M107 (Geschütz)

M107 (Geschütz)
Selbstfahrlafette M107
[M107 Selbstfahrgeschütz]

M107 im Yad la-Shiryon Museum in Israel

Allgemeine Eigenschaften
Besatzung 13 Mann (5 davon im Panzer)
Länge 6,46 m (ohne Geschützrohr)
Breite 3,15 m
Höhe 3,47 m
Masse 28,3 t
Panzerung und Bewaffnung
Panzerung 13 mm
Hauptbewaffnung 1 × 175-mm-Kanone M113
Sekundärbewaffnung keine
Beweglichkeit
Antrieb V-Acht-Zylinder-Dieselmotor GM 8V71 T
298 kW (405 PS) bei 2300 Umdrehungen/min
Federung Torsionsstab
Höchstgeschwindigkeit 56 km/h
Leistung/Gewicht 10,7 kW/Tonne
Reichweite 725 km

Die M107 ist ein schweres Selbstfahrgeschütz, das von der United States Army vor allem während des Vietnamkriegs eingesetzt wurde.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

In den 1950er-Jahren sollten die vorhandenen Selbstfahrlafetten (M55 mit 203-mm-Haubitze, M53 mit 155-mm-Geschütz), die aufgrund ihres hohen Gewichts nicht lufttransportfähig waren und nur eine begrenzten Fahrbereich aufwiesen, durch eine neues einheitliches Fahrgestell ersetzt werden. Die Pacific Car and Foundry Company entwarf daraufhin ein neues Fahrgestell. Sechs Prototypen wurden gebaut; neben drei 203-mm-Haubitzen T236 und einem 155-mm-Geschütz T245 entstanden zwei Prototypen T235 mit einer 175-mm-Kanone, aus denen nach zweijähriger Erprobungszeit die M107 hervorging. Die Serienproduktion des M107-Geschützes begann 1962 bei der Pacific Car and Foundry Company und lief bis 1980 auch bei Bowen-McLaughlin-York und der FMC Corporation weiter. Die Version mit 203-mm-Geschütz wurde als M110 produziert.

Technik

M107 feuert

Das Fahrgestell, das auch für das M110-Selbstfahrgeschütz und den Bergepanzer M 578 verwendet wird, besteht aus verschweißten Stahlplatten mit bis zu 1,3 cm Dicke. Bis auf den gepanzerten Fahrersitz, der sich vorne links befand, verfügte das Fahrzeug über keinerlei Schutz für die Besatzung gegen Splitter und Beschuss.

Der Antrieb erfolgte über einen 8-Zylinder-Dieselmotor General Motors 8V71T mit 298 kW (405 PS), der seine Kraft auf ein drehstabgefedertes Kettenlaufwerk mit 46 cm breiten Gleisketten übertrug.

Auf dem Fahrgestell befand sich ein 175-mm-Geschütz M113 mit 10,6 Meter Lauflänge. Der Rückstoß wurde durch einen hydraulischen Rohrrücklauf gedämpft, die übrige Rückstoßenergie wurde durch einen hydraulisch absenkbaren Schild in den Boden abgeleitet. Der Schwenkbereich des Rohres umfasste 30° zu jeder Seite, der Höhenrichtbereich reichte von –2° bis +60°.

Die 13-köpfige Besatzung wurde beim Laden des Geschützes von einem hydraulischen System unterstützt, das die bis zu 66 kg schweren Granaten in den Lauf beförderte. Da die M107 nur über fünf Sitzplätze verfügte und nur zwei Granaten mit Treibladungen transportieren konnte, wurde sie bei mobilen Operationen von einem M548-Schlepper begleitet.

Einsatz

Ein M-107-Geschütz während des Vietnamkriegs, 1968

Hauptsächlich wurde die M107 während des Vietnamkriegs eingesetzt, wo sie als weitreichende Unterstützungswaffe (Feuerreichweite bis zu 33 km) die amerikanischen Operationen unterstützte. Unter anderem lieferten sie sich Feuerduelle mit nordvietnamesischen Geschützen über die entmilitarisierte Zone zwischen Nord- und Südvietnam hinweg. Bei der Schlacht um Khe Sanh unterstützten die Geschütze die eingeschlossenen Marines aus den Feuerbasen Rockpile und Camp Carrol.

Anfang der 1980er-Jahre wurde die M107 bei der US-Armee außer Dienst gestellt, einige wurden mit 203-mm-Rohren zu M110-Geschützen umgebaut. In einigen anderen Ländern steht das Geschütz aber immer noch im Dienst. Die M107 wurde ab 1964 auch bei der Bundeswehr eingeführt, ist dort mittlerweile aber auch ausgemustert.

Spezifikation des Geschützes

  • Typ: schwere Artillerie (Langrohrgeschütz auf Selbstfahrlafette)
  • Bedienung: 13 Mann
  • Kaliber: 175 mm
  • Rohrlänge: 10,60 m
  • Kadenz: max. 60 Schuss/Stunde
  • Reichweite des Geschützes: 32.700 m
  • Azimutwinkelbereich: +/– 30 Grad

Weblinks

 Commons: M107-Selbstfahrgeschütz – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

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