Luisenplatz (Darmstadt)

Luisenplatz (Darmstadt)
Luisenplatz
Wappen Darmstadt.svg
Platz in Darmstadt
Luisenplatz
Luisenplatz mit Ludwigsmonument
Basisdaten
Ort Darmstadt
Ortsteil Innenstadt
Einmündende Straßen Luisenstraße, Rheinstraße, Wilhelminenstraße
Bauwerke Regierungspräsidium, Rathaus, Luisencenter
Nutzung
Nutzergruppen Fußverkehr, Radverkehr, ÖPNV
Platzgestaltung Ludwigsmonument, Justus-Liebig-Denkmal
Technische Daten
Platzfläche 15.000 m2[1]

Der Luisenplatz ist der Stadtmittelpunkt von Darmstadt. Er wurde 1820 nach Großherzogin Luise von Hessen-Darmstadt (1761–1829) benannt, der Ehefrau Ludwig I. von Hessen-Darmstadt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Im 1698 entstandenen „Hugenottenplan“ ist erstmals die Gestalt des Platzes dargestellt, die in einem Plan aus dem Jahr 1715, der Louis Remy de la Fosse zugeschrieben wird, unverändert blieb. Die Ausklinkungen der Rheinstraßenecken existierten nur an der Ostseite des Platzes und wurden 1791 im klassizistischen Bebauungsplan von Johann Helfrich Müller auch für die Westseite vorgesehen. 1770 bis 1780 entstand an der nördlichen Seite das Kollegiengebäude, 1794 folgten die Eckhäuser an der unterern Rheinstraße, 1798 und 1804 die Gebäude an der Wilhelminenstraße. Den Abschluss der ursprünglich barocken und klassizistischen Randbebauung bildete 1804 das Wohnhaus für den Kammerrat Moldenhauer an der südlichen Seite, das spätere Prinz-Alexander-Palais. 1844 wurde die Ludwigssäule im Zentrum des Parade- und Flanierplatzes aufgestellt. Im Rahmen einer Umgestaltung wurden 1882 Bäume gepflanzt und Grünflächen angelegt.

Im Großherzogtum Hessen bildete der Luisenplatz das politische Zentrum des Landes. Am Luisenplatz befand sich das alte Palais (der Residenz des Großherzogs, heute das Luisencenter), das Kollegiengebäude (der Regierungssitz, heute der Sitz des Regierungspräsidiums Darmstadt) und das Ständehaus, der Sitz der Landstände des Großherzogtums Hessen. Das Ständehaus wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört. Heute befindet sich an seiner Stelle die Zentrale der Sparkasse Darmstadt. Das Ständehaus wurde 1836 bis 1839 erbaut.

Die zwei Brunnenschalen von Joseph Maria Olbrich schmücken seit 1908 den Luisenplatz, der durch die querenden Straßenbahnlinien seine Funktion veränderte und durch die Neubauten der 1950er seinen historischen Charakter verlor. Die letzte Neugestaltung des Pflasters zur Betonung der klassizistischen Grundstruktur fand 1980 statt.

Von 1933 bis 1945 hieß der Luisenplatz "Adolf-Hitler-Platz".[2]

Platzgestaltung und Bebauung

Kollegiengebäude am Luisenplatz

Der Platz hat eine kreuzförmige Grundanlage.[3] In der Mitte des Platzes steht das 32 Meter hohe Ludwigsmonument, genannt Langer Ludwig oder Langer Lui. Auf der Nord- und der Südseite des Platzes befinden sich je ein Brunnen, die Brunnen bilden mit dem Ludwigsmonument zusammen eine Achse. Das Justus-Liebig-Denkmal steht auf der Ostseite des Platzes

Die Randbebauung des Platzes wurde bei alliierten Luftangriffen im Zweiten Weltkrieg zerstört. Daher stammt der größte Teil der Bebauung aus der Nachkriegszeit. Lediglich das an der nördlichen Stirnseite des Platzes stehende spätbarocke Kollegiengebäude wurde wieder aufgebaut. Hier hat das Regierungspräsidium Darmstadt seinen Sitz. Auf der Südseite des Platzes befindet sich das Einkaufszentrum Luisencenter, das 1975 bis 1977 nach Plänen des Darmstädter Architekten Theodor Seifert errichtet wurde. Direkt daneben an der Südostseite des Luisenplatzes liegt das Neue Darmstädter Rathaus.

Verkehr

Der Platz ist Teil der Fußgängerzone und seit 1889 ein zentraler Knotenpunkt des Darmstädter Nahverkehrs. Mehrere Straßenbahn- und Buslinien kreuzen sich hier. Die Anlage der Gleiskörper und Haltestellen wurde seitdem mehrmals geändert. Unter dem westlichen Teil des Platzes, im Bereich der Wilhelminenstraße, befindet sich der City-Tunnel mit den Zufahrten zur Tiefgarage des Luisencenters.

Literatur

  • Kulturdenkmäler in Hessen. Stadt Darmstadt, hrsg. vom Landesamt für Denkmalpflege Hessen in Zusammenarbeit mit dem Magistrat der Stadt Darmstadt, Braunschweig/ Wiesbaden 1994, ISBN 3-528-06249-5

Einzelnachweise

  1. Stadtatlas Darmstadt
  2. Chronik. Website der Heag Mobilo GmbH. Abgerufen am 12. Oktober 2011.
  3. Stadtatlas Darmstadt, Orthophoto 2008

Weblinks

 Commons: Luisenplatz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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