Max Heinrich Maurenbrecher

Max Heinrich Maurenbrecher

Max Heinrich Maurenbrecher (* 17. Juli 1874 in Königsberg (Preußen); † 30. April 1930 in Osthausen) war ein deutscher Geistlicher, Publizist und Politiker.

Inhaltsverzeichnis

Herkunft

Maurenbrecher entstammt dem alten Düsseldorfer Postmeistergeschlecht der Maurenbrecher. Er ist der jüngste Sohn des Historikers Wilhelm Maurenbrecher. Seine Brüder sind der Altphilologe Berthold Maurenbrecher und die Schauspieler Wilhelm und Otto Maurenbrecher.

Ausbildung

Maurenbrecher studierte evangelische Theologie an den Universitäten Tübingen, Berlin und Leipzig. Nachdem er 1898 das zweite theologische Examen abgelegt hatte, studierte er in Leipzig Volkswirtschaftslehre, Philosophie und Geschichtswissenschaft. 1898 promovierte er zum Doktor der Philosophie.

Geistlicher Werdegang

Maurenbrecher wurde 1898 zunächst Religionslehrer am Zwickauer Realgymnasium. 1906 trat er aus der evangelischen Kirche aus und wurde 1909 Prediger der freireligiösen Gemeinde in Nürnberg, 1911-1916 in Mannheim. 1917 trat er wieder in die evangelische Kirche ein und wurde 1919 Pfarrer der evangelisch-reformierten Gemeinde in Dresden. Nach 1924 war er Pfarrer in Mengersgereuth-Hämmern, seit 1929 in Osthausen.

Politischer Werdegang

Maurenbrecher war seit 1899 Mitglied des Nationalsozialen Vereins Friedrich Naumanns. Er wurde in der Folge dessen Generalsekretär und Schriftleiter der Wochenschrift des Vereins Die Hilfe. 1903 trat Maurenbrecher in die Sozialdemokratische Partei ein. 1916 trat er aus der Partei aus und trat 1917 in die Deutsche Vaterlandspartei sowie in den Alldeutschen Verband ein. Nach 1918 wurde er Mitglied des sächsischen Landtags für die Deutschnationale Volkspartei. Er war Mitglied im Verein Deutscher Studenten. Eine Kurzbiographie über Max Maurenbrecher befindet sich in der wiss. Quellenschrift "Goethe und die Juden". Bremen 2006.

Publizistische Tätigkeit

In seinen Publikationen warb Maurenbrecher für einen Sozialismus über die arbeitenden Schichten der Bevölkerung hinaus. Er versuchte, soziales, christliches und nationales Gedankengut zu verknüpfen und gilt als einer der Wegbereiter völkischen Gedankenguts, mit dem letztlich das Feld für die nationalsozialistische Ideologie bereitet wurde. Seine Hauptwerke sind:

  • Thomas' Stellung zum Wirtschaftsleben seiner Zeit. Leipzig 1898 (Dissertation)
  • Die Gebildeten und die Sozialdemokratie. Ein erweiterter Vortrag. Leipzig 1904
  • Die Hohenzollern-Legende. Kulturbilder aus der preußischen Geschichte vom 12. bis zum 20. Jahrhundert. Berlin 1905
  • Biblische Geschichten. Beiträge zum geschichtlichen Verständnis der Religion. Berlin 1910.
  • Von Nazareth nach Golgotha. Untersuchungen über die weltgeschichtlichen Zusammenhänge des Urchristentums. Berlin 1909
  • Das Leid. Eine Auseinandersetzung mit der Religion. Jena 1912.
  • Der Heiland der Deutschen. Der Weg der Volkstum schaffenden Kirche. Göttingen 1930
  • Goethe und die Juden. München 1921. Faksimile (lieferbar) Bremen 2006. ISBN 3-9807552-0-7

Literatur

  • Jansen, Marlies: Max Maurenbrecher, der weltanschaulich-politische Weg eines deutschen Nationalisten 1900-1930, Dissertation München 1964.
  • Graf, Wilhelm: Der Nachlaß Max Maurenbrecher, in: Mitteilungen der Ernst-Troeltsch-Gesellschaft 9 (1995/96), S. 119-147.
  • Hübinger, Gangolf: Max Maurenbrecher, in: Neue Deutsche Biographie Band 16, S. 434f. mit weiteren Literatur- und Werkangaben
  • Zitzmann, Norbert: Die Frömmigkeit der Neuen Zeit : Max Maurenbrechers Nietzsche-Dysangelium, Münster: Monsenstein und Vannerdat, 2008.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Max Maurenbrecher — Max Heinrich Maurenbrecher (* 17. Juli 1874 in Königsberg (Preußen); † 30. April 1930 in Osthausen) war ein deutscher evangelisch reformierter Theologe und Pfarrer sowie politischer Publizist und Politiker (SPD, DVLP und DNVP). Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • Maurenbrecher (Familie) — Maurenbrecher ist der Name eines Düsseldorfer Postmeister und Fabrikantengeschlechts. Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Ausbreitung 1.1 Die Maurenbrechersche Fahrpost im Herzogtum Berg 1.2 Das Haus „En de Canon“ in Düsseldo …   Deutsch Wikipedia

  • Maurenbrecher — ist der der Familienname folgender Personen: Berthold Maurenbrecher (1868–1943), Philologe Bruno Maurenbrecher (1897–1984), deutscher Unternehmer, Politiker und Landtagsabgeordneter (ZENTRUM, CDU) Hans Anton Maurenbrecher (1910–1966), Kgl.… …   Deutsch Wikipedia

  • Berthold Maurenbrecher — (* 15. Juni 1868 in Dorpat; † 2. Dezember 1943 München) war ein deutscher Altphilologe. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften (Auswahl) 3 Literatur …   Deutsch Wikipedia

  • Heinrich Blume (Politiker) — Heinrich Blume Heinrich Blume (* 25. Januar 1887 in Hameln; † 26. Juli 1964 in Hannover[1]) war ein deutscher Lehrer und völkisch nationalsozialistischer Politiker. Leben Nach dem Besuch der Mittelsch …   Deutsch Wikipedia

  • Karl Peter Wilhelm Maurenbrecher — (* 21. Dezember 1838 in Bonn; † 6. November 1892 in Leipzig) gehörte zu den bedeutendsten Reformationshistorikern des 19. Jahrhunderts. Inhaltsverzeichnis 1 Familiärer Hintergrund 2 Werdegang 3 …   Deutsch Wikipedia

  • Wilhelm Maurenbrecher — (1886) Karl Peter Wilhelm Maurenbrecher (* 21. Dezember 1838 in Bonn; † 6. November 1892 in Leipzig) war ein deutscher Historiker. Er gehörte im 19. Jahrhundert zu den bedeutendsten Forschern auf dem Gebiet der Reformationsgeschichte …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Mau–Maz — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Arthur Drews — (1865 1935) Christian Heinrich Arthur Drews (prononcer [drefs]), né le 1er novembre 1865 à Uetersen (Holstein) et mort le 19 juillet 1935 à Illenau, près d Achern, région de …   Wikipédia en Français

  • Liste der Söhne und Töchter der Stadt Kaliningrad — Liste der Söhne und Töchter der Stadt Königsberg (Preußen), heute Kaliningrad. A Ernst Wilhelm Ackermann, deutscher Theologe und Dichter Udo Adelsberger, deutscher Physiker und Ingenieur Albrecht Friedrich von Preußen, regierender Fürst des… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”