Michelau (Büdingen)

Michelau (Büdingen)
Michelau
Stadt Büdingen
Koordinaten: 50° 20′ N, 9° 10′ O50.3277777777789.17298Koordinaten: 50° 19′ 40″ N, 9° 10′ 12″ O
Höhe: 298 m ü. NN
Fläche: 4,90 km²
Einwohner: 336 (30. Juni 2011)
Eingemeindung: 1972
Postleitzahl: 63654
Vorwahl: 06049
Karte

Übersichtskarte von Michelau (Büdingen)

Michelau (ugs.: Die Michelau) ist der höchstgelegene Stadtteil Büdingens im Wetteraukreis.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Michelau liegt 5,5 km nordöstlich von Büdingen und ist nur über die Straße von Wolferborn zu erreichen.

Geschichte

Die alte Schule
Das Backhaus

1960 wurde in der Gemarkung Michelau ein jungsteinzeitliches Steinbeil gefunden. Das Beil hat einen Ballen von 48 mm, einen Nacken von 30 mm eine Länge von 70 mm und eine Stärke von 18 mm. Das Beil aus Basalt gehört zur Gruppe der breitnackigen Beile, eine Form, die aus der Zeit 3000–2000 v. Chr. im südlichen Vogelsberg häufiger gefunden wurde.

Der Geschichts- und Heimatforscher Peter Nieß benennt 1284 als Datum der ersten urkundliche Erwähnung Michelaus, sein Kollege Karl Heuson datiert auf 1553. Für keines der Daten existiert ein schriftlicher Beleg. Das älteste auffindbare Dokument ist eine Bürgermeisterrechnung der Stadt Büdingen aus dem Jahre 1620. Zum Preis von sechs Gulden werden acht Wagenladungen Eichenholz geliefert, die „Uff der Michelay“ geschlagen worden waren. Im Gerichtsbuch der Gemeinde Wolferborn ist in einer Eintragung aus dem Jahr 1620 erstmals vom Ort „Michelau“ die Rede.[1]

Der Stadtteil Michelau ist eine späte Einrodung des Büdinger Markwaldes und gehörte in kirchlicher und verwaltungsmäßiger Hinsicht zu Wolferborn.[2] Der Geschichtsforscher und langjährige Büdinger Denkmalpfleger und Stadtarchivar Hans-Velten Heuson vermutet, dass Michelau in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts als Teil Wolferborns entstanden sein muss. Der Ortsname könne vom ersten Siedler, einem Michel herrühren oder aber vom alten Wort mickil, michil, michel für groß abgeleitet sein, so dass Michelau einfach als „Zu der großen Au“ oder „Auf der großen Wiese“ zu verstehen sei.[1]

Eine Schulstelle für Michelau wird erstmals 1733 erwähnt. Die Wasserleitung wird gegen vereinzelten Widerstand 1912 gebaut. 1921 erhielt das Dorf elektrisches Licht.

Mit der Gebietsreform 1972 verlor Michelau seine Selbstständigkeit und wurde in die nun 16 Stadtteile zählende Stadt Büdingen eingemeindet.

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner
1814 177
1828 217
1861 ¹ 211
1910 231
Jahr Einwohner
1939 ¹ 255
1946 ¹ 354
1950 347
1959 311
Jahr Einwohner
1990 356
1995 352
2000 371
2005 349
  • ¹ Volkszählungsergebnis

Literatur

  • Ruppel, Hans Georg (Bearb.): Historisches Ortsverzeichnis für das Gebiet des ehem. Großherzogtums und Volksstaats Hessen mit Nachweis der Kreis- und Gerichtszugehörigkeit von 1820 bis zu den Veränderungen im Zuge der kommunalen Gebietsreform, Reihe Darmstädter Archivschriften (2), 1976, S. 144
  • Baudenkmale in Hessen. Denkmaltopographie Wetteraukreis I, Braunschweig/Wiesbaden, Friedr. Vieweg & Sohn 1982, ISBN 3528062312, S. 173

Quellen

  1. a b Jubiläumsfestschrift: 40 Jahre Verein für Rasenspiele Michelau e. V. 1949-1989, 1989
  2. Hans-Velten Heuson: Büdingen - Gestern und Heute: Arbeiten zur Geschichte der Stadt und ihres Umfeldes (1300−1945). Aufsatzsammlung von Hans-Velten Heuson, Büdingen 2004, Kapitel Büdingen – Landschaft und Geschichte

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