Microsoft Windows PE

Microsoft Windows PE
Windows PE
Entwickler Microsoft
Aktuelle Version 3.0
(6. August 2009)
Betriebssystem Windows
Kategorie Betriebssystem
Deutschsprachig ja
www.microsoft.com

Microsoft Windows PE (PE steht für Preinstallation Environment, englisch für Vor-Installations-Umgebung; auch kurz WinPE genannt) ist ein minimiertes Windows-Betriebssystem. Es basiert auf Windows XP und seinen Nachfolgern (bis einschließlich Windows 7) und lässt sich von verschiedenen startfähigen Speichermedien (wie etwa CD-ROM, USB-Stick oder Festplatte) hochfahren.

Inhaltsverzeichnis

Entwicklung

Folgende Versionen sind mittlerweile auf dem Markt verfügbar:

  • „Windows PE 1.0“ war die erste von Microsoft veröffentlichte Version. Es basierte auf Windows XP. Nach kurzer Zeit wurden sämtliche Informationen darüber von der Microsoft-Homepage entfernt, weil man mit Hilfe von Windows PE die kompletten NTFS-Sicherheitsrichtlinien umgehen konnte.
  • „Windows PE 1.1“ folgte kurze Zeit später. Das Starten über die Windows Recovery Console wurde ab dieser Version nicht mehr offiziell unterstützt. Diese Version basiert noch auf Windows XP oder Windows XP SP1.
  • „Windows PE 1.2“ hatte eine erweiterte API-Unterstützung und ein komplettes VBScript-Environment. Diese Version basierte auf Windows XP, Windows XP SP1 oder Windows Server 2003.

Microsoft machte mit den darauffolgenden Versionen einen Schritt in eine komplett neue Richtung und änderte neben den Versionsnummern auch das Lizenzierungsmodell, um auch Resellern zu erlauben, Windows PE direkt auf mitgelieferten CDs an den Kunden weiterzugeben.

  • „Windows PE 2004 (1.5)“ basierte erstmals nur noch auf Windows XP SP2. Bei dieser Version kamen PnP-Treiberunterstützung und WMI-Funktionen hinzu.
  • „Windows PE 2005 (1.6)“ unterstützt auch PXE-Startumgebungen anderer Hersteller. Ein erweiterter RAM-Disk-Support kam dazu, bei dem die komplette CD in den RAM geladen wird. Dies ermöglicht das Entfernen der CD im laufenden Betrieb. Die 2005er Version basiert auf Windows XP SP2 und Windows Server 2003.
  • „Windows PE 2.0“ basiert auf Windows Vista und ist Teil des Windows Automated Installation Kit 1.0 für Windows Vista und kostenlos herunterladbar (siehe auch Weblinks).
  • „Windows PE 2.1“ ist Teil des Windows Automated Installation Kit 1.1 für Windows Vista SP1 und Windows Server 2008 und ebenfalls kostenlos herunterladbar (siehe auch Weblinks).
  • „Windows PE 3.0“ basiert auf Windows 7 und ist Teil des Windows Automated Installation Kit für Windows 7 und kostenlos herunterladbar (siehe auch Weblinks).

Möglichkeiten

Windows PE ist vor allem für Computerhersteller und Administratoren vorgesehen. Es soll die vollautomatische Installation eines Windows-Systems auf einem neuen Computer ermöglichen, auf dem bisher noch kein Betriebssystem installiert wurde.

Windows PE bietet einen einfachen Kommandozeileninterpreter und benötigt nur etwa 256 Megabyte Arbeitsspeicher. Nach dem Start lassen sich z. B. Festplatten partitionieren und formatieren oder Netzwerklaufwerke verbinden, von denen dann eine Windows-Installation gestartet werden kann.

Weitere Möglichkeiten
Abwandlung Windows Forensic Environment

Durch Modifikation zweier Registry-Einträge soll eine für Auditing- und IT-forensische Untersuchungen nutzbare Abwandlung von Windows PE, das sogenannte WinFE (für Windows Forensic Environment) erzeugt werden können. Description of WinFE / Windows Forensic Environment on Forensics Wiki Bislang fehlen jedoch auf einer fundierten, empirischen Datenbasis durchgeführte Tests, die die (IT-forensisch) einwandfreie Funktion des WinFE belegen. Nutzern dieser Abwandlung wird empfohlen, vor Einsatz von WinFE selbst entsprechende Tests durchzuführen.

Nicht unterstützte Funktionen

Im folgenden sind Funktionen aufgelistet, welche in normalen Windows-Versionen unterstützt, jedoch in Windows PE nicht oder nicht mehr enthalten sind.

  • Windows-Dateifreigaben
  • IPX/SPX
  • Bis Version 2004: third-party Preboot Execution Environment (PXE)
    Anmerkung: Mit Version 2004 wurde das Starten von einem per PXE übertragenen ISO-Speicherabbild unterstützt. Davor war Hochfahren per PXE nur über einen Microsoft-RIS-Server oder eine alternative Lösung mit entsprechender BINL-Unterstützung möglich.
  • Hochfahren von einer Startdiskette
  • Bis Version 1.2: Hochfahren von einem USB-Stick
  • Microsoft .NET Framework
  • Teilweise fehlende API-Komponenten:
    • Access Control
    • Active Directory Services Interfaces (ADSI)
    • DirectX
    • NetShow Theater Administration
    • OpenGL
    • Energieoptionen (Power Options)
    • Drucken und Druckwarteschlange (Printing and Print Spooler)
    • Still Image
    • Bandsicherung (Tape Backup)
    • Terminaldienste (Terminal Services)
    • Benutzerprofile (User Profiles)
    • Arbeitsstation (Window Station) und Desktop
    • Bis Version 2004: Windows Management Instrumentation (WMI)
    • Windows Multimedia
    • Windows-Shell

Lizenzierung

Bis unter Windows XP benötigte man eine Lizenz für das volle Betriebssystem (OEM, ISV, VL usw.), um WinPE nutzen zu dürfen. Seit Vista ist das Preinstallation Environment (WinPE 2.0) jedoch allgemein zugänglich,[1] das gilt auch für die aktuelle Version 3.0 unter Windows 7.

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Hello World! - Windows PE 2.0 (aka Vista WinPE) (englisch) – Artikel bei MSDN Blogs, vom 24. Februar 2006

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