Maximilian Christoph von Rodt

Maximilian Christoph von Rodt
Wappen des Maximilian Christoph von Rodt am Pfarrhaus in Schleitheim, 1778

Maximilian Augustinus Christoph von Rodt, auch Maximilian Christian August Maria von Rodt (* 10. Dezember 1717 in Kehl; † 17. Januar 1800) war Fürstbischof von Konstanz.

Inhaltsverzeichnis

Familie

Maximilian Augustinus Christoph Reichsfreiherr von Rodt stammte wie seine Brüder Franz Konrad von Rodt (Kardinal und Fürstbischof von Konstanz 1750–1775) und Christian von Rodt (General), aus ritterschaftlichem Adel. Ihr Vater war der General und Breisacher Festungskommandant Franz Christoph von Rodt (1671–1743).[1] Maximilian Christof von Rodt war der letzte Vertreter des Geschlechts der „von Rodt“.

Leben

Maximilian Christoph wurde 1775 zum Bischof von Konstanz ernannt, die Weihe erfolgte am 15. April 1776, die Ordination am 12. August 1776. Die Amtszeit Maximilians - wie auch seines Bruders Franz Konrad - wurden geprägt durch die Auseinandersetzungen mit der Luzerner Nuntiatur und den großen, sich in der Diözese Konstanz angesiedelten Abteien St. Gallen, Einsiedeln sowie dem schwäbischen Kempten. Die Kirchenpolitik Kaisers Josephs II. verschärften die Finanzlage des Hochstifts und gefährdeten den Fortbestand der Diözese. Letztendlich wurde Maximilian durch den Fürstprimas Karl Theodor von Dalberg, Koadjutor und letzter Fürstbischof des Bistums Konstanz, ersetzt.

Maximilian Christoph hatte seinen Bischofssitz im Neuen Schloss in Meersburg, das 1710 von einem seiner Vorgänger Johann Franz Schenk von Stauffenberg eingeweiht wurde. Er richtete das Schloss mit einer neuen, modernen Inneneinrichtung und -dekoration ein. Seine Sammlung von Naturalien, insbesondere die Muschelsammlung, waren überregional bekannt.

Maximilian war letzter Inhaber des Lehens Bußmannshausen mit Kloster Orsenhausen, das 1534 durch Hans von Rodt erworben wurde. Das Lehen wurde nach dem Tode seines Bruders General Christian von Rodt 1768 von Österreich eingezogen. Nach Einsprache seines Bruders, dem damaligen Kardinal und Fürstbischof Franz Konrad von Rodt erhielt die Familie das Lehen zurück. Maximilian Christoph übereignete die Herrschaft an seinen Neffen, Bernhard von Hornstein-Göffingen.

Maximilian Christoph war Reichsfürst des Heiligen Römischen Reichs, Herr der Reichenau und Öhningen sowie Träger des Großkreuzes des Johanniterordens zu Malta und deren Protektor.[2]

Schriften

  • Benedictionale Constantiense, Jussu et Authoritate Celsissimi & Reverendissimi Domini Domini Maximiliani Christophori, Dei Gratia Episcopi Constantiensis, Konstanz 1781 (Digitalisat)

Literatur

Einzelnachweise

  1. Rudolf Reinhardt: Maximilian Christoph v. Rodt. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 16, Duncker & Humblot, Berlin 1990, S. 506 f.
  2. Antoine Godeau, Bernhard Hyper, Johann L. von Groote, Arnaldo Speroni degli Alvarotti: „Algemeine Kirchengeschichte“ Band 23, Seite 234 f., Rieger 1785

Weblinks

 Commons: Maximilian Christoph von Rodt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien


Vorgänger Amt Nachfolger
Franz Konrad von Rodt Bischof von Konstanz
1775–1799
Karl Theodor von Dalberg

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