Antonio de Mendoza

Antonio de Mendoza
Antonio de Mendoza, Gemälde von Manuel Rivera Cambas

Don Antonio de Mendoza y Pacheco, Graf von Tendilla (* ca 1490 in Granada; † 21. Juli 1552 in Lima) war von 1535 bis 1550 der erste Vizekönig von Neuspanien und dritter Vizekönig von Peru, vom 23. September 1551 bis 21. Juli 1552.

Inhaltsverzeichnis

Ernennung zum Vizekönig von Neuspanien

Flagge von Neuspanien

Antonio de Mendoza war Sohn des ersten Marqués de Mondéjar Don Iñigo López de Mendoza, und seiner zweiten Frau Francisca Pacheco Portocarrero. Er entstammte einer hochrangigen Adelsfamilie, deren Mitglieder häufig militärische Laufbahnen einschlugen oder in den Staatsdienst gingen. Er war nicht die erste Wahl von Karl V., nachdem drei hohe Adlige die Ernennung zum Vizekönig von Neuspanien abgelehnt hatten, wurde das Amt von Don Antonio akzeptiert. Er war zuvor bereits als Botschafter in Ungarn, Italien und Deutschland gearbeitet und erwies sich als kluger Administrator.

Seine schwierige Aufgabe war es, im Namen Karl V. zu regieren, ohne sich Hernán Cortés zum Feind zu machen. Obwohl Cortés vom Kaiser zum militärischen Oberbefehlshaber und Generalkapitän von Neuspanien, zum Marqués de Oaxaca ernannt wurde, war diese Ernennung für ihn, der das Land der Azteken erobert hatte, eine Degradierung. So versuchte Cortés vergeblich bis zu seinem Lebensende, bei Karl V. seine Ernennung zum Gouverneur oder sogar Vizekönig von Neuspanien durchzusetzen.

Expeditionen

Mendoza und Cortés waren lange Konkurrenten. Beide wollten die reichen Städte des Nordens finden und erobern, von denen Cabeza de Vaca 1536 bei seiner Rückkehr aus Florida erzählte. Seine Berichte wurden sehr verfälscht verbreitet und lösten große Erwartungen aus. Es entstand die Legende von den Sieben goldenen Städten von Cibola.

Cortés versuchte es auf dem Seeweg, entlang der mexikanischen Westküste. Mendoza schickte 1539 den Franziskaner Marcos de Niza auf dem Landweg in den Norden. Er sollte die Städte finden und später einer Expedition den Weg dort hin zeigen. Nach der Rückkehr von Marcos de Niza, schickte Mendoza seinen Freund Francisco Vásquez de Coronado (1540-1542) mit einer Armee in den Norden. Er sollte die Sieben goldenen Städte von Cibola in das Reich der Spanier eingliedern.

Nach Coronados Abreise brach in Neu Galicien ein Aufstand (Mixtón-Krieg) aus. Nach mehreren Fehlschlägen seiner Hauptleute, musste sich Antonio de Mendoza selbst um diesen Krieg kümmern. Mit 450 Spaniern und 30.000 verbündeten Azteken und Tlaxcalteken schlug er den Aufstand 1541 nieder.

Mendoza investierte viel Geld in die Entdeckungsreise. Doch die Expedition in den Norden war ein finanzielles Fiasko, da die Spanier kein Gold fanden und die Städte der Pueblo-Indianer so arm und abgelegen waren, dass es sich nicht lohnte, sie zu halten.

In den Jahren (1542-1543) sandte der Vizekönig Juan Rodríguez Cabrillo an der pazifischen Küste in Richtung Norden, auf eine weitere Entdeckungsreise.

Er beauftragte die Entdeckungsreise von Ruy López de Villalobos zu den Philippinen im Jahre 1542-43.

Bildung

Codex Mendoza

Don Antonio und Bischof Juan de Zumárraga taten viel für die Bildung in Mexiko. Sie richteten zwei Universitäten ein. Das Colegio de Santa Cruz in Tlatelolco (1536)[1] und die Universidad Nacional Autónoma de México (21. September 1551), bei der die Universität von Salamanca als Vorbild diente. Diese Universitäten waren gemeinsam mit der Universität in Lima, die ersten in Amerika. Über die Missionare und deren Bildungseinrichtungen begann sich die spanische Sprache in Mesoamerika zu verbreiten.[2] Auf seinen Befehl wurde die erste Druckerpresse Neuen Welt 1539 in Mexiko, durch den Drucker Juan Pablos (Giovanni Paoli) in Betrieb genommen.[3]

Der Codex Mendoza wurde von ihm beauftragt und nach ihm benannt.

Macht und Ohnmacht der Krone

Am 25. März 1544 veröffentlichte Vizekönig Mendoza die Leyes Nuevas, die der Reformer Frey Bartolomé de las Casas angeregt hatte. Sie sollten die Notlage der Indios unter dem Encomienda-System erleichtern. Mendoza sah sehr wohl dass er außer Stande war, die Gesetze gegen den Willen der Opposition der Großgrundbesitzer und Encomienderos sofort durchzusetzen. Deshalb führte er sie nur in Etappen ein.[4] Als ihn Nachrichten aus Peru erreichen, die von einem dortigen Bürgerkrieg nach ähnlichen Reformen berichten, ließ er die Gesetze wieder aufheben.

Mendoza tat viel, um das Los der Einheimischen zu verbessern und berief 1547 dafür eine kirchliche Konferenz ein. Allerdings zeigte er auch Härte gegen alle, die sich der spanischen Vorherrschaft widersetzten. Im Jahre 1548 unterdrückte er einen Aufstand des Zapoteken.

Während seiner Regierungszeit wurde die Souveränität der Krone überall in Neuspanien durchgesetzt und die Macht der ersten Konquistadoren gebrochen. Als fähiger und ehrlicher Vizekönig regierte mit Gerechtigkeit, Effizienz und Mitgefühl. Er förderte den Bau von Krankenhäusern und Schulen und setzte sich für Verbesserungen in der Landwirtschaft und im Bergbau ein. Unter seine Regierung wurde viel getan, um Stabilität und Frieden in Neuspanien zu erreichen. Im Jahre 1536 begann er mit der Prägung von Silber- und Kupfermünzen. Am 18. Mai 1541 gründete Don Antonio die Stadt Valladolid (jetzt Morelia in Michoacán).

Vizekönig und Tod in Peru

Am 4. Juli 1549 ernannte Kaiser Karl V. in Brüssel Antonio de Mendoza zum Vizekönig Perus. Dort sollte er endlich die Gräueltaten der Pizarros stoppen. Obwohl seine Gesundheit bereits angeschlagen war, akzeptierte er die Beförderung. Er reiste über Land von Mexiko nach Panama, und von dort mit dem Schiff nach Peru. Er kam am 25. November 1550 an und nahm seine Arbeit auf. Jedoch wurde er bald krank und starb 1552 nach nur zehnmonatiger Regierungszeit.[5] Er wurde in der Kathedrale von Lima, zusammen mit dem spanischen Eroberer Perus, Francisco Pizarro bestattet. Luis de Velasco wurde sein Nachfolger als Vizekönig von Neuspanien.

Einzelnachweise

  1. Klaus-Jörg Ruhl, Laura Ibarra García, Kleine Geschichte Mexikos, Verlag: C.H.Beck, S 105
  2. http://deposit.ddb.de/cgi-bin/dokserv?idn=97950905x&dok_var=d1&dok_ext=pdf&filename=97950905x.pdf
  3. Heidelberg - HN 255 Artikel - Die Gutenbergs Lateinamerikas
  4. Leyes Nuevas
  5. The first and the best: Viceroy Antonio de Mendoza : Mexico History

Weblinks


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