Mesut Özil

Mesut Özil
Mesut Özil

Mesut Özil im Juni 2011

Spielerinformationen
Geburtstag 15. Oktober 1988
Geburtsort GelsenkirchenDeutschland
Größe 182 cm
Position Mittelfeld
Vereine in der Jugend
1995–1998
1998–1999
1999–2000
2000–2005
2005–2006
Westfalia 04 Gelsenkirchen
Teutonia Schalke
DJK Falke Gelsenkirchen
Rot-Weiss Essen
FC Schalke 04
Vereine als Aktiver
Jahre Verein Spiele (Tore)1
2006–2008
2008–2010
2010–
FC Schalke 04
Werder Bremen
Real Madrid
30 0(0)
71 (13)
48 0(6)
Nationalmannschaft2
2006–2007
2007–2009
2009–
Deutschland U-19[1]
Deutschland U-21[1]
Deutschland[1]
11 0(4)
16 0(5)
30 0(8)
1 Angegeben sind nur Liga-Spiele.
Stand: 19. November 2011
2 Stand: 15. November 2011

Mesut Özil [ˈmɛsut ˈøzil] (* 15. Oktober 1988 in Gelsenkirchen) ist ein deutscher Fußballspieler. Er steht seit August 2010 bei Real Madrid unter Vertrag und ist seit Februar 2009 für die deutsche Nationalmannschaft aktiv. Özil ist Linksfüßer und wird bevorzugt im offensiven Mittelfeld bzw. als Spielmacher eingesetzt.

Inhaltsverzeichnis

Verein

Özil wuchs als Sohn türkischer Einwanderer in Gelsenkirchen auf. In seiner Jugend spielte er zunächst für mehrere Gelsenkirchener Vereine und später fünf Jahre lang für Rot-Weiss Essen. Im Sommer 2005 wechselte Özil in die Jugendabteilung des FC Schalke 04.

Schalke 04

Mit den A-Junioren des FC Schalke 04, für die ihm in der Saison 2005/06 zehn Treffer gelangen, gewann Özil am 4. Juni 2006 die Deutsche Meisterschaft (2:1 im Finale gegen den FC Bayern München). Ab der Spielzeit 2006/07 gehörte er dem Kader der Schalker Profimannschaft an. Seine ersten Pflichtspiele im Seniorenbereich bestritt Özil gegen Bayer 04 Leverkusen und Bayern München im DFL-Ligapokal 2006. Am 12. August 2006 (1. Spieltag) gab er bei 1:1-Unentschieden im Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt sein Bundesligadebüt, als er in der 80. Spielminute für Hamit Altıntop eingewechselt wurde. Insgesamt brachte es Özil in seiner Premierensaison, in der er mit dem FC Schalke 04 die Vize-Meisterschaft errang, auf 19 Einsätze in der Bundesliga. Im Januar 2008 gab der Verein bekannt, den noch bis zum 30. Juni 2009 laufenden Vertrag nicht verlängern zu wollen.[2] Vorausgegangen waren Unstimmigkeiten bei den anstehenden Vertragsverhandlungen zwischen Özils Vater und dem Spielerberater auf der einen Seite und der Vereinsführung des FC Schalke 04 andererseits.

Werder Bremen

Daraufhin wechselte Özil am 31. Januar 2008 − dem letzten Tag der Wintertransferperiode − zu Werder Bremen, wo er einen bis zum 30. Juni 2011 datierten Vertrag unterschrieb.[3] Am 26. April 2008 (30. Spieltag) schoss er mit seinem Treffer zum zwischenzeitlichen 2:1 beim 3:3-Unentschieden im Auswärtsspiel gegen den Karlsruher SC sein erstes Tor in der Bundesliga. Wie auch in seinem ersten Profijahr beim FC Schalke 04, holte Özil mit Werder Bremen die Vize-Meisterschaft. In der Saison 2008/09 gewann er mit Werder Bremen den DFB-Pokal. Dabei schoss Özil im Finale das entscheidende Tor zum 1:0-Sieg über Bayer 04 Leverkusen. Am 1. Mai 2010 (33. Spieltag) absolvierte er in der Schalker Veltins-Arena sein 100. Bundesligaspiel und erzielte beim 2:0-Auswärtssieg gegen seinen ehemaligen Verein in der 55. Spielminute den 1:0-Führungstreffer.

Özil (2010) im Trikot von Real Madrid

Real Madrid

2010/2011

Im August 2010 wechselte Özil zu Real Madrid.[4] Die Ablösesumme lag übereinstimmenden Medienberichten zufolge bei rund 15 Millionen Euro.[5][6] Sein Debüt für Real Madrid in der Primera División gab Özil am 29. August 2010 (1. Spieltag), als er beim 0:0-Unentschieden im Auswärtsspiel gegen den RCD Mallorca 58. Spielminute für Ángel Di María eingewechselt wurde.[7] Beim 1:0-Heimsieg über den CA Osasuna am darauffolgenden Spieltag stand Özil erstmals in der Startelf.[8] Am 3. Oktober 2010 (6. Spieltag) schoss er mit seinem Treffer zum zwischenzeitlichen 2:0 beim 6:1-Heimsieg über Deportivo La Coruña sein erstes Tor in der Primera División.[9] Insgesamt absolvierte Özil in seiner ersten Saison in Spanien, in der er mit Real Madrid die Vize-Meisterschaft errang, 36 Ligaspiele und erzielte dabei sechs Treffer. Mit dem Gewinn der Copa del Rey im gleichen Jahr konnte er seinen ersten spanischen Vereinstitel feiern.

Nationalmannschaft

Junioren-Nationalmannschaften

Özil wurde erst vergleichsweise spät für deutsche Jugend-Nationalmannschaft berücksichtigt. Im September 2006 nominierte ihn der damalige U-19-Bundestrainer Frank Engel erstmals für die U-19-Nationalmannschaft. Sein Länderspieldebüt gab Özil daraufhin am 5. September 2006 beim 1:0-Auswärtssieg über die Auswahl Österreichs. Am 21. März 2007 schoss er mit seinem Treffer zum zwischenzeitlichen 1:0 beim 2:0-Heimsieg über Georgien sein erstes Länderspieltor. Özil gehörte auch dem deutschen Kader bei der U-19-Europameisterschaft 2007 in Österreich an. Dort erzielte er in den ersten beiden Vorrundenspielen gegen Auswahlen Russlands und Frankreichs jeweils einen Treffer und scheiterte mit der Mannschaft erst im Halbfinale gegen Griechenland. Insgesamt bestritt Özil für die U-19-Auswahl bis Juli 2007 elf Länderspiele und schoss vier Tore.

Schon im Alter von 18 Jahren wurde er im September 2007 vom damaligen U-21-Bundestrainer Dieter Eilts in die U-21-Nationalmannschaft berufen. Daraufhin gelang Özil gleich in seinem Debütspiel beim 3:0-Auswärtssieg über die nordirische Auswahl am 7. September 2007 ein Treffer.

Im November 2007 beantragte Özil, dessen Vater im Kindesalter mit seinen Eltern nach Deutschland eingewandert war, seine Entlassung aus der türkischen Staatsbürgerschaft. Er hatte zuvor sowohl einen türkischen als auch einen deutschen Pass besessen.[10] Nachdem Özil zu Beginn der Saison 2008/09 auf sich aufmerksam gemacht hatte, wollte der türkische Nationaltrainer Fatih Terim ihn für die türkische A-Nationalmannschaft nominieren. Özil lehnte jedoch mit der Begründung ab, sich auf die deutsche U-21-Nationalmannschaft und die bevorstehende U-21-Europameisterschaft konzentrieren zu wollen.[11] Er wurde jedoch weiterhin von Terim umworben.[12] Was aus seinem Antrag auf Ausbürgerung wurde, war für lange Zeit unklar.[13] Nachdem sich Özil endgültig entschieden hatte, in Zukunft für Deutschland spielen zu wollen,[14] bestritt er bei der 0:1-Heimniederlage gegen Norwegen am 11. Februar 2009 in Düsseldorf sein erstes Länderspiel für A-Nationalmannschaft.

Sein bis dahin größter internationaler Erfolg war der Gewinn der U-21-Europameisterschaft 2009 in Schweden unter Bundestrainer Horst Hrubesch. Im Finale war er als Spielmacher maßgeblich am 4:0-Erfolg der deutschen Mannschaft gegen England beteiligt. Özil bereitete zwei Tore vor und erzielte das 2:0 selbst. Nachfolgend wurde er zum „Man of the Match“ (Bester Spieler der Partie) gewählt.[15]

Özil (2011) im Trikot der deutschen Nationalmannschaft

A-Nationalmannschaft

Nach seinem A-Pflichtländerspieldebüt für Deutschland in der Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2010 am 12. August 2009 in Baku gegen Aserbaidschan ist Özil endgültig nur noch für die deutsche Fußballnationalmannschaft spielberechtigt. Am 5. September 2009 schoss er sein erstes Tor für die deutsche Nationalmannschaft im Freundschaftsspiel gegen Südafrika.[16] Am 9. Oktober 2009 ebnete Özil den Weg für die deutsche Nationalmannschaft zur Fußball-Weltmeisterschaft, indem er das Tor von Miroslav Klose zum 1:0-Endstand gegen Russland vorbereitete.

Anfang Juni 2010 berief ihn Bundestrainer Joachim Löw in den Kader für das Turnier in Südafrika, wo er in der Partie gegen Ghana am 23. Juni 2010 das entscheidende Tor für den Sieg der deutschen Mannschaft in der Vorrunde schoss und anschließend zum Man of the Match gewählt wurde. Nach einer guten Turnierleistung erreichten die Deutschen den dritten Platz. Özil wurde als einer von zehn Spielern für den Goldenen Ball als bester Spieler des Turniers nominiert, ging bei der Wahl aber leer aus.

Özil kam in der Saison 2009/10 bei 16 von 17 Länderspielen zum Einsatz und damit so oft wie kein anderer Spieler in dieser Saison.[17] Er fehlte nur beim Spiel gegen Malta am 13. Mai 2010, da er mit Werder zwei Tage später im Pokalendspiel spielte.

Trivia

  • Özil wurde vom NPD-Pressesprecher Klaus Beier in einer Sondersendung des rbb Fernsehen zur Landtagswahl in Brandenburg 2009 als „Plastedeutscher“ (Ausweisdeutscher) beschimpft, woraufhin der DFB im September 2009 bekannt gab, juristische Möglichkeiten gegen die NPD und Beier zu prüfen.[18]
  • Özil war knapp zwei Jahre mit der sechs Jahre älteren Anna-Maria Lagerblom (geborene Lewe), der Ex-Frau von Pekka Lagerblom und Schwester von Sarah Connor, liiert. Sie konvertierte zum Islam und nannte sich fortan Melek.[19] Im November 2010 folgte die Trennung.[20] Seit Juni 2011 ist er mit dem türkischen Pop-Star Ebru Polat liiert,[21] die bei der Hochzeit seines Bruders sang.[22]
  • Bei Real Madrid nannten ihn seine Mannschaftskameraden hinter vorgehaltener Hand untereinander offenbar „Nemo“ – in Anspielung auf den Clown-Fisch mit den großen Augen aus dem Kino-Film „Findet Nemo“.[23] Er selbst habe davon erst aus der Presse erfahren, sagte er auf einer Pressekonferenz des DFB am 23. März 2011.[24]
  • Mesut Özil war außerdem auf dem Cover von FIFA 11 zusammen mit René Adler zu sehen.
  • Sein Vater Mustafa Özil ist seit Juli 2011 sein sportlicher Berater und Manager.[25]

Titel und Erfolge

Vereine

Nationalmannschaften

Auszeichnungen

Weblinks

 Commons: Mesut Özil – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c DFB.de: U-19-, U-21-, A-Nationalspieler, abgerufen am 11. Oktober 2011.
  2. Özils Vertrag wird nicht verlängert. In: kicker online. 17. Januar 2008, abgerufen am 28. Mai 2011.
  3. Perfekt! Özil an die Weser. In: kicker online. 31. Januar 2008, abgerufen am 28. Mai 2011.
  4. Perfekt: Mesut Özil geht zu Real Madrid. In: stern.de. 17. August 2010, abgerufen am 28. Mai 2011.
  5. Christian Spiller: Sorge um die Leichtigkeit. In: Zeit Online. 18. August 2010, abgerufen am 28. Mai 2011.
  6. Für 15 Millionen: Özil wechselt von Werder zu Real Madrid. In: Hamburger Abendblatt. 17. August 2010, abgerufen am 28. Mai 2011.
  7. Spielschema – RCD Mallorca vs. Real Madrid. In: kicker online. Abgerufen am 28. Mai 2011.
  8. Spielschema – Real Madrid vs. CA Osasuna. In: kicker online. Abgerufen am 28. Mai 2011.
  9. Spielschema – Real Madrid vs. Deportivo La Coruna. In: kicker online. Abgerufen am 28. Mai 2011.
  10. Jones fehlt in Hannover. In: kicker online. 23. November 2007, abgerufen am 3. Juli 2011.
  11. Mesut Özil spielt weiter für Deutschland. In: T-Online Sport. 9. Oktober 2008, abgerufen am 3. Juli 2011.
  12. Nächste Runde im Özil-Wettstreit. In: Sport1 Online. 20. Dezember 2008, abgerufen am 21. Dezember 2008.
  13. Mesut Özil: Türken buhlen um Talent. In: Focus Online. 9. Oktober 2008, abgerufen am 21. Dezember 2008.
  14. Özil für Deutschland: „Löw hat mich überzeugt“. In: FAZ Online. 9. Februar 2009, abgerufen am 9. Februar 2009.
  15. Man of the Match: Mesut Özil vom 30. Juni 2009 auf kicker.de
  16. sportal.de: Mesut Özil: Heilsbringer oder verfrühter Hype? (6. September 2009)
  17. dfb.de: Spielerinfo Özi
  18. Wegen Özil: DFB prüft Klage gegen NPD-Pressechef Beier. In: Sport1.de. 17. September 2009, abgerufen am 4. Dezember 2010.
  19. Özils Freundin konvertiert aus Liebe zum Islam. In: Berliner Morgenpost. 24. Juni 2010, abgerufen am 1. Juli 2010.
  20. Mesut Özil und seine Anna-Maria: Liebes-Aus!] In: bild.de. 12. November 2010, abgerufen am 13. November 2010.
  21. Ebru, Mesut Özil’il tufaya düşürdü. In: Şok Haber. 18. Juni 2011, abgerufen am 19. Juni 2010.
  22. Ist Pop-Star Ebru Polat Özils neue Freundin? In: bild.de. 18. Juni 2011, abgerufen am 19. Juni 2010.
  23. ‘Nemo’ y su pandilla, Marca vom 9. März 2011, gesichtet am 6. April 2011
  24. zitiert in: Nationalmannschaft: Özil will einer der Bestern der Welt werden, Focus-Online vom 23. März 2011
  25. Real Madrid in Beverly Hills; zu Gast Özil trennt sich von Berater Fazeli Kicker Online, 12. Juli 2011
  26. http://www.fussballer-des-monats.de/
  27. Sportschau.de: Wahl - Mesut Özil ist Spieler der Hinrunde
  28. welt.de: Mesut Oezil bekommt den Bambi für Integration

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