Lutheran World Federation

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Der Lutherische Weltbund (LWB) (engl.: Lutheran World Federation (LWF)) ist eine Gemeinschaft lutherischer Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegründet, zählt er inzwischen 140 Mitgliedskirchen, denen mehr als 68 Millionen Christinnen und Christen in 78 Ländern angehören. Seine Vorläuferorganisation war der 1923 gegründete Lutherische Weltkonvent.

Inhaltsverzeichnis

Aufgaben

Der LWB will die Zusammenarbeit der lutherischen Kirchen in der Welt verbessern. Dazu handelt er im Namen seiner Mitgliedskirchen in Bereichen gemeinsamen Interesses, wie z. B. ökumenische und interreligiöse Beziehungen, in theologischen Fragen, in Not- und Katastrophenhilfe, in internationale Angelegenheiten und denen von Menschenrechten, außerdem in Missions- und Entwicklungsarbeit.

Struktur

Organe

Das LWB-Sekretariat befindet sich im Ökumenischen Zentrum in Genf (Schweiz). Das ermöglicht eine enge Zusammenarbeit mit dem Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK / WCC) und anderen weltweiten christlichen Organisationen. Der LWB handelt als Organ seiner Mitgliedskirchen in Bereichen gemeinsamen Interesses, beispielsweise ökumenische und interreligiöse Beziehungen, Theologie, humanitäre Hilfe, Menschenrechte, Kommunikation und verschiedene Aspekte von Missions- und Entwicklungsarbeit.

Höchstes Entscheidungsgremium ist die Vollversammlung, die alle sechs Jahre stattfindet. Weitere Organe sind der Rat, der Generalsekretär und der Präsident.

Generalsekretär ist zurzeit Pfarrer Dr. Ishmael Noko von der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Simbabwe, Präsident der 2003 gewählte Bischof Mark S. Hanson, leitender Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Amerika. Er ist Nachfolger des Landesbischofs der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche in Braunschweig, Dr. Christian Krause, der von 1997 bis 2003 an der Spitze des LWB stand.

Vollversammlungen

Briefmarke (1952) zur Vollversammlung in Hannover

Vollversammlungen fanden statt

Präsidenten des Lutherischen Weltbundes

Mitgliedskirchen

2008 hatte der Lutherische Weltbund 140 Mitgliedskirchen aus 78 Ländern, unter ihnen die acht in der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands zusammengeschlossenen deutschen Landeskirchen, außerdem die Evangelisch-Lutherische Kirche in Oldenburg, die Evangelische Landeskirche in Württemberg, die Lutherische Klasse der Lippischen Landeskirche, die Pommersche Evangelische Kirche, die Evangelisch-Lutherische Kirche in Baden, die österreichische Evangelische Kirche Augsburgischen Bekenntnisses in Österreich und der Bund Evangelisch-Lutherischer Kirchen in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein.

Eine vollständige Liste der Mitgliedskirchen findet sich im Artikel Liste der Mitgliedskirchen des Lutherischen Weltbundes.

Deutsches Nationalkomitee

Das Deutsche Nationalkomitee (DNK) des Lutherischen Weltbundes vertritt die 13 deutschen Mitgliedskirchen mit insgesamt 12,7 Millionen Gemeindegliedern, und koordiniert von Hannover aus deren Arbeit. Vorsitzender ist zurzeit Landesbischof Dr. Johannes Friedrich, München (Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern), sein Stellvertreter ist Bischof Dr. Hans-Jürgen Abromeit, Greifswald (Pommersche Evangelische Kirche). Geschäftsführer ist Oberkirchenrat Norbert Denecke.

Der Ausschuss für Kirchliche Zusammenarbeit und Weltdienst des Deutschen Nationalkomitees in Stuttgart unterstützt in Zusammenarbeit mit den verschiedenen deutschen Hilfswerken die Projekte und Programme des Lutherischen Weltbundes in aller Welt. Vorsitzender ist zurzeit Superintendent i.R. Dieter Lorenz, Bad Salzuflen (Lippische Landeskirche/lutherische Klasse).

Das DNK/LWB hatte bis 2007 seinen Sitz in Stuttgart. Seit Januar 2008 ist es in den Räumen der VELKD in Hannover angesiedelt.

Zentrum des LWB in Wittenberg

Seit dem 15. März 2009 verfügt der Lutherische Weltbund über ein eigens Büro in der Lutherstadt Wittenberg. Es soll u.a. die geistliche und theologische Begleitung kirchlicher Gruppen aus der lutherischen Weltfamilie anbieten sowie Studienprogramme für Studierenden- und Gemeindegruppen sowie Pfarrkonvente entwickeln. Angestrebt ist auch eine enge Verknüpfung mit der Stiftung der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und dem Zentrum der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Amerika (ELCA) in Wittenberg.

Zu den ersten Aufgaben des Zentrums gehört es, den Aufbau des "Luthergartens" zu begleiten, in dem 500 Bäume von Partnern aus der weltweiten Ökumene gepflanzt werden sollen. Die Erstbepflanzung wird am 1. November 2009 stattfinden und bereits jetzt auf die Feierlichkeiten zum Reformationsjubiläum im Jahre 2017 (500 Jahre 95 Thesen Martin Luthers) hinführen.

Rektor

Erster Leiter des LWB-Zentrums in Wittenberg ist der lutherische Theologe Hans-Wilhelm Kasch, zuvor Landespfarrer für Mission und Ökumene in der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Mecklenburgs.

Spannungen innerhalb des LWB

Die Mitgliedskirchen des LWB haben zueinander volle Abendmahlsgemeinschaft vereinbart.

Innerhalb des LWB kommt es immer wieder zu Spannungen, die die Fragen der Frauenordination und der Segnung gleichgeschlechtlicher Paare betrifft. Von den 140 Mitgliedskirchen des Lutherischen Weltbundes ordinieren 37 Kirchen keine Frauen.[1] Die unterschiedlichen Auffassungen zu Ehe, Familie und Sexualität[2] erschweren die Gemeinschaft innerhalb des LWB.[3]

So richteten drei lutherische Bischöfe der baltischen Staaten einen Brief an den Generalsekretär Noko, in dem sie ihre Sorge zum Ausdruck brachten, dass auf Grund der Segnung homosexueller Paare in mehreren Gliedkirchen der Fortbestand der Kirchengemeinschaft innerhalb des LWB gefährdet sei[4], bzw. nach Ansicht des lutherischen Erzbischofs Janis Vanags beendet ist[5].

Auch die Frage der Frauenordination führe immer wieder zu Spannungen -sowohl in der Ökumene[6]- als auch innerhalb des LWB selbst, wobei sich dieses Thema zugunsten der Befürwortung von Frauenordination im Lutherischen Weltbund zunehmend im Laufe der Jahre entspannte. Laut der evangelikalen Nachrichtenagentur IDEA befürworten ungefähr 75 % der Mitgliedskirchen des LWB die Frauenordination, während 25 % diese ablehnen.[7] Unklar ist, ob die befürwortenden Kirchen überproportional viele Mitglieder haben, während die ablehnenden Kirchen zahlenmäßig kleiner sind. Dass die verhältnismäßig großen Kirchen, wie die deutschen Landeskirchen oder die ELCA bereits seit Jahrzehnten Frauen ordinieren, spricht aber für eine solche These.

Kontaktgespräche LWB-ILC

Neben dem Lutherischen Weltbund gibt es noch den konservativeren Internationalen Lutherischen Rat (ILC) als Zusammenschluss konfessionell lutherischer Kirchen. Zwischen dem LWB und dem ILC kam es in der jüngeren Vergangenheit zu Kontaktgespräch mit einem Abschlusskommuniqué mit dem Titel: Was uns eint - was uns trennt.

Literatur

  • Norman A. Hjelm, Prasanna Kumari, Jens Holger Schjørring (Hrsg.): Vom Weltbund zur Gemeinschaft. Geschichte des Lutherischen Weltbundes 1947 - 1997, Hannover 1997.
  • Lutherischer Dienst, Heft 1, 43. Jg., 2007

Quelle

  1. http://www.lutheranworld.org/News/LWI/DE/2102.DE.html
  2. Kath.net: Gott schuf nicht Adam und Adam 27. März 2007
  3. LWB-KirchenleiterInnen erörtern Bericht zum Thema Ehe, Familie und Sexualität
  4. Siehe Stellungnahme der baltischen Bischöfe (deutsch)
  5. Siehe Stellungnahme durch Erzbischof Vanags zum Thema Frauenordination, Homosegnung und Verbleib im LWB (deutsch)
  6. http://www.lutheranworld.org/news/lwi/de/1291.de.html
  7. ideaSpektrum, 19.11.2006

Weblinks


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