Marga Klompe

Marga Klompe

Marga Klompé (Margaretha Albertina Maria) (* 16. August 1912 in Arnheim, † 28. Oktober 1986 in Den Haag) war eine niederländische Politikerin.

Leben

Marga Klompé war eines von sechs Kindern des Briefpapierfabrikanten Joannes P. M. Klompé und dessen Frau Ursula M. J. A. Verdang. 1929 begann sie ihr Chemiestudium an der Universität Utrecht; seit 1932 gab sie außerdem Unterricht am Mädchenlyzeum Mater Dei in Nimwegen, um ihr Studium finanzieren zu können. 1941 legte Klompé ihre Promotion ab; das anschließende Medizinstudium musste sie 1942 wegen der Schließung der Universität abbrechen. Aus einer längeren Glaubenskrise ging sie tief religiös hervor; die Erfahrungen, die sie als freiwillige Helferin in den Kriegsjahren machte, bestärkten sie in dieser Haltung. Marga Klompé beteiligte sich am Widerstand gegen die deutsche Besatzung. Nach Kriegsende trat sie in die Katholieke Volkspartij (KVP) ein und engagierte sich für die Rolle der Frau in der Politik, ohne sich selbst als Feministin zu begreifen. 1947 wurde sie als Mitglied der niederländischen Delegation zur ersten Vollversammlung der Vereinten Nationen entsandt. Obwohl Klompé ursprünglich nicht an einem Sitz im niederländischen Parlament interessiert gewesen war, gelangte sie 1948 als Nachrückerin in die Zweite Kammer, wo sie sich in der Außenpolitik engagierte. So war sie von 1949 bis 1956 außerdem Mitglied im Europarat und von 1952 bis 1956 im Parlament der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl. 1956 wurde Marga Klompé Sozialarbeitsministerin und damit das erste weibliche Regierungsmitglied in den Niederlanden. Obwohl ihr neu geschaffenes Ressort klein war und anfänglich wenig ernst genommen wurde, gelang es Klompé, ihrer Arbeit Ansehen zu verschaffen. Ihr größter Erfolg war die Einführung des allgemeinen Sozialhilfegesetzes im Jahr 1963. Im selben Jahr gab sie ihr Ministeramt auf, blieb aber Abgeordnete der Zweiten Kammer. Von 1967 bis 1971 übernahm Klompé das Ministerium für Kultur, Erholung und Sozialarbeit; das Ansinnen ihrer Fraktion, für das Ministerpräsidentenamt zu kandidieren, lehnte sie aber ab. 1971 wurde sie zur Staatsministerin ernannt. Nach ihrem Rückzug aus der aktiven Politik blieb Klompé eine gefragte Beraterin und engagierte sich stark im kirchlichen Bereich, unter anderem für die päpstliche Kommission Justitia et Pax, den Rat der Kirchen in den Niederlanden und für die Bischofskonferenz.


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