Martin B-10

Martin B-10
Martin B-10
Martin-B-10B.jpg
Eine B-10B des USAAC
Typ: Bomber
Entwurfsland: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Hersteller: Glenn L. Martin Company
Erstflug: 16. Februar 1932
Indienststellung: November 1934
Produktionszeit: 1933 bis 1936
Stückzahl: 342

Der Martin B-10 war ein amerikanischer Ganzmetall-Bomber in Eindeckerbauweise der USAAC. Die Maschinen wurden 1934 in Dienst gestellt. Es war der erste in Serie hergestellter Bomber, dessen Leistung mit den Jagdflugzeugen dieser Zeit mithalten konnte.

Die B-10 diente unter den Bezeichnungen B-12, B-13, B-14 und A-15.

Inhaltsverzeichnis

Konstruktion

Mit der B-10 begann eine Revolution im Design von Bombern. Neben dem Ganzmetallrumpf und der Auslegung als Eindecker flossen viele Neuerungen in die B-10 ein, die später Standard im Bomberbau wurden. Sie hatte einen drehbaren Waffenturm, ein einziehbares Fahrwerk, einen internen Bombenschacht und vollverkleidete Triebwerke. Die Besatzung umfasste vier Mann, den Piloten, Copiloten, einen Bordschützen in der Flugzeugnase und einen Bordschützen im Rumpf.

Das Flugzeug wurde angetrieben von zwei 600 PS (447 kW) Wright SR-1820 E Cyclone-Sternmotoren.

Geschichte

Martin YB-10 im USAF-Museum

Die Entwicklung der XB-10 begann als Martin Model 123 in einer privaten Finanzierung durch die Glenn L. Martin Company in Baltimore. Der Erstflug erfolgte am 16. Februar 1932 und die Testlieferung an die US Army am 20. März desselben Jahres.

Die an die US Army gelieferte XB-10 hatte im Gegensatz zum Modell 123 bereits vollverkleidete Triebwerke und war aerodynamisch besser gebaut. Zusätzlich war ein Drehturm in die Flugzeugnase eingebaut und die Spannweite leicht vergrößert worden. Bei Testflügen im Juni 1932 erzielte man eine Geschwindigkeit von 317 km/h auf 1.830 m Höhe, seinerzeit eine eindrucksvolle Leistung.

Nach dem Erfolg der XB-10 wurde kleinere Veränderungen vorgenommen und die Besatzung auf 3 Mann reduziert. Die Motorenleistungen wurde auf 675 PS (503 kW) erhöht. Am 17. Januar 1933 bestellte die U.S. Army 48 Maschinen.

Die ersten 14 Maschinen erhielten die Bezeichnung YB-10 (Martin Model 139) und wurden im November 1933 nach Wright Field geliefert. Die YB-10 ähnelte noch sehr der XB-10:

Nachdem die U.S. Army-Lieferungen abgeschlossen waren, erhielt Martin 1936 eine Exportlizenz für das Model 139. Die Maschinen wurden nach Argentinien, China, die Niederlande, Niederländisch-Indien, Siam (Royal Thai Air Force), die Sowjetunion (eine Testmaschine) und die Türkei geliefert.

Im Zweiten Weltkrieg waren sie nur kurz in Niederländisch-Indien und China im Einsatz, mussten aber wegen der Überlegenheit der japanischen Mitsubishi Zero zurückgezogen werden.

Eine argentinische YB-10 kehrte 1976 in die USA zurück und steht heute im USAF-Museum auf der Wright-Patterson Air Force Base in Dayton (Ohio). Eine Reihe von B-10-Teilen aus dem Dschungel von Borneo findet man heute im Militaire Luchtvaart Museum in Soesterberg in den Niederlanden.

Die YB-10A unterschied sich von der YB-10 nur im Motor. Sie hatte Wright R-1820-31 Turbolader-Sternmotoren, die ihr eine Geschwindigkeit von 380 km/h erlaubten. Sie war die schnellste B-10-Variante, aber es gab nur einen Prototypen.

Im Jahre 1935 orderte die U.S. Army 103 zusätzliche Maschinen mit der Bezeichnung B-10B, die praktisch dem YB-10-Typ glichen. Die B-10B kamen in folgende Einheiten: 2nd Bomb Group in Langley Field, 9th Bomb Group in Mitchel Field, 19th Bomb Group in March Field, 6th Bomb Group in Panama Kanalzone und in die 28th Bomb Group auf den Philippinen.

Die rasche Bomberentwicklung in den 30er Jahren führte schließlich zur Ersetzung der B-10 durch die B-17 Flying Fortress und die Douglas B-18 Bolo vor dem Kriegseintritt der USA Ende 1941. General Henry H. Arnold beschrieb die B-10 als Flugwunder seiner Zeit. Sie war eineinhalbmal schneller als alle existierenden Bomber und schneller als die Jäger ihrer Zeit.

B-12

Von den 48 bestellten XB-10 wurden 7 Maschinen in YB-12 umgewandelt. Sie hatten Pratt & Whitney R-1690-11 'Hornet'-Sternmotoren mit 775 PS (578 kW) und erreichten max. 351 km/h.

Weitere 25 Maschinen der XB-10 wurden in 25 B-12A umgewandelt. Sie hatten größere 1.381 Liter Treibstofftanks und eine Reichweite von 1.995 km.

XB-13

The XB-13 war eine Version der B-10 mit Pratt & Whitney R-1860-17 Sternmotor. Zehn Maschinen wurden bestellt, aber die Bestellung später storniert.

XB-14

Die letzte Maschine der 48 XB-10–Serie erhielt Pratt & Whitney YR-1830-9 Twin Wasp-Sternmotoren.

A-15

Die A-15 wurde als Angriffsbomber geplant, allerdings wurde diese Variante zugunsten der Curtiss A-14 Shrike storniert.

Technische Daten

Niederländische B-10 bei Bandung
Kenngröße Daten der B-10A
Länge: 13,6 m
Flügelspannweite: 21,5 m
Tragflügelfläche: 63 m²
Höhe: 4,7 m
Antrieb: zwei Wright R-1820-33 Sternmotor mit je 775 PS (578 kW)
Höchstgeschwindigkeit: 346 km/h
Flugreichweite: 2.200 km
Besatzung: ein Pilot, zwei Bordschützen
Dienstgipfelhöhe: 7.380 m
Leergewicht: 4.391 kg
Fluggewicht: 7.440 kg
Bewaffnung: Drei 7,62-mm-Browning-MGs, 1.030 kg Bomben

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