazu beim Marschieren ein beeindruckendes Geräusch zu erzeugen und somit den Gegner zu irritieren und verängstigen. Hauptteile waren die Gürtel- und die Schulterschienen. Je nach Dicke, Anzahl und Größe der Schienen konnte ein römischer Schienenpanzer bis zu 14 Kilogramm wiegen. Der Schienenpanzer bot einen guten Schutz vor Klingen- und Hiebwaffen, aber ein Stoß mit einer Stichwaffe konnte genau zwischen die Metallschienen geraten, so dass die Rüstung in diesem Fall nicht schützte. Das ist auch der Grund warum die Schienen so angeordnet wurden, dass sie einander leicht überlappten und so keine direkten Lücken bilden konnten.

Die Bezeichnung Lorica Segmentata wurde im 16. Jahrhundert erdacht, da der ursprüngliche Name für den römischen Schienenpanzer nicht überliefert ist.

Galerie

siehe auch

Literatur

  • M. C. Bishop: Lorica segmentata: A handbook of articulated Roman plate armour. Armatura, 2002, ISBN 978-0-9539848-4-8.
  • Auguste Demmin: Die Kriegswaffen in ihrer historischen Entwickelung von der Steinzeit bis zur Erfindung des Zündnadelgewehrs: ein Handbuch der Waffenkunde. Seemann, 1869, S. 224, S. 232, S. 237.
  • Graham Webster: The Roman Imperial Army of the first and second centuries A.D. University of Oklahoma Press, 1998, ISBN 978-0-8061-3000-2, S. 122–124 (Abbildungen).

Weblinks


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