Mehrprozessorsystem

Mehrprozessorsystem
Dual-Prozessor-Motherboard

Mehrprozessorsysteme (auch: Multiprozessorsysteme) sind Computer, die zwei oder mehr Prozessoren haben. Sie wurden in der Vergangenheit meist als Server oder Hochleistungs-Arbeitsplatzrechner genutzt. Die einzelnen Aufgaben werden dann vom Betriebssystem je nach Bedarf einzelnen Prozessen zugeteilt.

Nach der Flynnschen Klassifikation fallen Mehrprozessorsysteme in die Klasse der eng gekoppelten MIMD (Multiple Instruction, Multiple Data)-Systeme. Bei dieser verfügen die verschiedenen Prozessoren über einen gemeinsamen Speicher.

In wissenschaftlichen Einrichtungen, in denen große Rechenleistungen benötigt werden, werden auch oft mehrere Rechner zu einem Computercluster zusammengeschlossen, um einen ähnlichen Effekt zu erzielen. Dann spricht man von lose gekoppelten MIMD-Systemen. Oft hat allerdings jeder einzelne Rechner in einem solchen Cluster selbst noch mehrere Prozessoren, ist also für sich genommen wieder ein eng-gekoppeltes MIMD-System.

Mehrprozessorsysteme sind heute sehr verbreitet. Heute erhältliche x86-Prozessoren haben nicht mehr wie bis ins Jahr 2000 nur einen Rechenkern, sondern zumeist zwei oder mehr Prozessorkerne (siehe auch Mehrkernprozessor ) und benötigen daher keine Multi-Prozessor-Hauptplatine mehr.

Multiprocessing

Der Begriff „Multiprocessing“ wird auch verwendet für die Fähigkeit eines Computers, mehr als einen Handlungsstrang (sogenannter Thread) echt-gleichzeitig zu verarbeiten. Meist können diese Handlungsstränge auch voneinander abgeschottet verarbeitet werden, dann sind es sogenannte Prozesse, oft auch Tasks genannt. In diesem Zusammenhang ist der Begriff des "Multiprocessings" also aus "Multi" (mehrere) und "Prozesse" entstanden.

Heutzutage wird statt des Begriffs Multiprocessing oft auch der Begriff Multitasking verwendet, der historisch jedoch das Aufteilen nur eines Rechenkerns z.B. im Zeitscheibenverfahren auf mehrere Aufgaben beschreibt. Mitunter wird auch von hardwareseitigem Multithreading gesprochen.

Für Multiprocessing sind mehrere (mind. zwei), weitgehend unabhängige Prozessorkerne notwendig.

In modernen Computersystemen werden heutzutage beide Verfahren gleichzeitig eingesetzt: Es sind mehrere Prozessorkerne vorhanden, die echt-gleichzeitig Threads ausführen können (voneinander abgeschottete oder im selben Kontext laufend) - zusätzlich werden jedem Prozessorkern für sich nochmals im Zeitscheibenverfahren Threads zugeteilt.

Siehe auch


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