Arakanga

Arakanga
Hellroter Ara
Hellroter Ara (Ara macao)

Hellroter Ara (Ara macao)

Systematik
Klasse: Vögel (Aves)
Ordnung: Papageien (Psittaciformes)
Familie: Eigentliche Papageien (Psittacidae)
Unterfamilie: Neuweltpapageien (Arinae)
Gattung: Eigentliche Aras (Ara)
Art: Hellroter Ara
Wissenschaftlicher Name
Ara macao
(Carl von Linné, 1758)
Federzeichnung des Ara macao

Der Hellrote Ara (Ara macao) - auch Arakanga genannt - ist eine Papageienart aus der Gattung der Eigentlichen Aras. Er ist einer der größten Papageien der Welt. Er kann eine Länge von bis zu 90 cm erreichen.

Inhaltsverzeichnis

Nahrung

Aras bevorzugen Samen und Früchte, besonders Sandbuchsbaum- und Paradiesnussbaumsamen und die Früchte der Balsampflanze. Dank des besonders angelegten Schnabels ist es für Papageien sehr leicht, die Schalen von Nüssen und hartschaligen Früchten zu knacken. Der Oberschnabel des Aras ist stark gebogen mit einem spitzen Haken, mit dem sie Körnchen aus großen Früchten herausangeln können. Die Vielseitigkeit des Schnabels wird auch durch die raue muskulöse Zunge unterstützt. Wissenschaftler fanden auch heraus, dass es unter Papageien, wie bei Menschen, Rechts- und Linkshänder gibt.

Vorkommen

Der Ara ist in den Tropenwäldern des nördlichen Südamerika verbreitet.

Sozialverhalten

Aras sind äußerst gesellige Vögel, die fast nur in Gruppen, meist zu zwanzigst, aufzufinden sind. Nur während der Fortpflanzungszeit entfernen sich Aras paarweise von ihren Gruppen. Aras begeben sich zusammen auf Futtersuche und kehren abends zu einem gemeinsamen Schlafplatz zurück. Bei Mitgliedern bestimmter Familien ist zu beobachten, dass sie immer ganz besonders nah aneinander fliegen und Körperkontakt suchen, wenn sie schlafen.

Bisher konnten Forscher bei Aras noch keine Hierarchie feststellen, da sie nicht von einem Leittier angeführt zu werden scheinen. Trotz all dem lassen jüngere Tiere den Älteren grundsätzlich den Vortritt bei der Nahrungsaufnahme und erst wenn die alten Tiere fertig sind, beginnen die Jungen zu fressen. Dies hat jedoch eher praktischen Hintergrund als echte Höflichkeit. Die älteren Tiere sind erfahrener und wissen daher, wo es gutes Futter zu holen gibt. Durch Beobachtung und Nachahmung lernen dann die Jüngeren von den Älteren, um selbst später ein Vorbild zu werden.

Aras besitzen kein festes Revier, durchstreifen jedoch regelmäßig ein weites Gebiet, das sie nicht gegen andere Aras verteidigen. So sammeln sich auf manchen Bäumen verschiedene Aragruppen. Weshalb die Aras ihr Revier nicht gegen Eindringlinge verteidigen, ist einfach zu erklären: Der Überfluss an pflanzlicher Nahrung macht jeden Futterneid absolut sinnlos, vor allem in üppigen Wäldern Südamerikas.

Wenn sich die verschiedenen Gruppen auf einem Baum treffen, achten sie strengstens darauf, sich keinesfalls zu vermischen. Zu bestimmten Zeiten treten alle Gruppen den Abflug an, um Schlafplätze zu suchen (gegen Mittag für die Mittagsruhe und nachts). Bei Aras gibt es auch keine Kämpfe um bestimmte Geschlechtspartner; wenn ein Pärchen sich zusammengefunden hat, bleibt es ein Leben lang zusammen. Ein naher Verwandter des hellroten Aras ist der größte, uns bekannte Ara, der Hyazinthara. Er misst einschließlich seines eindrucksvollen, herrlich blauen Schwanzes bis zu einen Meter. Mit dieser Größe ist er natürlich ein starker Futterkonkurrent des zierlicheren Vetters. Daher meiden die Arten die Gesellschaft des anderen und fliegen sich aus dem Wege.

Diese Rufe haben sicherlich für den Zusammenhalt des Paares und Schwarms im dichten Blätterwald eine wichtige Funktion. Da es sich bei Papageien um gesellige Vögel handelt und sie zumeist in kleinen Flügen (Gruppen) oder auch in großen Schwärmen zusammenleben, sind ihre Rufe nicht bloßes Schreien (wie von unseren Ohren registriert), sondern stellen differenzierte Laute mit verschiedener Bedeutung für die Artgenossen dar. Manche haben sogar recht leise und melodische Lautäußerungen in ihrem Repertoire.

Tagesablauf der Aras

Der Tagesablauf der Aras folgt einem genau festgelegten Schema. Bei Sonnenaufgang verlassen alle ihre Schlafplätze, um Nahrung zu suchen, und erst bei Sonnenuntergang kehrt man zurück.

Trotz ihres Gewichts sind Aras gewandte Flieger. Mit ihren großen Flügeln kommen sie zügig an ihr Ziel. Legen sie große Distanzen zurück, fliegen sie oberhalb der Baumkronen und bei kurzen fliegen sie zwischen Bäumen hindurch. Direkte Tiefflüge geschehen jedoch nur über Wasserläufen.

Während ihrer Streifzüge entfernen sich die Aras nicht weiter als 10 km von ihrem Schlafplatz. In regelmäßigen Abständen wird ein neuer Schlafplatz bestimmt. Während Aras fressen, bleiben sie möglichst ruhig, um keine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Sobald jedoch ein Vogel Gefahr zu erkennen meint, gibt er sofort lautstark Alarm an alle Mitglieder der Gruppe. So werden alle rechtzeitig gewarnt und kleinere Gefahren durch den Lärm sogar verscheucht.

Partner für das ganze Leben

Aras sind wie fast alle Papageien monogam und die Gemeinschaft besteht, bis einer der Partner stirbt. Männchen, die noch kein Weibchen gefunden haben, suchen sich spätestens zu Beginn der Fortpflanzungszeit ein Weibchen. Die Vorgänge des Balzverhaltens sind noch nicht ganz geklärt.

Hat sich ein Paar gefunden, schnäbeln sie zuerst ausgiebig und putzen sich gegenseitig. Ist die Brutzeit nahe, löst sich das Pärchen von der Gruppe und sucht sich einen Brutplatz. (Meistens benutzen sie dasselbe Baumloch mehrere Jahre hintereinander). Das Weibchen legt zwei oder drei weiße Eier auf den Boden, der mit Holzspänen gepolstert wurde, und brütet 4-5 Wochen. Es wird dabei nur selten abgelöst, da das Männchen sich auf Nahrungssuche macht.

Frühe Lebensphase

Beim Schlüpfen sind die jungen Aras völlig nackt, wachsen jedoch schnell und bekommen ihre Federn nach vier Wochen. Nach zehn Wochen sind sie dann vollständig befiedert. Drei bis vier Monate bleiben die Jungen im Nest und erhalten in unregelmäßigen Abständen vorgekauten Nahrungsbrei. Sowohl Männchen als auch Weibchen sorgen nun für Futter. Wenn das Nest verlassen wurde, werden die jungen Vögel noch von ihren Eltern ernährt, bis sie in der Lage sind, selbst für sich zu sorgen. Gesellschaften bleiben zusammen bis zur nächsten Brut, manchmal sogar länger.

Natürliche Feinde

Raubtiere wie der Jaguar können den Aras nur selten gefährlich werden, da diese nur am Boden nach Beute suchen können. Ihre Hauptfeinde sind Greifvögel, die tagsüber im Wald jagen.

Weblinks


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