Luise Karoline von Hochberg

Luise Karoline von Hochberg
Luise Karoline Gräfin von Hochberg. Zeitgenössisches Gemälde, um 1800

Luise Karoline von Hochberg, geb. Freiin Geyer von Geyersberg, ab 1787 Freifrau von Hochberg, ab 1796 Reichsgräfin (* 26. Mai 1768 in Karlsruhe; † 23. Juni 1820 ebenda) war die zweite Ehefrau des Markgrafen und späteren Großherzogs Karl Friedrich von Baden.

Inhaltsverzeichnis

Herkunft

Luise Karoline Geyer von Geyersberg kam als Tochter des Durlacher Oberstleutnants Freiherrn Ludwig Heinrich Philipp Geyer von Geyersberg zur Welt. Paten des Mädchens, dessen Vater schon bald verstarb, waren Markgraf Karl Friedrich von Baden und dessen erste Frau Karoline Luise. Luise Karoline erhielt eine standesgemäße Erziehung und besuchte eine Töchterschule bei Colmar. Danach war sie im Hofstaat der badischen Erbprinzessin Amalie als Hofdame angestellt.

Ehe mit Markgraf Karl Friedrich

Am 24. November 1787 heiratete sie Markgraf (seit 1806 Großherzog) Karl Friedrich (1728–1811), der seit 1783 verwitwet war - allerdings nur "zur linken Hand", da sie nicht ebenbürtig war. Ab dem Tage ihrer Vermählung führte sie den Titel einer Freifrau von Hochberg, 1796 wurde sie dann von Kaiser Franz II. zur Reichsgräfin erhoben. Den Rang einer Markgräfin, den die erste, standesgemäße Frau von Karl Friedrich geführt hatte, erhielt sie jedoch nicht.

Da auch ihre Kinder nicht standesgemäß waren, blieben sie zunächst von der Erbfolge ausgeschlossen. 1796 erreichte Luise Karoline immerhin, dass ihre Söhne den Rang der Grafen von Hochberg zuerkannt bekamen. Karl Friedrich verfügte auch, dass ihre Söhne im Fall, dass die männliche Linie aus seiner ersten Ehe ausstürbe, erbberechtigt würden. Allerdings wurde diese Verfügung weder von seinen Nachkommen aus erster Ehe, noch vom Kaiser des Heiligen Römischen Reiches bestätigt.

Als schließlich weder der legitime Enkel und Thronfolger Großherzog Karl, noch die anderen Söhne aus der ersten Ehe Karl Friedrichs überlebende männliche Nachkommen hatten, ließ Großherzog Karl den Söhnen von Luise Karoline am 20. November 1818, wenige Wochen vor seinem Tod, vom Fürstenkongress in Aachen die Markgrafenwürde bestätigen. Ihr selbst blieb weiterhin nur der Status einer Reichsgräfin. Schließlich bestieg ihr Sohn Leopold 1830 - nach dem Tod des letzten Regenten aus der alten Linie, Ludwigs I. - als Großherzog den Thron, allerdings erst zehn Jahre nach dem Tod seiner Mutter. Ihre Nachkommen regierten bis 1918 das Großherzogtum Baden. Auch die heutigen Markgrafen von Baden sind Nachkommen von Luise Karoline.

Kaspar Hauser

Luise Karoline wurde verdächtigt, sie habe den erstgeborenen Sohn von Großherzog Karl und Großherzogin Stéphanie nach dessen Geburt durch ein totes Kind ersetzt, um ihren eigenen Söhnen die Thronfolge zu sichern. Diese Gerüchte kamen beim Auftauchen des Kaspar Hauser auf, von dem behauptet wurde, er sei ebendieser badische Prinz. Die Legende gilt heute nach herrschender Historikermeinung als widerlegt,[1] findet aber immer noch Anhänger.

Nachkommen

Aus der Ehe mit Karl Friedrich gingen folgende Kinder hervor:

  • Leopold (* 29. August 1790; † 24. April 1852)
  • Wilhelm (* 8. April 1792; † 11. Oktober 1859)
  • Friedrich Alexander (* 10. Juni 1793; † 18. Juni 1793)
  • Amalie (* 26. Januar 1795; † 14. September 1869), heiratete am 19. April 1818 den Fürsten Karl Egon II. zu Fürstenberg (* 28. Oktober 1796; † 22. Oktober 1854)
  • Maximilian (* 8. Dezember 1796; † 6. März 1882).

Quellen

Einzelnachweise

  1. Reinhard Heydenreuter: König Ludwig I. und der Fall Kaspar Hauser, in: Staat und Verwaltung in Bayern. Festschrift für Wilhelm Volkert zum 75. Geburtstag. Herausgegeben von Konrad Ackermann und Alois Schmid, München 2003, S.465ff.

Weblinks

 Commons: Luise Karoline von Hochberg – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

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