Max Fürst (Maler)

Max Fürst (Maler)

Max Fürst (* 15. Oktober 1846 in Traunstein; † 30. August 1917 in München) war ein deutscher Historienmaler und Heimatforscher.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Max Fürst war der Sohn eines Traunsteiner Messners. Am 25. April 1863 immatrikulierte er sich an der Münchner Königlichen Akademie der Künste für die Antikenklasse. Unter dem Einfluss seines Lehrers und Gönners Johann von Schraudolph wandte er sich der religiösen Malerei zu. Bereits 1869 erhielt er für das Bild „Moses schützt die Töchter des Jethro“ den Jahrespreis sowie die Silbermedaille der Münchner Akademie. 1872 begab er sich zu Studienzwecken nach Rom, wo er u. a. das Ölgemälde „Zur Katakombe“ malte. Nach seiner Rückkehr ließ er sich in München nieder und schuf nachfolgend zahlreiche Altargemälde und Wandmalereien für Kirchen, hauptsächlich in Oberbayern. Sein umfangreichster Auftrag dürften 30 Deckenbilder für die St.-Oswalds-Pfarrkirche in Traunstein gewesen sein (1904–1909).

Max Fürst war Mitglied des Münchner Vereins für christliche Kunst und ab 1883 dessen langjähriger zweiter Vorsitzender. Neben seiner Tätigkeit als Maler verfasste er 1901 das „Biographische Lexikon für das Gebiet zwischen Inn und Salzach“ sowie mehrere lokalgeschichtliche und kunsthistorische Schriften, die in verschiedenen Zeitungen und Zeitschriften erschienen. 1884 veröffentlichte er ein Büchlein über die Geschichte der Traunsteiner St.-Oswald-Kirche[1] und 1918 die Schrift „König Ludwig I. von Bayern und seine Bauwerke“.

In Anerkennung seiner Verdienste, die sich Max Fürst als Maler und Heimatschriftsteller erwarb, ernannte ihn seine Heimatstadt Traunstein 1909 zu ihrem Ehrenbürger. Als Mitbegründer des Traunsteiner St.-Georg-Vereins wurde er später dessen Ehrenmitglied.

Werke (Auswahl)

  • Bergen, Pfarrkirche St. Ägidius: Wandmalereien (1883–1893)
  • Chieming, Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt: Gemälde des Hauptaltars (~ 1885)
  • Frasdorf, Pfarrkirche St. Margaretha: Johannes der Täufer /1885)
  • Grabenstätt, Pfarrkirche St. Maximilian: vollständige Ausmalung (1873–1878)
  • Litzldorf, Pfarrkirche St. Michael: Deckengemälde zum Leben Jesu (~ 1870)
  • Kloster Maria Eck: Wandfresken zur Antoniuslegende in der St.-Antonius-Kapelle
  • Oberaudorf, Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt: Wandgemälde (1877)
  • Rosenheim, Lorettokapelle: Fresken Verkündigung Mariens, Geburt Christi und Himmelskönigin (1887)
  • Vachendorf, Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt: Deckengemälde (1894/95)
  • Welshofen, Pfarrkirche St. Peter: Fünf Deckengemälde und zwei Wandgemälde (1880)
  • Straubing, Karmelitenkirche: Vier große Wandgemälde (1879–1883)
  • Straßburg, Kirche des Bürgerspitals: Ölgemälde-Zyklus „Die Werke der Barmherzigkeit“

sowie die profanhistorischen Gemälde

  • „Drusus und die deutsche Seherin an der Elbe“
  • „Bildnis des Malers Nikolaus Gysis“ (1865)

Literatur

  • Verein für christliche Kunst in München: Festgabe zur Erinnerung an das 50jähr. Jubiläum. Lentner'sche Hofbuchhandlung, München 1910, S. 46, 136 u. 152
  • Dehio Bayern IV – München und Oberbayern

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Komplett-Scan von Max Fürsts Schrift über die Geschichte der Traunsteiner Kirche

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Max Fürst — ist der Name folgender Personen: Max Fürst (Maler) (1847–1917), deutscher Historienmaler Max Fürst (Jurist) (1854–1914), deutscher Berghauptmann Max Fürst (Schriftsteller) (1905–1978), deutscher Schriftsteller Diese Seite ist eine …   Deutsch Wikipedia

  • Fürst (Begriffsklärung) — Fürst ist ein Adelstitel, siehe Fürst der Titel einer Schrift von Machiavelli, siehe Der Fürst der Name eines denkmalgeschützten Restaurantschiffes in Worms, siehe Fürst (Restaurantschiff) Fürst ist der Familienname folgender Personen: Albert… …   Deutsch Wikipedia

  • Max Koner — Professor Max Koner Allegorie auf den Frühling, überlebensgroßes Gemälde, um 1880 …   Deutsch Wikipedia

  • Max Schultze (Künstler) — Max Schultze (* 4. Mai 1845 in Partenkirchen; † 5. September 1926 in Partenkirchen) war ein Architekt, Maler, Fotograf und aktiver Naturschützer. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Bauwerke 3 …   Deutsch Wikipedia

  • Wiesbadener Maler und Bildhauer — Wiesbaden wirkte auf Künstler noch nie schulbildend, wie etwa die Düsseldorfer oder die Münchner Malerschule. Auch entwickelte sich hier zu keiner Zeit eine Künstlerkolonie,[1] wie etwa in Worpswede, im hessischen Willingshausen oder im näher… …   Deutsch Wikipedia

  • Edmund Fürst — (* 6. Januar 1874 in Berlin; † 1955 in Tel Aviv) in war ein deutscher Maler, Radierer, und Illustrator. Leben Fürst wurde 1874 in Berlin geboren. Sein Vater Gustav Gerschon hatte in Paris Malerei studiert und war anschließend nach Berlin… …   Deutsch Wikipedia

  • Gustav Richter (Maler) — Gustav und Cornelie Richter im Atelie des Malers. Um 1880 Porträt einer Dame in einem schwarzen Kleid …   Deutsch Wikipedia

  • Joseph Max — Denkmal Karl IV. oberhalb der Weinberge in Melnik (2006) …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Fu — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Angehörigen der Akademie der Bildenden Künste München — Dies ist eine Liste von Personen, die mit der Akademie der Bildenden Künste in München verbunden sind. Viele bedeutende Künstler haben in München gelehrt oder studiert. Name Tätigkeit Verbindung zur Kunstakademie A Albert Aereboe (* 1889; † 1970) …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”