Manfred Klaiber

Manfred Klaiber
Einweihung der dt. Botschaft in Paris 1963

Manfred Klaiber (* 8. Juni 1903 in Grafenberg/Württemberg; † 16. Juli 1981 in Stuttgart) war ein deutscher Diplomat.

Leben

Klaiber studierte Jura in Tübingen. Dort wurde er Mitglied der Akademischen Gesellschaft Stuttgardia Tübingen.

In der Zeit des Nationalsozialismus war Klaiber unter Joachim von Ribbentrop in mehreren deutschen Botschaften tätig, zuletzt unter Franz von Papen in Ankara.[1] In einem 1987 veröffentlichten Buch wird Klaiber eine Mitverantwortung für die Versenkung der „Struma“, ein mit 769 Flüchtlingen gechartertes Schiff, das am 25. Februar 1942 im Bosporus havarierte, unterstellt.[1] Entgegen dieser Darstellung kam jedoch bereits im Jahr 1965 eine umfangreiche Untersuchung des Vorfalles zu dem Schluss, dass die Struma vielmehr durch ein russisches Kriegsschiff, und nicht etwa durch ein deutsches Schnellboot, torpediert und versenkt wurde.[2]

Am 1. Oktober 1934 war er der NSDAP beigetreten. Über seine Entnazifizierung ist nichts bekannt.

Zwischen 1949 und 1957 war er Chef des Bundespräsidialamts. In diesem Amt arbeitete Klaiber in der Position eines Staatssekretärs.[1] Zwischen 1957 und 1963 war er Botschafter in Rom, zwischen 1963 und 1968 Botschafter in Paris.

Literatur

  • Maria Keipert (Red.): Biographisches Handbuch des deutschen Auswärtigen Dienstes 1871–1945. Herausgegeben vom Auswärtigen Amt, Historischer Dienst. Band 2: Gerhard Keiper, Martin Kröger: G–K. Schöningh, Paderborn u. a. 2005, ISBN 3-506-71841-X.

Einzelnachweise

  1. a b c H.D. Heilmann, Aus dem Kriegstagebuch des Diplomaten Otto Bräutigam. In: Götz Aly u.a. (Hrsg.): Biedermann und Schreibtischtäter. Materialien zur deutschen Täter-Biographie, Institut für Sozialforschung in Hamburg: Beiträge zur nationalsozialistischen Gesundheits- und Sozialpolitik 4, Berlin 1987, S. 165.
  2. Jürgen Rohwer (Hrsg.):Die Versenkung der Jüdischen Flüchtlingstransporter Struma und Mefkure im Schwarzen Meer, Historische Untersuchung; Bernard & Graefe Verlag, Frankfurt, 1965.

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