Mellenthin

Mellenthin
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Mellenthin
Mellenthin
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Mellenthin hervorgehoben
53.91666666666714.01666666666720
Basisdaten
Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern
Landkreis: Vorpommern-Greifswald
Amt: Usedom-Süd
Höhe: 20 m ü. NN
Fläche: 19,25 km²
Einwohner:

473 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 25 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 17429 (Mellenthin),
17406 (Morgenitz mit Dewichow)
Vorwahl: 038379
Kfz-Kennzeichen: OVP
Gemeindeschlüssel: 13 0 75 090
Gemeindegliederung: 3 Ortsteile
Adresse der Amtsverwaltung: Markt 1
17406 Usedom
Bürgermeister: Manfred Pinter
Lage der Gemeinde Mellenthin im Landkreis Vorpommern-Greifswald
Brandenburg Landkreis Mecklenburgische Seenplatte Landkreis Vorpommern-Rügen Landkreis Vorpommern-Rügen Landkreis Vorpommern-Rügen Landkreis Vorpommern-Rügen Buddenhagen Buggenhagen Hohendorf (bei Wolgast) Krummin Lassan Lütow Sauzin Wolgast Wolgast Zemitz Ahlbeck (bei Ueckermünde) Altwarp Eggesin Grambin Hintersee (Vorpommern) Leopoldshagen Liepgarten Luckow Luckow Lübs (Vorpommern) Meiersberg Mönkebude Torgelow-Holländerei Vogelsang-Warsin Bargischow Bargischow Blesewitz Boldekow Bugewitz Butzow Ducherow Iven Krien Krusenfelde Liepen Medow Neetzow Neu Kosenow Neuendorf A Neuendorf B Neuenkirchen (bei Anklam) Postlow Putzar Rossin Sarnow Spantekow Stolpe (Peene) Alt Tellin Bentzin Daberkow Jarmen Kruckow Tutow Völschow Behrenhoff Dargelin Dersekow Diedrichshagen Hinrichshagen (Vorpommern) Levenhagen Mesekenhagen Neuenkirchen (bei Greifswald) Weitenhagen (Ostvorpommern) Bergholz Blankensee (Vorpommern) Boock (Vorpommern) Glasow (Vorpommern) Grambow (Vorpommern) Löcknitz Nadrensee Krackow Penkun Plöwen Ramin Rossow Rothenklempenow Brünzow Hanshagen Katzow Kemnitz (bei Greifswald) Kröslin Kröslin Loissin Lubmin Neu Boltenhagen Rubenow Wusterhusen Düvier Görmin Loitz Sassen-Trantow Altwigshagen Ferdinandshof Hammer a. d. Uecker Heinrichsruh Heinrichswalde Rothemühl Torgelow Wilhelmsburg (Vorpommern) Blumenhagen Brietzig Damerow (Vorpommern) Fahrenwalde Groß Luckow Jatznick Klein Luckow Koblentz Krugsdorf Nieden Papendorf (Vorpommern) Polzow Rollwitz Schönwalde (Vorpommern) Viereck (Vorpommern) Zerrenthin Züsedom Karlshagen Mölschow Peenemünde Trassenheide Benz (Usedom) Dargen Garz (Usedom) Kamminke Korswandt Koserow Loddin Mellenthin Pudagla Rankwitz Stolpe auf Usedom Ückeritz Usedom (Stadt) Zempin Zirchow Bandelin Gribow Groß Kiesow Groß Polzin Gützkow Karlsburg (Vorpommern) Klein Bünzow Kölzin Lühmannsdorf Murchin Rubkow Schmatzin Wrangelsburg Ziethen (bei Anklam) Züssow Heringsdorf Pasewalk Strasburg (Uckermark) Ueckermünde Wackerow Greifswald Greifswald PolenKarte
Über dieses Bild

Mellenthin ist eine Gemeinde in der Nähe der Stadt Usedom auf der gleichnamigen Insel. Sie wird vom Amt Usedom-Süd mit Sitz in der Stadt Usedom verwaltet. Bis zum 31. Dezember 2004 gehörte die Gemeinde zum Amt am Schmollensee. Am 1. Januar 2005 wurden die Gemeinden Mellenthin und Morgenitz aufgelöst und bilden seither zusammen die neue Gemeinde Mellenthin.[2]

Inhaltsverzeichnis

Geografie und Verkehr

Mellenthin liegt im Binnenland der Insel Usedom etwa fünf Kilometer nördlich des Stettiner Haffes an den Bundesstraßen B 110 und B 111 am Nordrand der Mellenthiner Heide, die Teil des Naturparks Insel Usedoms ist. Das Dorf liegt in einer landschaftlich reizvollen Region etwa fünf Kilometer südwestlich des Schmollensees und genau so weit südlich des Achterwassers, südöstlich des Lieper Winkels und östlich des Peenestroms. Etwa acht Kilometer südwestlich der Gemeinde liegt die Stadt Usedom und acht Kilometer nördlich befindet sich das Seebad Bansin.

Der nächste Bahnhaltepunkt ist Schmollensee an der Bahnstrecke Heringsdorf–Wolgast, neun Kilometer nördlich von Mellenthin.

Gemeindeteile

Geschichte

Die Gegend von Mellenthin wurde schon früh besiedelt, davon zeugen viele früh- und urzeitgeschichtliche Fundorte. Zu einem historisch nicht mehr nachvollziehbaren Zeitpunkt zwischen dem 6. und 12. Jahrhundert errichteten die Slawen vom Stamm der Liutizen hier eine starke Wallburg. Die Anlage mit 250 Metern Durchmesser im Eichenwald ist auf dem Wanderweg durch das heutige Naturschutzgebiet Mellenthiner Os noch deutlich zu erkennen.

Urkundlich erstmals erwähnt wurde die Gemeinde 1270 als Mildotitz. In einer Urkunde vom 15. März dieses Jahres tauschte der Bischof von Cammin, in dessen Besitz sich Mellenthin befand, auf Verlangen von Herzog Barnim I. von Pommern-Stettin dieses Dorf gemeinsam mit fünf anderen Gemeinden auf Usedom (Ückeritz, Balm am Balmer See, Loddin, Suckow und Krienke) gegen Damerow in Hinterpommern (bei dem heutigen Nowogard), das dem Prämonstratenser-Kloster Grobe bei der Stadt Usedom gehört hatte; 1309 siedelte dieses nach Pudagla um.

Im Jahre 1336 wurden erstmals Vertreter des adligen Geschlechtes von Neuenkirchen in Mellenthin erwähnt. Der Ort war bis zum Tod des herzoglich-pommerschen Rates Christoph von Neuenkirchen (1567-1641), mit dem die Familie im Mannesstamm ausstarb, deren Hauptsitzgut auf der Insel Usedom. Christophs Vater, Junker Rüdiger von Neuenkirchen, ließ von 1577-1580 das noch heute existierende Wasserschloss im Stil der Renaissance errichten. In einiger Entfernung von diesem befinden sich die Überreste des mittelalterlichen Wehrturms.

Nachdem die Schweden 1648 zusammen mit ganz Vorpommern auch die Insel Usedom im Westfälischen Frieden erhielten, wurde der in schwedischen Diensten geadelte General Burchard Müller von der Lühne 1650 neuer Besitzer des Schlosses Mellenthin, zu dem die größte adlige Grundherrschaft auf der Insel Usedom mit den Orten Mellenthin, Neuhof, Neukrug und Gothen (heute Teile von Heringsdorf), Ahlbeck (teilweise), Dewichow, Balm am Balmer See, Dargen und Waschensee gehörte.

Nach dem Frieden von Stockholm vom 1. Februar 1720 wurde Mellenthin preußischer Besitz.

Noch im Besitz der Familie Müller von der Lühne, wurden die Mellenthiner Güter 1747 allodifiziert. Anschließend ersteigerte der preußische Kriegsrat und Oberamtmann von Verchen, Bleichert Peter von Meyenn, den Gutskomplex Mellenthin für 69.000 Reichstaler. 1817 wurde die Mellenthinsche Begüterung erneut wegen Überschuldung versteigert. Bei dieser Gelegenheit trennte man den gesamten Grundbesitz in zwei Komplexe, von denen einer seinen Mittelpunkt in Mellenthin behielt. Hierzu gehörten weiterhin Dargen, Waschensee, Dewichow und Balm. Neuer Besitzer dieser Begüterung wurde der Justizrat Wittchow, nach dessen Tod die Söhne das Erbe erneut teilten. Der Sohn Carl Wittchow erhielt Mellenthin und Balm. In der Zwischenkriegszeit wurde das Rittergut Mellenthin durch eine Siedlungsgesellschaft parzelliert und in kleinbäuerliche Betriebe aufgeteilt.

In der Mellenthiner Heide entstand in dieser Zeit ein Munitionslager, das am Ende des Zweiten Weltkriegs bombardiert wurde.

Nach Kriegsende kam das Mellenthiner Schloss in öffentliche Nutzung, verschiedene kommunale Einrichtungen der DDR, u. a. ein Kindergarten, waren hier untergebracht. Nach der Privatisierung im Jahre 2001 wurde mit der Restaurierung des Komplexes begonnen und ein Hotel eingerichtet.

Nach der Verwaltungsreform 1815 kam Mellenthin zur preußischen Provinz Pommern und gehörte von 1818 bis 1945 zum Landkreis Usedom-Wollin. Von 1945 bis 1952 bildete die Gemeinde mit dem nach dem Zweiten Weltkrieg bei Deutschland verbliebenen Teil des Landkreises Usedom-Wollin den Landkreis Usedom im Land Mecklenburg. Dieser ging im Jahr 1952 im Kreis Wolgast im Bezirk Rostock auf.

Die Gemeinde gehört seit dem Jahr 1990 zum Land Mecklenburg-Vorpommern. Seit 1994 gehörte sie zum Landkreis Ostvorpommern, dieser ging 2011 im Landkreis Vorpommern-Greifswald auf.

Politik

Wappen

Das Wappen wurde am 1. März 2001 durch das Innenministerium genehmigt und unter der Nr. 237 der Wappenrolle von Mecklenburg-Vorpommern registriert.

Blasonierung: „In Silber über blauem, von einem silbernen Wellenbalken abgeteilten Schildfuß eine rote Burg mit drei eckigen Türmen mit Spitzdächern, acht betagleuchteten Fenstern und einem offenen Rundbogentor; über den Seitentürmen zwei schräglinks und schrägrechts schwebende grüne Eichenreise, bestehend aus einem Blatt und einer Eichel.“

Das Wappen wurde von dem Neubrandenburger Andreas Meenke gestaltet.

Sehenswürdigkeiten

  • Das Wasserschloss Mellenthin ist zu Anfang des 21. Jahrhunderts teilrestauriert worden und bereits wieder ein touristischer Anziehungspunkt, auch wenn noch nicht alle Arbeiten abgeschlossen sind.
  • Der ehemalige Gutshof ist ein voll restaurierter Fachwerkbau aus dem 16. Jahrhundert, der heute als Restaurant mit Übernachtungsmöglichkeit, Porzellanausstellung und Verkaufsstelle für Sanddorn- und andere regionale Produkte genutzt wird.
  • Die slawische Ringburg liegt 1,5 km nordwestlich von Mellenthin im 65 ha großen Naturschutzgebiet Mellenthiner Os, das 1995 eingerichtet wurde. Wanderwege führen durch Eichenwälder und zu einer ehemaligen Kiesgrube mit Teichvegetation und Vorkommen von Uferschwalben.
  • Die mittelalterliche Backstein-Kirche in Mellenthin weist Kreuzrippengewölbe im Chor und Fresken auf. Begraben liegt hier der Erbauer des Mellenthiner Schlosses, Rüdiger von Neuenkirchen, und seine Frau Ilsabe von Eickstädt.
  • Hauptattraktion des Wandergebietes Mellenthiner Heide südlich der Gemeinde ist ein Wisent-Reservat.
  • Der Ortsteil Dewichow 5 km nordwestlich am Krienker See wurde 1319 erstmals urkundlich als Diwachow erwähnt. Es ist ein ehemaliges Rittergut; das Gutshaus ist ein eingeschossiger Bau aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Rund um dieses Gutshaus ist eine kleine Siedlung von Ferienwohnungen entstanden. Der Wanderweg vier Kilometer nach Osten zum Naturschutzgebiet der Halbinsel Cosim und zum Balmer See ist sehr beliebt. Seeadler, Weißstorch und Graureiher kommen hier vor.

Weblinks

 Commons: Mellenthin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Mecklenburg-Vorpommern Statistisches Amt – Bevölkerungsentwicklung der Kreise und Gemeinden 2010 (PDF; 522 KB) (Hilfe dazu)
  2. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2005

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