Mansfelder Seekreis

Mansfelder Seekreis

Der preußisch-deutsche Mansfelder Seekreis bestand in der Zeit zwischen 1816 und 1950.

Der Landkreis Mansfelder Seekreis umfasste am 1. Januar 1945

Inhaltsverzeichnis

Wappen

Wappen des Mansfelder Seekreises

Das Wappen wurde am 24. Juli 1935 vom Preußischen Staatsministerium genehmigt.

Blasonierung: „Geviert; Feld 1: von Rot über Silber siebenmal geteilt, Feld 2: in Silber ein schräggekreuztes schwarzes Bergwerksgezähe, Feld 3: in Blau ein silberner linksgekehrt steigender Fisch, Feld 4: in Silber sechs (3:3) rote Rauten.“

Mit den Feldern 1 und 4 lehnen sie sich an das Wappen der Grafschaft Mansfeld an und weisen mit der siebenmaligen Teilung von Rot über Silber (Herren von Querfurt) und den 6 roten Rauten in Silber (alte Grafen von Mansfeld) auf die ehemalige landesherrliche Zugehörigkeit der Region hin. Schlägel und Eisen symbolisieren den Kupferschieferbergbau als traditionellen Haupterwerbszweig der Region, während der Fisch in Blau den Gewässer- und damit Fischreichtum hervorhebt.

Verwaltungsgeschichte

19. Jahrhundert

Nach der Neuorganisation der Kreisgliederung im preußischen Staat nach dem Wiener Kongress wurde zum 1. Oktober 1816 der Mansfelder Seekreis im Regierungsbezirk Merseburg in der preußischen Provinz Sachsen eingerichtet. Das Landratsamt war in Eisleben.

Seit dem 1. Juli 1867 gehörte der Kreis zum Norddeutschen Bund und ab 1. Januar 1871 zum Deutschen Reich. Zum 10. August 1876 wurde die sogenannte Hettstedt-Gerbstedter Stadtflur aus dem Mansfelder Seekreis in den Mansfelder Gebirgskreis eingegliedert.

20. Jahrhundert

Am 1. April 1908 schied die Stadtgemeinde Eisleben aus dem Kreisverband aus und bildete fortan einen eigenen Stadtkreis. Das Landratsamt blieb weiterhin in Eisleben. Zum 30. September 1929 fand im Mansfelder Seekreis entsprechend der Entwicklung im übrigen Preußen eine Gebietsreform statt, bei der alle bisher selbstständigen Gutsbezirke aufgelöst und benachbarten Landgemeinden zugeteilt wurden. Am 1. April 1939 wurden Teile der Gemeinde Helfta aus dem Mansfelder Seekreis dem Stadtkreis Eisleben zugeschlagen. Nach Auflösung der Provinz Sachsen zum 1. Juli 1944 gehörte der Kreis seitdem zur neuen Provinz Halle-Merseburg, Regierungsbezirk Merseburg.

Im Frühjahr 1945 wurde das Kreisgebiet durch amerikanische Streitkräfte besetzt. Ab dem Sommer gehörte es zur sowjetischen Besatzungszone und ab 1949 zur DDR. Die beiden Landkreise Mansfelder Gebirgskreis und Mansfelder Seekreis wurden 1950 mit der Stadt Eisleben zum Landkreis Eisleben vereinigt. 1952 wurde der neue Landkreis in die Kreise Eisleben und Hettstedt aufgeteilt, die 1994 zum Landkreis Mansfelder Land zusammengeschlossen wurden.

Landrat des Mansfelder Seekreises wurde 1945 der Kommunist Otto Gotsche, später Sekretär des Staatsrates der DDR.

Kommunalverfassung

Der Mansfelder Seekreis gliederte sich in Stadtgemeinden, in Landgemeinden und – bis zu deren nahezu vollständigen Auflösung – in selbstständige Gutsbezirke. Mit Einführung des preußischen Gemeindeverfassungsgesetzes vom 15. Dezember 1933 gab es ab 1. Januar 1934 eine einheitliche Kommunalverfassung für alle preußischen Gemeinden. Die bisherigen Stadtgemeinden Alsleben a. S., Gerbstedt und Schraplau führten jetzt die Bezeichnung Stadt. Mit Einführung der Deutschen Gemeindeordnung vom 30. Januar 1935 trat zum 1. April 1935 im Deutschen Reich eine einheitliche Kommunalverfassung in Kraft, wonach die bisherigen Landgemeinden nun als Gemeinden bezeichnet wurden. Diese waren in Amtsbezirken zusammengefasst. Eine neue Kreisverfassung wurde nicht mehr geschaffen; es galt weiterhin die Kreisordnung für die Provinzen Ost- und Westpreußen, Brandenburg, Pommern, Schlesien und Sachsen vom 19. März 1881.

Ortsnamen

Folgende Namensänderungen ergaben sich in den 1930er Jahren:

  • Helmsdorf-Heiligenthal: 1931: Heiligenthal
  • Closchwitz: 1937: Kloschwitz
  • Coellme: 1937: Koellme
  • Koellme:1939: Köllme

Landräte

Weblinks


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