Mapuche

Mapuche
Araukanerinnen (Ende des 19. Jahrhunderts)
Die Heimat der Mapuche

Die Mapuche (früher zusammen mit anderen Völkern der Gegend Araukaner genannt) sind ein indigenes Volk Südamerikas. Ihr angestammtes Gebiet erstreckt sich auf die Staaten Chile und Argentinien. Die Mapuche teilen sich in drei Volksgruppen auf: Picunche, Huilliche und die Pehuenche, die die bekannteste und größte Gruppe bilden. Die Picunche, das Volk des Nordens, wurden bereits in vorkolumbischer Zeit von den Inka als Fronarbeiter eingesetzt. Die Huilliche, auch als das Volk des Südens bezeichnet, waren traditionell zumeist Ackerbauern oder Fischer.

Die Mapuche (genauer: die Pehuenche und Teile der Huilliche) widersetzten sich der spanischen Kolonisation mit erbitterter und im Gegensatz zu den meisten anderen indigenen Völkern Amerikas, häufig erfolgreicher Gegenwehr.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Vorkolumbische Kultur

Den Mapuche ist es als einzigem indigenen Volk Amerikas über lange Zeit hinweg gelungen, die Unabhängigkeit zu bewahren. Das Siedlungsgebiet der Mapuche erstreckte sich vom Río Choapa im mittleren Norden Chiles bis zur Insel Chiloé, es hatte also eine Nord-Süd-Ausdehnung von etwa 1600 Kilometern. In der Sprache der Mapuche, dem Mapudungun, bedeutet Mapu Erde und Che so viel wie Mensch. Die Mapuche nennen sich selbst, wie viele andere Indianervölker, „Menschen der Erde“.

Die Mapuche sehen sich als eine Volkseinheit, Yekmonchi genannt, die sich in mehrere nach geografischen Herkunftsgebieten benannte Gruppen gliedert. Bei den vorkolonialen Mapuche handelte es sich um Halbnomaden, die nur in geringem Maße Land- und Viehwirtschaft betrieben. Sie lebten in zahlenmäßig kleinen Familienverbänden, so genannten Lofches, die autarke und autonome Einheiten bildeten. Sie kannten weder größere Dörfer noch Städte. Auch das Rad war unbekannt. Ihr Land verwalten die Mapuche noch heute in Gemeineigentum.[1]

Araukanerinnen beim Weben (Ende des 19. Jahrhunderts)
Zusammentreffen mit Mapuches, Expedition von Hans Steffen (1895)

Das vorkolumbische Volk der Mapuche wird in der heutigen Literatur teilweise auch „Reche-Mapuche“ genannt, was soviel bedeutet wie „ursprüngliche“ oder „authentische“ Mapuche, von Mapudungun Re (rein, unvermischt, unverfälscht) und Che (Mensch). Die Reche-Mapuche besaßen nach Darstellungen einiger Autoren bis zum Auftauchen der spanischen Kolonisatoren eine gesellschaftliche Struktur, die frei von jeglicher Herrschaft war und keine festen territorialen Grenzen oder Barrieren zwischen den gesellschaftlichen Schichten kannte. Ordnung wurde durch soziale Bindungen wie Verwandtschaften oder Allianzen hergestellt, die frei eingegangen werden konnten.[2] Diese Deutung des Gesellschaftsmodells der Mapuche als einer dem Anarchismus nahestehenden Form des Zusammenlebens, die auch von Vertretern der Mapuche selbst verfochten wird, kritisiert an der neuzeitlichen politischen Anthropologie, dass sie keine Gesellschaft ohne Herrschaft denken konnte und die herrschaftsfreien Gesellschaften des amerikanischen Doppelkontinents deshalb stets nur im Hinblick auf Funktionsträger wie „Häuptlinge“ (etwa die temporären Kriegshäuptlinge der Mapuche) oder Schamanen untersucht habe. In der ursprünglichen Mapuche-Gesellschaft hätten derartige Personen zwar durchaus über Macht (im Sinne von Einfluss), nicht aber über die zur Durchsetzung von tatsächlicher Herrschaft nötigen Zwangs- und Gewaltmittel verfügt. Wer sich ihnen nicht beugen wollte, ging eigene Wege und wurde in Ruhe gelassen. Auch gab es bei den Reche-Mapuche keine universelle Gottesfigur. Anders als Maya und Azteken kannten sie keine zentralen Gottheiten und Repräsentationsinstanzen der religiösen Sphäre, die von allen vorbehaltlos anzuerkennen waren.[2]

So sahen denn auch die spanischen Konquistadoren in den Mapuche eine Art Gegenbild zum eigenen, straff hierarchisch organisierten System: „Sie haben kein Oberhaupt, sie erkennen keine Obrigkeiten an, sie haben keine Sprache, sie haben kein Gesetz, ihnen fehlen Glaube und Ansehen“ (Holdenis Casanova Guarda)[3]

Jedenfalls wird eine ethnozentristische Betrachtung der Ur-Mapuche als Mangelgesellschaft ohne Staat, ohne Schrift, ohne Geschichte und ohne Markt der Wirklichkeit insoweit nicht gerecht, als sie ausblendet, dass es diesen Gesellschaften durchaus gelungen war, eine befriedigende Beherrschung der natürlichen Umwelt zu erreichen, die den Bedürfnissen ihrer Lebensweise voll entsprach. Die herkömmliche Vorstellung von „Entwicklung“, die von einer Parallelität von ökonomischer Entwicklung und der Entwicklung politischer Machtstrukturen ausgeht, ist für eine Deutung dieser Form von Gemeinwesen nach Ansicht vieler nicht geeignet.

Kolonisation

1546 trafen spanische Konquistadoren unter Pedro de Valdivia am Fluss Bío Bío erstmals auf die Mapuche, die die Kolonisatoren zunächst erfolgreich am Aufbau einer Festung hinderten. Erst 1550 gelang es den Spaniern, die Stadt Concepción zu gründen. Die Mapuche entschlossen sich daraufhin zum Krieg. Im Dezember 1553 kam es zur Schlacht von Tucapel, die mit einem Desaster für die Spanier endete und in der Valdivia selbst zu Tode kam. Angeblich nahmen ihn die Mapuche gefangen und zwangen ihn, flüssiges Gold zu trinken. Unter ihrem gemeinsamen Kriegshäuptling (Toqui, d. h. so viel wie „Beilträger“) Lautaro zerstörten sie 1554-1556 in mehreren Angriffswellen eine Reihe von Stützpunkten, darunter auch die Festung Arauco und die befestigte Stadt Concepción, wurden dann aber auf dem Marsch nach Santiago de Chile in der Schlacht bei Peteroa (1. April 1557) von Francisco de Villagra bei einem nächtlichen Überraschungsangriff geschlagen, bei dem auch Lautaro ums Leben kam. Der neue Gouverneur García Hurtado de Mendoza unternahm ab Sommer 1557 einen weiteren Feldzug nach Süden, der jedoch nach mehreren verlustreichen Gefechten ins Stocken kam und schließlich abgebrochen werden musste. Arauco konnte allerdings wieder besetzt werden und wurde endgültig erst 1723 von den Mapuche überrannt. Lautaros Nachfolger Caupolicán wurde von den Spaniern gefangen und grausam getötet. Er diente dem spanischen Schriftsteller Alonso de Ercilla y Zúñiga, der den Feldzug selbst miterlebte, als Vorbild für seinen 1569 veröffentlichten Versroman La Araucana. Auch der Chronist Pedro Mariño de Lobera (1528-1594) beschreibt in seiner „Chronik des Königreichs Chile“ (Crónica del Reino de Chile) die Kämpfe mit den Mapuche aus der Sicht der Eroberer anschaulich.

In der Folgezeit zerstörten die Indianer die meisten der von Siedlern gegründeten Ansiedlungen im Süden des Landes und verhinderten damit eine weitere Kolonisierung Chiles nachhaltig. Zu einem weiteren großen Aufstand kam es in den Jahren von 1598 bis 1604, nachdem die Huilliche die spanischen Truppen 1598 in der Schlacht von Curalaba noch einmal vernichtend geschlagen hatten. Dabei war auch der spanische Gouverneur Chiles, Martín García Óñez de Loyola, getötet worden. Die spanische Verwaltung in Südchile konnte sich danach nur noch auf der Insel Chiloé halten.

Der andauernde Widerstand der Ureinwohner zwang die Spanier 1641 zur Anerkennung einer unabhängigen Mapuche-Nation im Vertrag von Quillín. Darin wurde der Bío-Bío-Fluss als faktisch schon seit 1602 bestehende Grenze zum Mapuchegebiet festgeschrieben und dem Volk der Mapuche Souveränität zugebilligt, ein in der Geschichte indigener Bevölkerungen in Südamerika einzigartiger Vorgang. Zwar kam es auch danach immer wieder zu kriegerischen Auseinandersetzungen und Eroberungsversuchen, doch hatte die Grenzziehung im Wesentlichen bis zum Ende der Kolonialzeit Bestand. 1825 erkannte auch das mittlerweile unabhängige Chile die Unabhängigkeit der Mapuche ausdrücklich an. Erst im Rahmen der 1861 vom Präsidenten José Joaquín Pérez ausgerufenen so genannten „Befriedung Araukaniens“ wurde das Mapuche-Gebiet gewaltsam an Chile angegliedert und im Jahre 1883 endgültig unterworfen. Anschließend wurde der Süden Chiles und damit die bislang von den Mapuche bewohnten Gebiete massiv von neuen Einwanderern aus Europa, darunter besonders viele Deutsche, besiedelt. 1934 scheitert ein großer Aufstand der Mapuche bei Ranquil.

Das Königreich von Araukanien und Patagonien

Das Königreich von Araukanien und Patagonien gehört zu den skurrilsten Episoden der chilenischen Geschichte. Im Jahre 1858 reiste der französische Rechtsanwalt Orélie Antoine de Tounens nach Chile. Er war von der Idee besessen, mit den Mapuche und den Indianern Patagoniens ein eigenes Königreich zu errichten. Nach Verhandlungen mit dem Kaziken Manil reiste er in die Region Bio-Bio. Manil war inzwischen verstorben, aber sein Nachfolger Quilapan nahm ihn herzlich auf. Tounens legte den Mapuche einen selbst ausgearbeiteten Verfassungsentwurf vor und konnte die Indianer davon überzeugen, ihn am 17. November 1860 zum „König von Araukanien und Patagonien“ zu wählen. Die chilenische Regierung und andere Regierungen ignorierten ihn vorläufig einfach. Schließlich verriet ihn sein Diener Juan Rosales Baptist an die chilenischen Behörden, die ihn festnehmen ließen. 1862 wurde Tounens nach Frankreich abgeschoben. Trotzdem versuchte er noch mehrmals, nach Südamerika zurückzugelangen, um sein „Königreich“ aufzubauen.

20. Jahrhundert

Bedingt durch den Verlust ihres Landes an Großgrundbesitzer (latifundistas) und Holzfirmen wanderten im 20. Jahrhundert viele Mapuche in die Städte ab, etwa 40 Prozent leben heute in der chilenischen Hauptstadt Santiago, in Temuco und anderen Ballungsräumen. Gewisse Verbesserungen ergaben sich für die Mapuche unter der Regierung Salvador Allendes, der die massive Enteignung von Landwirtschaftsbetrieben vorantrieb, was zur Rückgabe von Land an die Bewohner führte. Auch war geplant, zweisprachigen Schulunterricht zu ermöglichen. Unter der Pinochet-Diktatur wurde die Enteignung der Großgrundbesitzer jedoch wieder rückgängig gemacht. Es folgten neuerliche schwere Repressalien (v. a. durch die Abschaffung des Gemeineigentums, was faktisch die Enteignung der Mapuche-Gemeinschaften bedeutete). Zudem wurde der Río Bío Bío gestaut, was weite Landstriche des Mapuche-Landes unter Wasser setzte.[1]

In nationalistischen Kreisen Chiles wird die Existenz des Mapuche-Volkes bis heute regelmäßig geleugnet; es sei, so eine gängige These, durch „Vermischung“ (mestizaje) in der Gesamtbevölkerung aufgegangen. Bezeichnend ist der Ausspruch Pinochets: „Es gibt keine Ureinwohner, wir sind alle Chilenen.“ Dagegen betonen die meisten Vertreter der Mapuche-Gemeinschaften (comunidades) ihre Eigenständigkeit und zumindest die Radikaleren unter ihnen lehnen es ab, sich als Chilenen zu bezeichnen. Historisch bedingte gegenseitige Vorbehalte prägen das Verhältnis zwischen den Kulturen der Mapuche und der Weißen teilweise bis heute.

Der chilenische Zensus von 2002 ergab 604.349 Mapuche auf chilenischem Staatsgebiet (928.500 im Jahre 1992). Inwieweit dieser Rückgang Assimilierungseffekte widerspiegelt oder auf Erhebungstechniken zurückgeht, ist umstritten. Die ursprüngliche Sprache der Mapuche, das Mapudungun, wird in Chile nur noch von etwa 400.000 Menschen verstanden. In Argentinien beläuft sich die Mapuche-Bevölkerung auf ungefähr 250.000 Menschen, von denen ca. 40.000 Mapudungun verstehen. Die Alphabetisierungsrate sowohl in der Amtssprache Spanisch als auch in Mapudungun ist sehr gering. Das Gros der Mapuche lebt in einfachen Verhältnissen. Männer arbeiten häufig als Gelegenheitsarbeiter, zum Beispiel in der Landwirtschaft, Frauen oft als Hausangestellte in Häusern der Oberschicht.

Seit Jahren ist das Verhältnis zwischen Mapuche, die den Großteil der indigenen Bewegung in Chile ausmachen, und dem chilenischen Staat durch Landrechtskonflikte getrübt. Mittlerweile gab es in gewissem Umfang Landrückgaben, aber auch neue Konflikte und umstrittene Gerichtsurteile gegen militante Mapuche-Angehörige. Die rechtliche Stellung ist auch deshalb schwierig, weil die chilenische Verfassung indigenen Gruppen (anders als in den meisten südamerikanischen Ländern) keine ethnisch-kulturelle Sonderstellung einräumt.

21. Jahrhundert

Flagge der Mapuche

Microsoft beabsichtigte Presseberichten zufolge, eine Version von Windows XP in Mapudungun zu veröffentlichen. Im November 2006 wurde bekannt, dass die Führer der Indianer daraufhin wegen Verletzung geistigen Eigentums gegen Microsoft klagen wollten.[4]

2008 flammte der Konflikt um die natürlichen Ressourcen Wald und Wasser erneut auf. Um ihre Interessen zu verteidigen und die teils tausend Jahre alten Araukarienwälder vor der Verarbeitung zu Cellulose zu bewahren, besetzten Aktivisten Farmen und setzten Lastwagen von Holzfällern in Brand. Bei dem Versuch einer Farmbesetzung wurde ein 22-jähriger Aktivist bei Auseinandersetzungen mit der Polizei getötet.[1]

Religion und Mythologie

Hauptartikel: Mythologie der Mapuche

Der oberste Gott der Mapuche ist Gynechen (Ngenechén oder Ngünechén). Für die Mapuche ist er zugleich Vater, Mutter, Bruder und Schwester. Der Osten und der Süden sind den Mapuche heilig, da von dort die guten Winde kommen. Auch das Blau des Himmels ist heilig. Die heiligen Tiere der Mapuche sind die Pferde (Pferde wurden erst mit den Spaniern eingeführt), die hauptsächlich zum Reiten verwendet werden und die man an hohen Feiertagen wie dem Gilhatun (Guillatún) auch schlachtet und verspeist.

Das größte Fest des Jahres ist das sogenannte We Tripantu, das neue Jahr der Mapuche, das jeweils am kürzesten Tag im Jahr gefeiert wird. Dem Tag, an dem die Sonne sich ausruht und der Mond die Rolle der Sonne übernimmt, damit die Sonne sich ausruhen kann und gestärkt für ein neues Jahr wieder erscheint. Die Mapuche baden sich jeweils im Morgengrauen in den Gewässern, um sich zu reinigen, weil die Wasser an diesem Tag am wärmsten sind.

Das wichtigste Ritual der Mapuche ist der Gilhatun. Das kleine Gilhatun findet jährlich, das große alle vier Jahre um die Weihnachtszeit statt. Für die Mapuche kommt alles paarweise vor, Gut und Böse, Mann und Frau etc. Es ist ein Bitt- und Dankesritual, das mehrere Tage dauern kann. Dabei wird den Göttern für die vergangenen Jahre gedankt und gleichzeitig für die nächsten Jahre gebetet. Dem Gilhatun kommt auch eine große soziale Bedeutung zu, da es das Ritual ist, in dem jeweils die Gemeinde zusammenkommt und die Tage zusammen verbringt, wobei den bekannten Familien und Menschen die Ehre erwiesen wird, indem man mit ihnen Essen teilt, typischerweise ein Stück Fleisch (Pferd, Schwein, Rind oder Schaf, gekocht oder gegrillt) und ein Stück Iwiñ Kofke, ein in Pferdefett fritiertes Brot. Nicht selten schlachtet eine Familie mindestens ein Pferd und ein Schwein, um alle Gäste und Bekannte bedienen zu können. Eine wichtige Stellung in der Gemeinschaft nimmt die oder der Machi (Schamane) ein. 80 Prozent aller heutigen Machi sind Frauen.

Kultur

Bekannt sind die Mapuche für ihre Silberschmiedekunst, die sich allerdings erst im 17. Jahrhundert voll entfaltete. Jedes Schmuckstück hat seinen eigenen Namen und seine eigene magische Bedeutung. Auch erwähnenswert sind daneben Weberei (hierbei die besonderen Formen und Farben der Mapuche), Töpferei, Schnitzerei und das Steinmetzhandwerk. Die orale Literaturtradition hat bei den Mapuche einen hohen Stellenwert. Seit den 1920er- und verstärkt den 1960er-Jahren erlebt auch die verschriftlichte Literatur der Mapuche eine Blütezeit. Zu erwähnen sind Autoren wie Elicura Chihailaf, Jaime Luis Huenún und Leonel Lienlaf unter anderen. Charakteristisch für die neuere Mapuche-Literatur ist der interkulturelle Zwiespalt der Autoren (vgl. Antillanca/Cuminao/Loncón: Escritos Mapuche (1910-1999). Santiago: Asociación Mapuche Xawun Ruka, 2000)

Behausung

Die Mapuche lebten in großen Häusern (Ruka) aus Holz und Lehm. Diese haben keinen Fußboden, da die Mapuche die Erde als Mutter ansehen und nichts zwischen sich und der Erde haben wollen. Eine Ruka hat keine Fenster. Die Türöffnung weist immer Richtung Osten. In der Mitte befindet sich stets das Feuer, dem die Mapuche heilende Kräfte zuschreiben. Inzwischen leben auch die Mapuche auf dem Land in westlichen Behausungen, wobei auch hier oft darauf geachtet wird, die Türöffnung Richtung Osten beizubehalten.

Kleidung

Traditionell tragen die Frauen den Chamalh oder Kemal, ein viereckiges, schwarzes Tuch, das man um den Körper wickelt und ein Ende über die Schulter zieht. Über den Schultern tragen die Frauen die Ikulha, ein - ebenfalls schwarzes - Umhängetuch mit blauen Ecken. Um die Hüfte trägt man eine reich verzierte Schärpe.

Männer tragen die Chiripa - eine Art dreiviertellange Hose - und einen fein gewebten Poncho mit Verzierungen. Beide Geschlechter tragen Stirnbänder.

Heute wird diese Kleidung hauptsächlich von den älteren Generationen und zu Festlichkeiten getragen.

Musik

Traditionelle Mapuche-Musik

Die traditionelle Mapuche-Musik stammt hauptsächlich aus dem religiösen Bereich, aber es gibt ebenso Liebeslieder und Gesänge über die Heimat. Es werden Perkussionsinstrumente verwendet, z. B. ausschließlich für den rituellen Gebrauch der cultrún (Trommel) und die cascahuillas (Schellen). Zwei charakteristische Instrumente sind die trutruca, ein hohles Rohr aus colihue (eine Bambusart) mit einem Mundstück, sowie der trompe (eine Art Maultrommel). Herausragende Sängerinnen der Mapuche-Musik sind Aimé Paine und Nancy San Martin.

Einzelnachweise

  1. a b c Der Spiegel.. Hamburg 2008, Nr.4 (21. Jan.), S.91. ISSN 0038-7452
  2. a b Olaf Kaltmeier: Auf der Suche nach Anarchie. In: Jürgen Mümken (Hrsg.): Anarchismus in der Postmoderne. Edition AV, Frankfurt M 2005. ISBN 3-936049-37-8
  3. Holdenis Casanova Guarda: La Araucania Colonial – Discursos y Esteriotipos (1550–1800). 1998, zit. nach Olaf Kaltmeier: Auf der Suche nach Anarchie. In: Jürgen Mümken (Hrsg.): Anarchismus in der Postmoderne. Edition AV, Frankfurt 2005, S.99f. ISBN 3-936049-37-8
  4. Sprachkonflikt: Mapuche-Indianer verklagen Microsoft.

Siehe auch

Literatur

Weblinks

 Commons: Mapuche – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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