Marienkirche (Lübeck)

Marienkirche (Lübeck)
Südansicht der Lübecker Marienkirche mit dem Strebewerk über dem Seitenschiff
Hauptschiff der Lübecker Marienkirche mit dem 38,5 m hohen Gewölbe

Die Lübecker Marienkirche (offiziell: St. Marien zu Lübeck) wurde von 1250 bis 1350 erbaut. Die Lübecker Bürger- und Marktkirche ist von jeher ein Symbol für Macht und Wohlstand der alten Hansestadt und befindet sich auf dem höchsten Punkt der Lübecker Altstadtinsel. Die Kirche ist mit der Altstadt Lübecks Teil des UNESCO-Weltkulturerbes.

Inhaltsverzeichnis

Die Mutterkirche norddeutscher Backsteingotik

St. Marien zu Lübeck von Osten (Foto: September 1998)

Die Lübecker Marienkirche gilt als Mutterkirche der norddeutschen Backsteingotik und war Vorbild für rund 70 Kirchen dieses Stils im Ostseeraum. Daher wird dem Bauwerk eine herausragende architektonische Bedeutung beigemessen. Mit der Marienkirche wurde in Lübeck der hochaufstrebende Gotik-Stil aus Frankreich mit norddeutschem Backstein umgesetzt. Sie beherbergt das höchste Backsteingewölbe der Welt (38,5 Meter im Mittelschiff).

Der Bau der Marienkirche ist eine dreischiffige Basilika mit Einsatzkapellen, Chorumgang und Kapellenkranz, sowie querschiff-artigen Vorhallen. Das Westwerk besteht aus einer monumentalen Doppelturmfassade. Die Türme sind, die Wetterhähne mitgerechnet, 124,95 und 124,75 Meter hoch.

Die Marienkirche steht im Viertel der Kaufleute, das sich von den Speichern am Traveufer bis hoch zu St. Marien erstreckt. Sie ist die Haupt-Pfarrkirche des Rates und der Bürger der Hansestadt Lübeck und wurde daher in der Nähe des Rathauses und des Marktes errichtet.

Baugeschichte

Blick in das fast 40 Meter hohe Gewölbe des Mittelschiffes
Grundriss (um 1900)
Innenansicht um 1820 (Stich aus Zietz, Ansichten der Stadt Lübeck)

1150 verlegte Heinrich der Löwe das Bistum Oldenburg nach Lübeck und stiftete ein Domkapitel. 1163 wurde eine Holzkirche errichtet, die ab 1173/74 durch eine romanische Backsteinkirche ersetzt wurde. Sie genügte jedoch im beginnenden 13. Jahrhundert den räumlichen und repräsentativen Ansprüchen der selbstbewussten, wirtschaftlich stark aufstrebenden Bürgerschaft nicht mehr. Romanische Skulpturen der Ausstattung dieser zweiten Marienkirche werden heute im St.-Annen-Museum gezeigt.

Gotische Kathedralen in Frankreich und Flandern aus Naturstein waren die Vorbilder für den Neubau der dreischiffigen Lübecker Basilika. Sie ist das Beispiel sakraler Backsteingotik schlechthin und war Vorbild für viele Kirchen im Ostseeraum (z. B. Nikolaikirche (Stralsund), Nikolaikirche (Wismar)).

Zuvor hatte man keine Kirche aus Backstein so hoch gebaut und mit einem Gewölbe versehen. Ein System aus Stützen lenkt die Schubkräfte des Gewölbes nach außen über ein Strebewerk ab und ermöglicht so die enorme Höhe. Der Ansporn für den Lübecker Rat zu einer solch enormen Bauleistung lag in der erbitterten Auseinandersetzung mit dem Bistum Lübeck begründet. Man wollte als Symbol des Freiheitswillens der Fernkaufleute und der weltlichen Macht der seit 1226 reichsfreien Stadt mit dem Kirchenbau in der unmittelbaren Nähe des Lübecker Rathauses und des Marktes die von Heinrich dem Löwen gestiftete romanische Bischofskirche der Stadt, den Lübecker Dom, deutlich und nicht einholbar an Größe übertreffen und damit natürlich auch den Vormachtanspruch gegenüber den anderen Mitgliedern der sich etwa zeitgleich bildenden Städtehanse (1356) nach außen unterstreichen.

Um 1310 wurde östlich an den Südturm die Briefkapelle angebaut. Sie war zugleich Vorhalle und Kapelle und bildete mit ihrem Portal den zweiten in Richtung Markt gelegenen Haupteingang der Kirche. Ursprünglich vermutlich der Heiligen Anna gewidmet, erhielt die Kapelle ihren heutigen Namen in der nachreformatorischen Zeit, als dort Lohnschreiber einzogen. Die Kapelle (12 m lang, 8 m tief und 12 m hoch) ist von einem Sterngewölbe überwölbt und gilt als ein Meisterwerk der Hochgotik. Sie ist oft mit englischer Kathedralgotik und dem Kapitelsaal der Marienburg verglichen worden. Heute dient die Briefkapelle der Gemeinde als Winterkirche für die Gottesdienste von Januar bis März.

An die Südostecke des Chorumgangs baute der Rat der Stadt um 1390 eine eigene Kapelle, die Bürgermeisterkapelle, die im Außenmauerwerk am Wechsel von glasiertem und unglasiertem Backstein zu erkennen ist. In ihrem noch erhaltenen Gestühl wurde jeweils der neugewählte Rat in sein Amt eingesetzt. Im Obergeschoss der Kapelle befindet sich die Trese, der besonders gesicherte Aufbewahrungsort der städtischen Privilegien, Urkunden, Handfeste und der Verträge des Lübecker Rates. Auch heute noch ist dieser Teil der Kirche in städtischem Besitz.

Vor 1444 wurde der östliche Abschluss des Chorumgangs um eine einjochige Kapelle mit 5/8-Schluss erweitert – die letzte gotische Erweiterung der Kirche. Diese Kapelle diente der Abhaltung von gesungenen Stundengebeten als Teil der Marienverehrung, den Marienzeiten oder Marientiden (mittelniederdeutsch) und erhielt daher den Namen Marientidenkapelle oder Sängerkapelle.

Insgesamt zählt die Marienkirche neun größere Seitenkapellen und weitere zehn kleinere, die als Grabkapellen zumeist nach den Lübecker Ratsfamilien benannt sind, die sie genutzt und bestiftet haben.

Siehe: Kapellen der Lübecker Marienkirche

Zerstörung und Wiederaufbau

Vorkriegsaufnahme des Lübecker Totentanzes
Vorkriegsaufnahme des Lübecker Totentanzes
Bundesarchiv Bild 146-2005-0054, Lübeck, Ruinen um Marien-Kirche.jpg

In der Nacht zum Palmsonntag vom 28. zum 29. März 1942 brannte die Marienkirche (wie auch der Dom und die Petrikirche) bei dem Luftangriff auf Lübeck, bei dem ein Fünftel der Lübecker Innenstadt zerstört wurde, fast völlig aus. Dabei wurde auch die berühmte Totentanzorgel vernichtet, auf der unter anderem Dietrich Buxtehude und mit großer Wahrscheinlichkeit Johann Sebastian Bach gespielt hatten.

Overbeck: Einzug Christi in Jerusalem (1824)

An Kunstwerken verbrannten unter anderem die Gregorsmesse von Bernt Notke, der monumentale Lübecker Totentanz (ursprünglich von Bernt Notke, 1701 durch eine Kopie ersetzt), die geschnitzten Figuren des Lettners, der Dreifaltigkeitsaltar von Jacob van Utrecht (früher auch Bernard van Orley zugeschrieben) und der Einzug Christi in Jerusalem von Friedrich Overbeck. Von den Skulpturen des Bildschnitzers Benedikt Dreyer verbrannten die von ihm geschaffenen Heiligenfiguren an der Westseite des Lettners und die Orgelskulptur an der Großen Orgel aus der Zeit 1516–18,[1] sowie der Mann mit dem Zählbrett.[2] Einen Eindruck vom Innenraum kann man nur noch aus den fotografischen Innenraumdokumentationen der Vorkriegszeit von Lübecker Fotografen wie Wilhelm Castelli gewinnen.

Im Glasfenster in der Kapelle sind zur Erinnerung die Namen größerer Städte der früheren Ostgebiete in alphabetischer Reihenfolge aufgeführt. Die Marienkirche gehört wegen ihrer Zerstörung im Krieg zu den Nagelkreuzzentren. Eine Tafel an der Mauer weist auf die Sinnlosigkeit des Krieges hin.

Noch während des Krieges wurde die Marienkirche von einem Notdach geschützt und das Chorabschlussgewölbe wiederhergestellt. Der eigentliche Wiederaufbau begann 1947 und wurde zwölf Jahre später größtenteils abgeschlossen. Dabei wurde aufgrund der Erfahrungen der Brandnacht darauf verzichtet, die Tragwerkskonstruktion des Daches und der Turmhelme wieder aus Holz auszuführen. Stattdessen sind alle nach dem Krieg wiederaufgebauten Turmspitzen von Lübecker Kirchen in einem speziell entwickelten Verfahren (Schlackenhohlkörper, System Trautsch-Pieper-Verfahren) in Leichtbetonbauweise unter der Kupfereindeckung ausgeführt. Dem Baumeister Erich Trautsch der dieses Verfahren ursprünglich entwickelte, wurde ein Glasfenster in der Nordseite der Marienkirche gewidmet.

Briefmarke (1951) zum 700-jährigen Bestehen
Hochaltar mit geschlossenem Swarte-Flügelaltar im Advent 2010

1951 konnte unter dem wiederhergestellten Dach die 700-Jahrfeier der Kirche begangen werden. Dazu stiftete Bundeskanzler Konrad Adenauer die neue Pulsglocke, und die Gedenkkapelle im Südturm wurde eingeweiht.

Um die Gestaltung des Innenraumes gab es in den 1950er Jahren eine langanhaltende Diskussion, nicht nur wegen der Malereien (siehe unten). Vorherrschend war dabei eine puristische und unhistorische Sicht der gotischen Raumwirkung, die als durch die Zerstörung wieder auf das wesentliche, die reine Form zurückgeführt worden[3] sei. Die Neukonzeption sollte zugleich der (damaligen) Doppelaufgabe der Marienkirche als Bischofskirche und Gemeindekirche gerecht werden. Schließlich schrieb der Kirchenvorstand und die Kirchenleitung 1956 einen beschränkten Wettbewerb aus und lud sechs Architekten zur Teilnahme ein, darunter Gerhard Langmaack und Denis Boniver, dessen Entwurf am 8. Februar 1958 im Wesentlichen angenommen wurde. In dieser Sitzung forderte der damalige Bischof Heinrich Meyer vehement die Entfernung des Fredenhagenaltars (siehe unten), womit er sich auch durchsetzte.

Die Umgestaltung des Innenraums nach Bonivers Entwurf geschah 1958/59. Dabei wurden wegen des Einbaus einer Fussbodenheizung unter einen komplett neuen Ziegelfussboden die noch vorhandenen Grabplatten aus Gotland-Kalkstein aufgenommen und zur Erhöhung des Chorraums verwendet. Der Chorraum wurde durch drei Meter hohe weißgekalkte Mauern vom Chorumgang abgetrennt. An die Stelle des Fredenhagenaltars trat ein schlichter Altarblock aus Muschelkalk und ein vom Gurtbogen herabhängendes Kruzifix von Gerhard Marcks. Am 20. Dezember 1959 fand die Einweihung des neugestalteten Chorraums statt.

Gleichzeitig wurde im Raum zwischen den Türmen eine Schatzkammer für den Paramentenschatz der Danziger Marienkirche eingerichtet, der nach dem Krieg nach Lübeck gekommen war (1993 beseitigt, der Paramentenschatz wird jetzt im St.-Annen-Museum gezeigt) und darüber eine große Orgelempore eingerichtet. Die Orgel selbst konnte erst 1968 eingebaut werden.

Der Dachreiter

Der vergoldete Dachreiter, der 30 Meter über das Hochschiffdach herausragt, wurde 1980 nach alten Zeichnungen und Fotografien neu geschaffen.

Die Fresken in der Marienkirche – und Lothar Malskat

Nach dem Brand 1942 kam unter dem durch die Hitze weggesprungenen Putz die mittelalterliche Ausmalung der Marienkirche an vielen Stellen zum Vorschein und wurde teilweise noch während des Krieges durch Fotos dokumentiert.

Im Jahre 1948 wurde Dietrich Fey mit der Restaurierung der gotischen Fresken beauftragt. Als seinen Assistenten stellte er den Lübecker Maler Lothar Malskat ein, dessen Arbeit bald zum größten Kunstfälscherskandal nach dem Zweiten Weltkrieg werden sollte. Da im Obergaden des Chorraums keine Malereien vorhanden waren, ließ Fey Malskat hier Heiligenfresken im Stil der Zeit um 1300 nach eigenem Entwurf „ergänzen“. 1951 kritisierte eine Sachverständigenkommission seine Arbeit als unsachgemäß, aber erst nach Malskats Selbstanzeige 1952 kam es zu einer gerichtlichen Klärung.

In der öffentlichen Wahrnehmung wurde und wird dabei oft übersehen, dass die eigentlichen „Fälschungen“ Malskats nur einen kleinen Teil der reichen Ausmalung der Kirche ausmachen und kurz danach auf Veranlassung des damaligen Bischofs abgewaschen wurden.

Die im Rot-Grün-Ocker-Dreiklang hoch oben von der Langhausnordwand leuchtende so genannte Verkündigungsszene mit einem Engel zwischen zwei Pilgern, die zum Motiv für Postkarten und zur Vorlage für die beiden Briefmarken der Wohltätigkeits-Gedenkausgabe 700 Jahre Marienkirche Lübeck von 1951 in einer Auflage von vier Millionen wurden, ist nicht, wie oft zu lesen, eine Erfindung Malskats, sondern eine echte Malerei des 14. Jahrhunderts, was durch Fotos von 1944 dokumentiert ist[4].

In die Literatur eingegangen ist Lothar Malskat durch den Roman Die Rättin von Günter Grass, in dem er eine gewichtige Rolle spielt.

Ausstattung

Die Marienkirche wurde durch Stiftungen des Rates, der Ämter (Gilden) und von Familien und Einzelpersonen reich ausgestattet. Am Ende des Mittelalters besaß sie 38 Altäre und 65 Vikarien. Von der mittelalterlichen Ausstattung sind erhalten:

Das Taufbecken
Abendmahlsrelief im Chorumgang, der dunkle Fleck links unten ist die Maus, ein Lübecker Wahrzeichen
Blick in die Bürgermeisterkapelle
  • In der Bürgermeisterkapelle im südlichen Chorumgang sind Teile des ursprünglichen gotischen Gestühls erhalten.
  • Mit der Beweinung Christi hängt eines der Hauptwerke des Nazareners Friedrich Overbeck in der Gebetskapelle im nördlichen Chorumgang.
  • Die Chorschranken sind Rekonstruktionen aus jüngster Zeit. 1959 bei der Neueinrichtung war der Chorraum mit Mauern zum Umgang hin abgeschlossen worden. Diese wurden in den 1990er Jahren wieder abgebrochen. Die Messingstäbe der Chorschranken waren zum großen Teil noch erhalten, während die Holzteile 1942 fast vollständig verbrannt waren. Rahmen und Bekrönung aus Eichenholz wurden nach erhaltenen Resten rekonstruiert.

Antwerpener Retabel

Antwerpener Retabel (1518)

Das beeindruckende Antwerpener Retabel in der Marientidenkapelle ist 1518 entstanden. 1522 wurde es von dem aus Geldern stammenden Kaufmann Johann Bone für die Kapelle gestiftet. Nach dem Umbau der Kapelle zur Beichtkapelle 1790 wurde der Altar mehrfach in der Kirche umgestellt. Während des Zweiten Weltkriegs stand er in der Briefkapelle und entging so der Zerstörung. Der doppelflügelige Altar zeigt in 26 gemalten und geschnitzten Szenen das Marienleben, im Zentrum der geschnitzten Festtagsseite den Marientod (die kleine zugehörige Gruppe der Himmelfahrt Mariens darüber wurde 1945 gestohlen), darunter ihr Begräbniszug, links die Verkündigung und rechts ihre Grablegung. Die geschnitzten Flügel dieser Wandlung zeigen links oben die Geburt Marias, darunter die Darstellung Jesu im Tempel, und rechts oben eine verkürzte Wurzel Jesse und darunter den zwölfjährigen Jesu im Tempel. Die gemalte zweite Wandlung (zu sehen in der Fastenzeit) zeigt Szenen aus dem Leben Jesu und aus dem Marienleben: in der Mitte die Anbetung der Hirten, die Anbetung der Könige, die Beschneidung Jesu und die Flucht nach Ägypten, flankiert von der Vermählung Joachims und Annas, der Zurückweisung seines Opfers, sein Dankesopfer und seine Beschenkung der Armen beim Verlassen des Tempels. Ist der Altar ganz geschlossen (heutzutage in der Karwoche), ist die Verkündigung des Meisters von 1518 zu sehen.

Vor 1869 wurden die Flügel der Predella, die Legenden der Heiligen Sippe zeigen, abgenommen, zu Tafelbildern zersägt und verkauft. Zwei Teile davon gelangten 1869 aus der Privatsammlung des Lübecker Bürgermeisters Karl Ludwig Roeck in die Sammlung des heutigen St. Annen-Museums. Zwei weitere Teiltafeln von den Außenseiten der Predellenflügel wurden von der Kulturstiftung des Landes Schleswig-Holstein erworben und befinden sich seit 1988 ebenfalls im St.-Annen-Museum. Von den übrigen Tafeln befinden sich zwei in der Staatsgalerie Stuttgart und zwei in einer Stockholmer Privatsammlung.[6]

Siehe: Altarretabel der Lübecker Marienkirche

Epitaphien

Epitaph des Bürgermeisters Heinrich Brockes II. († 1773)

In der Renaissance und im Barock füllte sich der Kirchenraum mehr und mehr mit Epitaphien, so dass man davon sprechen konnte, dass die Kirche zur Ruhmeshalle des Lübecker Patriziats[7] wurde. Die Epitaphien im Hauptschiff, die erst ab 1693 zugelassen waren, mussten aus statischen Gründen aus Holz gefertigt werden, während sie in den Seitenschiffen auch aus Marmor sein konnten. Während von den bis ins 20. Jahrhundert erhaltenen 84 Epitaphien fast alle hölzernen dem Brand nach dem Bombenangriff zum Opfer gefallen sind, haben sich 17 zumeist steinerne an den Wänden der Seitenschiffe erhalten, wenn auch zum Teil mit schweren Beschädigungen.[8] Da es sich im Wesentlichen um barocke Arbeiten handelte, wurden sie in der ersten Phase des Wiederaufbaus bewusst vernachlässigt und erst ab 1973 teilweise restauriert. Sie lassen aber noch ahnen, wie reich die Marienkirche einst ausgestattet war. Das älteste Epitaph, ein noch mittelalterlichen Vorbildern verhaftetes Wappenepitaph, ist das des 1594 gestorbenen Bürgermeister Hermann von Dorne. Das mehrfach restaurierte Epitaph des Schonenfahrers und Ratsherrn Johann Füchting († 1637) ist eine niederländische Arbeit des in Amsterdam tätigen Bildhauers Aris Claeszon aus der Übergangszeit von der Spätrenaissance zum Frühbarock. Nach der Phase des überbordenden Knorpelstils, dessen Beispiele alle verbrannt sind, führte Thomas Quellinus einen neuen Epitaphien-Typ in Lübeck ein und schuf Epitaphien im dramatischen Stil des flämischen Hochbarock für den Ratsherrn Hartwich von Stiten gefertigt 1699, den Ratsherrn Adolf Brüning gefertigt 1706, den Bürgermeister Hieronymus von Dorne († 1704) sowie den Bürgermeister Anton Winckler (1707), das als einziges unbeschädigt geblieben ist. Im gleichen Jahr schuf der Lübecker Bildhauer Hans Freese das Epitaph für den 1705 verstorbenen Bürgermeister Gotthard Kerkring, dessen ovales Bildnis von einer geflügelten Todesfigur gehalten wird. Ein guterhaltenes Beispiel für die Epitaphien der nächsten Generation ist das für den 1723 gestorbenen Bürgermeister Peter Hinrich Tesdorpf. In der Grabkapelle der Familie Tesdorpf findet sich die Büste des Bürgermeisters Johann Matthaeus Tesdorpf von Gottfried Schadow, die der Rat ihm 1823 zu seinem Ratsjubiläum überreicht hatte und die 1835 hier aufgestellt wurde. Zu den letzten Epitaphien zählt auch das Grabdenkmal des Bürgermeisters Joachim Peters von Landolin Ohmacht (um 1795).

Siehe: Epitaphien der Lübecker Marienkirche

Der Fredenhagenaltar

Der Fredenhagenaltar (1906)
Kreuzigungsgruppe (Fragment) des Fredenhagenaltars, aufgestellt im Chorumgang, Zustand 2008

Das Hauptausstattungsstück aus der Barockzeit, der vom Kaufmann Thomas Fredenhagen gestiftete und vom Antwerpener Bildhauer Thomas Quellinus gestaltete 18 Meter hohe Hochaltar aus Marmor und Porphyr (1697) wurde 1942 schwer beschädigt, jedoch nicht zerstört. Nach langer Auseinandersetzung von 1951 bis 1959 fiel auf Betreiben des damaligen Bischofs Heinrich Meyer die Entscheidung, den Altar nicht zu restaurieren, sondern abzutragen und durch einen schlichten Altartisch aus Kalkstein und ein bronzenes Kruzifix von Gerhard Marcks zu ersetzen. Der damalige Lübecker Museumsdirektor urteilte über die kunstgeschichtliche Bedeutung des Altars, er sei das einzige Kunstwerk von europäischen Rang, das die evangelische Kirche in Lübeck nach der Reformation zustande gebracht habe.[9] Einzelne Stücke des Altars sind heute im Chorumgang aufgestellt: die Kreuzigungsgruppe mit Maria und Johannes, die Marmor-Predella mit einem Relief des Abendmahls sowie die drei bekrönenden Figuren, die Allegorien Glaube und Hoffnung und der auferstandene Christus. Die anderen erhaltenen Reste des Altars sind über dem Gewölbe zwischen den Türmen eingelagert. Die Diskussion, ob es möglich und wünschenswert sei, den Altar als ein Hauptwerk barocker Kunst von europäischem Rang wiederherzustellen, ist noch nicht abgeschlossen.

Glasmalerei

Alle Fenster und damit auch alle Glasmalereien wurden 1942 bis auf Reste zerstört. Dieses Schicksal traf auch die im 19. Jahrhundert beim Abbruch der Kirche des Burgklosters geretteten und später von Carl Julius Milde in St. Marien eingebauten Scheiben. Beim Wiederaufbau wurden einfache Rautenfenster in Bleiglas eingebaut, mit sparsamer Dekoration, die in der Regel die Wappen der Spender zeigt. Einige Fenster wurden künstlerisch gestaltet:

  • Die Fenster in der Marientidenkapelle zeigen neben den Wappen der Hansestädte Bremen, Hamburg und Lübeck den Text der Lübeck-Kantate von Dietrich Buxtehude: Schwinget euch himmelan (BuxWV 96).
  • Das monumentale Westfenster Der Tag des Gerichts wurde 1962 von Hans Gottfried von Stockhausen gestaltet.
  • Im Fenster der Gedenkkapelle im Südturm, in der die zerstörten Glocken liegen, erinnern Wappen von Städten, Ländern, preußischen Provinzen und historischen Siedlungsgebieten an die deutschen Ostgebiete
  • Die beiden Fenster in der Totentanzkapelle, 1952–55 von Alfred Mahlau entworfen und 1956/57 in den Lübecker Glaswerkstätten Berkentien entstanden, nehmen die Motive und Gestalten des dort 1942 verbrannten Lübecker Totentanzes auf. Sie ersetzen das erst 1913 von Kaiser Wilhelm II. anlässlich seines Besuches in Lübeck gestiftete und am 5. Juni 1914 vom Lübecker Senat unter seinen Schutz gestellte Kaiserfenster. Es war von dem Münchener Hofglasmaler Karl de Bouché gefertigt worden und zeigte in historistischem Stil die Bestätigung der Privilegien der Stadt durch Kaiser Friedrich Barbarossa.[10]
  • Die Briefkapelle bekam 1981/82 von Johannes Schreiter gestaltete Fenster. Ihr zerrissenes Rautenmuster lässt an die Zerstörung der Kirche, aber auch an die zerrissenen Netze (Lukas 5,6)der Jünger Jesu denken.
  • Im Dezember 2002 kam nach einem Entwurf von Markus Lüpertz das Tympanonfenster über dem Nordportal der Totentanzkapelle hinzu. Dieses Fenster, wie auch die Fenster in der Briefkapelle von Johannes Schreiter, wurden in der Glaskunstwerkstatt Derix (Taunusstein) hergestellt und montiert.

Marienkirchhof

Der Teufel an der Marienkirche in Lübeck, Plastik von Rolf Goerler, 1999
Gedenkstein der St. Mariengemeinde

Der südlich der Kirche gelegene Marienkirchhof vermittelt durch seine Abschlüsse, die Nordfassade des Lübecker Rathauses, das Kanzleigebäude sowie das Marienwerkhaus den Eindruck des mittelalterlichen Stadtbildes. Lübsche Sagen umweben kaum auffindbare Details skulptureller Gestaltung an der Fassade; ein großer Granitquader rechts neben dem Eingang wurde nicht etwa von der Kirchenbauhütte dort zwischengelagert oder vergessen, sondern soll von des Teufels Hand dort hingekommen sein. Im Westen und Norden der Kirche zeigt sich der Kirchhof als freier Platz, die mittelalterliche, kleinteilige Bebauung wurde abgeräumt. Allein an der Ecke Schüsselbuden zur Mengstraße erinnern die Fundamentsteine an die Kapelle Maria am Stegel (1415), die vor dem Zweiten Weltkrieg bereits als Buchhandlung genutzt wurde. Gegen ihren Wiederaufbau nach dem Krieg wurde Ende der 50er Jahre entschieden und das noch stehende Außenmauerwerk der Ruine abgetragen.

An der Mengstraße gegenüber dem Kirchhof liegt als dreiteiliger Baukörper mit Fassaden des 18. Jahrhunderts das Pastorat, die Wehde, nach der auch der dahinter liegende Blockbinnenhof Wehdehof benannt ist.

Das von dem Bildhauer Hermann Joachim Pagels 1929 für die Kirchengemeinde geschaffene Denkmal an deren Gefallene besteht aus schwedischem Granit aus Karlshamn.

Auf der Stirnseite steht als Hauptinschrift:

Die Sankt Marien-Gemeinde

ihren Toten

1914 1918

(nach dem 2. Weltkrieg ergänzt um)

und

1939 1945

an den oberen Rändern stehen Textpassagen

links

Gott unsere Zuversicht

BWV 197

Stirnseite

Nun aber bleibet Glaube, Hoffnung, Liebe

(1 Kor 13,13 LUT)

rechts

Herr mach uns frei

Altniederländisches Dankgebet

Pastoren

Die Marienkirche ist seit der Reformation die Predigtstätte des leitenden lutherischen Geistlichen der Stadt. Das war bis 1796 der Superindendent, dann der jeweilige Senior, von 1933 bis 1973 der Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Lübeck, und seit der Bildung der Nordelbischen Evangelisch-Lutherischen Kirche der jeweilige Propst des Kirchenkreises Lübeck.

  • 1796–1829: Johann Henrich Carstens
  • 1829–1846: Hermann Friedrich Behn
  • 1846–1892: Johann Carl Lindenberg
  • 1892–1909: Leopold Friedrich Ranke
  • 1909–1914: Heinrich Wilhelm Lindenberg
  • 1914–1919: Johannes Becker (Senior)
  • 1919–1933: Johannes Evers

Weitere bekannte Pastoren der Marienkirche waren

Musik an St. Marien

Schon im Mittelalter gab es in der Marienkirche eine reiche Kirchenmusik. So gehörte zur Ausstattung der Marientidenkapelle ein eigener Sängerchor. Nach der Reformation durch die Kirchenordnung Johannes Bugenhagens übernahm der Chor des Katharineums die Aufgabe der gesanglichen Ausgestaltung der Gottesdienste. Die Schule erhielt dafür die Erträge der Stiftung der Kapelle. Bis 1802 war der Kantor zugleich Lehrer der Schule und für den Chor- und Gemeindegesang verantwortlich. Der Organist hingegen, der als Werkmeister auch Verwaltungsaufgaben in der Kirchenrechnungsführung und der Bauunterhaltung zu übernehmen hatte, war für die Orgel- und Instrumentalmusik verantwortlich.

Große Orgel

Große Orgel

1516–1518 entstand mit einem finanziellen Aufwand von 10.500 Mark lübisch unter dem Werkmeister Martin Flor die von dem Orgelbaumeister Barthold Hering erbaute erste Große Orgel an der Westwand als Ersatz für die Große Orgel aus dem Jahr 1396. Sie hatte zwei Manuale, Pedal und 32 Register. Diese Orgel, mit größter Wahrscheinlichkeit die erste und einzige gotische Orgelfassade mit einem Zweiunddreißigfuß-Prinzipal (tiefste Pfeife rund 11 Meter lang) in der damaligen abendländischen Welt[11], wurde im Laufe der Jahrhunderte immer wieder erweitert und umgebaut; unter anderem führte 1637–1641 Friedrich Stellwagen umfangreiche Arbeiten durch, daher diente sie ihm maßgeblich als Vorbild der Orgel der St.-Marien-Kirche in Stralsund.

Anfang des 19. Jahrhunderts war die die Orgel auf 3 Manuale und Pedal, 57 Register und 4.684 klingende Pfeifen angewachsen. 1851 entstand jedoch eine komplett neue Orgel, erbaut von Johann Friedrich Schulze im Geist der Zeit, mit 4 Manualen, Pedal und 80 Stimmen innerhalb des historischen Prospektes von Benedikt Dreyer, der dafür von Carl Julius Milde restauriert und erweitert wurde.

Anstelle dieser, 1942 beim Bombenangriff verbrannten Großen Orgel, wurde 1968 von der Orgelbaufirma Kemper & Sohn die damals größte Orgel der Welt mit mechanischer Spieltraktur geschaffen. Sie besitzt auf fünf Manualen und Pedal 101 Register mit 8.512 Pfeifen; die längsten messen elf Meter, die kleinste hat die Größe einer Zigarette. Die Registertraktur arbeitet elektrisch und verfügt lediglich über Freikombinationen, dafür ist das Registertableau doppelt angelegt.[12]

Weitere Instrumente

Totentanzorgel

Älter als die Große Orgel war die Totentanzorgel. Sie wurde 1477 an der Ostseite des nördlichen Querschiffes, der wegen des dort angebrachten Totentanzes so genannten Totentanzkapelle, errichtet und diente der musikalischen Ausgestaltung der dort gefeierten Totenmessen. Nach der Reformation wurde sie für Andachten und Abendmahlsfeiern benutzt. 1549 und 1558 erweiterte Jacob Scherer die Orgel unter anderem durch ein Rückpositiv, und 1621 erhielt die Orgel ein Brustwerk. Auch an dieser Orgel nahm Friedrich Stellwagen umfangreiche Reparaturarbeiten vor (1653–55). Danach wurden nur noch kleinere Umbauten ausgeführt. Durch diesen Umstand erlangte die Orgel im Rahmen der Orgelbewegung, zusammen mit der Arp-Schnitger-Orgel in St. Jacobi Hamburg und der Kleinen Orgel der Lübecker Jakobikirche, das Interesse der Fachwelt, und wurde 1937 grundlegend restauriert mit dem Ziel, den Zustand des 16./17. Jahrhunderts wiederherzustellen. Die Disposition wurde auf die des 17. Jahrhunderts zurückgebaut. Doch auch diese Orgel verbrannte zusammen mit dem Totentanz am Palmsonntag 1942.

1955 wurde die Totentanzorgel von der Orgelbaufirma Kemper & Sohn nach den Abmessungen von 1937 wiederhergestellt, allerdings nun im nördlichen Chorumgang, zum Hochchor hin ausgerichtet. Ihren ursprünglichen Platz nahm die neue Astronomische Uhr ein. Diese Nachkriegsorgel, die sehr reparaturanfällig war, wurde 1986 an gleicher Stelle ersetzt durch die neue Totentanzorgel, erbaut von der Firma Führer in Wilhelmshaven. Sie hat bei mechanischer Spieltraktur auf 4 Manualen und Pedal insgesamt 56 Register mit ca. 5.000 Pfeifen. Diese Orgel ist besonders gut geeignet zur Begleitung von Andachten und Kasualien sowie zur Darbietung älterer Orgelmusik bis Bach.

Als besondere Tradition an St. Marien wird im Jahreschlussgottesdienst an Silvester der Choral Nun danket alle Gott mit beiden Orgeln, Pauken und einem Blechbläserensemble begleitet.

Auch auf dem Lettner befand sich einst eine Orgel als Continuo-Instrument des dort aufgestellten Chores – die dritte Orgel in der Kirche. 1854 wurde hier das beim Umbau der Großen Orgel entfernte Brustwerk (1560/61 erbaut von Jacob Scherer) eingebaut. Diese Lettner-Orgel bestand aus einem Manual und 7 Registern und wurde 1900 unter Beibehaltung der Fassade durch ein zweimanualiges, pneumatisches Werk des Orgelbaumeisters Emanuel Kemper ersetzt. Auch diese Orgel verbrannte 1942.

In der Briefkapelle steht seit 1948 eine ehemalige Hausorgel aus Ostpreußen. Die Briefkapellenorgel, ein einmanualige Werk mit 16 Stimmen, wurde 1723 von Johannes Schwarz erbaut und diente seit 1724 als Orgel der Schlosskapelle von Dönhoffstädt bei Rastenburg. Von dort erwarb sie der Lübecker Orgelbauer Karl Kemper im Jahre 1933. Nach einigen Jahren als Begleitinstrument für kirchenmusikalische Aufführungen im Hochchor der Katharinenkirche holte Walter Kraft diese Orgel zunächst als Übergangsinstrument in die Briefkapelle, die als erster Raum der Marienkirche nach dem Krieg wieder für Gottesdienste hergerichtet wurde. Heute dient diese Orgel der Begleitung von Andachten sowie der Sonntagsgottesdienste, die in der Zeit von Januar bis März in der Briefkapelle als Winterkirche gefeiert werden.

Organisten

Vor allem zwei Organisten im 17. Jahrhundert prägten die Musiktradition an St. Marien: Franz Tunder von 1642 bis zu seinem Tode 1667, und sein Nachfolger und Schwiegersohn Dietrich Buxtehude von 1668 bis 1707. Beide waren exponierte Vertreter der Norddeutschen Orgelschule und traten sowohl als Organisten als auch als Komponisten hervor. 1705 kam Johann Sebastian Bach nach Lübeck, um Buxtehude zu „behorchen“,[13] und schon 1703 waren Georg Friedrich Händel und Johann Mattheson bei Buxtehude zu Gast. Seither gilt die Stelle des Organisten an St. Marien als eine der herausragenden Organistenstellen in Deutschland überhaupt.

Mit den Lübecker Abendmusiken führten Tunder und Buxtehude als erste überhaupt vom Gottesdienst losgelöste Kirchenkonzerte ein. Buxtehude entwickelte dazu eine feste Form als Folge von fünf Konzerten an den letzten beiden Sonntagen der Trinitatis-Zeit sowie am 2. bis 4. Adventssonntag. Die sehr erfolgreiche Reihe wurde von Buxtehudes Nachfolgern Johann Christian Schieferdecker (1679–1732), Johann Paul Kunzen (1696–1757), dessen Sohn Adolf Karl Kunzen (1720–1781) und Johann Wilhelm Cornelius von Königslöw (1745–1833) weitergeführt. Sie alle komponierten für die Abendmusiken eine Reihe biblischer Oratorien, darunter Israels Abgötterey in der Wüsten (1758), Absalon (1761) und Goliath (1762) von Adolf Kunzen und Die Rettung des Kindes Mose und Der geborne Weltheiland (1788), Tod, Auferstehung und Gericht (1790) sowie Davids Klage am Hermon nach dem 42ten Psalm (1793) von von Königslöw.

Um 1810 fand diese Tradition zunächst ein Ende. Der Geschmack in Musik und Kirche hatte sich gewandelt, und äußere Umstände (Besatzung durch napoleonische Truppen in der „Franzosen-Zeit“ und die daraus in Lübeck bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts fortdauernde Finanznot) machten die Durchführung solch aufwändiger Konzerte unmöglich.

Im frühen 20. Jahrhundert was es der Marienorganist Walter Kraft (1905–1977), der die Tradition der Abendmusiken wiederbelebte, zunächst mit einem Abend Bachscher Orgelmusik (1926), dann jährlich mit gemischten Chor- und Orgelprogrammen. 1954 schuf Kraft den „Lübecker Totentanz“ als eine neue Abendmusik.

Auch Ernst-Erich Stender (Marienorganist als Nachfolger Krafts von 1973 bis 2009) führte die Tradition der Abendmusiken als Orgelkonzerte bei Kerzenschein in den Sommermonaten weiter. Zu Stenders Nachfolger wurde Anfang 2009 der Kreuzorganist Holger Gehring berufen.[14] Er sollte hier seinen Dienst zum 1. Mai 2009 antreten. Nach intensiven Verhandlungen mit dem Kirchenvorstand der Kreuzkirche nahm Gehring jedoch die bereits erfolgte Kündigung zurück und entschied sich, in Dresden zu bleiben.[15] Stattdessen wurde Johannes Unger als neuer Marienorganist berufen.[16]

Liste der Organisten

Lübecker Knabenkantorei an St. Marien

Seit 1970 gibt es an der Marienkirche mit der Lübecker Knabenkantorei an St. Marien (1948 gegründet als Lübecker Kantorei) einen Knabenchor, der regelmäßig in den Sonn- und Feiertagsgottesdiensten singt. Ebenfalls 1970 wurde deren Chorleiter Hans-Jürgen Wille zum Kantor an St. Marien bestellt. Seit 1999 steht der Chor unter der Leitung von Marienkantor Michael D. Müller. Die Aufführung der Johannes-Passion in gottesdienstlichem Rahmen am Karfreitag Nachmittag ist zu einer Lübecker Tradition geworden.

Die Lübecker Marienkirche heute

Die Gemeinde

Seit der Einführung der reformatorischen Kirchenordnung von Johannes Bugenhagen durch den Rat 1531 evangelisch, gehört die Gemeinde der Marienkirche heute zur Nordelbischen Evangelisch-Lutherischen Kirche. Gottesdienste finden an jedem Sonntag und Feiertag um 10 Uhr statt. Am Sonntagabend gab es bis 2009 ein wochentliches Abendgebet mit Taizé-Gesängen in der Marientidenkapelle, seither monatlich am letzten Sonntag im Monat Soul&Silence.[17] Montags bis sonnabends in der Sommersaison bietet eine Kurzandacht (Wort zum Alltag) mit Orgelmusik um 12 Uhr (nach dem Figurenumlauf der Astronomischen Uhr) Touristen und Einheimischen Gelegenheit zur Besinnung. Wer die Lübecker Marienkirche besichtigen will, muss vom 15. März 2010 an zwei Euro Eintritt zahlen.[18]

Die Astronomische Uhr

Die neue Astronomische Uhr

Die Astronomische Uhr (erbaut 1561–1566) war ein Kleinod der Kunst- und Sakralgeschichte.
Sie stand hinter dem Hochaltar im Chorumgang und wurde 1942 vollständig zerstört. Nur ein Zifferblatt, das bei einer früheren Restaurierung ersetzt worden war, blieb im St.-Annen-Museum erhalten. Die neue Astronomische Uhr, die an der Ostseite des nördlichen Querschiffes in der Totentanzkapelle aufgestellt wurde, ist das Werk von Paul Behrens, einem Lübecker Uhrmachermeister, der es als Lebenswerk von 1960–1967 plante, dafür Spenden sammelte, es in den Uhrteilen selbst herstellte und bis an sein Lebensende wartete. Die Fassade ist eine vereinfachte Kopie des Originals. Von komplizierter Mechanik bewegte Kalender- und Planetenscheiben zeigen Tag und Monat, Sonnen- und Mondstand, Tierkreiszeichen (astronomisch, nicht astrologisch), das Osterdatum und die Goldene Zahl. Um 12 Uhr mittags erklingt das Glockenspiel und der Lauf der Figuren vor dem segnenden Christus (ursprünglich Kurfürsten, seit dem Neuaufbau nach dem Krieg acht Vertreter der Völker der Erde) setzt sich in Gang.

Das Carillon

Die 36 Glocken des Glockenspiels stammen teilweise aus der Katharinenkirche in Danzig und wurden nach dem Zweiten Weltkrieg hier eingebaut. Zu jeder halben und vollen Stunde erklingen nach dem Kirchenjahr wechselnde Choral-Melodien. Früher wurde das Glockenspiel durch eine komplizierte elektromechanische Walzenmechanik gesteuert; seit einer Renovierung 2008 ist es computergesteuert. Zu Ostern und Weihnachten spielt der Organist um 12 Uhr mittags das Glockenspiel von Hand.

Glocken

Die beim Brand des Jahres 1942 heruntergestürzten Glocken am Boden des südlichen Turms

Das historische Geläut der Kirche von 11 Glocken hing ursprünglich im südlichen der beiden Türme in einer Glockenstube in 60 m Höhe. Hinzu kamen sieben Uhrschlagglocken im Dachreiter, gegossen 1508-1510 von Hinrik van Kampen. Während des durch den Bombenangriff ausgelösten Brandes am Palmsonntag 1942 sollen die Glocken durch den Luftzug noch einmal geläutet haben, bevor sie herabstürzten. Die Reste zweier Glocken, der ältesten Glocke von 1508, der Sonntagsglocke von Hinrik van Kampen (2.000 kg, Durchmesser 1710 mm, Schlagton a0) und der Pulsglocke des Lübecker Ratsgießer Albert Benningk von 1668 (7.134 kg, Durchmesser 2170 mm, Schlagton fis0), wurden als Mahnmal in der ehemaligen Schinkel-Kapelle unter dem Süderturm erhalten. Die 1650 vom Ratsgießers Anton Wiese gegossene Rats- und Kinderglocke, die zu den Andachten vor den Ratssitzungen und bei Kindstaufen geläutet wurde, wurde 1906 an die Heilanstalt Strecknitz abgegeben und überstand so als einzige der historischen Glocken den Zweiten Weltkrieg. Sie hängt noch heute im Turm des jetzigen Universitätsklinikums.

Das heute siebenstimmige Geläut hängt seither im Nordturm. Es zählt zu den größten und tontiefsten seiner Art in Norddeutschland. Aus Danziger Kirchen stammen die drei Barockglocken Gratia Dei, Dominicalis (aus St. Johann) und Osanna (aus St. Marien); nach dem Zweiten Weltkrieg kamen diese sogenannten „Leihglocken“ vom Hamburger Glockenfriedhof als „Notgeläut“ auf den Turm.

Nachdem die neue Pulsglocke 1951 von Bundeskanzler Adenauer zur 700-Jahr-Feier der Marienkirche gestiftet wurde, konnte das Geläut 1985 durch den Guss drei weiterer Glocken vervollständigt werden. Ihre Inschriften nehmen in besonderer Weise Bezug auf Frieden und Versöhnung.

Im Jahre 2005 wurde die gesamte Glockenstube saniert. Dabei wurde der Stahlglockenstuhl der Wiederaufbauzeit durch einen hölzernen Glockenstuhl ersetzt und die Glocken an gerade Holzjoche gehängt. Somit erklingt das Geläut wieder festlich.

Dieses Großgeläut besitzt einen hohen Wiedererkennungswert, da es durch seine ungewöhnliche Disposition (Intervall-Abstände zwischen den einzelnen Glocken) auffällt; durch die Aneinanderreihung von Ganztonabständen zwischen den Glocken 1–5 entsteht ein ganz eigenwilliger Geläuteklang, der zusätzlich durch die Klanggebung der historischen Glocken an Lebendigkeit gewinnt.

Nr.
 
Name
 
Gießer, Gussort
 
Gussjahr
 
Gewicht
(kg)
Durchmesser
(mm)
Nominal
(HT-1/16)
Herkunftsort
 
1 Pulsglocke Friedrich Wilhelm Schilling, Heidelberg 1951 5817 2100 ges0 +8
2 Bet- und Sonntagsglocke Gebr. Bachert, Bad Friedrichshall-Kochendorf 1985 4668 1930 as0 +10
3 Abendglocke (Friedensglocke) Gebr. Bachert, Bad Friedrichshall-Kochendorf 1985 2994 1710 b0 +9
4 Gratia Dei Johann Gottfried Anthonÿ, Danzig 1740 2400 1650 c1 +5 Danzig, St. Johann
5 Osanna Benjamin Wittwerck, Danzig 1719 1740 1440 d1 +6 Danzig, St. Marien
6 Versöhnungsglocke Gebr. Bachert, Bad Friedrichshall-Kochendorf 1985 1516 1320 es1 +10
7 Dominicalis Johann Gottfried Anthonÿ, Danzig 1735 850 1110 f1 +11 Danzig, St. Johann

Läuteordnung

Zu den verschiedenen Zeiten und Anlässen des Kirchenjahres ertönen in der Läuteordnung festgelegte Motive:

Kirchenjahr

Der Hauptgottesdienst wird am Vorabend um 20 Uhr mit dem gleichen Geläut eingeläutet. Dasselbe gilt für das Morgen- und Mittagsläuten an diesen Sonn- und Feiertagen anstelle des regulären Betläutens (s. u.).

  • Andachtsgeläut: Glocken 7+5+4 (Danziger Geläut; c1 d1 f1)
  • Sonntagabendgeläut: Glocken 6+4+3 (b0 c1 es1)
  • Fastengeläut: Glocken 7+6+5+3 (b0 d1 es1 f1):
2. bis 4. Adventssonntag und Sonntage in der Passionszeit
  • Dur-Geläut: Glocken 7+5+4+3 (b0 c1 d1 f1):
Hubertusmesse (3. November)
  • Karfreitagsgeläut: Glocken 3+2 (as0 b0), zur Sterbestunde (15 Uhr): Glocke 1 (ges0)
  • Friedensgeläut: Glocken 6+3+2 (as0 b0 es1):
Buß- und Bettag
  • Sonntagsgeläut: Glocken 7+6+4+2 (as0 c1 es1 f1):
Sonntage nach Epiphanias, Sonntage der Vorfastenzeit und Sonntage nach Trinitatis
  • Kleines Festgeläut: Glocken 7+6+4+3+2 (as0 b0 c1 es1 f1):
2. Weihnachtstag, Sonntage nach Weihnachten, Altjahrsabend, Neujahrstag, Ostermontag, Sonntage nach Ostern, Pfingstmontag
  • Mittleres Festgeläut: Glocken 7+6+5+4+3+2 (as0 b0 c1 d1 es1 f1):
1. Advent, Epiphanias, Letzter Sonntag nach Epiphanias (Christi Verklärung), Gründonnerstag, Konfirmation, Christi Himmelfahrt, Trinitatisfest, Erntedankfest, Reformationsfest
  • Großes Festgeläut: Glocken 7–1 (Vollgeläut):
Heiligabend, 1. Weihnachtstag, Mitternachtsläuten Neujahr, Osternacht, Ostersonntag, Pfingstsonntag
Betläuten
  • Morgenläuten: Glocke 6 (es1)
  • Mittagsläuten: Glocke 5 (d1)
  • Abendläuten: Glocke 3 (b0)
  • zum Vaterunser im Hauptgottesdienst: Glocke 2 (as0)
Kasualien
  • Taufe: Glocken 7+6+5 (d1–es1–f1)
  • Trauung: Glocken 7+6+4 (c1–es1–f1)
  • Trauerfeier: Glocke 2 (as0); nach der Trauerfeier: Glocken 7+6+4+2 (as0–c1–es1–f1)

Maße

  • Gesamtlänge: 103 m
  • Länge des Mittelschiffes: 70 m
  • Gewölbehöhe im Hauptschiff: 38,5 m
  • Gewölbehöhe in den Seitenschiffen: 20,7 m
  • Höhe der Türme: 125 m
  • Fußbodenfläche: 3300 m²

Literatur

  • Heike Barth: Der Fredenhagen-Altar des Thomas Quellinus in der Marienkirche zu Lübeck. Marburg 1996
  • Max Hasse: Die Marienkirche zu Lübeck. Deutscher Kunstverlag, München 1983, ISBN 3-422-00747-4
  • Günther Grundmann: Lübeck In: Deutsche Kunst und Denkmalpflege Jahrgang 1955 Seite 81 ff. Deutscher Kunstverlag München/Berlin 1955
  • Gustav Schaumann, Friedrich Bruns (Bearbeiter): Die Bau- und Kunstdenkmäler der Freien und Hansestadt Lübeck. Hrsg. von der Baudeputation. Band 2, Teil 2: Die Marienkirche. Nöhring, Lübeck 1906 (Digitalisat)
  • Ernst Roßmann: Naturwissenschaftliche Untersuchung der Wandmalereien im Chorobergaden der Marienkirche zu Lübeck, anlässlich des Lübecker Bilderfälscherprozesses. In: Deutsche Kunst und Denkmalpflege Jahrgang 1955, S. 99 ff. Deutscher Kunstverlag, München/Berlin 1955
  • Peter Hirschmann: Was soll aus den gefälschten Wandbildern in St. Marien zu Lübeck werden? In: Deutsche Kunst und Denkmalpflege Jahrgang 1955 Seite 106 ff. Deutscher Kunstverlag, München/Berlin 1955
  • Hinnerk Scheper: Restaurieren und Berufsethos In: Deutsche Kunst und Denkmalpflege Jahrgang 1955, S. 109 ff. Deutscher Kunstverlag München/Berlin 1955.
  • Joachim Goll: Kunstfälscher. E. A. Seemann Verlag Leipzig, 1. Aufl. 1962 (mit Literaturverzeichnis)
  • St.-Marien-Jahrbuch, Jahrbücher des St.-Marien-Bauvereins, Lübeck unregelm. Erscheinen (Zeitschrift)
  • K. Wehlte: Was ging in Lübeck vor? In: Maltechnik 61/1955. S. 11
  • George Savage: Forgeries, Fakes and Reproductions. London, Barrie & Rockliff, 1963
  • Ausstellungskatalog Essen und Berlin: Fälschung und Forschung. Hrsg.: Museum Folkwang, Essen, und Staatliche Museen Preußischer Kulturbesitz, Berlin 1976, ISBN 3-7759-0201-5.
  • Christine Lehmann: MacPherson und das Echo des Ossian, Die Angst des Han van Meegeren und Malskat und die gotischen Truthähne in Gaunergeschichten, Rasch und Röhring Verlag, Hamburg 1988
  • Michel-Rundschau 7/1988 (Seite 538: Lothar Malskat gestorben)
  • Karl Corino (Hrsg.): Universalgeschichte des Fälschens. 33 Fälle, die die Welt bewegten. Von der Antike bis zur Gegenwart, Eichborn Verlag, Frankfurt/Main 1996
  • Günter Grass: Werkausgabe Band 11 Die Rättin. Steidl Verlag, Göttingen 1997, ISBN 3-88243-492-9
  • 50 Jahre Lübecker Knaben Kantorei an St. Marien, Festschrift von Konrad Dittrich, Lübeck 1998
  • Die Hanse. Macht des Handelns – Der Lübecker Fernhandelskaufmann, Ausstellungskatalog „Gebrannte Größe“ im Rahmen der Initiative „Wege zur Backsteingotik“, Monumente, Publikationen der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, 2002, ISBN 3-935208-13-8
  • Die Glocken von St. Marien. Ein Briefwechsel zwischen Peter Guttkuhn und Günter Grass. In: Treffpunkt 3, Lübecker Autoren und ihre Stadt. Lübeck 1993, ISBN 3-7950-3209-1

Weblinks

 Commons: Marienkirche – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
 Wikisource: St. Marien zu Lübeck – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise

  1. Tamara Thiesen: Benedikt Dreyer. Kiel 2007, S. 69 - 160, ISBN 978-3-937719-57-3
  2. Thiesen: Benedikt Dreyer. S. 291 ff.
  3. Die Gestaltung des Innenraums der Marienkirche in Lübeck. Anlage zur Wettbewerbsausschreibung, in: Jahrbuch des St.-Marien-Bauvereins 4 (1958), S. 10
  4. siehe Hasse, Marienkirche, S. 236
  5. Eichamt Bremen – Übersicht der Bronzetaufbecken, die bestimmten Standardmaßen entsprechen, abgerufen am 2. Dezember 2009
  6. Siehe den Eintrag
  7. Max Hasse, Marienkirche, S. 200
  8. Für eine Aufstellung siehe: Lutz Wilde: Die Epitaphien in der St.-Marien-Kirche, in: Jahrbuch des St.-Marien-Bauvereins 8 (1974/75), S. 111–128
  9. Friedrich Zimmermann: Der Wiederaufbau der Lübecker Grosskirchen. In: Der Wagen 1988, S. 18 - 38 (S. 26 f.).
  10. Nach einer Notiz in der Zeitschrift Die Christliche Kunst 1914, S. 23
  11. Walter Kraft: Drei Orgeln in St. Marien zu Lübeck. Lübeck o.J. [1968], S. 1
  12. Informationen zur Orgel auf der Webseite des Vereins der Freunde der Kirchenmusik an St. Marien
  13. Es heißt, dass man ihm Buxtehudes Nachfolge angeboten habe, er diese aber abgelehnt hätte. Als Begründung für die Entscheidung Bachs bringen Lübecker Stadtführer hervor, dass die Heirat der Tochter Buxtehudes Bedingung für die Übernahme gewesen sei.
  14. EPD-Meldung vom 2. März 2009, abgerufen am 23. März 2009
  15. Kreuzorganist Gehring bleibt in Dresden Meldung bei www.orgel-information.de, abgerufen am 23. März 2009
  16. Johannes Unger wird neuer Organist an St. Marien Meldung bei www.johannesunger.de, abgerufen am 10. April 2009
  17. Kirche in Lübeck, abgerufen am 9. Januar 2010
  18. http://www.abendblatt.de/region/article1257013/Zwei-Euro-Die-Marienkirche-verlangt-jetzt-Eintritt.html , abgerufen am 4. November 2009
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