Loutrochori (Pella), Makedonien-Griechenland

Loutrochori (Pella), Makedonien-Griechenland
Loutrochori
Λουτροχώρι
Loutrochori (Griechenland)
DEC
Basisdaten
Staat: Griechenland
Verwaltungsregion: Zentralmakedonien
Präfektur: Pella
Gemeinde: Skydra
Geographische Koordinaten: 40° 43′ N, 22° 7′ O40.72306111111122.1091694444447Koordinaten: 40° 43′ N, 22° 7′ O
Höhe ü. d. M.: 90 m
Dorfzentrum
Fläche: 7,506[1]
Einwohner: 466 (2001[1])
Bevölkerungsdichte: 62,08[1]
LAU-1-Code-Nr.: 59110902[1]


Loutrochori (griechisch Λουτροχώρι (f. sg.), „Baden Dorf“ ; griechisch-makedonisch und Pontisch: Λουτροχώρ), früher auch Loutrochorion (gr.: Λουτροχώριov) oder Bania (gr.: Μπάνια s.) ist ein Ort bzw. Kurort und mit seinen 3 heilenden Quellen eines der bekanntesten Kurbäder Griechenlands. Das Dorf mit etwa 500 Einwohnern im Winter und etwa 800 Einwohnern im Sommer, liegt in der Gemeinde Skydra, in der Präfektur Pella, in der Verwaltungsregion Zentralmakedonien und in der Region Makedonien, in Griechenland.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Geographische Lage

Loutrochori (Dimos Skydras)
DMS
Loutrochori
Loutrochori
Lage von Loutrochori in der Gemeinde Skydra und der Präfektur Pella.

Loutrochori ist eine Ortschaft in der Gemeinde Skydra. Sie befindet sich ca. 6 km südwestlich von der Hauptstadt der Gemeinde Skydra, 20 km südwestlich von der Hauptstadt der Präfektur Edessa, 25 km nördlich von Veria, 77 km nordwestlich von Thessaloníki (wo sich auch der internationale Flughafen Makedonien befindet), 540 km nordwestlich von der Hauptstadt Griechenlands Athen und liegt in einer Höhe von ca. 90 Metern über dem Meeresspiegel (NN).

Der Gemeindeteil hat eine Fläche von 750,6625 Hektar bzw. von 7,506 Quadratkilometer (nur das Dorf selbst 27,6237 Hektar) und umfasst den südwestlichen Rand der Gemeinde Skydra bzw. den südlichen Rand der Präfektur Pella und grenzt an den Süden mit der Präfektur Imathia. Die höchste Erhebung im Ortsgebiet ist der Kanber mit einer Höhe von 358 m. Er liegt nordwestlich des Dorfkerns.

In der Nähe befinden sich der Kleine Wald „ta pefka“ (τα πεύκα „die Fichtenbäume“) und der kleine Stausee „pigi“ (πηγή „Quelle“).

Nachbargemeindenteile

Orte in der Nähe - Präfektur km - nm
Pola Nera Imathia 2.0 1.5
Plevroma Pella 2.0 1.5
Rizo Pella 2.5 1.5
Petrea Pella 3.0 1.8
Marina Imathia 3.1 1.9
Arseni Pella 4.5 2.7
Episkopi NO von Naoussa Imathia 4.6 2.8
Sevastiana Pella 5.1 3.1
Kesariana Pella 6.1 3.7
Skydra Gemeindehauptstadt Pella 6.1 3.7
Edessa Präfekturhauptstadt Pella 20.1 12.6
Benachbarte Gemeindenteile und Orte
(alle von die Präfekturen Pella und Imathia).
Nordwest:
Kesariana, Flamouria
Norden:
Sevastiana, Rizari
Nordost:
Rizo, Skydra
Westen:
Agia Fotini, Pola Nera
Osten:
Petrea, Arseni
Südwest:
Rodochori, Gianakochori
Süden:
Marina, Lefkadia
Südost:
Plevroma, Episkopi

Klima

Loutrochori liegt im Bereich des mediterranen Klimas. Die Sommer sind warm bis heiß und relativ lang; die Winter kalt und relativ kurz.

Die gemittelten Maximaltemperaturen pro Tag im Sommer betrugen im Juni 29°C, im Juli 31°C und im August 32°C. Die gemittelten Minimaltemperaturen pro Tag im Winter betrugen im Dezember 3°C, im Januar 1°C und im Februar 3°C.

Die mittlere Monatstemperatur beträgt hier im Januar 4 °C, im Juli und im August 25 °C. Die mittlere Jahrestemperatur liegt bei 14,8 °C. Die gesamte Menge an Niederschlag pro Jahr in Loutrochori beträgt 470 mm. Die minimale Niederschlagsmenge pro Jahr fällt im August mit 23 mm, die maximale Menge im Dezember mit 53 mm.

Die maximale in Loutrochori gemessene Temperatur betrug 42,8°C, die minimale -15,3°C.

Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge:

Klimadaten von Loutrochori
Monat Jahr Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
T-max °C (°F) . 19,5 (67) 7 (44) 9 (48) 14 (57) 18 (64) 24 (75) 29 (84) 31 (88) 32 (90) 27 (81) 22 (71) 14 (55) 8 (46)
T-min °C (°F) . 10 (50) 1 (34) 3 (37) 6 (43) 8 (47) 12 (54) 17 (62) 19 (66) 18 (64) 15 (59) 12 (54) 6 (43) 3 (37)
T-Abstand °C (°F) . 9,5 (17) 6 (10) 6 (11) 8 (14) 10 (17) 12 (21) 12 (22) 12 (22) 14 (26) 12 (22) 10 (17) 8 (12) 5 (9)
Niederschlag (mm) 39,2 (470 summe) 43 51 45 35 41 28 27 23 34 39 51 53
Abs.Max.Temp. °C (°F) 31 (88) 19 (66) 22 (72) 26 (79) 32 (90) 38 (100) 40 (104) 41 (106) 42 (108) 34 (93) 31 (88) 25 (77) 22 (72)
Quellen: Fallingrain , Freemeteo & Multimap

Geschichte

Historisch gesehen gehörte Loutrochori zu Pella, der Hauptstadt des griechisch-makedonischen Reiches und Geburtsort Alexander des Großen.[2] Das Dorf Loutrochori stand im Mittelpunkt der antiken makedonischen Kultur. Schon in prähistorischer Zeit wurde das Land von Menschen bewohnt und erlebte während der Herrschaft der Makedonier eine Blütezeit. In Loutrochori trifft man auf die Spuren einer Kultur, deren Präsenz von der Antike über Byzanz bis zur christlichen Epoche reicht. Hier befand sich im 4. Jahrhundert v. Chr. der erste Kurort des Königreiches Makedonien.

Genauso wie viele andere Siedlungen der heutigen griechischen Region Makedonien ist auch der gegenwärtige Ort Loutrochori eine Neugründung aus den Jahren 1912/13 und 1923 durch Flüchtlinge der kleinasiatischen Katastrophe und nach der Vertreibung der Pontosgriechen. Von 1941 bis 1944 war Loutrochori von deutschen Truppen besetzt anschließend von Mitte 1947 bis März 1950 Schauplatz des griechischen Bürgerkriegs und zeitweise unbewohnt.

Ein entscheidender Entwicklungsschub für das Dorf erfolgte durch den Anschluss an das asphaltierte Straßennetz in den 1970er Jahren. Loutrochori wurde 1997 im Rahmen des griechischen Kommunalverwaltungsreformgesetzes[3] mit den Nachbarortschaften Plevroma und Petrea (bzw. Arseni, Aspro, Dafni und Kalivia) zur Gemeinde (Dimos) Skydra zusammengefasst.

Name

Der Name des Ortes ist von einem makedonischen Wort abgeleitet (Μπάνια, Bania oder tr.:Mpania) und bedeutet „Kurort“ oder „Badeort“.

Bevölkerung

Die örtliche Sprache ist Griechisch (griechisch: Ελληνικά), neben dem griechisch-makedonischen Dialekt (griechisch: Μακεδονικά) wird auch Pontisch gesprochen (griechisch: Ποντιακά); die Bewohner sind heute allesamt Griechen (griechisch: Έλληνες), insbesondere Makedonier (griechisch: Μακεδόνες) und Pontier (griechisch: Πόντιοι). Ein Teil der Bevölkerung verdient ihren Lebensunterhalt durch die Landwirtschaft.

Bei der letzten griechischen Volkszählung 2001 hatte Loutrochori 466 Einwohner. Das entspricht einer Bevölkerungsdichte von etwa 62,08 Einwohnern pro Quadratkilometer. Dies liegt weit unter dem Durchschnitt der Verwaltungsregion Zentralmakedonien von 99,51 Einwohnern pro Quadratkilometer sowie dem Durchschnitt der Region Makedonien (76,82) und von Griechenland insgesamt (84,00), aber fast die gleiche Dichte wie die Präfektur Pella (59,13).

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner absolute
Veränderung
relative
Veränderung
≈ % Gemeinde ≈ % Präfektur ≈ % Staat Siedlungsdichte
(Ew./km²)
1913
---
---
---
---
---
---
---
1920
---
---
---
---
---
---
---
1928
115
---
---
---
0,12 %
0,0019 %
15,32
1940
---
---
---
---
---
---
---
1951¹
367
---
---
3,77 %
0,31 %
0,0048 %
48,89
1961¹
435
+ 68
+ 18,53%
3,51 %
0,33 %
0,0052 %
57,95
1971¹
391
- 44
- 10,12%
2,94 %
0,31 %
0,0045 %
52,09
1981¹
772
+ 381
+ 97,44%
5,32 %
0,58 %
0,0080 %
102,85
1991¹
483
- 289
- 37,43%
3,17 %
0,35 %
0,0048 %
64,35
2001¹
466
- 17
- 3,52%
2,98 %
0,32 %
0,0043 %
62,08
¹ 1951-2001, alle Angaben nach Volkszählungen, Quelle: Gemeinde Skydra (Δήμος Σκύδρας).

Sehenswürdigkeiten

Kirchen

Von den zahlreichen Kirchen des Ortes sind hervorzuheben:

  • Die Hauptkirche in Loutrochori ist die am Zentralplatz liegende Basilika des Agii Pandes (Άγιοι Πάντες, Allerheiligenkirche), die im Jahr 1940 erbaut wurde und seit 1950 ist sie die Hauptkirche des Ortes.
  • Die Basilika des Agios Georgios (Άγιος Γεώργιος, Heiligen Georg), mit einer angeblich wunderwirkenden Ikone. Die Altkirche befindet sich etwa 0,5 km östlich und stammt aus dem 13/14. Jahrhundert und die byzantinische Zeit. War bis 1950 die Hauptkirche des Ortes. Heute steht unter Denkmalschutz.
  • Die Kirche Profitis Ilias (Προφήτης Ηλίας, Prophet Elija), die im Jahr 1990 an der Stelle einer kleineren, älteren erbaut wurde. Die Bergkirche befindet sich etwa 2,5 km nordwestlich des heutigen Ortes [4] und ist ein gutes Beispiel für den byzantinischen Architekturstil.
  • Zudem kann man das Kirchlein bzw. Kapelle Analipseos Tou Kiriou (Αναλήψεως Του Κυρίου, Christi Himmelfahrt) besichtigen, die 100 m von der Agii Pandes liegt.

Quellen

Einzelnachweise

  1. a b c d Angaben des griechischen Amts für Statistik nach Volkszählung 2001.
  2. Delacoulonche, Alfred: Mémoire sur le berceau de la puissance macédonienne des bords de l'Haliacmon et ceux de l'Axius. (1859) S. 67-288. “In: Archives des missions scientifiques et littéraires, 8, Paris 2000.”
  3. Gesetz 2539/1997 (Σχέδιο Καποδίστρια / Schedio Kapodistria), Artikel 1, Absatz 38.11. (auf Griechisch)
  4. Zeige diesen Kirche bei WikiMapia

Weblinks


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