Master & Commander – Bis ans Ende der Welt

Master & Commander – Bis ans Ende der Welt
Filmdaten
Deutscher Titel: Master & Commander – Bis ans Ende der Welt
Originaltitel: Master and Commander: The Far Side of the World
Produktionsland: USA
Erscheinungsjahr: 2003
Länge: 140 Minuten
Originalsprache: Englisch
Altersfreigabe: FSK 12
Stab
Regie: Peter Weir
Drehbuch: John Collee, Peter Weir
Produktion: Peter Weir
Musik: Iva Davies, Christopher Gordon, Richard Tognetti
Kamera: Russell Boyd
Schnitt: Lee Smith
Besetzung

Master & Commander – Bis ans Ende der Welt ist ein Film von Peter Weir aus dem Jahr 2003, der auf Motiven aus dem Roman Manöver um Feuerland (im Original: The Far Side of the World) und anderen Büchern der Aubrey-Maturin-Serie von Patrick O’Brian (1914–2000) beruht.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Während der napoleonischen Kriege um 1805 wird das britische Kriegsschiff HMS Surprise unter dem Kommando von Kapitän Jack Aubrey vor der brasilianischen Küste von dem überlegenen französischen Kaperschiff Acheron im Nebel überrascht und entkommt – schwer beschädigt – nur knapp. Entgegen dem Rat seiner Offiziere an Bord, wohl aber dem Befehl der britischen Admiralität folgend, nimmt „Lucky Jack“ die Verfolgung der Acheron auf. Dem Instinkt Aubreys hat der als Schiffsarzt amtierende Biologe Stephen Maturin den Intellekt eines modernen Wissenschaftlers entgegenzusetzen, was nicht selten zu Spannungen zwischen den beiden Freunden führt. Einmal gelingt es den Franzosen noch, Aubrey einen Hinterhalt zu stellen (er entkommt wieder nur knapp), dann schlüpft er selbst in die Rolle des Verfolgers. Nach der Umrundung Kap Hoorns (wo sie aufgrund eines Mastbruchs zurückfallen) erlaubt Aubrey seinem Freund Maturin, der versehentlich an Bord angeschossen wurde und sich selbst notoperiert, sich auf Galapagos zu erholen und die Natur der Insel zu erforschen. Beim Sammeln von seltenen Tieren und Pflanzen sieht der Schiffsarzt, unterstützt von Helfern, das feindliche Schiff in einer Bucht ankern. Damit der Kapitän so schnell wie möglich davon erfährt, müssen sie alle Tiere freilassen. Ein einziges Tier, das sich durch Mimikry tarnt, zeigt er dem Kapitän. Dadurch ändert der Kapitän seine Strategie. Es kommt zum Showdown, bei dem sich die Surprise als Walfänger, also als leichte Beute tarnt und so das französische Kaperschiff zur Verfolgung ermuntert. Sobald sie längsseits ist, entern die Engländer die Acheron und gehen aus dem Nahkampf siegreich hervor. Aubrey schickt die notdürftig reparierte Acheron unter dem Kommando eines seiner Offiziere nach Chile, entdeckt aber während des Musizierens mit seinem Freund Maturin, dass der französische Kapitän nicht gefallen war, sondern sich als Schiffsarzt ausgegeben hatte, der Aubrey die vermeintliche Leiche des Kapitäns präsentierte. In der Schlußsequenz sieht man, wie die Surprise erneut die Verfolgung aufnimmt.

Im Mittelpunkt stehen neben dem Zweikampf der Kriegsschiffe und den verschiedenen Persönlichkeiten Aubreys und Maturins das raue Leben auf See, der Mikrokosmos auf dem Schiff und der Kampf des Individuums gegen die Naturgewalten.

Kritik

„Aufwändig inszeniertes Seeabenteuer, dessen Detailgenauigkeit und visuelle Effekte ebenso überzeugen wie die psychologische und darstellerische Präzision. Ein fesselnder, herausragender Film seines Genres.“

Lexikon des Internationalen Films

Hintergrund

  • Im zugrunde liegenden Roman Manöver um Feuerland verfolgt die HMS Surprise während des Krieges von 1812 die amerikanische Fregatte USS Norfolk und nicht etwa die französische Acheron. Offenbar wurde die Handlung mit Rücksicht auf den amerikanischen Markt in der Weise angepasst, dass Amerika nicht als Feind dasteht. Es wird im Film dargestellt, dass die Acheron in Amerika gebaut und von den Franzosen gekauft wurde. Tatsächlich war die Vorlage der Filmkulisse der Acheron die amerikanische Fregatte USS Constitution, die noch heute in Amerika als Symbol des amerikanischen Schiffbaus angesehen wird.
  • Das Filmschiff ist die Replik des britischen Kriegsschiffes HMS Rose aus dem 18. Jahrhundert und wurde für den Film von 20th Century Fox aufgekauft und umgebaut. Daneben wurde noch eine direkte Kopie dieses Schiffes im Maßstab 1:1 auf schwenkbaren Auslegern in einem künstlichen Becken errichtet. Zur Zeit (2007) ist es im Marinemuseum von San Diego zu besichtigen. In den 1980er Jahren war es als Segelschulschiff in Neu-England eingesetzt worden.
  • Russell Crowe und Paul Bettany lernten für diesen Film Violine bzw. Cello „spielen“, bzw. die Arme und Hände mehr oder weniger passend zu bewegen. Die Tonaufnahmen im Film während ihrer Musikszenen wurden allerdings von Musikern übernommen. Zu hören sind u. a. Boccherini (Nachtmusik auf den Straßen von Madrid Nr. 6), Mozart (Violinkonzert Nr. 3), Bach (Cello-Suite Nr. 1), Arcangello Corelli (Adagio aus dem Weihnachtskonzert) und Vaughan-Williams (Variationen über ein Thema von Tallis).
  • Die Kampfszenen übernahmen die Darsteller alle selbst. Zuvor hatten sie den klassischen Drill der britischen Marine mit Entermesser, Säbel, Degen und Singlestick erhalten. Russell Crowe musste als erfahrener Kommandant des Schiffes dabei am meisten trainieren, während Paul Bettany so trainiert wurde, dass er als Schiffsarzt und Naturwissenschaftler möglichst weniger geschickt erschien (das Romanvorbild Dr. Maturins ist allerdings ein exzellenter Fechter und Pistolenschütze). Auch die Drills zum seemännischen Geschick an Bord, das Laden der Kanonen, Manövrieren etc. wurde der Crew fachmännisch beigebracht.
  • Die Rolle des Arztes Maturin macht direkte Bezüge zu Charles Darwin, besonders deutlich in den ausführlichen Filmszenen auf den Galapagos-Inseln, die für Darwin auf seiner Reise mit der Beagle (allerdings erst ab 1831) zum bestimmenden Erlebnis auf dem Weg zu seiner Evolutionstheorie wurden.
  • Russell Crowe ist von Thomas Fritsch synchronisiert und Paul Bettany von Viktor Neumann.

Auszeichnungen

  • BAFTA: Beste Regie, Beste Ausstattung, Beste Kostüme, Bester Ton
  • Gilde der Toneditoren: Bester Toneffektschnitt
  • Gilde der Tontechniker: Bester Ton
  • Gilde der Tricktechniker: Beste Komposition (Der Sturm)
  • Journalistenvereinigung der USA: Bester Ton, Beste visuelle Effekte
  • Kritikervereinigung London: Bester Film, Bester britischer Hauptdarsteller (Paul Bettany), Bestes Drehbuch
  • Kritikervereinigung der USA: Beste Kamera
  • Oscar: Beste Kamera, Bester Tonschnitt

Weblinks


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