Memnon (Soldat)

Memnon (Soldat)

Memnon, auch Mamnon († 333 v. Chr.), war der Bruder des Mentor und ein Heerführer des Perserkönigs Dareios III. im Krieg gegen Alexander den Großen. Er wurde in der ersten Hälfte des vierten Jahrhunderts vor Christus auf Rhodos geboren. Als Grieche verdingte er sich wie viele seiner Landsleute als Söldner bei den über Kleinasien herrschenden Persern.

Memnon und sein Bruder erhielten von dem Perser Artabazos in der Troas ein Lehen und unterstützten ihn im Aufstand gegen seinen Rivalen Ariobarzanes. Als dieser scheiterte, flohen Memnon und Artabazos um 353 v. Chr. in die makedonische Hauptstadt Pella. 343 v. Chr. wurden Memnon und Artabazos Amnestie und die Rückkehr aus dem Exil gewährt, da Mentor bei der Eroberung Ägyptens durch Artaxerxes III gedient hatte. Memnon und Artabazos brachten wichtige Botschaften über die Pläne von Philipp II. Nachdem Mentor starb, heiratete Memnon dessen Witwe Barsine.

Memnon riet den Persern dazu, die angreifenden Makedonen durch eine Taktik der verbrannten Erde ins Leere laufen zu lassen und zudem die weit überlegene persische Flotte im Rücken der Invasoren, die als die zu Lande überlegenen Soldaten galten, einzusetzen. Dieser Vorschlag, der bereits in der Antike als vielversprechende Strategie eingeschätzt wurde, war aber mit dem Ehrgefühl der Perser nicht vereinbar: Das eigene Gebiet sollte geschützt, nicht verwüstet werden, und es galt zudem als ehrlos, den Angreifern die Schlacht zu verweigern. Auch Memnons Ratschlag für die Schlacht am Granikos wurde von den Satrapen des Großkönigs offenbar nicht befolgt, was eine bittere Niederlage nach sich zog. Nach der Niederlage zog Memnon mit seiner Truppe in die Hafenstadt Halikarnassos und ließ die existierenden Abwehranlagen verstärken.

Dennoch wurde die Verteidigung der Stadt gebrochen. Memnon musste die Stadt preisgeben und sich die Hafeninsel und eine vorgelagerte Burg zurückziehen. Vor dem Rückzug ließ er alle Waffenmagazine und Stadtviertel nahe der Stadtmauer in Brand stecken. Das Mausoleum entging den Flammen.

Dareios III. übertrug Memnon den Oberbefehl über die persische Flotte in der Ägäis. Memnon eroberte die Inseln Chios und Lesbos bis auf Mytilene. Er versuchte parallel zu seinen kriegerischen Aktionen, mit Griechen im Mutterland (besonders Sparta, das den Feldzug nicht unterstützte) gegen Alexander zu konspirieren. Memnon starb unerwartet im Jahr 333 v. Chr. auf einem seiner Schiffe. Damit wurden die persischen Operationen in der Ägäis eingestellt.

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