Mesotes

Mesotes

Mesotes (griech. „Mitte“) ist ein Terminus der antiken Philosophie, der durch Aristoteles systematisch in die Ethik eingeführt wurde. Er bezeichnet laut Aristoteles, die Stellung einer Tugend zwischen zwei einander entgegengesetzten Untugenden, dem „Zuviel“ und dem „Zuwenig“.

Ein Beispiel ist die Tugend „Tapferkeit“, die als Mesotes (Mitte) zwischen „Tollkühnheit“ und „Feigheit“ steht. Diese jeweilige Mitte ist allerdings nicht ein mittlerer Punkt, der durch zwei gegenseitige Untugenden eindeutig bestimmt wird, sondern er versteht sich als ethische Handlungsmöglichkeit, die den Besonderheiten der Personen Rechnung trägt. Diese Mitte ist subjektiv durch die Vernunft des Einzelnen bestimmt und kann sich zwischen zwei Personen unterscheiden. Dementsprechend zeigt sich die Vorstellung vom guten Leben laut Aristoteles als eine „mittlere Lebensform“.

Weitere Beispiele:

Siehe auch: Nikomachische Ethik.


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  • Mesotes — Me|so|tes die; <aus gr. mesótēs »die Mitte«> aristotelischer Begriff für die Kennzeichnung jedes sittlichen Wertes als Mitte zwischen zwei Extremen (z. B. Tapferkeit zwischen Feigheit u. Tollkühnheit; Philos.) …   Das große Fremdwörterbuch

  • Mesotes — Me|so|tes 〈f.; Gen.: ; Pl.: unz.; Philos.; nach Aristoteles〉 ethischer Wert, der die vernünftige Mitte zwischen zwei Extremen einnimmt, z. B. »Tapferkeit« zwischen »Feigheit« u. »Tollkühnheit« [Etym.: grch., »Mitte, Mäßigung«] …   Lexikalische Deutsches Wörterbuch

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