Lycker Kleinbahnen

Lycker Kleinbahnen
Ełcka Kolej Dojazdowa
Streckenlänge: 48 km
Spurweite: 750 mm
Legende
0,0 Ełk Wąsk. (Lyck)
4,0 Mrozy Wielkie (Groß Mrosen/Schönhorst (Ostpreußen))
6,6 Regielnica (Regelnitzen/Regelnhof)
9,7 Kałęczyny (Kalenczynnen/Lenzendorf))
12,3
0,0
Laski Małe (Klein Lasken)
2,9 Wiśniewo Ełckie (Wischniewen/Kölmersdorf)
5,4 Kopijki (Goldenau)
7,4 Krzywe (Rundfließ)
9,8 Zawady-Tworki (Sawadden/Grenzwacht)
15,2 Sypitki (Sypittken/Vierbrücken)
18,4 Pisanica (Ebenfelde)
23,0 Romanowo (Romanowen/Heidenfelde)
24,9 Borzymy (Borzymmen/Borschimmen)
26,6 Dudki Ełckie (Imionken/Petzkau)
28,6 Grądzkie Ełckie (Gronsken/Steinkendorf))
30,6 Kalinowo (Kallinowen/Dreimühlen)
33,0 Maże (Maaschen/Maschen (Ostpreußen))
35,6 Milewo (Millau)
38,2 Turowo (Thurowen/Auersberg)

Die Ełcka Kolej Dojazdowa (Lycker Kleinbahnen) ist eine Schmalspurbahn mit der Spurweite 750 mm in Polen in der Woiwodschaft Ermland-Masuren bzw. im ehemaligen Ostpreußen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

In den Jahren 1868 bis 1885 entstand in der ostpreußischen Kreisstadt Lyck ein Knotenpunkt von Eisenbahnen, die auch die Ortschaften der Umgebung erschlossen. Allerdings fehlte auch nach der Jahrhundertwende noch ein Anschluss an das Schienennetz im Ostteil des Kreises, der sich zur Grenze hinzog.

Diese Lücke sollte durch die Lycker Kleinbahnen-AG geschlossen werden. Sie wurde vom Preußischen Staat, der Provinz Ostpreußen, dem Kreis Lyck und der Bahnbauunternehmung Lenz & Co GmbH gegründet.

Die erste Strecke führte von der Kreisstadt mit damals über 13.000 Einwohnern über Klein Lasken und Borzymmen (heute Borzymy) bis zum Grenzdorf Thurowen (heute Turowo), war 38 Kilometer lang und in Meterspur angelegt. Am 22. Oktober 1913 wurde der erste Abschnitt bis Borschimmen (Borzymmen) (25 km) eröffnet, der zweite wegen des Krieges erst am 1. Dezember 1915. Schließlich kam noch eine zehn Kilometer lange Zweigbahn von Klein Lasken (heute Laski Małe) nach Sawadden (heute Zawady-Tworki) hinzu; sie wurde zwischen dem 22. Juli 1916 und dem 5. Oktober 1918 vollendet.

Die Betriebsführung wurde der Ostdeutschen Eisenbahn-Gesellschaft (ODEG) in Königsberg übertragen, die auch die Aktien von Lenz & Co an der Bahn erworben hatte.

Am 30. Juni 1924 wurden die Lycker Kleinbahnen in die Insterburger Kleinbahn-AG eingegliedert, die sich anschließend Ostpreußische Kleinbahnen AG nannte.

Mit Ende des Zweiten Weltkriegs wurde das Einzugsgebiet der Strecke Polen zugeschlagen und die Schmalspurbahn in die Polnischen Staatsbahnen (PKP) eingegliedert. Der Betrieb wurde zunächst mit zwei Zugpaaren je Zweigstrecke wieder aufgenommen, die sich auf dem gemeinsam befahrenen Abschnitt Ełk–Laski Małe ergänzten.

Zur Gewinnung von Material für die Schmalspurbahnen in Pommern wurde die Strecke 1950 auf 750 mm umgespurt. Später wurde das Fahrplanangebot auf bis zu vier Zugpaare je Zweigstrecke ausgeweitet.

1997 wurde der Abschnitt Kalinowo–Turowo wegen eines Brückenschadens stillgelegt. Am 31. März 2001 endete der Personenverkehr auf der Zweigstrecke Laski Małe–Zawady-Tworki, auf der Hauptstrecke Ełk–Kalinowo verkehrte nur noch ein Zugpaar. Am 8. Juni 2001 endete auch dieser Restbetrieb.

Nach Einstellung des Betriebs auf allen polnischen Schmalspurbahnen im Herbst 2001 wurde die Ełcka Kolej Dojazdowa am 1. Januar 2002 von der Stadt Ełk übernommen. Seitdem wird die Bahn als Ełcka Kolej Wąskotorowa bezeichnet. Im Sommer wird regelmäßiger Touristenverkehr auf dem Abschnitt Ełk–Sypitki angeboten.

Fahrzeuge

Im Jahre 1939 standen 5 Dampflokomotiven, 9 Personen-, 2 Pack- und 37 Güterwagen zur Verfügung.

Nach Umspurung auf 750 mm kamen Lokomotiven der Baureihe Px48 zum Einsatz. Typisch für die Ełcka Kolej Dojazdowa war der Einsatz von Diesellokomotiven der Baureihe PKP-Baureihe Lyd1, die ab 1967 zum Einsatz kamen und auch für Personenzüge verwendet wurden. Ab 1987 erhielt die Ełcka Kolej Dojazdowa Personenwagen der Bauart „Bxhpi“ aus rumänischer Produktion mit der Herstellerbezeichnung „A208P“. Erst ab 1996 kamen Triebwagen der Baureihe MBxd2 nach Einstellung des Betriebs auf der Gdańska Kolej Dojazdowa und der Opalenicka Kolej Dojazdowa von diesen Bahnen nach Ełk.

Literatur

  • Siegfried Bufe: Eisenbahnen in West- und Ostpreußen, 1986 Bufe-Fachbuch-Verlag, Egglham, ISBN 3-922138-24-1

Weblinks


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