Mechatronikerin

Mechatronikerin

Mechatroniker ist die Berufsbezeichnung eines anerkannten Ausbildungsberufs der gewerblichen Wirtschaft.

Die Berufsbezeichnung ist abgeleitet von dem fachübergreifenden Gebiet Mechatronik, also aus der Kombination von Mechanik und Elektrotechnik/Elektronik, ergänzt durch Steuerungstechnik und Informationstechnik.

Inhaltsverzeichnis

Deutschland

Dieser Beruf wurde durch die Verordnung über die Berufsausbildung zum Mechatroniker/zur Mechatronikerin vom 4. März 1998 (BGBl. I S. 458) anerkannt. Er hat starke Ähnlichkeit mit dem Berufsbild des Elektromechanikers, dessen berufsspezifische Ausbildung in Deutschland seit dem 1. August 2003 aufgegeben wurde.

Ursprünglich wurde der Beruf für den Maschinen- und Anlagenbau konzipiert. Deshalb sind in dem Beruf Ausbildungsinhalte für den ganzheitlichen Erstellungsprozess von Maschinen und Anlagen vorgesehen:

  • Vormontage der Komponenten,
  • Aufstellen und Montage der Maschinen und Anlagen beim Kunden,
  • Verlegen der Versorgungsleitungen,
  • Inbetriebnahme, einschließlich der Funktions- und Sicherheitsprüfungen.

Weitere Ausbildungsinhalte sind Wartung und Instandhaltung. Damit ist der Beruf auch interessant für alle Betriebe, die

  • mechatronische Produkte herstellen und instandhalten,
  • mittels mechatronischer Systeme produzieren,
  • mittels mechatronischer Systeme transportieren.

Der Ausbildungsberuf Mechatroniker/Mechatronikerin ist ein Querschnittsberuf, der in unterschiedlichen Wirtschaftszweigen ausgebildet und eingesetzt werden kann:

  • Maschinen- und Anlagenbau,
  • Automobilbau und Zuliefererbetriebe (Kfz-Mechatroniker),
  • Elektroindustrie,
  • Stahlindustrie,
  • Handwerk.

Mechatroniker/-innen sind Elektrofachkräfte und Metallfachkräfte, d. h. sie werden so ausgebildet, dass sie selbstständig an elektrischen und mechanischen Anlagen arbeiten dürfen. Qualifikationen der Metallbearbeitung und Elektrotechnik sind ebenso erforderlich wie die Grundlagen der Hydraulik, der Pneumatik und der Steuerungstechnik. Messen, Prüfen und Programmieren von Komponenten stehen mit auf dem Plan der 3½ jährigen Ausbildung.

Ebenfalls bildet der Umgang mit Steuerungs- und Regelungstechnik einen zentralen Zweig der Arbeit eines Mechatronikers. Er muss in der Lage sein, eine Speicherprogrammierbare Steuerung zu installieren, z.B. Logo-Kleinsteuerung oder S7. Hierzu gehört auch der korrekte Umgang mit verschiedenen Feldbus-Systemen.

Für den Kraftfahrzeugbereich besteht seit 2003 als entsprechender Beruf der anerkannte Ausbildungsberuf Kraftfahrzeugmechatroniker/-in.

Österreich

Hier ist der Begriff des Mechatronikers als Handwerk noch weiter gefasst; Nach § 18 Abs. 1 der Gewerbeordnung 1994, BGBl. Nr. 194, zuletzt geändert durch das Bundesgesetz BGBl. I Nr. 111/2002, gibt es:

  • Mechatroniker für Maschinen- und Fertigungstechnik
  • Mechatroniker für Elektromaschinenbau und Automatisierung
  • Mechatroniker für Medizingerätetechnik
  • Mechatroniker für Elektronik, Büro- und EDV-Systemtechnik (zur Ausübung der Tätigkeiten der Kälte- und Klimatechniker sowie der Kommunikationselektroniker berechtigt)
  • Durch die GewO-Novelle 2002 wurden der Elektroniker und der Bürokommunikationstechniker zum Mechatroniker für Elektronik, Büro- und EDV-Systemtechnik zusammengefasst.

Beispiel

Der Mechatroniker für Elektronik, Büro- und EDV-Systemtechnik hat nach positivem Abschluss der Prüfung Kenntnisse und Fähigkeiten um:

  1. Aufstellung und Inbetriebsetzung von mechanischen, elektromechanischen, elektrischen und elektronischen Maschinen, Anlagen und Geräten der Büro- und Datentechnik.
  2. Planung, Fertigung und Inbetriebsetzung von mechanischen, elektromechanischen, elektrischen und elektronischen Baugruppen an Maschinen, Anlagen und Geräten der Büro- und Datentechnik.
  3. Planung, Herstellung, Montage, Wartung, Entstörung und Instandsetzung von elektromechanischen und elektronischen Anlagen, Geräten und Baugruppen, insbesondere der Regelungs-, Steuerungs-, Schalt-, Mess-, Prüf-, Zähl-, Signal-, und Sicherungstechnik und für medizin-, labor-,gewerbe- und haushaltstechnische Zwecke.
  4. Entwurf, Konstruktion, Bau, Inbetriebnahme, Entstörung, Wartung und Instandsetzung von elektrischen und elektronischen Maschinen, Transformatoren, Magnetbauteilen und Anlagen sowie Steuer- und Regelgeräten der Stromerzeugung, der Schweiß- und Antriebstechnik.

Handwerker

Es gibt eine eigene Innung der Mechatroniker bei der Wirtschaftskammer. Bisherige freie Selbständige, welche z.B. elektronische Baugruppen entwickelt haben, werden durch die weite Definition automatisch zu gewerbetreibenden Handwerkern und somit Pflichtmitglieder der Wirtschaftskammer und der gewerblichen Sozialversicherung. Ein Elektronikingenieur welcher beispielsweise, als Selbständiger, Entwicklungstätigkeiten für Elektronik anbieten möchte und die nötige Berufspraxis nachweisen kann wird automatisch dem Handwerk Mechatroniker zugeordnet, eine spezielle Mechatronikerausbildung ist nicht erforderlich.

Siehe auch

Weblink


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