Malva neglecta

Malva neglecta
Weg-Malve
Weg-Malve (Malva neglecta)

Weg-Malve (Malva neglecta)

Systematik
Unterklasse: Rosenähnliche (Rosidae)
Ordnung: Malvenartige (Malvales)
Familie: Malvengewächse (Malvaceae)
Unterfamilie: Malvoideae
Gattung: Malven (Malva)
Art: Weg-Malve
Wissenschaftlicher Name
Malva neglecta
Wallr.

Die Weg-Malve (Malva neglecta) gehört zur Unterfamilie der Malvoideae innerhalb der Familie der Malvengewächse (Malvaceae) und wird auch Feld-Malve, Gänse-Malve, Gänsepappel, Hasenpappel, Käslikraut, Rosspappel, oder Schwellkraut genannt. In Notzeiten wurde diese Pflanzenart als Gemüse und Mehllieferant verwendet, auch gelegentlich als Heilkraut. Wenn die Weg-Malve viel Stickstoff zur Ernährung hat, stellt sie durch die starke Anreicherung von Nitrat eine Gefahr für Tiere dar[1][2].

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Diese Malven-Art ist eine ein- oder zweijährige, sommergrüne, krautige Pflanze. Die kurze faserige Wurzel treibt einen 15 bis 60 cm langen, sich niederbiegenden Stängel, der sich an der Basis in mehrere Triebe teilt. Die rundlichen bis nierenförmigen Laubblätter sind gezähnt und leicht fünf- bis neunlappig und 2 bis 6 Zentimeter breit und lang. Sie sitzen wechselständig auf etwa 10 Zentimeter langen Blattstängeln und sind durch mindestens drei Blattnerven tief zerfurcht und überall haarig.

Die blattachselständigen Blütenstände bestehen aus einer bis sechs Blüten. Die Blüten sind tütenähnlich, weiß bis weiß-rosa und weisen drei Außenkelchblätter auf. Die fünf schmal lanzettlichen Kronblätter sind meist 8 bis 12 mm lang, etwa zweimal so lang wie der Kelch, und tief ausgerandet. Die Staubgefäße der durchweg zwittrigen Blüten haben eine gelbliche bis weißliche Farbe. Bei der Unterfamilie Malvoideae sind die vielen Staubblätter und der Stempel zu einer Röhre verwachsen, dem sogenannten Androgynophor.

Die Wegmalve vermehrt sich durch Selbst- oder Insektenbestäubung mit Bienen oder Fliegen. Die scheibenähnlich runden, grünlichen Früchte sind in 12 bis 15 haarige Segmente mit je einem Samenkorn aufgeteilt. Samen haben ein knopfartiges Aussehen mit einem Durchmesser von 5 bis 8 Millimeter. Sie werden mit dem Wind oder als Kletten verbreitet. Die Chromosomenzahl beträgt n=21.

Eine weitere Eigenschaft der Wegmalve ist ihre Epinastie[3].

Verbreitung

Die Pflanze ist auf nicht zu trockenen Böden in Europa und Westasien zu Hause und wurde als Neophyt nach Nordamerika eingeführt. Da sie stickstoffliebend ist, wächst sie gern in Stallnähe und bei Komposthaufen. Sie verträgt weder Salz noch Schwermetalle.

Verwechslungsgefahr und Lebensraum

Die Wegmalve wird oft mit dem Gundermann (Glechoma hederacea) verwechselt. Dieser hat jedoch gegenständige Blattstängel, einen viereckigen Stängel und verbreitet einen minzartigen Geruch. Erkennungsmerkmale der Wegmalve sind die süßlich schmeckende Wurzel und käseartigen Früchte.

Von der Pflanze ernähren sich Rostpilze und Raupen der Schmetterlingsarten Pyrgus communis, Strymon melinus, Vanessa annabella (Neuweltarten), sowie Vanessa cardui, Helicoverpa zea und Heliothis virescens.

Weg-Malve in der Küche und medizinisch

Die Blätter der Wegmalve enthalten Vitamin C, die Blüten Tannin. In der Pflanze wurde Octacosan[4], Alkaloid und Saponin (allgemein)[5] gefunden, sie hat einen gewissen Gehalt an Antioxidantien[6]. Bei der Verwendung in der Küche ist ein möglicher hoher Nitratgehalt, ähnlich wie bei Rucola, zu beachten[1][2].

In der Küche eignen sich junge Blätter der Wegmalve hervorragend als Salatersatz, oder gekocht als Gemüse oder zum Andicken von Suppen, da die Blätter beim Kochen eine schleimige Konsistenz bekommen. Auch die unreifen Samen können roh als Snack oder gekocht verwendet werden, sie haben einen nussigen Geschmack[1]. Die Früchte schmecken ähnlich wie Käse und wurden in Notzeiten zu Mehl verarbeitet[7]. Der Wurzelsud ist als Eiweißersatz verwendbar. In Pakistan wird die Pflanze für das Gericht namens 'panerak' benötigt.

Es gibt eine Laborstudie[8], die Hinweise auf Wirksamkeit der Pflanze gegen Magengeschwüre zeigt.

Quellen

Einzelnachweise

  1. a b c Plants For A Future: Malva neglecta.. Gelesen 2006-05-14.
  2. a b Anthony P. Knight und Richard G. Walter: Guide to Plant Poisoning of Animals in North America. Teton NewMedia. 2001. ISBN 1-893441-11-3. S. 28.
  3. H. C. Yin: Diaphototropic Movement of the Leaves of Malva Neglecta. American Journal of Botany. 25/1/1938. S. 1-6. Erste Seite online
  4. Dr. Duke's Phytochemical and Ethnobotanical Databases. Online Datenbank. Abgerufen 2006-05-14.
  5. Faraz Mojab unter anderem: Phytochemical Screening of Some Species of Iranian Plants. Iranian J. Pharm. Res. -/-/2003. S. 77-82. Online-Version
  6. Ahmad Mavi unter anderem: Antioxidant properties of some medicinal plants:. .. Biol Pharm Bull. 27/5/2004. S. 702-5. Online-Version
  7. Marc Heinen: Wilde Mehllieferanten. Regulus 4/-/2000. S. 10-11. Online-Version
  8. I. Gurbuz unter anderem: Anti-ulcerogenic activity of some plants used in folk medicine of Pinarbasi (Kayseri, Turkey). J Ethnopharmacol. 101/-/2005. S. 313-8. PMID 16085377

Weblinks


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