Manuela Schwesig

Manuela Schwesig
Manuela Schwesig im Gespräch mit der SPD-Familienpolitikerin Kerstin Griese

Manuela Schwesig (* 23. Mai 1974 in Frankfurt (Oder)) ist eine deutsche Politikerin der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands und Ministerin für Arbeit, Gleichstellung und Soziales in Mecklenburg-Vorpommern. Seit dem 13. November 2009 ist sie eine der stellvertretenden Bundesvorsitzenden der SPD.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Beruf

Manuela Schwesig zusammen mit Ralf Stegner und Frank-Walter Steinmeier (v.r.n.l.)

Nach dem Abitur am Gymnasium ihrer Heimatstadt Seelow war Schwesig von 1992 bis 2000 Mitarbeiterin des Finanzamts Frankfurt (Oder) und studierte an der Fachhochschule für Finanzen in Königs Wusterhausen. 1995 schloss sie ihr Studium als Diplom-Finanzwirtin (FH) ab. Sie wechselte danach an das Finanzamt Schwerin, wo sie als Steuerfahndungsprüferin tätig war.[1] Seit Mai 2002 arbeitete sie im Finanzministerium des Landes Mecklenburg-Vorpommern,[2] in dessen Referat 320[3] sie zuletzt als Amtsrätin für die Steuerverwaltung mit Fragen der Öffentlichkeitsarbeit und der Organisation befasst war.

Manuela Schwesig ist Mitglied im Kinderschutzbund.[2] Sie ist verheiratet und hat einen Sohn.[1] Am 31. Juli 2010 ließ sich die zuvor konfessionslose Schwesig gemeinsam mit Ehemann und Sohn christlich taufen[4] und trat zusammen mit ihrer Familie in die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Mecklenburgs ein.

Politischer Werdegang

Mit 29 Jahren trat Schwesig in die SPD ein.[1] Sie gehört dem Vorstand des SPD-Kreisverbandes Schwerin und dem Landesvorstand der SPD an. Seit 2004 war sie Mitglied der SPD-Fraktion in der Schweriner Stadtvertretung, wo sie seit 2004 stellvertretende Fraktionsvorsitzende und von Oktober 2007 bis Oktober 2008 Fraktionsvorsitzende war.[1][5] Am 6. Oktober 2008 wurde sie zur Ministerin für Soziales und Gesundheit im Kabinett Sellering I ernannt. Ihr Vorgänger Erwin Sellering bekleidet seitdem das Amt des Ministerpräsidenten Mecklenburg-Vorpommerns.[6]

Ab dem 30. Juli 2009 war Manuela Schwesig Mitglied im „Kompetenzteam“ von SPD-Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier zur Bundestagswahl 2009. Hier zeichnete sie verantwortlich für den Bereich Familie und Soziales.[7]

Am 25. Oktober 2011 wurde sie zur Ministerin für Arbeit, Gleichstellung und Soziales im Kabinett Sellering II ernannt.

Politische Positionen

2009 unterstützte Schwesig die Initiative von Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen, Internetseiten mit kinderpornographischen Inhalten zu sperren, um diese zu bekämpfen (vgl. Gesetz zur Erschwerung des Zugangs zu kinderpornographischen Inhalten in Kommunikationsnetzen).

Im August 2009 fasste Schwesig ihre Position in einem Interview der Passauer Neuen Presse zusammen. In diesem erklärte sie unter anderem: „Das Hin und Her haben zwei von der Union geführte Ministerien zu verantworten. Für diese Hängepartie habe ich nicht das geringste Verständnis. Das hält einen besseren Kinderschutz auf!“[8]

Zugleich vertrat sie auch den von der SPD geforderten Grundsatz „Löschen vor Sperren“. Dennoch warfen ihr Kritiker in der Folge vor, sie setze sich – unter dem Vorwand des Kinderschutzes – für eine noch strengere Zensur des Internets als ihre Konkurrentin Ursula von der Leyen ein.[9]

Für das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern verfügte Schwesig durch einen Erlass, dass die Verfassungstreue der Mitarbeiter von Kindertagesstätten überprüft werden und gewährleistet sein müsse. Von der NPD wurde der Erlass als „Lex NPD“ kritisiert.[10]

Weblinks

 Commons: Manuela Schwesig – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d Die Senkrechtstarterin. Manuela Schwesig wird Sozialministerin. In: Schweriner Volkszeitung. 2. Oktober 2008, Seite 5
  2. a b Kampf um das Stadthaus beginnt. In: Schweriner Volkszeitung. 29. April 2008, Seite 15
  3. vgl. den Organisationsplan des Finanzministeriums
  4. AH: SPD-Parteivize Manuela Schwesig lässt sich taufen. Hamburger Abendblatt, 25. August 2010, abgerufen am 21. Februar 2011.
  5. Daniel Meslien neuer Chef der SPD-Fraktion. In: Schweriner Volkszeitung. 8. Oktober 2008
  6. NDR Nordmagazin am 6. Oktober 2008
  7. wit/ddp/AP: Grüne gehen auf Distanz zur SPD. In: SpiegelOnline. 31. Juli 2009
  8. Manuela Schwesig: Um die Kinder kümmern, die da sind. In: Passauer Neue Presse. 8. August 2009
  9. Richard Meusers: Parteien wetteifern mit Internet-Schelte. In: SpiegelOnline. 10. August 2009]
  10. Florian Gathmann, Dominik Peters und Philipp Wittrock: Neonazi-Schutz für Kitas. Bastion gegen braune Brut. In: Spiegel Online. 29. Juli 2010

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Manuela Schwesig — Mandats Ministre des Affaires sociales et de la Santé de Mecklembourg Poméranie Occidentale Ac …   Wikipédia en Français

  • Manuela Schwesig — from left: Frank Walter Steinmeier, Ralf Stegner, Manuela Schwesig Minister of Health and Social Affairs of Mecklenburg Vorpommern Incumbent …   Wikipedia

  • Schwesig — ist der Familienname folgender Personen Karl Schwesig (1898–1955), deutscher Maler, Mitglied der Künstlervereinigung Das Junge Rheinland und Oppositioneller in der Zeit des Nationalsozialismus Manuela Schwesig (* 1974), deutsche Politikerin (SPD) …   Deutsch Wikipedia

  • Manuela — ist ein weiblicher Vorname, Kurzform von Emanuela (Emanuel, Immanuel). Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Bedeutung des Namens 2 Namenstage 3 Bekannte Namensträgerinnen …   Deutsch Wikipedia

  • Sozialdemokratische Partei Deutschlands — Sozialdemokratische Partei Deutschlands …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Schw–Schy — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Kabinett Sellering II — Das Kabinett Sellering II amtiert seit dem 25. Oktober 2011 als Landesregierung von Mecklenburg Vorpommern. Die SPD unter Ministerpräsident Erwin Sellering setzt die große Koalition mit der CDU fort. Der Koalitionsvertrag wurde am 24. Oktober… …   Deutsch Wikipedia

  • Landtagswahlkreis Schwerin I — Wahlkreis 8: Schwerin I Staat Deutschland Bundesland Mecklenburg Vorpommern Region Schwerin Wahlkreisnummer 8 …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Mitglieder der 14. Bundesversammlung (Deutschland) — Die Vierzehnte Bundesversammlung trat am 30. Juni 2010 zusammen, um einen neuen deutschen Bundespräsidenten wählen. Im dritten Wahlgang wurde Christian Wulff gewählt. Nach dem Rücktritt Horst Köhlers am 31. Mai 2010 hatte die 14.… …   Deutsch Wikipedia

  • DE-MV — Mecklenburg Vorpommern …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”