Magdalena von Waldeck

Magdalena von Waldeck

Magdalene von Waldeck (* 1558; † August 1599) war eine Tochter von Philipp IV. von Waldeck-Wildungen (* 1493; † 1574) und seiner Frau, Jutta von Isenburg-Grenzau († 1564). Magdalene war zweimal verheiratet, und zwar

  1. am 2. oder 6. Februar 1576 mit Graf Philipp Ludwig I. von Hanau-Münzenberg. Aus dieser Ehe gingen hervor:
    1. Philipp Ludwig II. (* 18. November 1576; † 9. August 1612)
    2. Juliane (* 13. Oktober 1577; † 2. Dezember 1577), beigesetzt im Chor der Marienkirche in Hanau
    3. Wilhelm (* 26. August 1578; † 14. Juni 1579), beigesetzt ebenfalls im Chor der Marienkirche in Hanau
    4. Albrecht von Hanau-Münzenberg-Schwarzenfels (Albert) (* 12. November 1579; † 19. Dezember 1635)
  2. am 24. November 1581[1] mit Graf Johann VII. von Nassau-Siegen. Aus dieser Ehe gingen hervor:
    1. Johann Ernst (* 1582; † 1617)
    2. Johann VIII., der Jüngere; (* 1583; † 1638)
    3. Elisabeth (* 1584; † 1661) ∞ Graf Christian von Waldeck
    4. Adolf (* 1586; † 1608)
    5. Juliane (* 1587; † 1643) ∞Landgraf Moritz von Hessen-Kassel
    6. Anna Maria (* 1589; † 1620) ∞ Rheingraf Johann Adolf von Dhaun-Falkenstein-Bruch (* um 1575; † 1653)
    7. Johann Albrecht (* 1590; † 1593)
    8. Wilhelm (* 13. August 1592; † 18. Juli 1642) ∞ Christine zu Erbach
    9. Anna Johanna (* 1594; † 1636) ∞ Johan Wolfert van Brederode (* 1599; † 1655)
    10. Friedrich Ludwig (* 1595; † 1600)
    11. Magdalena (* 1596; † 1661)
    12. Johann Friedrich (* 1597)

Ihre erste Heirat mit Philipp Ludwig I. von Hanau-Münzenberg weist für die damalige Zeit einige Besonderheiten auf. Zum einen scheint es eine Liebesheirat gewesen zu sein. Ständisch wurde Magdalene niedriger eingestuft als Philipp. Politisch könnte die Ehe seitens ihres Bräutigams auch ein bewusstes Absetzen gegen den politisch dominierenden Einfluss seines Vormundes, des Grafen Johann VI. von Nassau-Dillenburg, darstellen.[2] So erfolgte die Ehe gegen den anfänglichen Widerstand des Nassauer Vormunds, der eine Heirat in das Umfeld des eigenen Clans bevorzugt hätte. Ihre eigene Familie war eher in Richtung der Landgrafschaft Hessen und des Erzbistums Köln orientiert.

Anlässlich ihrer zweiten Eheschließung übernahm sie das reformierte Bekenntnis ihres zweiten Ehemanns. Sie zog mit ihm nach Dillenburg, wobei sie die beiden überlebenden Kinder aus erster Ehe mitnahm. So gelangte vor allem der Regierungsnachfolger in der Grafschaft Hanau-Münzenberg, Philipp Ludwig II., schon frühzeitig unter reformierten Einfluss, was ihn prägte und dazu führte, dass er 1595 auch in Hanau-Münzenberg in einer „zweiten Reformation“ die reformierte Variante der Reformation als verbindlich einführte.

Verweise

  1. Varnhagen, Bd. 2, S. 71.
  2. vgl. Menk, S. 154f u. G. Schmidt, S. 548

Literatur

  • Reinhard Dietrich: Die Landesverfassung in dem Hanauischen = Hanauer Geschichtsblätter 34. Hanau 1996. ISBN 3-9801933-6-5
  • Jacob Christoph Carl Hoffmeister: Historisch-genealogisches Handbuch über alle Grafen und Fürsten von Waldeck und Pyrmont seit 1228. Kassel 1883.
  • Gerhard Menk: Philipp Ludwig I. von Hanau-Münzenberg (1553-1580). Bildungsgeschichte und Politik eines Reichsgrafen in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts. In: Hessisches Jahrbuch für Landesgeschichte 32 (1982), S. 127 – 163.
  • Georg Schmidt: Der Wetterauer Grafenverein = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen 52. Marburg 1989. ISBN 3-7708-0928-9
  • Reinhard Suchier: Genealogie des Hanauer Grafenhauses. In: Festschrift des Hanauer Geschichtsvereins zu seiner fünfzigjährigen Jubelfeier am 27. August 1894. Hanau 1894.
  • Johann Adolf Theodor Ludwig Varnhagen: Grundlage der Waldeckischen Landes- und Regentengeschichte. Arolsen 1853.
  • Ernst J. Zimmermann: Hanau Stadt und Land. 3. Auflage, Hanau 1919, ND 1978.

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