Medienfrauentreffen

Medienfrauentreffen

Das Medienfrauentreffen, auch bekannt als Herbsttreffen der Medienfrauen, ist eine jährlich stattfindende Tagung von Frauen der Rundfunkanstalten von ARD, ZDF und ORF. Die inhaltliche Gestaltung des Treffens übernimmt jedes Jahr die federführende Rundfunkanstalt. Während des Treffens wird seit 1980 auch die Saure Gurke verliehen, ein Negativpreis der auf besonders frauenfeindliche Fernsehbeiträge von öffentlich-rechtlichen Anstalten aufmerksam machen soll.

Inhaltsverzeichnis

Ziele des Medienfrauentreffens

Übergeordnetes Ziel der Medienfrauentreffen ist, die Gleichstellung der Frau in den öffentlich-rechtlichen Medienanstalten zu thematisieren. Jedes Treffen hat eigene Schwerpunkte. Es werden dazu Vorträge und Diskussionsrunden organisiert und es wird die allgemeine Netzwerkbildung gefördert, zum Teil werden berufsbezogene Fortbildungsveranstaltungen angeboten.

Durchgehend wird eine als geschlechtergerecht geltende Besetzung der Leitungspositionen in den Rundfunkanstalten gefordert. Als sexistisch eingestufte Rundfunkinhalte sollen bekämpft werden.

Geschichte des Medienfrauentreffens

Das Medienfrauentreffen fand erstmals 1978 statt. Eingeladen hatte die ZDF-Frauengruppe, die sich aus Empörung über die vermeintliche Ignoranz des Fernsehratsvorsitzenden und der Machtverhältnisse gegründet hatte. In diesem Jahr trafen sich 130 Frauen aus den ARD-Rundfunkanstalten und vom ZDF in Frankfurt. Ein Jahr später waren in Berlin 250 Frauen anwesend. Die „Saure Gurke“ wurde erstmals verliehen. Ab 1980 kamen auch Frauen vom ORF zum Herbsttreffen. Forderungen nach Quotierung und Frauenbeauftragten bestimmten zu dieser Zeit die Inhalte der Zusammenkünfte. Ab 1985 wurden Frauenbeauftragte zunächst im Hessischen Rundfunk, dann in den folgenden Jahren in allen weiteren Sendeanstalten eingerichtet.[1]

Die Teilnehmerinnen des 26. Herbsttreffens verfassten 2003 eine Resolution, in der sie forderten, Entscheidungen zur Einstellung von Frauensendungen zurückzunehmen und dem Thema Geschlechtergerechtigkeit mehr Sendezeit einzuräumen.[2]

Siehe auch

Weblinks

Quelle

  1. Ute Mies-Weber (Deutsche Welle): Festrede zum 30. Herbsttreffen der Frauen in den Medien 2007 [1]
  2. Gute Zeiten – Schlechte Zeiten (Archivversion vom 30. Januar 2005), Hamburg, 9. November 2003 (abgerufen am 16. Februar 2008)

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