Magdeburg-Berliner Chaussee

Magdeburg-Berliner Chaussee

Berliner Chaussee ist ein Stadtteil Magdeburgs, der Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts.

Inhaltsverzeichnis

Fläche und Bevölkerung

In dem östlich der Elbe gelegenen Stadtteil leben auf einer Fläche von 5,0365 km² 2.174 Menschen (Stand 31. Dezember 2008).[1] Der Anteil an Empfängern von Sozialleistungen liegt deutlich unter dem Durchschnitt der Stadt Magdeburg. Das Durchschnittsalter beträgt 41,1 Jahre. Der Ausländeranteil liegt bei 0,9 % und somit auch unter dem städtischen Schnitt. (Stand 2001)[2]

Siedlung Friedensweiler

Geografie

Der Stadtteil fasst mehrere Siedlungen östlich der Stadt zusammen, die sich nördlich und südlich der namengebenden Berliner Chaussee befinden und verfügt nicht über ein gewachsenes Ortszentrum. Er untergliedert sich in die statistischen Bezirke Berliner Chaussee, Friedensweiler, Neugrüneberg, Puppendorf, Stadion Neue Welt und Steinwiese.

Ein kleiner Teil des nördlich gelegenen Biederitzer Buschs um die beiden Seen Waldsee I und Waldsee II gehört zum Stadtteil. Mit dem Schwarzkopfkolk in Neugrüneberg liegt ein weiteres stehendes Gewässer im Stadtteil. An fließenden Gewässern durchziehen die Furtlake sowie diverse kleinere Gräben den Stadtteil. Das gesamte Gebiet des Stadtteils liegt im Bereich des einstigen Urstromtals der Elbe.

Im Norden grenzt die Berliner Chaussee an den Stadtteil Herrenkrug. Östlich liegt die Gemeinde Gübs, zu der der dort parallel zur Stadtgrenze verlaufende Elbe-Umflutkanal gehört. Im Süden liegt Zipkeleben, im Westenen grenzen Cracau und Brückfeld an.

Geschichte

Bis in das 20. Jahrhundert hinein wurde das Gebiet im wesentlichen lediglich landwirtschaftlich genutzt. Das Gut Königsborn nutzte das Areal insbesondere als Weide. Erst seit der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts war die Berliner Chaussee als östliche Ausfallstraße Magdeburgs in Nutzung. Zuvor war der Verkehr. Zuvor war der Verkehr weiter südlich über den Klusdamm geführt worden. Um 1900 entstanden dann Kleingartenkolonien für die Magdeburger Bevölkerung. 1929/30 baute das Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold das Stadion Neu Welt inklusive Schwimm- und Strandbad. 1930 wurde im östlichen Teil des Stadtteils der Militärflughafen Magdeburg-Nord eingerichtet. Nördlich der Berliner Chaussee entstanden hierfür Kasernen, die die heutige Siedlung Friedensweiler bilden. In den Jahren 1932/1933 erfolgte ein Verkauf von Kleingartenparzellen an die bisherigen Kleingärtner. Auf den Gartengrundstücken entstanden kleine Häuser und somit die das Bild des Stadtteils prägenden kleinen Einfamilienhauskolonien.

Zum Ende des 2. Weltkriegs wurde das Stadion Neue Welt Schauplatz eines Massakers der SS an Frauen eines Todesmarsches. Nach dem Krieg wurde der Militärflughafen aufgegeben und die Anlagen zur zivilen Nutzung umgebaut. Das Stadion Neue Welt wurde noch bis 1990 betrieben, dann jedoch aus hygienischen Gründen geschlossen.

Nach der politischen Wende von 1989 erlebte der Stadtteil durch Neubauten von Eigenheimen einen deutlichen Bevölkerungszuwachs. Trotzdem wurden diverse Einrichtungen wie das Kulturhaus Friedensweiler, die Schule in Friedensweiler und ein dort bestehender Einkaufsmarkt geschlossen.

Wirtschaft

Gemäß der Struktur als Wohngebiet bestehen vorwiegend kleinere Unternehmen. Direkt an der Berliner Chaussee haben sich jedoch auch einige mittelständische Unternehmen angesiedelt. 2003 bestanden 90 Mitgliedsunternehmen der IHK und 21 Handwerksbetriebe im Stadtteil.

Literatur

  • 40 Viertel im großen Test, Magdeburg 2003, Seite 18 ff.

Einzelnachweise

  1. Magdeburger statistische Monatsberichte, Februar 2009, Seite 8
  2. Stadtteilkatalog, 2001, Seite 336 ff.

52.13222222222211.6930555555567Koordinaten: 52° 8′ N, 11° 42′ O


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