Marta Schanzenbach

Marta Schanzenbach
Marta Schanzenbach (ca. 1976)

Marta Schanzenbach, geb. Lehmann (* 7. Februar 1907 in Gengenbach; † 3. Juni 1997 in Offenburg) war eine deutsche Politikerin (SPD).

Marta Schanzenbach trat 1925 der SPD bei. Sie arbeitete in ihrer Jugend als Verkäuferin beim Konsum. Nach einer Ausbildung zur Kinderpflegerin absolvierte sie eine Ausbildung zur Fürsorgerin in Berlin an der Wohlfahrtsschule der Arbeiterwohlfahrt. Bis zu ihrer Entlassung durch die Nationalsozialisten 1936 arbeitete sie als Fürsorgerin in Berlin-Prenzlauer Berg. Von 1939 bis 1949 war sie als Fürsorgerin in Berlin und in Gengenbach tätig. 1947 war sie die Mitbegründerin und von 1958 bis 1966 die Vorsitzende des Bundesfrauenausschusses der SPD.

Sie war 30 Jahre lang Vorsitzende der Arbeiterwohlfahrt (AWO) Südbaden und 20 Jahre lang stellvertretende AWO-Bundesvorsitzende.

Schanzenbach gehörte dem Deutschen Bundestag seit dessen erster Wahl 1949 bis 1972 an und wurde stets über die Landesliste ihrer Partei ins Parlament gewählt. Sie war von 1949 bis 1969 stellvertretende Vorsitzende des Bundestagsausschusses für Familien- und Jugendfragen (bis 1953: Ausschuss für Jugendfürsorge). Als erste Frau war sie Mitglied im Bundesvorstand und Präsidium der SPD.[1]

Ihre Geburtsstadt Gengenbach ernannte sie zur Ehrenbürgerin. Noch zu Lebzeiten wurde ein AWO-Seniorenzentrum in Offenburg nach ihr benannt; zudem erhielten das Gymnasium in Gengenbach im Oktober 2005 und eine nahe gelegene Straße ihren Namen.

Literatur

  • Regine Marquardt: Das Ja zur Politik. Frauen im Deutschen Bundestag 1949-1961. Ausgewählte Biographien. Leske und Budrich, Opladen 1999, ISBN 3-8100-2274-8
  • Renate Tebbel: Marta Schanzenbach (1907-1997). Eine Frau der ersten Stunde. Verlag Herder GmbH 2010, ISBN 978-3-451-30378-4

Einzelnachweise

  1. "M.d.B. Die Volksvertretung 1946–1972: Schanzenbach, Marta". Martin Schumacher, Kommission für Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien, 2006, abgerufen am 25. April 2010.

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