Markus Voeth

Markus Voeth

Markus Voeth (* 18. Februar 1968 in Beckum) ist ein deutscher Betriebswirt.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Voeth studierte von 1987 bis 1992 Betriebswirtschaftslehre an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Von 1992 bis 2000 war er Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Hochschulassistent und Hochschuldozent am Betriebswirtschaftlichen Institut für Anlagen und Systemtechnologien bei Prof. Klaus Backhaus in Münster. 1996 wurde er in Münster mit einer Arbeit über die Entmonopolisierung des Telekommunikationsmarktes promoviert. 2000 habilitierte er sich mit der Schrift Nutzenmessung in der Kaufverhaltensforschung.

2000 erhielt er einen Ruf zum Sommersemester 2001 auf den Lehrstuhl für Marketing an der Universität-Gesamthochschule Duisburg. Zum Wintersemester 2002 wechselte er auf den Lehrstuhl für Marketing im Institut für Betriebswirtschaftslehre an die Universität Hohenheim. 2005 bis 2006 war er Geschäftsführender Direktor des Instituts für Betriebswirtschaftslehre der Universität Hohenheim.

Im November 2005 erhielt er mit seinem Hohenheimer Lehrstuhl den Landeslehrpreis des Landes Baden-Württemberg.

Voeth ist seit 1987 Mitglied der katholischen Studentenverbindung K.D.St.V. Sauerlandia Münster im CV.

Wirken

Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen Industriegütermarketing, Gruppengütermarketing, Nutzenmessung und Verhandlungsforschung. Markus Voeth hat zahlreiche wissenschaftlichen Arbeiten und Aufsätze publiziert.

Industriegütermarketing

Voeth beschäftigt sich mit Vermarktungsproblemen, bei denen derivativer (abgeleiteter) Nutzen vorliegt. So ist für Industriegütermärkte typisch, dass die Nachfrage und damit der Kundennutzen aus Nachfrage bzw. Nutzen der Kunden dieser Kunden resultiert. Aktuell beschäftigt sich Voeth gemeinsam mit seinem Wissenschaftlichen Mitarbeiter Christian Niederauer dabei u.a. mit der Messung von Zahlungsbereitschaft bei industriellen Dienstleistungen sowie gemeinsam mit Isabel Tobies mit der Akzeptanz von dynamischen Preismodellen im Systemgeschäft.

Gruppengütermarketing

Andere Forschungsprojekte berühren Vermarktungssituationen, in denen der Nutzen von Anzahl und/oder Verhalten anderer Nachfrager abhängt. Diese Gruppennutzen-Phänomene stehen im Mittelpunkt des Gruppengütermarketings. Dieser noch junge Bereich des Marketing wird durch verschiedene Forschungsprojekte gezielt auf- und ausgebaut werden. Beispielsweise untersuchte Voeth mit Dr. Stefan Sandulescu, welche Hemmnisse bei Nachfragerbündelungen auftreten und wie diese zu beseitigen sind.

Nutzenmessung

Ein zentraler Forschungsschwerpunkt von Voeth ist die Nutzenmessung. Insbesondere im Bereich der dekompositionellen multiattributiven Nutzenmessung hat Voeth mit Hilfe der Conjoint-Analyse in den vergangenen Jahren wichtige Forschungsergebnisse erzielen können. So entwickelte er die Hierarchische Individualisierte Limit Conjoint-Analyse (HILCA), die zurzeit in Form von Pilotprojekten getestet und weiterentwickelt wird. So untersucht Voeth beispielsweise mit Joachim Pelz, inwieweit die Validität durch Aktivierungs- und Kognitionsmodellierung gesteigert werden kann.

Verhandlungsforschung

Darüber hinaus widmet sich Voeth und sein Lehrstuhl verstärkt der Verhandlungsforschung. Da Verhandlungen vor allem im Industriegütermarketing von Bedeutung sind, spielen für den Lehrstuhl Industrielle Verhandlungen eine zentrale Rolle.

Gemeinsam mit Uta Herbst untersuchte Voeth mit Hilfe der HILCA, welche Bedeutung nicht-ökonomische Präferenzen in Verhandlungen spielen. Da industrielle Verhandlungen zumeist auf Anbieter- und Nachfragerseite nicht von Individuen, sondern von Verhandlungsteams geführt werden, widmet Voeth sich mit Sina Barisch Gruppeneffekten bei Verhandlungen. Beispielsweise ist zu fragen, wie Verhandlungsteams im Hinblick auf Größe, funktionale oder hierarchische Zusammensetzung bzw. interne Abläufe gestaltet werden sollen. In einem weiteren Forschungsprojekt untersucht Voeth gemeinsam mit Christoph Sandstede die Auswirkung von Unsicherheit auf den Verhandlungsprozess und das Verhandlungsergebnis in industriellen Verhandlungen.

Aber auch genderspezifische Verhandlungsverhalten werden analysiert. Es wird der Versuch vorgenommen, die Ursachen für das schlechtere Abschneiden von Frauen in ökonomischen Verhandlungssituationen zu ergründen, um darauf aufbauend für Frauen Erfolg versprechende Verhandlungsstrategien und -taktiken zu ermitteln.

Schriften

  • Stadtinformationssysteme: Ergebnisse einer Akzeptanzuntersuchung bei Privathaushalten, LIT 1997, ISBN 3-8258-3296-1
  • Fallstudien und Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre, NWB Verlag 2. Auflage 1998, ISBN 3-482-47082-0, zusammen mit Dirk W. Kleine, Christoph Reinkemeier
  • Nutzenmessung in der Kaufverhaltensforschung, Deutscher Universitäts-Verlag 2000, ISBN 3-8244-9035-8
  • Gruppengütermarketing, Vahlen 2003, ISBN 3-8006-2860-0
  • International Marketing (deutsch), Schäffer-Poeschel 5. Auflage 2003, ISBN 3-7910-2162-1, zusammen mit Klaus Backhaus, Joachim Buschken
  • International Marketing (englisch), Palgrave Macmillan 2004, ISBN 0-333-96388-1, zusammen mit Klaus Backhaus, Joachim Buschken
  • Handbuch Industriegütermarketing, Gabler 2004, ISBN 3-409-12501-9, zusammen mit Klaus Backhaus
  • Industriegütermarketing, Vahlen 8. Auflage 2007, ISBN 3-8006-3351-5 zusammen mit Klaus Backhaus
  • Fußball-Weltmeisterschaft 2006 - Was die Deutschen denken und dachten, Förderverein für Marketing 2006, ISBN 3-00-020351-6, zusammen mit Isabel Tobies, Christian Niederauer
  • Innovationen für das Industriegütermarketing, Schäffer-Poeschel 2007, ISBN 3-7910-2526-0, zusammen mit Joachim Büschken, Rolf Weiber

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Voeth — Vöth oder Voeth ist der Familienname folgender Personen: Markus Voeth (* 1968), deutscher Betriebswirt Reinhold Vöth (1930−1997), deutscher Jurist, Politiker (CSU) und Rundfunkintendant Siehe auch: Voth …   Deutsch Wikipedia

  • HILCA — Dieser Artikel wurde aufgrund inhaltlicher und/oder formaler Mängel auf der Qualitätssicherungsseite des Portals Wirtschaft eingetragen. Du kannst helfen, indem Du die dort genannten Mängel beseitigst oder Dich an der Diskussion beteiligst. Die H …   Deutsch Wikipedia

  • Conjoint — Die Artikel Conjoint Analyse und Faktorieller Survey überschneiden sich thematisch. Hilf mit, die Artikel besser voneinander abzugrenzen oder zu vereinigen. Beteilige dich dazu an der Diskussion über diese Überschneidungen. Bitte entferne diesen… …   Deutsch Wikipedia

  • Conjoint-Measurement — Die Artikel Conjoint Analyse und Faktorieller Survey überschneiden sich thematisch. Hilf mit, die Artikel besser voneinander abzugrenzen oder zu vereinigen. Beteilige dich dazu an der Diskussion über diese Überschneidungen. Bitte entferne diesen… …   Deutsch Wikipedia

  • Conjoint Measurement — Die Artikel Conjoint Analyse und Faktorieller Survey überschneiden sich thematisch. Hilf mit, die Artikel besser voneinander abzugrenzen oder zu vereinigen. Beteilige dich dazu an der Diskussion über diese Überschneidungen. Bitte entferne diesen… …   Deutsch Wikipedia

  • Conjointanalyse — Die Artikel Conjoint Analyse und Faktorieller Survey überschneiden sich thematisch. Hilf mit, die Artikel besser voneinander abzugrenzen oder zu vereinigen. Beteilige dich dazu an der Diskussion über diese Überschneidungen. Bitte entferne diesen… …   Deutsch Wikipedia

  • Conjointananalyse — Die Artikel Conjoint Analyse und Faktorieller Survey überschneiden sich thematisch. Hilf mit, die Artikel besser voneinander abzugrenzen oder zu vereinigen. Beteilige dich dazu an der Diskussion über diese Überschneidungen. Bitte entferne diesen… …   Deutsch Wikipedia

  • Verbundmessung — Die Artikel Conjoint Analyse und Faktorieller Survey überschneiden sich thematisch. Hilf mit, die Artikel besser voneinander abzugrenzen oder zu vereinigen. Beteilige dich dazu an der Diskussion über diese Überschneidungen. Bitte entferne diesen… …   Deutsch Wikipedia

  • B2B-Marketing — Beim Investitionsgütermarketing (auch Industriegütermarketing) handelt es sich um das Marketing von Produktionsfaktoren (Potenzial und Repetierfaktoren), deren Absatz nicht an Konsumenten, sondern an privatwirtschaftliche oder öffentliche… …   Deutsch Wikipedia

  • Industriegütermarketing — Beim Investitionsgütermarketing (auch Industriegütermarketing) handelt es sich um das Marketing von Produktionsfaktoren (Potenzial und Repetierfaktoren), deren Absatz nicht an Konsumenten, sondern an privatwirtschaftliche oder öffentliche… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”