Luka Kurtanidse

Luka Kurtanidse

Eldari Kurtanidse (georgisch ელდარ კურტანიძე; * 16. April 1972) ist ein georgischer Ringer. Zwischen 1992 und 2006 gewann Eldari insgesamt 19 Medaillen bei internationalen Meisterschaften.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Er begann mit neun Jahren in Tiflis mit dem Ringen. Sein erster Trainer war Schota Kekabidse. Ab 1988 wurde er von dem Olympiasieger und vielfachen nordossetischen Weltmeister Leri Chabelow betreut. Die Trainer formten den untersetzten, nur 1,70 m großen aber zwischen 90 und 100 kg schweren und sehr kraftvollen Athleten, zu einem der besten Freistilringer der Welt.

Mit 20 Jahren gab Kurtanidse bei den Junioren-Europameisterschaften in Szekesfehervar/Ungarn den Einstand auf der internationalen Ringermatte, gewann den Titel im Mittelgewicht. Nach einem Übertritt zu den Senioren fasste Kurtanidse dort sofort Fuß und wurde 1993 sowohl Vizeeuropa- als auch Vizeweltmeister im Halbschwergewicht.

Bei der Europameisterschaft in Istanbul unterlag er dabei dem Nordosseten Dschambulat Tedejew, der für die Ukraine antrat. Bei der Weltmeisterschaft in Edmonton war Kurtanidse ursprünglich durch einen Sieg über Maharbeg Kadarzew, einen für Russland startenden Nordosseten, Dritter geworden, da aber der Sieger, Abbas Jadidi aus dem Iran wegen eines grob unsportlichen Verhaltens bei der Siegerehrung disqualifiziert wurde, rückte er zum Silbermedaillengewinner auf.

Einen Rückschlag erlitt Kurtanidse 1994, als er bei der Europameisterschaft in Rom den 6. Platz und bei der Weltmeisterschaft in Istanbul nur den 10. Platz belegte. Die nächste Medaille bei einer internationalen Meisterschaft gewann Kurtanidse aber schon bei der Europameisterschaft 1995 in Freiburg im Üechtland/Schweiz. Er unterlag hier erst im Finale gegen Maharbeg Kadarzew. Bei der Weltmeisterschaft in Atlanta im gleichen Jahr kam er nicht so gut zurecht und belegte nur den 8. Platz.

Im April 1996 gewann Kurtanidse mit dem Sieg bei der Europameisterschaft in Budapest im Halbschwergewicht seinen ersten Titel bei den Senioren. Er besiegte dabei den Deutschen Heiko Balz aus Luckenwalde im Endkampf. Der Gewinn der Europameisterschaft war ein Erfolg, den Eldari in den Jahren 1997 in Warschau, 1998 in Bratislava, 2001 in Budapest und 2005 in Warna wiederholte. Weltmeister wurde Eldari in den Jahren 2002 in Teheran und 2003 in New York. Schließlich gewann Eldari bei den Olympischen Spielen 1996 in Atlanta und 2000 in Sydney noch Bronzemedaillen im Halbschwergewicht.

Zwischen 1992 und 2006 gewann Kurtanidse insgesamt 19 Medaillen bei internationalen Meisterschaften, den Junioren-Europameistertitel von 1992 mit eingerechnet. Er besiegte in dieser Zeit die meisten Welteliteringer im Freistil-Halbschwergewicht mindestens einmal. Dazu gehörten Kenan Simsek (Türkei), Josef Lohyna (CSSR), Heiko Balz (Deutschland), Islam Bajranmuk (Kasachstan), Georgi Gogschelidse (Russland), Alireza Heidari (Iran), Vincent Aka (Frankreich), Ahmet Dogu (Türkei) und Krassimir Kotchew (Bulgarien).

Kurtanidse ist inzwischen Trainer der georgischen Freistilringer-Nationalmannschaft. Er ist noch immer aktiv, nahm an der Weltmeisterschaft 2006 teil, wo er im Schwergewicht Ioannidis Papadopoulos aus Griechenland besiegte, aber nach einer Niederlage gegen Preston "Tolly" Thompsson aus den USA vorzeitig ausscheiden musste. Er will an der Olympiade 2008 teilzunehmen.

In Georgien wurde er 2003 zum besten Sportler gewählt. In Deutschland rang er seit 1999 beim KSV Witten, dem 1. Luckenwalder SC und dem KSV Germania Aalen mehrere Jahre in der deutschen Bundesliga.

Die Ergebnisse der Meisterschaften und einiger anderer Turniere, die er bisher bestritt, sind im folgenden Abschnitt nachzulesen.

Internationale Erfolge

(OS = Olympische Spiele, WM = Weltmeisterschaft, EM = Europameisterschaft, F = freier Stil, Mi = Mittelgewicht, Hs = Halbschwergewicht, S = Schwergewicht, damals bis 82 kg, 90 bzw. 96 kg (ab 1997) und zwischen 96 kg und 120 kg Körpergewicht)

  • 1992, 1. Platz, Junioren-EM in Szekesfehervar/Ungarn, F, Mi, vor Eldar Assanow, Ukraine und Attila Nagy, Ungarn;
  • 1993, 2. Platz, EM in Istanbul, F, Hs, hinter Dschambulat Tedejew, Ukraine und vor Kenan Simsek, Türkei, Josef Niemic, Polen, Schamail Abdurachmanow, Weißrussland und Ingo Manz, Deutschland;
  • 1993, 1. Platz, „Yasar-Dogu“-Memorial in Istanbul, F, Hs, vor Ahmet Dogu, Türkei und Ismail Bajramukow, Kirgisistan;
  • 1993, 2. Platz, WM in Edmonton, F, Hs, hinter Melvin Douglas, USA und vor Maharbeg Kadarzew, Russland, Arawat Sabejew, Deutschland, Abil Bajramukow, Kasachstan und Dionne Alioune, Senegal;
  • 1994, 6. Platz, EM inRom, F, Hs, hinter Soslan Frajew, Russland, Wladimir Matiuschenko, Weißrussland, Josef Lohyna, Tschechien, Robert Kostecki, Polen und Peter Bacsa, Ungarn;
  • 1994, 10. Platz, WM in Istanbul, F, Hs, Sieger: Rasoul Khadem, Iran vor Maharbeg Kadarzew und Melvin Douglas;
  • 1994, 4. Platz, Goodwill-Games, F, hs, hinter Maharbeg Kadarzew, Melvin Dougllas und Soslan Frajew, Russland und vor Wladimir Matiuschenko, Weißrussland und Ingo Manz;
  • 1995, 2. Platz, EM in Freiburg im Üechtland/Schweiz, F, Hs, hinter Maharbeg Kadarzew und vor Sagid Murtazaliew, Ukraine, Josef Lohyna, Ricardas Paulinkonis, Lettland und Robert Kostecki;
  • 1995, 8. Platz, WM in Atlanta, F, Hs, Sieger: Rasul Khadem vor Maharbeg Kadarzew und Melvin Douglas;
  • 1996, 1. Platz, EM in Budapest, F, Hs, vor Heiko Balz, Deutschland, Sagid Murtazaliew, Robert Kostecki, Kalojan Baew, Bulgarien und Maharbeg Kadarzew;
  • 1996, Bronzemedaille, OS in Atlanta, F, hs, hinter Rasul Khadem und Mahrabeg Kadarzew und vor Josef Lohyna, Dschambulat Tedejew und Victor Kodei, Nigeria;
  • 1997, 1. Platz, EM in Warschau, F, Hs, vor Marek Garmulewicz, Polen, Arawat Sabejew, Deutschland, Aslan Hagurow, Russland, Ahmet Dogu, Türkei und Davud Magomedow, Aserbeidschan;
  • 1997, 3. Platz, WM in Krasnoyarsk, F, Hs, hinter Kuramagomed Kuramagomedow, Russland und Ahmet Dogu und vor Islam Bajranmukow, Sergej Pryadun, Ukraine und Juris Janovich, Lettland;
  • 1998, 1. Platz, EM in Bratislava, F, Hs, vor Marek Garmulewicz, Aftandil Xanthopoulos, Griechenland, Vadim Tasojew, Ukraine, Andrej Ermenko, Weißrussland und Heiko Balz;
  • 1998, 6. Platz, WM in Teheran, F, Hs, hinter Abbas Jadidi, Iran, Marek Garmulewicz, Kuramagomed Kuramagoamedow, Vadim Tasojew und Melvin Douglas;
  • 1999, 3. Platz, EM in Minsk, F, Hs, hinter Kuramagomed Kuramagomedow und Vadim Tasojew und vor Juris Janovich, Ahmet Dogu und Marin Lazarow, Bulgarien;
  • 1999, 6. Platz, WM in Ankara, F, Hs, hinter Sagid Murtazaliew, Alireza Heidari, Iran, Marek Garmulewicz, Aftandil Xanthopoulos und Kasif Sakiroglu, Türkei;
  • 2000, 3. Platz, Turnier in Kiew, F, Hs, hinter Sergej Kowalewski, Weißrussland und Sergej Pryadun;
  • 2000, 9. Platz, EM in Budapest, F, Hs, Sieger: Sagid Murtazaliew vor Arawat Sabejew und Vadim Tasojew;
  • 2000, Bronzemedaille, OS in Sydney, F, Hs, hinter Sagid Murtazaliew und Islam Bajramukow und vor Marek Garmulewicz, Aftandil Xanthopoulos und Alireza Heidari;
  • 2001, 1. Platz, EM in Budapest, F, Hs, vor Georgi Gogschelidse, Russland, Alexander Schemarow, Weißrussland, Krassimir Kotchew, Bulgarien, Zoltan Farkas, Ungarn und Vadim Tasojew;
  • 2001, 5. Platz, WM in Sofia, F, Hs, hinter Georgi Gogschelidse, Krassimir Kotchew, Vadim Tasojew und Zoltan Farkas und vor Georgi Torchinawa, Niederlande;
  • 2002, 2. Platz, EM in Baku, F, Hs, hinter Kuramagomed Kuramagomedow und vor Fatih Cakiroglu, Türkei, Vadim Tasojew, Johannes Roussow, Großbritannien und Zoltan Farkas;
  • 2002, 1. Platz, WM in Teheran, F, Hs, vor Alireza Heidari, Vadim Tasojew, Aftandil Xanthopoulos, Alexander Schemarow und Georgi Gogschelidse;
  • 2003, 5. Platz, EM in Riga, F, Hs, hinter Chadschimurad Gatsalow, Russland, Fatih Cakiroglu, Vadim Tasojew und Radovan Valach, Österreich und vor Alexander Schemarow;
  • 2003, 1. Platz, WM in New York, F, Hs, vor Alireza Heidari, Krassimir Kotchew, Tavshintur Enkhtuya, Mongolei, Daniel Cormier, USA und Nico Jacobs, Namibia;
  • 2003, 5. Platz, FILA-Absolute-Championships in Moskau, F, Hs, hinter Fatih Cakiroglu, Daniel Dormier und Krasssimir Kotchew;
  • 2004, 8. Platz, OS in Athen, F, Hs, Sieger: Chadschimurad Gatsalow vor Magomed Ibragimow, 1983, Usbekistan, Alireza Heidari und Daniel Cormier;
  • 2005, 1. Platz, EM in Warna, F, Hs, vor Vincent Aka, Frankreich, Kadschimurad Gatsalow, Fatih Cakiroglu, Wassili Tismenetzki, Ukraine und Sergej Pernikau, Weißrussland;
  • 2005, 2. Platz, WM, F, Hs, hinter Chadschimurad Gatsalow und vor Alexej Krupnikow, Kirgisistan, Wassili Tesmenetzki, Koo Tae-Hyun, Korea und Sergej Pernikau;
  • 2006, 3. Platz, EM in Moskau, F, S, gemeinsam mit Rares Chintojan, Rumänien hinter Kuramagomed Kuramagomedow und Iwan Ischenko, Ukraine und vor Ali Reza Kaya, Türkei und Bodschidar Boyadschiew, Bulgarien;
  • 2006, 3. Platz, Golden-Grand-Prix-Turnier in Baku, F, S, gemeinsam mit Alexander Modebadze, Georgien hinter Artur Tajmazow, Usbekistan und Marid Mutalimow, Kasachstan und vor Preston Thompsson, USA und K. Durgajew, Aserbaidschan;
  • 2006, 10. Platz, WM in Guangzhou/China, F, S, Sieger: Artur Tajmazow vor Kuramagomed Kuramagomedow, Ruslan Bariew, Armenien und Fardin Masoumi, Iran

Quellennachweise

  • Internationale Wrestling Database der Universität Leipzig
  • Fachzeitschrift „Der Ringer“, Nummern: 05/93, 09/93, 04/94, 09/94, 06/95, 10/95, 04/96, 09/96, 05/97, 09/97, 05/06/98, 10/98, 05/06/99, 10/99, 09/04

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