Löschwasserteich

Löschwasserteich
Brandweiher in Oberquembach mit Backhaus (links) und Dorfkirche (rechts)

Löschwasserteiche bzw. Löschweiher stammen aus einer Zeit, in der es eine zentrale Wasserversorgung noch nicht gab. Sie dienten nicht nur als Löschwasserreserve, sondern auch als Brauchwassereservoir, soweit die Menge bzw. der Zufluss dies zuließ. Sie wurden meist in Siedlungen, Höfen bzw. in deren Nähe angelegt, damit man früher mit einer Eimerkette, später mit Pumpen das Wasser relativ einfach an jeden Punkt im Ort bringen konnte. Die Teiche hatten oft keine eigene Quelle, sondern mussten befüllt werden. Idealerweise bediente man sich aber der Technik des Teichbaus, wenn ein kleines Fließgewässer vorhanden war. Allein aus dem Regenwasser (Himmelsteiche) konnte ein ausreichender Wasserstand nicht immer gewährleistet sein.

Die Reinhaltung des Wassers war stets ebenso wichtig wie Reduzierung bzw. Beseitigung unvermeidlicher Verschlammung durch Eintrag und Ablagerung von Sedimenten.

Die Teiche wurden oft im Ortskern neben Dorfkirche oder Rathaus in Verbindung mit einer Parkanlage angelegt. Wegen des Erholungswertes - weniger als Löschmittelvorrat - werden auch heute noch solche Teiche erhalten.

Die Wette

In Süddeutschland und der Deutschschweiz kennt man den Begriff „Wette“ (Wett, Weet), ein Wort, das eigentlich die Pferdeschwemme bezeichnete. Es ist eine Ableitung zu wetten, 'Tiere in die Schwemme treiben', was seinerseits eine Ableitung zu waten ist (wetten heißt somit wörtlich jmdn. oder etw. waten machen). Die Anlage solcher Feuerlöschteiche wurde in der württembergischen Grafenzeit den Gemeinden zur Pflicht gemacht. Viele Straßenbezeichnungen deuten auf ein (früheres) Vorhandensein eines Feuerlöschteiches (oder aber einer Pferdeschwemme) hin, z.B. Wettebrunnen, Wettbach, Wettestraße, Wettegasse, Wettegraben.

In Deutschland können Löschwasserteiche nach DIN 14210 genormt sein und zählen zu den erschöpflichen Löschwasserstellen.

Löschwasserteiche nach (DIN 14210)

  • künstlich angelegt
  • befestigte Wasserentnahmestelle
  • befestigte Zufahrt
  • Fassungsvermögen mind. 1000m³
  • Einfriedung (Zaun o.ä.) mind. 1,25 m hoch
  • Entnahme über Saugrohr oder Saugschacht
  • die Form des Teiches ist beliebig (kann auch als Zierteich angelegt werden)

Befüllung:

  • nur sauberes Wasser
  • Regenwasser nur über Sandfang
  • keine fließenden Gewässer
  • Verbindung zu anderen Gewässern über Rinne mit Sandfang und Schutzgitter
  • aus Wasserleitungen: Eintritt nur durch die Atmosphäre mit Überlaufsicherung

Große oder brandgefährdete (z. B. Holzverarbeitung) Unternehmen haben teilweise einen eigenen Löschwasservorrat in Form von Löschwasserteichen. Ein eventuell vorhandener Kühlteich oder Swimming-Pool kann auch als Löschwasserteich dienen.

Wird der Löschwasservorrat in einem geschlossenen Behälter aufbewahrt, so spricht man von einer Löschwasserzisterne.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Modautal — Modautal …   Wikipedia

  • Abhängige Löschwasserversorgung — Die Städte und Gemeinden müssen zur Gewährleistung des Brandschutzes eine ausreichende Löschwasserversorgung für die Feuerwehren sicherstellen. Dies erfolgt normalerweise als zentrale Löschwasserversorgung, bei der das Wasserverteilungssystem der …   Deutsch Wikipedia

  • DIN EN — Logo des DIN Deutschen Instituts für Normung Die Liste gibt einen Überblick über das Benennungssystem der DIN Normen mit Normnummer, Teile von Normen und anderen Zusätzen. Außerdem werden hier Informationen über Normen, ihren Titel sowie über… …   Deutsch Wikipedia

  • DIN EN ISO — Logo des DIN Deutschen Instituts für Normung Die Liste gibt einen Überblick über das Benennungssystem der DIN Normen mit Normnummer, Teile von Normen und anderen Zusätzen. Außerdem werden hier Informationen über Normen, ihren Titel sowie über… …   Deutsch Wikipedia

  • DIN EN ISO/IEC — Logo des DIN Deutschen Instituts für Normung Die Liste gibt einen Überblick über das Benennungssystem der DIN Normen mit Normnummer, Teile von Normen und anderen Zusätzen. Außerdem werden hier Informationen über Normen, ihren Titel sowie über… …   Deutsch Wikipedia

  • DIN EN ISP — Logo des DIN Deutschen Instituts für Normung Die Liste gibt einen Überblick über das Benennungssystem der DIN Normen mit Normnummer, Teile von Normen und anderen Zusätzen. Außerdem werden hier Informationen über Normen, ihren Titel sowie über… …   Deutsch Wikipedia

  • DIN IEC — Logo des DIN Deutschen Instituts für Normung Die Liste gibt einen Überblick über das Benennungssystem der DIN Normen mit Normnummer, Teile von Normen und anderen Zusätzen. Außerdem werden hier Informationen über Normen, ihren Titel sowie über… …   Deutsch Wikipedia

  • DIN ISO — Logo des DIN Deutschen Instituts für Normung Die Liste gibt einen Überblick über das Benennungssystem der DIN Normen mit Normnummer, Teile von Normen und anderen Zusätzen. Außerdem werden hier Informationen über Normen, ihren Titel sowie über… …   Deutsch Wikipedia

  • Dorfkirche Schmargendorf — Die Dorfkirche Schmargendorf ist die Kirche der evangelischen Gemeinde Alt Schmargendorf. Sie befindet sich im Berliner Ortsteil Schmargendorf des Bezirks Charlottenburg Wilmersdorf an der Ecke Breite Straße und Kirchstraße. Die Kirche stammt aus …   Deutsch Wikipedia

  • Erschöpfliche Löschwasserstelle — Die Städte und Gemeinden müssen zur Gewährleistung des Brandschutzes eine ausreichende Löschwasserversorgung für die Feuerwehren sicherstellen. Dies erfolgt normalerweise als zentrale Löschwasserversorgung, bei der das Wasserverteilungssystem der …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”