Merck & Co.

Merck & Co.
Merck & Co., Inc.
Unternehmensform Incorporated
ISIN US5893311077
Gründung 1891
Unternehmenssitz Whitehouse Station, NJ, USA
Unternehmensleitung

Richard T. Clark (CEO & President)

Mitarbeiter 61.500 (2005)[1]
Umsatz 22,011 Mrd. USD (2005)[1]
Branche Pharmazie
Produkte

Medikamente

Website

www.merck.com

MSD Sharp & Dohme (kurz MSD) oder Merck & Co., Inc., wie es aus namensrechtlichen Gründen nur in den USA und Kanada genannt wird, ist ein US-amerikanisches Pharmaunternehmen mit Sitz in Whitehouse Station, New Jersey. Es war ursprünglich das amerikanische Tochterunternehmen des Darmstädter Pharmakonzerns Merck KGaA. Ebenso wie zahlreiche andere deutsche Vermögenswerte wurde es jedoch 1917 im Rahmen des Ersten Weltkrieges konfisziert und arbeitet seitdem unabhängig. Merck & Co. gehört heute zu den fünf größten Arzneimittelherstellern weltweit.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

ein Merck & Co. Lkw in New York

Merck & Co. verdankt seine Ursprünge Friedrich Jacob Merck, der im Jahr 1668 die Engel-Apotheke in Darmstadt erworben hatte, welche sich als Keimzelle des ältesten pharmazeutischen Unternehmens der Welt bis heute im Besitz der Familie befindet, und Heinrich Emanuel Merck, der die Apotheke seit 1816 weiterführte.

Georg Merck

Nachdem im Jahre 1887 bereits eine Niederlassung von Merck in New York gegründet worden war, expandierte Georg Merck im Jahre 1891 und gründete Merck & Co. in New York. Merck & Co. wurde 1917 während des Ersten Weltkrieges konfisziert und zu einem von der Muttergesellschaft unabhängigen, amerikanischen Unternehmen gemacht. Dies ist der Grund dafür, dass Merck & Co. ausschließlich auf dem nordamerikanischen Markt mit diesem Markennamen auftreten darf. International operiert es beispielsweise als "Merck Sharp and Dohme (MSD)", in Deutschland als "MSD Sharp & Dohme GmbH". Die deutsche Merck KGaA hingegen ist im Gegenzug in den USA als "EMD" (für Emanuel Merck, Darmstadt) vertreten.

Heute beschäftigt Merck & Co. rund 60.000 Angestellte in über 140 Ländern und betreibt 28 Fertigungseinrichtungen. Der Konzern hat seit 1963 eine deutsche Niederlassung, die seit September 1994 in Haar (bei München) ihren Sitz hat.

Der Cholesterinsenker Zocor (Simvastatin), dessen Patentschutz 2006 in den USA auslief, war lange das umsatzstärkste Medikament des Unternehmens. Zeitweise war es das weltweit umsatzstärkste Medikament. Erstmalig 2006 war der Umsatz des Asthmapräparats Singulair (Montelukast) am höchsten.

2005 trat Mercks Chief Executive Officer Raymond Gilmartin im Alter von 64 Jahren von seinem Posten zurück, nachdem ein Skandal um Mercks Antirheumatikum Vioxx (Rofecoxib) bekannt geworden war. Der frühere Produktionsleiter Richard Clark wurde daraufhin zum neuen Geschäftsführer gewählt.

Im selben Jahr definierte Merck im Rahmen eines Restrukturierungsprogramms die neun Forschungsschwerpunkte: Alzheimer-Krankheit, Atherosklerose, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes mellitus, neuartige Impfstoffe, Übergewicht, Krebs, Schmerzen sowie Schlafstörungen. Mit Hilfe dieser Fokussierung der Forschungsressourcen beabsichtigt das Unternehmen, die verlorengegangene Marktführerschaft zurückzuerlangen und vermehrt neue potentielle Blockbuster zu entwickeln, um den erwarteten Umsatzrückgang von Zocor zu kompensieren.

Die Merck & Co gab am 9. März 2009 bekannt, das Pharmaunternehmen Schering-Plough für 41 Milliarden Euro übernehmen zu wollen. [2]

Merck in Deutschland

MSD Deutschland beschäftigt rund 1.400 Mitarbeiter, die 2006 einen Umsatz von 560 Mio. Euro erzielten. Zur MSD-Unternehmensgruppe gehören:

  • MSD Sharp & Dohme GmbH
  • MSD Chibropharm GmbH
  • Dieckmann Arzneimittel GmbH
  • Chibret Pharmazeutische GmbH
  • Varipharm Arzneimittel GmbH

Alle fünf Unternehmen haben ihren Sitz in Haar (bei München).

Vioxx-Skandal

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Merck & Co. Inc. stellte das Schmerzmittel Vioxx, einen COX2-Inhibitor her. Das Unternehmen steht im Verdacht über mehrere Jahre von den erhöhten Risiken von Schlaganfällen und Herzinfarkten gewusst zu haben, das Medikament aber erst im September 2004 vom Markt genommen zu haben. Aus diesem Grund wird Merck derzeit in mehr als 10.000 Einzelverfahren in den USA verklagt. In einem ersten Prozess um den Tod eines 59 Jahre alten Texaners, welcher möglicherweise durch Vioxx verursachte worden ist, wurde Merck & Co. zu einer Zahlung von 253 Mio. Dollar an dessen Witwe verurteilt. Allerdings sieht texanisches Recht eine Begrenzung der Summe auf maximal 27 Mio. Dollar vor. Zudem hat Merck & Co. gegen das Urteil Berufung eingelegt und argumentiert, dass der Betroffene an einer Arrhythmie (Herzrhythmusstörungen) starb. Für eine Begünstigung dieses Krankheitsbildes durch Vioxx gebe es keine Anhaltspunkte. In zwei weiteren Verfahren wurde das Unternehmen freigesprochen. Vioxx war eines der weltweit am häufigsten verschriebenen Medikamente. Das wirtschaftliche Risiko für Merck, im Zusammenhang mit diesen Klagen, ist folglich enorm und wird von einigen Analysten auf bis zu 50 Mrd. Dollar geschätzt.

2009 wurde bekannt, dass Merk vor der Marktrücknahme eine interne Liste mit Kritikern des Medikaments führte, die mundtot gemacht werden sollten. [3]

Verlag

Merck betreibt auch einen Fachbuchverlag, der verschiedene Nachschlagewerke publiziert, darunter das Merck Manual of Diagnosis and Therapy und den Merck Index.

Weblinks

Fußnoten

  1. a b http://www.merck.com/finance/annualreport/ar2005/message_to_shareholders.html
  2. http://boerse.ard.de/content.jsp?key=dokument_339166
  3. 1. April 2009 The Australien

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