Michael Haerle

Michael Haerle

Michael Härle (* 1968 in Bochum) ist ein deutscher Schauspieler.

Inhaltsverzeichnis

Biografie

Michael Härle studierte an der Berliner Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ und begann danach als Theaterschauspieler an verschiedenen Bühnen der Hauptstadt Fuß zu fassen. So erschien er 1991 in dem Stück Mercedes am Theater in der Fabrik, dem Arthur Schnitzlers Einakter Der grüne Kakadu und die elisabethanische Tragikomödie Changeling am Berliner Arbeiter-Theater (bat) folgten. 1993 wurde er mit dem Nachwuchspreis beim Treffen deutschsprachiger Schauspielschulen in Wien ausgezeichnet[1]. 1995 agierte Härle, der unter anderem Ju-Jutsu, Fechten und englische und italienische Sprachkenntnisse zu seinen Fertigkeiten zählt, unter der Regie von Leanore Ickstadt in Mayhem am Theater am Halleschen Ufer. Das Stück, in dem sich sechs Tänzer und drei Schauspieler den Entstehungsprozessen von Gewalttaten annahmen, fiel jedoch bei den Kritikern durch[2].

Parallel zur Arbeit am Theater begann Michael Härle ab 1990 auch in Film- und Fernsehproduktionen in Erscheinung zu treten. Sein Fernsehdebüt feierte er mit einer kleinen Nebenrolle in Frank Beyers Kriegsdrama Das letzte U-Boot mit Ulrich Mühe und Ulrich Tukur, woraufhin er Gastauftritte in Fernsehserien wie Max Wolkenstein (Sat.1, 1995), Die Feuerengel (RTL, 1997) oder Wolffs Revier (Sat.1, 1997) absolvierte. Der Durchbruch als Schauspieler stellte sich erst 2002 mit der Hauptrolle in der Sat.1-Serie Bewegte Männer ein. In der Sitcom, die lose auf Sönke Wortmanns Erfolgsfilm Der bewegte Mann (1994) basiert, übernahm Härle den Part, den Til Schweiger in der Kinofassung verkörpert hatte − eines attraktiven und frisch von seiner Freundin getrennten Heterosexuellen, der vorübergehend in den Haushalt eines homosexuellen Singles (Oliver Muth in der Rolle von Joachim Król) einzieht und Bekanntschaft mit dessen ebenfalls schwulen Freunden macht. Der von Oliver Berben produzierten halbstündigen Abendserie, die für jede Folge bekannte Gaststars wie Iris Berben, Oliver Korittke oder Ingolf Lück verpflichtete, war Erfolg beim Publikum beschieden. 2003 wurde Michael Härle unter anderem gemeinsam mit seinen Serienkollegen Oliver Muth, Victor Schefé und Ingo Naujoks für den Deutschen Fernsehpreis als Bester Schauspieler in einer Sitcom nominiert, musste sich aber Walter Sittler (Nikola) geschlagen geben.

Nach drei Staffeln und 39 abgedrehten Episoden wurde die Serie Bewegte Männer im Jahr 2005 eingestellt, woraufhin Michael Härle die männliche Hauptrolle in dem ProSieben-Fernsehfilm Mädchen über Bord (2005) erhielt. In der romantischen Komödie, die von der Süddeutschen Zeitung als „Film wie eine Gummibärchentüte“ bewertet wurde, ist der 1,75 m große Mime als Schiffsarzt auf dem Kreuzfahrtschiff AIDA zu sehen, der das Herz der streitbaren Isabell Gerschke gewinnt. Ein Jahr später stieß Härle mit einer wiederkehrenden Rolle in der ZDF-Krimiserie SOKO Wismar zur Stammbesetzung um Claudia Schmutzler und Udo Kroschwald hinzu. Hier agiert er seit der vierten Staffel als Kriminaloberkommissar Sven Herzog, der der Liebe wegen Berlin und einer steilen Karriere den Rücken gekehrt hat und durch sein „großstädtisches Temperament“ bei seinen Kollegen auf wenig Gegenliebe stößt[3].

Filmografie (Auswahl)

  • 1990: Das letzte U-Boot (TV)
  • 1996: Max Wolkenstein (Fernsehserie, Episode Falscher Ehrgeiz)
  • 1997: Die Feuerengel (Fernsehserie)
  • 1998: Wolffs Revier (Fernsehserie, Episode Bauernopfer)
  • 1999: Meine grüne Freiheit (TV)
  • 2002: Maximum Speed – Renn' um dein Leben!
  • 2002-2005: Bewegte Männer (Fernsehserie)
  • 2005: Mädchen über Bord (TV)
  • 2006: SOKO Wismar (Fernsehserie)

Bühnenstücke

  • 1991: Mercedes
  • 1993: Der grüne Kakadu
  • 1994: Changeling
  • 1995: Mayhem

Auszeichnungen

Deutscher Fernsehpreis

  • 2003: nominiert in den Kategorien Bester Sitcom-Schauspieler und Beste Sitcom für Bewegte Männer
  • 2004: nominiert in der Kategorie Beste Sitcom für Bewegte Männer

Weblinks

Fußnoten

  1. vgl. Kurzporträt bei tvinfo.de
  2. vgl. Schlagenwerth, Michaela: Wer weiss, was böse ist. In: die tageszeitung, 10. Februar 1995, S. 15
  3. vgl. ZDF schickt «Soko Wismar» in 18 neue Kriminalfälle, ddp Basisdienst, 25. September 2006 Montag 11:47 AM GMT

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Championnats du monde de natation 2011 — Infobox compétition sportive Championnats du monde de natation 2011 Généralités Organisateur(s) Fédération internationale de natation …   Wikipédia en Français

  • Reichstagswahl 1881 — Die Reichstagswahl 1881 war die Wahl zum 5. Deutschen Reichstag. Sie fand am 27. Oktober 1881 statt. Wahlberechtigt waren etwa 20 % der Gesamtbevölkerung. Die Wahlbeteiligung lag bei etwas mehr als 56 % und damit deutlich niedriger …   Deutsch Wikipedia

  • Reichstagswahl 1890 — Die Reichstagswahl 1890 war die Wahl zum 8. Deutschen Reichstag. Sie fand am 20. Februar 1890 statt. Die Wahlbeteiligung lag bei knapp über 71% und damit niedriger als bei der Reichstagswahl 1887. Es war die erste Reichstagswahl in der Amtszeit… …   Deutsch Wikipedia

  • Reichstagswahl 1884 — Die Reichstagswahl 1884 war die Wahl zum 6. Deutschen Reichstag. Sie fand am 28. Oktober 1884 statt. Die Wahlbeteiligung lag bei knapp über 60 % und damit wieder höher als bei der Reichstagswahl 1881. Der Wahlkampf stand im Zeichen der… …   Deutsch Wikipedia

  • Charles Peirce — Infobox Scientist name = Charles Peirce box width = image size = 200px caption = Charles Peirce birth date = September 10, 1839 birth place = Cambridge, Massachusetts death date = April 19, 1914 death place = residence = citizenship = nationality …   Wikipedia

  • Chord (music) — Instruments and voices playing and singing different notes create chords. This article describes pitch simultaneity and harmony in music. For other meanings of the word, see Chord. A chord in music is any harmonic set of two–three or more notes… …   Wikipedia

  • California Courts of Appeal — Map of the districts of the California Courts of Appeal.      First District      Second District …   Wikipedia

  • Montreux III — Live album by Bill Evans Released 1975 Recorded July 20, 1975 …   Wikipedia

  • Ursula Koch (Politikerin) — Ursula Koch Ursula Koch (* 1. Juli 1941 in Zürich, heimatberechtigt ebenda) ist eine Schweizer Politikerin (SP). Von 1986 bis 1998 prägte sie als Stadträtin und Vorsteherin des Hochbaudepartementes der Stadt Zürich die Baukultur der grössten… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”