Marcinów (Kłodzko)

Marcinów (Kłodzko)
Marcinów
Wappen fehlt
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Marcinów (Polen)
Marcinów
Marcinów
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Niederschlesien
Landkreis: Kłodzko
Geographische Lage: 50° 23′ N, 16° 41′ O50.38694444444416.689722222222Koordinaten: 50° 23′ 13″ N, 16° 41′ 23″ O
Höhe: 340 m n.p.m
Einwohner:

150

Telefonvorwahl: (+48) 74
Kfz-Kennzeichen: DKL
Wirtschaft und Verkehr
Nächster int. Flughafen: Breslau

Marcinów (deutsch Märzdorf) ist ein Dorf im Powiat Kłodzki in der Wojewodschaft Niederschlesien. Es liegt sechs Kilometer südlich von Kłodzko, zu dessen Landgemeinde es gehört.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Marcinów liegt westlich des 425 m hohen Bergs Wygon (Galgenberg). Nachbarorte sind Jaszkowa Dolna im Norden, Jaszkowa Górna und Droszków im Nordosten, Ołdrzychowice Kłodzkie im Südosten, Romanowo und Piotrowice im Süden, Mielnik und Żelazno im Südwesten sowie Pilcz und Krosnowice im Nordwesten.

Geschichte

Märzdorf, das in alten Urkunden auch als Martinsdorf und Mertensdorf bezeichnet wird, wurde erstmals 1351 erwähnt. Es gehörte zum Glatzer Distrikt im Glatzer Land, mit dem es die Geschichte seiner politischen und kirchlichen Zugehörigkeit von Anfang an teilte. Eingepfarrt war es zur Filialkirche in Eisersdorf. 1499 war es im Besitz des Glatzer Landeshauptmanns Hans von Pannwitz, dem die Brüder Albrecht, Georg und Karl von Münsterberg in ihrer Eigenschaft als Grafen von Glatz das Obergericht über das ganze Dorf erteilten. Nach dem Tode des Georg von Pannwitz wurde Märzdorf 1564 geteilt, wodurch Niedermärzdorf und Obermärzdorf entstanden. Sie waren zunächst ein Lehen und wurden 1644 von Kaiser Ferdinand III. ins Erbe gesetzt. Die Anteile gehörten bis 1740 zumeist verschiedenen Besitzern. Erst nachdem der Reichsgraf Franz Anton von Götzen 1716 von seiner Tante Maria Elisabeth von Götzen, verwitwete Freiin von Sedlnitzky von Choltitz, Niedermärzdorf geerbt und dessen Sohn Johann Joseph (Leonhard) von Götzen 1740 Obermärzdorf erworben hatte, wurden Nieder- und Obermärzdorf wieder vereint.

Nach den Schlesischen Kriegen kam Märzdorf zusammen mit der Grafschaft Glatz 1763 mit dem Hubertusburger Frieden an Preußen. Nach dem Tod des Johann Joseph Leonhard von Götzen, der keine leiblichen Erben hinterließ, fielen dessen Besitzungen zunächst an seine drei Schwestern und 1780 an den Neffen Anton Alexander von Magnis auf Eckersdorf.

Für die Zeit um 1799 sind nachgewiesen: 37 Feuerstellen, davon zwei herrschaftliche Gutshöfe, eine Mehlmühle, zwei Dienstbauern, 25 Robotgärtner und zwei Freihäusler. Die Einwohnerzahl betrug 227.

Nach der Neugliederung Preußens gehörte Märzdorf ab 1815 zur Provinz Schlesien und war 1816–1945 dem Landkreis Glatz eingegliedert. Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel Märzdorf 1945 wie ganz Schlesien an Polen und wurde in Marcinów umbenannt. Die deutsche Bevölkerung wurde 1946 vertrieben. Die neuen Bewohner waren zum Teil Heimatvertriebene aus Ostpolen. 1975–1998 gehörte Marcinów zur Woiwodschaft Wałbrzych.

Anteil Niedermärzdorf

Er bestand zunächst aus den Vorwerken Niederhof und Oberhof, die ein Lehen des böhmischen Königs waren. Niedermärzdorf blieb bis 1594 im Besitz der Familie von Pannwitz. In diesem Jahre verkaufte Christoph von Pannwitz auf Rengersdorf das Gut Niedermärzdorf der Witwe Anna von Haugwitz, geborene Bydin von Kugelwitz, von der es 1609 auf ihren Sohn Hans von Haugwitz auf Tunschendorf überging. Wegen seiner Teilnahme an der böhmischen Rebellion wurden 1625 zwei Drittel seines Guts vom Kaiser konfisziert. Nach seinem Tod 1639 erbte seine Schwester Anna von Haugwitz, verwitwete Wiese, das Gut Niedermärzdorf, der bereits Krainsdorf gehörte. Deren Erbin wurde 1659 die Tochter Anna Elisabeth von Wiese. Sie heiratete 1660 den Glatzer kaiserlichen Rentmeister Johann Christoph Drescher von Kadan. Nach dem Tod beider Elternteile erbte deren noch nicht volljährige Tochter Anna Dorothea das Gut. Sie verheiratete sich später mit dem Glatzer Steuereinnehmer Anton Franz von Sauern, der in Niedermärzdorf einige Häuser erbaute. Nach seinem Tod 1697 erbte das Gut der minderjährige Sohn Thaddäus Balthasar von Sauern. Die verwitwete Mutter Anna Dorothea verkaufte als dessen Vormund das Gut mit allen Rechten der Reichsgräfin Maria Elisabeth von Götzen, verwitwete von Sedlnitzky von Choltitz. Diese starb 1716 und vermachte das Gut Niedermärzdorf ihrem Neffen Franz Anton von Götzen, Erbherr auf Scharfeneck, Eckersdorf, Gabersdorf und Oberhannsdorf. Er vereinte Niedermärzdorf mit seiner Herrschaft Oberhannsdorf. Nach seinem Tod 1738 fielen die Besitzungen an seinen minderjähriger Sohn Johann Joseph von Götzen. Zum Vormund wurden seine Mutter Marianna, geborene von Stillfried und der kaiserliche Rat Johann Heinrich von Schenkendorf bestellt. Sie erwarben für ihr Mündel 1740 den Anteil Obermärzdorf, wodurch beide Anteile in einer Hand vereint wurden.

Anteil Obermärzdorf

Dieses Gut kam nach der Teilung 1564 an Adam vom Pannwitz, von dem es 1596 auf Bernhard von Pannwitz überging. Dieser verkaufte es 1601 dem Christoph von Wiese, von dem es 1643 seine zweite Frau Anna Maria von Ratschin erbte. Vier Jahre später verkaufte sie es dem Arnsdorfer Wirtschaftshauptmann Isidor Zeisberg von Zeisengrund, von dem es 1653 an seinen Sohn Isidor Maximilian überging. Nach dessen Tod 1665 erbte das Gut seine Witwe Anna Margaretha, geborene Hofer von Hoferburg. Ein Jahr später heiratete sie den kaiserlichen Wachtmeister Ladislaus Chlumčanský von Přestavlk. Nach weiteren Besitzerwechseln erwarben das Gut die Vormünder des Johann Joseph von Götzen, dem bereits der Anteil Niedermärzdorf gehörte.

Das Freirichtergut

Erster bekannter Besitzer des Freirichterguts war 1417 ein Nitzko. Nach zahlreichen Besitzerwechseln erwarb es 1640 die Zunft der Glatzer Fleischer, die es 1654 den Glatzer Jesuiten verkaufte. Von diesem erwarb es 1668 Hans Christen, dem zahlreiche weitere Besitzer folgten.

Sehenswürdigkeiten

  • Die um 1800 errichtete Wegkapelle verfügt über einen klassizistischen Portalschmuck.

Literatur


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