Mahango-Wildpark

Mahango-Wildpark
Combretum paniculatum im Mahango-Nationalpark
Baobab im Mahango-Nationalpark
Elefanten im Mahango-Nationalpark
Landschaft im Mahango-Nationalpark
Landschaft im Mahango-Nationalpark


Der Mahango-Wildpark ist mit seinen nur 250 km² einer der kleinsten offiziellen Wildparks Namibias. Er wurde erst 1986 für die Öffentlichkeit freigegeben und liegt 20 km südlich von Bagani und Popa-Wasserfällen entlang der Landesgrenze zu Botswana und erstreckt sich von einem 10km langen Uferstreifen des Okavango entlang des Mahango-Omuramba ca. 20 km nach Westen. Trotz seiner geringen Größe weist der Park eine vielseitige Vegetation sowie eine reiche Fauna auf.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Der Mahango-Wildpark ist einerseits durch die für das Kavango typische Omiramba-Landschaft geprägt, andererseits durch die dichten Uferwälder und Papyrusdickichte entlang des Okavango. Die Vegetationstypen reichen von Trockenwald über Sumpf- und Schwemmland, Papyrusbestandene Kanälen bis hin zu Uferwäldern. Der Park wird durch zwei Omiramba, den Mahango und Thiderevu durchzogen, parallel zu denen typische Längsdünen verlaufen.

Klima

Durch seine Lage in der Kavango-Region gibt es eine lange Trockenzeit von April bis November und eine kurze nasse Zeit von Dezember bis März. Die Temperaturen liegen ganzjährig um 30 °C, nur von Mai bis August liegen die Tagestemperaturen etwas tiefer. Heißester Monat ist der Oktober, wo die Tageshöchstwerte über 35 °C steigen können. Die Tiefstwerte liegen bei 5°C im Juli und etwa 20 °C im Sommer. Der Jahresniederschlag beträgt zwischen 550 und 600 mm, wobei 80 % in der Regenzeit zwischen Oktober und April fallen.

Vegetation

Mit Ausnahme der direkten Uferstreifen besteht die Vegetation im Park aus typischem Trockenwald, auf den Dünen finden sich Mukwa (Pterocarpus angolensis) , Sandseringe (Burkea africana) und Rhodesisches Teak (Baikiaea plurijuga), dazwischen auch Schivibaum (Newtonia hildebrandtii), Mankettibäume (Ricinodendron rautanenii) und Rhodesian Bushwillow (Combretum collinum). In der Buschschicht treten Zwillingsblatt-Kaffeestrauch (Bauhinia petersiana) und Baphia massaiensis auffallend hervor.

Von besondere Bedeutung ist der Flussuferwald am Abschnitt entlang des Okavango, da dieser in Namibia weitgehend einmalig ist. Hier überwiegen Kalahari-Apfelblattbäume (Lonchocarpus neisii), Syzygium guineense, Garcinia livingstonei und Schakalbeerenbäume (Diospyros mespiliformis). Daneben finden sich Wurmrindenbäume (Albizia pallida), Acacia nigrescens, Rosinenbüsche (Grewia spp.), Wart-ein-Weilchen (Ziziphus mucronata) und Ringhülsenakazien (Acacia tortilis). Direkt an den Ufern und im Bereich der Überschwemmungsbereiche gibt es kleinere Vorkommen der Wilder Dattelpalme (Phoenix reclinata), am Picknickplatz am Okavangoufer stehen einige Baobabs (Adansonia digitata).

Im Bereich der Omiramba Mahango und Thinderevu findet sich typische Omiramba-Vegetation mit sumpfigen Flussbetten und einem typischen Akazien-Trockenwald mit Acacia spp. und Combretum: Kameldorn (Acacia erioloba), Sandfeldakazie (Acacia fleckii), Kerzenakazien (Acacia hebeclada) und Ringhülsenakazien (Acacia tortillis) sowie die Ahnenbäume Combretum imberbe und C. hereroense.

Fauna

Trotz der geringen Größe des Parks bietet der Park eine Vielfalt an unterschiedlichen Habitaten, so dass eine artenreiche Tierwelt zu finden ist. Alleine über 360 Vogelarten sind im Park heimisch oder machen als Zugvögel ihren Zwischenstop.

An Großwild finden sich zahlreiche Antilopenarten wie Lechwe, Riedbock, und Sitatunga die nur hier anzutreffen ist. Daneben findet man Buschbock, Pferde- und Rappenantilope, Leierantilope, Streifengnu, Impala, Kudu und seltener Oryx, aber auch Büffel die hier auf Ihrer Wanderung aus dem Caprivi halt machen. Schließlich kommen auch noch eine Reihe kleinerer Antilopen- und Kleinsäugerarten vor. Während der Trockenzeit zieht es eine größere Zahl von Elefanten aus den Nachbarländern in den Westcaprivi, die dann auch im Mahango-Park zu finden sind. Im Fluss gibt es Nilpferde und viele Krokodile.

Auch Raubtiere sind nicht selten. Neben Leoparden gibt es im Park auch ein Rudel Hyänenhunde und gelegentlich migrieren Löwenrudel ein.

Tourismus

Der Wildpark selbst bietet praktisch keinerlei touristische Infrastruktur, das nahe gelegene Camp der Popa-Wasserfälle verfügt jedoch über einfache Chalets und Campsites. Einige in der Nähe am Okavango gelegene Lodges bieten auch luxuriösere Unterkunftsmöglichkeiten an. Durch den Park verläuft die Transitstrasse nach Maun in Botswana von der jeweils eine Piste als Schleife flusswärts und eine landeinwärts abzweigen. Diese Pisten sind nur in der Trockenzeit auch mit einem Personenwagen zu befahren. Grundsätzlich empfiehlt sich ein Allrad-Fahrzeug. Direkt am Ufer des Okavango gibt es einen Picknickplatz, der einen guten Blick über das Papyrusdickicht erlaubt und ideal für Vogelbeobachtung ist.

Im gesamten Park darf man zwar das Fahrzeug verlassen, eine Erkundung zu Fuß ist jedoch wegen der Elefanten und Raubtiere nur eingeschränkt zu empfehlen. Bootsfahrten auf dem Okavango sind verboten.

Die gesamte Region ist Hochrisikogebiet für Malaria, so dass eine entsprechende Prophylaxe unbedingt erforderlich ist.

Literatur

  • Riley L, Riley W: Natures Strongholds - The Worlds great Wildlife Reserves; Princeton University Press, 2004
  • Olivier S, Olivier W: Naturschutzgebiete in Namibia; Longman Namibia, 1994

-18.23333333333321.6666666666677Koordinaten: 18° 14′ 0″ S, 21° 40′ 0″ O


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