Mikolaj Kopernik

Mikolaj Kopernik
Nicolaus Copernicus Tornaeus Borussus Mathematicus, 1597
Angebliches Geburtshaus

Nicolaus Copernicus (latein.[1], * 19. Februar 1473 in Thorn; †  24. Mai 1543 in Frauenburg), in Jugendjahren als Niclas Koppernigk[2] dokumentiert, im Deutschen seit dem späten 18. Jahrhundert oft als Nikolaus Kopernikus[3] geschrieben und auf Polnisch Mikołaj Kopernik genannt, wurde mit seiner Theorie von den Umläufen der Himmelskörper um die Sonne zu einem der bedeutendsten Astronomen des Abendlandes. Das heliozentrische Weltbild war schon im dritten vorchristlichen Jahrhundert von Aristarchos von Samos vertreten und begründet worden. Basierend auf eigenen und fremden Beobachtungen, die noch ohne Fernrohr gemacht wurden, arbeitete Copernicus in jahrzehntelanger Arbeit ein mathematisches Modell dazu aus, das er erst in seinem Todesjahr veröffentlichen ließ. Aufgrund der zugrundegelegten Kreisbahnen (anstatt von Ellipsen) blieb es quantitativ fehlerbehaftet. Astronomie und Mathematik waren nur seine Nebenfächer beim Studium in Italien, denn von der Ausbildung her war er Jurist und Arzt, der als Domherr sowie Administrator hauptberuflich für das katholische Bistum Ermland in Preußen tätig war sowie fast vierzig Jahre ein Amt an der Kreuzkirche Breslau innehatte.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Die Familie Koppernigk gehörte zur Bürgerschaft der Hansestadt Thorn an der Weichsel und wohnte dort in der St.-Annen-Gasse. Der Vater, ebenfalls mit dem Namen Nikolas Koppernigk, war ein wohlhabender Kupferhändler und Regierungsbeamter. Nikolaus war zehn Jahre alt, als sein Vater 1483 starb. Sein Onkel Lucas Watzenrode (1447−1512), der Bruder seiner Mutter Barbara Watzenrode, sorgte für die Ausbildung der vier Waisen und wurde 1489 Fürstbischof im Ermland. Der ältere Bruder Andreas schlug den gleichen Lebensweg wie Nikolaus ein, erkrankte aber um 1508 an Aussatz, wurde ausgeschlossen und starb um 1518. Die ältere Schwester Barbara wurde Äbtissin im Kulmer Kloster, die jüngere Katharina heiratet Barthel Gertner. Copernicus hielt stets seine Familienkontakte aufrecht. So sorgte er später für Kinder des Reinhold Feldstett, der mit der Tochter eines Onkels von Copernicus, Tilman von Allen verheiratet war. Im Danziger Dokument erschien als gemeinsamer Vormundt der 'Frauenburger Turmherr' vor Burgermeister und Rathman der stadt Dantzick... Hern Nicolai Koppernick, des wirdigen gstichts zur Frawenborck thumherrn im jare tawsent funfhundert sechs und dreysick[4].

Ausbildung

Nic. Copernicus
(Copernicus) Nicolaus Nicolai de Thuronia sol(vi)t totum

Von 1491–94 besuchten die Brüder Koppernigk die Universität in Krakau, wo im Wintersemester 1491/2 im Album studiosorum Universitatis Cracoviensis ein Nicolaus Nicolai de Thuronia[5] verzeichnet ist, mit dem Vermerk, er habe alles bezahlt.

Er war dort u. a. Schüler von Albert Blar, auch genannt Albert de Brudzewo und Leonhard von Dobschütz (um 1450–1508) war, aber keinen Abschluss erlangte. Er lernte auch Laurentius Corvinus (Lorenz Rabe, 1465–1527) kennen, einen schlesischen Gelehrten, der später in Thorn tätig war. Während seiner Studienzeit beschloss er, seinen Namen zu latinisieren, und unterschrieb fortan (bis ca. 1537) mit Coppernicus, einer Schreibweise, die auch der Biograph Leopold Prowe verfocht. Im letzten Lebensabschnitt erscheint der Name zu Copernicus verkürzt und wurde auch so in Nürnberg gedruckt.

Im Jahre 1495 wurde er zum Kanoniker der ermländischen Domschule in Frauenburg ernannt: Nicolaus de Thorn, nepos episcopi. Watzenrode schickte ihn und den Bruder Andreas an die Universität Bologna, wo er 1496 zum Jurastudium antrat und in den Matricula Nobilissimi Germanorum Collegii mit dem Eintrag Dominus Nicolaus Kopperlingk de Thorn - IX grosseti verzeichnet ist.[6][7][8][9]

In Bologna studierte Kopernikus, neben Griechisch bei Urceus Codrus, auch Astronomie und lernte bei Domenico Maria Novara da Ferrara neuere Theorien zur Bewegung der Planeten kennen. Im Jahr 1499 erhielt er möglicherweise einen Magistergrad in utroque jure. Zum Doktor des kanonischen Rechts wurde der ermländische Kanoniker Nicolaus Copernich de Prusia jedoch am 31. Mai 1503[10] an der Universität Ferrara promoviert, wo dies vermutlich finanziell günstiger war. Anfang Januar 1504 nahm er auf der Marienburg an einem preußischen Landtag teil, anschließend wurde er noch einmal nach Italien geschickt, um zwei Jahre Medizin zu studieren, was er an der Universität Padua tat, jedoch ohne Abschluss. Seit 1726 wurde von dem dortigen Archivar Nicolaus Comnenus Papadopoli verbreitet, dass Kopernikus sich in das Album der natio Polona zu Padua eingetragen habe; dies erwies sich jedoch im späten 19. Jahrhundert ebenso als Falschangabe[11] [12] wie der angebliche Erwerb des Grades eines Doctor medicinae, der im Frauenburger Epitaph von Cromer und daher in vielen veralteten Quellen erwähnt wird.[13].

Tätigkeit als Arzt und Administrator

Dom in Frombork (Frauenburg)

Kopernikus wurde Arzt und bekam durch seinen Onkel eine Stelle im ermländischen Domkapitel in Frauenburg. Watzenrode plante, seinen Neffen ebenfalls Fürstbischof werden zu lassen. Das gesicherte Einkommen ermöglichte Kopernikus, den Bewohnern von Ermland 40 Jahre lang ärztliche Hilfe zu geben, was er für Bedürftige kostenfrei tat. Er hatte als Administrator die Regierungsgeschäfte zu regeln. In den Verhandlungen über die Reform des preußischen Münzwesens erarbeitete er die Position der preußischen Städte. Er gab dazu ein Schreiben heraus, das noch Jahrhunderte später als wegweisend für die Geldtheorie angesehen wurde.

Kirche und Verwaltung

Trotz der schwierigen Lage in Preußen, wo Städte und Menschen für und gegen die katholische Regierung kämpften, konnten Watzenrode, als Fürstbischof zugleich Landesherr, und sein Neffe Kopernikus die Eigenständigkeit des Ermlands gegenüber dem Orden und Selbstverwaltungsbefugnisse gegenüber der polnischen Krone bewahren. Im Jahr 1504 beteiligte sich Kopernikus an den Preußischen Landtagen in Marienburg und Elbing, 1506 sprach er auf der Preußischen Ständeversammlung in Marienburg. Zum Kanzler des Ermländer Domkapitels wurde Kopernikus 1510, 1519, 1525 und 1528 gewählt, 1503 bekam er außerdem unter dem Episkopat Johannes' V. Turzo von Bethlenfalva eine Stelle im Domkapitel der Breslauer Kreuzkirche, die er bis 1538 innehatte. Nach dem Tode des bisherigen Ermländer Bischofs Mauritius Ferber wurde Kopernikus 1537 von Tiedemann Giese als Bischof vorgeschlagen, unterlag jedoch Johannes Dantiscus von Höfen.

Krieg

In den kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen dem Deutschen Orden und Polen vertrat Kopernikus, genau wie sein Onkel, die Seite des Preußischen Bundes, welcher mit Polen gegen den Deutschen Orden verbündet war. Nach der Zerstörung Frauenburgs durch Truppen Albrechts I. von Brandenburg-Ansbach 1520 im sogenannten Reiterkrieg verlegte Kopernikus seine Residenz nach Allenstein. Dort organisierte er die Verteidigung der Stadt gegen die Ordensritter. Kopernikus kehrte 1521 nach Frauenburg zurück und klagte zusammen mit Tiedemann Giese auf dem Preußischen Landtag in Graudenz das Verhalten der Ordensritter an. Er wurde Teil einer königlich-polnischen Gesandtschaft zum Hochmeister des Ordens und „Kommissar von Ermland“ zwecks Rückerstattung von Besitztümern der polnischen Krone. Er konnte die Freigabe ermländischer Orte bewirken, die von polnischen Truppen besetzt waren.[14]

Geldwesen

Die preußische Münzreform hatte zunächst nur für das königliche Preußen gelten sollen, nachdem in Jahrzehnten, in denen jede Stadt ihre eigenen Münzen geprägt hatte, eine Münzverschlechterung eingetreten war. Mit dem Frieden von Krakau 1525 hatte sich Albrecht in seinem Lehensvertrag verpflichtet, die Münze des königlichen Preußens auch in seinem Teil Preußens einzuführen. In die so entstandenen Verhandlungen zwischen den königlich-preußischen Ständen, dem herzoglichen Preußen, dem Sejm beziehungsweise der polnischen Krone und den litauischen Ständen schaltete Kopernikus sich direkt als Vertreter der preußischen Stände ein. Letztlich setzte sich größtenteils die königlich-polnische Position durch. Außer seinem Rang als oberster Landesherr hatte der König den Vorteil, dass seine Position sich etwa zwischen der der Stände und der des Herzogs befand. Die preußischen Städte behielten ihre vorherigen Rechte zum eigenen Münzeschlagen. Die vergleichbaren Münzwerte königlich- und herzoglich-preußischer, polnischer und litauischer Währung schafften immerhin das größte Währungsgebiet des damaligen Europas.[15]

Astronomische Forschung

Im Jahre 1509 schuf Kopernikus in Heilsberg im Ermland den Commentariolus, in dem er die Theorie von der Sonne als Mittelpunkt der Planetenkreise und der durch die Drehung der Erde scheinbaren Bewegung der Fixsterne aufstellte (heliozentrisches Weltbild). Auch kündigte er in dieser Schrift eine mathematische Ausarbeitung seiner Theorien an. Den Commentariolus machte er jedoch nur Vertrauten zugänglich, um sich nicht dem Spott der Fachwelt auszusetzen. Erst drei Jahrzehnte später, kurz vor seinem Tode, veröffentlichte er dann sein Hauptwerk.

Obwohl er seine (sehr ungenaue) Annahme, dass die Gestirne Kreisbahnen um die Sonne beschreiben, nicht beweisen konnte, stellte Kopernikus das seit 1300 Jahren unbestrittene (und von der katholischen Kirche nach ihren religionsideologischen Bedürfnissen abgewandelte) geozentrische Weltbild des Ptolemäus in Frage.

Inzwischen gilt als gesichert, dass Kopernikus durch die heliozentrische Theorie des antiken Astronomen Aristarchos von Samos entscheidend angeregt wurde. Jedoch erst Johannes Kepler verfestigte die Richtigkeit des heliozentrischen Weltbildes, indem er berechnete, dass die Planeten in elliptischen Bahnen um die Sonne ziehen.

Kopernikus arbeitete 1526 zusammen mit Bernard Wapowski an der Landkarte des vereinigten Staates Königreich Polen-Großfürstentum Litauen, 1529 verfertigte er mit Albrecht von Brandenburg-Ansbach, dem ersten Herzog Preußens, auch eine Landkarte des Herzogtums Preußen. Das gesicherte Einkommen ermöglichte es ihm, sein „Hobby“ Astronomie zu pflegen. Georg Joachim Rheticus, bis dahin Hochschullehrer in Wittenberg, kam 1539 für drei Jahre nach Frauenburg, um mit Kopernikus zu studieren.

Die Freunde des Kopernikus, besonders Bischof Tiedemann Giese und Nikolaus Kardinal von Schönberg, sowie Johannes Dantiscus von Höfen versuchten jahrzehntelang, Kopernikus zur Veröffentlichung seiner astronomischen Arbeiten zu bewegen. Lange zögerte er damit, möglicherweise weil seine teilweise letztlich ungenauen, auf Aristoteles' Annahmen als Kreis als idealharmonisch-vollkommenem mathematischen Gebilde beruhenden Berechnungen der Planetenbahnen in Kreisumläufen um die Sonne nicht durch Beobachtungen gestützt werden konnten und deshalb eine Ablehnung durch das wissenschaftliche oder kirchliche Establishment zu befürchten war. Wegen der unzureichenden Annahme der Kreisbahnen konnte Kopernikus seine Kritiker letztlich nicht zwingend widerlegen.

Seite aus Kopernikus' Manuskript von De Revolutionibus Orbium Coelestium

Mit Hilfe von Georg Joachim Rheticus wurde schließlich 1540 vorab die Narratio prima bei Rhode in Danzig gedruckt. Kurz vor Kopernikus' Tod im Jahre 1543 folgte dann bei Johannes Petreius in Nürnberg die Veröffentlichung des Papst Paul III. gewidmeten Hauptwerkes De Revolutionibus Orbium Coelestium („Von den Umdrehungen der Himmelskörper“). In dessen berühmtestem Absatz heißt es im Band I, Kapitel X:

Die erste und oberste von allen Sphären ist die der Fixsterne, die sich selbst und alles andere enthält (…). Es folgt als erster Planet Saturn, der in dreißig Jahren seinen Umlauf vollendet. Hierauf Jupiter mit seinem zwölfjährigen Umlauf. Dann Mars, der in zwei Jahren seine Bahn durchläuft. Den vierten Platz in der Reihe nimmt der jährliche Kreislauf ein, in dem, wie wir gesagt haben, die Erde mit der Mondbahn als Enzykel enthalten ist. An fünfter Stelle kreist Venus in neun Monaten. Die sechste Stelle schließlich nimmt Merkur ein, der in einem Zeitraum von achtzig Tagen seinen Umlauf vollendet. In der Mitte von allen aber hat die Sonne ihren Sitz.
Denn wer möchte sie in diesem herrlichen Tempel als Leuchte an einen anderen oder gar besseren Ort stellen als dorthin, von wo aus sie das Ganze zugleich beleuchten kann? Nennen doch einige sie ganz passend die Leuchte der Welt, andere den Weltengeist, wieder andere ihren Lenker, Trismegistos nennt sie den sichtbaren Gott, die Elektra des Sophokles den Allessehenden.
So lenkt die Sonne, gleichsam auf königlichem Thron sitzend, in der Tat die sie umkreisende Familie der Gestirne. Auch wird die Erde keineswegs der Dienste des Mondes beraubt, sondern der Mond hat (...) mit der Erde die nächste Verwandtschaft. Indessen empfängt die Erde von der Sonne und wird mit jährlicher Frucht gesegnet.

Kopernikus war nicht der erste Wissenschaftler an der Wende zur Neuzeit, der ein heliozentrisches System in Betracht zog. Vor ihm wurde dieser Gedanke schon von Nikolaus von Kues, dem allerdings die Mittel für eine mathematische Ausarbeitung fehlten, und von Regiomontanus diskutiert, dessen früher Tod seinem Werk ein vorzeitiges Ende setzte. Es wird als gesichert angesehen, dass Kopernikus auf den Werken dieser beiden Wissenschaftler aufbaute.

Entgegen einer landläufigen Ansicht wurde die Propagierung des heliozentrischen Weltbildes zu Kopernikus' Zeiten keineswegs als Ketzerei angesehen, sondern allenfalls als Hirngespinst eines verwirrten Geistes. Immerhin schien ja das geozentrische System wesentlich besser mit dem gesunden Menschenverstand übereinzustimmen als eine sich bewegende Erde: Bei der Bewegung müsste man doch einen „Fahrtwind“ spüren, fallende Gegenstände eine schräge Bahn besitzen, auch sollten die Fixsterne im Jahresverlauf eine scheinbare Kreisbewegung ausführen, argumentierten die Gegner des Kopernikus mit der Lehre des Ptolemäus.

Martin Luther äußerte seine Meinung über Kopernikus nach der Aufzeichnung von Studenten sinngemäß wie folgt: „Der Narr will mir die ganze Kunst Astronomia umkehren! Aber wie die Heilige Schrift zeigt, hieß Josua die Sonne stillstehen und nicht die Erde!“; wobei er sich auf Jos 10,12-13 LUT beruft, wo Gott die Sonne stillstehen lässt, sodass sie nach Luthers Interpretation normalerweise in Bewegung sein muss. Diese Haltung wurde im preußischen Kulturkampf von katholischer Seite als anti-kopernikanisch ausgelegt, was nach späterer Einschätzung als handgreifliche Geschichtslüge eingestuft wird.[16]

Der Reformator Andreas Osiander hatte zudem eigenmächtig und anonym ein Vorwort hinzugefügt, in dem das neue Weltbild als bloßes Rechenhilfsmittel dargestellt wird, und somit Kopernikus Aussagen verfälscht und widerspüchlich gemacht. Die Katholische Kirche, der Kopernikus angehörte, hielt sich eventuell auch deswegen mit einer Stellungnahme zurück. Eine Verfolgung durch die Inquisition hatte Kopernikus' Werk also – anders als Galileo Galilei einige Jahrzehnte später – nicht zu befürchten, da seine Theorie lediglich als mathematische Hilfskonstruktion zur einfacheren Berechnung der Planetenbahnen angesehen wurde. So waren die von Erasmus Reinhold neu erstellten preußischen Tafeln leichter zu berechnen als die veralteten alfonsinischen Tafeln, obwohl beide zum gleichen Ergebnis führten.

Kopernikus konnte die (scheinbaren) physikalischen Widersprüche nur durch neue Hypothesen entkräften, auch war sein Rechenmodell im Grunde nicht genauer als das des Ptolemäus, lieferte aber wegen aktuellerer Ausgangsdaten bessere Ergebnisse. Kopernikus' etwas polemische Einleitung seines Buches, in dem er die Epizyklentheorie mit der Theorie von der Erdscheibe verglich, führte jahrhundertelang zu dem Missverständnis, im Mittelalter habe man die Erde allgemein für eine Scheibe gehalten. Erst 2005 wies der Romanist Reinhard Krüger [17] nach, dass die meisten mittelalterlichen Wissenschaftler die Erde ganz selbstverständlich als Kugel betrachteten.

Während das Werk des Kopernikus zunächst als reines Rechenmodell verwendet wurde, lieferten die Beobachtungen von Galileo Galilei von 1610 an überzeugende Argumente für die physikalische Realität des heliozentrischen Systems (Den eigentlichen Nachweis konnten erst James Bradley 1728 mit der Entdeckung der Aberration des Lichtes und 1837 Friedrich Wilhelm Bessel mit der ersten sicheren Beobachtung der Fixsternparallaxe erbringen.). Johannes Kepler fand mit den ellipsenförmigen Planetenbahnen, die er in seinen drei Gesetzen beschrieb, das korrekte mathematische Modell. Isaac Newton lieferte mit dem Gravitationsgesetz schließlich die physikalische Begründung der Keplerschen Gesetze auf die sich das heliozentrische Weltbild stützt.

Das heliozentrische Weltbild wird zu Kopernikus' Ehren auch das „Kopernikanische Weltbild“ genannt. Zudem ist auch der 1934 entdeckte Asteroid (1322) Coppernicus nach ihm benannt, in der von Leopold Prowe bevorzugten Schreibweise.

Herkunft und Loyalität

Kopernikus' Urgroßvater väterlicherseits stammte aus Köppernig (Koperniki) bei Neisse (Nysa) in Oberschlesien. Anfang des 15. Jahrhunderts übersiedelte der Urgroßvater nach Krakau. Die Einwohnerschaft der polnischen Hauptstadt bestand in den 1480er Jahren zu 36% aus Deutschen[18]. Der Vater zog 1456 in die Hansestadt Thorn und verdiente im Kupferhandel und im Bankwesen den Lebensunterhalt der Familie. Andere Koppernigks wohnten bereits vor 1400 in Thorn. Die Eltern von Kopernikus' Mutter Barbara Watzenrode waren der Thorner Richter und Stadtrat Lukas Watzenrode der Ältere (1400–1462) und Katharina von Rüdiger. Die Vorfahren der Linie Watzenrode stammten aus dem Dorf Weizenrodau bei Schweidnitz in Niederschlesien. Über die Familie v. Rüdiger war Kopernikus ein entfernter Verwandter des Ermländer Bischofs Tiedemann Giese.

Die 1231 vom Deutschen Orden gegründete Stadt sagte sich im Bund mit anderen Städten des Ordenslandes 1454 von der Herrschaft des Ordens los und unterstellte sich dem polnischen König (Kasimir IV. Jagiello) unter Zusage weitgehender Selbstständigkeit. Als Resultat des Dreizehnjährigen Krieges bzw. des 2. Thorner Friedens wurde das westliche Preußen als Preußen Königlichen Anteils in Personalunion mit Polen-Litauen verbunden. Das exempte Fürstbistum Ermland war trotz weitgehender Autonomie aufs Engste mit dem königlichen Preußen verbunden. Das östliche Preußen blieb Deutschordensstaat, musste sich aber der polnischen Krone zur Treue verpflichten. Der letzte Hochmeister Albrecht I. von Brandenburg-Ansbach widersetzte sich wie seine Amtsvorgänger dagegen, dem polnischen König einen Eid zu leisten, und führte Krieg gegen die Länder der polnischen Krone. Dann änderte er seine Politik, führte im Jahre 1525 die Reformation ein, und ließ sich vom polnischen König (Sigismund I.), den er nun als Lehensherrn anerkannte, die erbliche Herzogswürde über das bisherige Ordensgebiet verleihen.

Das Leben und politische Wirken von Kopernikus spielte sich in diesem politischen Spannungsfeld ab. Als 10-Jähriger, nach dem Tod der Eltern, lebte Kopernikus im Ermland und wurde dort von seinem Onkel Lucas Watzenrode aufgezogen und ausgebildet.

Im Jahre 1512 schwor Kopernikus in seiner Funktion als vorübergehender Kanzler des Ermländer Domkapitels dem polnischen König Sigismund I. dem Alten, der die Oberhoheit über das Fürstbistum Ermland ausübte, seine Loyalität. Einige Jahre zuvor hatten Sigismunds Eltern, das Königspaar Kasimir IV. Jagiello und Elisabeth von Habsburg, versucht, Sigismunds Bruder Friedrich anstelle von Kopernikus' Onkel Watzenrode als Ermländer Fürstbischof durchzusetzen, wogegen sich das preußische Ermland wehren konnte, da nur eingeborene Preußen das Indigenat hatten.

Zur Zeit des Reiterkrieges Albrechts gegen Polen und das königlich-polnische Preußen ging er nach Frauenburg zurück, dann aber nach dessen Zerstörung durch Ordenstruppen im Herbst des Jahres 1520 wieder nach Allenstein, das er mit polnischer Unterstützung gegen Angriffe der Truppen Albrechts sicherte. Aufgrund seiner Leistungen für die Verteidigung wurde Kopernikus zum Kommissar des Ermlands ernannt und mit dem Wiederaufbau beauftragt. [19]

Etwa zeitgleich mit der Reformation im nun herzoglichen Preußen schlossen sich auch große Teile des königlichen Preußens der Glaubensrichtung Luthers an. Das Fürstbistums Ermland wurde jedoch weiterhin katholisch gehalten, vor allen Dingen durch die Fürstbischöfe Hosius und Kromer und die Ansiedlung der Jesuiten. Kopernikus selbst blieb katholisch, blieb aber Evangelischen gegenüber aufgeschlossen, wofür sein Zusammenwirken mit seinem einzigen Lehrling besonders beispielhaft ist. Neben seinen Aufgaben im Fürstbistum Ermland in Preußen hatte Kopernikus noch eine langjährige Stelle als Canonicus eines Stiftes im Heiligen Römischen Reich, in Breslau.

Als Bischof Mauritius Ferber 1537 starb, war Nikolaus Coppernicus einer der vier Domherren des Ermlands auf der Wahlliste der eingeborenen Preußen, die als zukünftige Fürstbischöfe vorgeschlagen wurden. Die anderen drei waren der Kulmer Bischof Johannes Dantiscus, Domkantor Johannes Zimmermann und Domherr Achatius von der Trenck.

Turm in Frauenburg, in dem Kopernikus von 1504 mit kurzer Unterbrechung bis zu seinem Tode wohnte und arbeitete

Streit um seine Nationalität

In historischen Darstellungen wurde Kopernikus überwiegend als preußischer Mathematiker und Astronom bezeichnet. Im 18. Jahrhundert sorgte die Papadopoli-Fälschung für zusätzliche Unklarheit. Erst mit dem seit Ende des 18. Jahrhunderts aufkommenden Nationalismus haben polnische und dann auch deutsche Gelehrte und Publizisten versucht, Kopernikus für ihre Nationalität zu reklamieren [20].

Deutsche Aspekte
  • Seine Mutter und er selber waren deutscher Muttersprache[21] und Abstammung.
  • Er wuchs in der Stadt Thorn auf, die damals eine deutsche Bevölkerungsmehrheit hatte.
  • Es gibt keine erhaltenen schriftlichen Nachweise (außer den Locationes mansorum desertorum[22], in denen Kopernikus auch polnische Namen[23] niederschrieb), dass er der polnischen Sprache wirklich mächtig war.
  • All seine Publikationen, Briefe usw. sind in deutscher oder lateinischer Sprache.
Polnische Aspekte
  • Er wurde in einer Stadt unter polnischer Hoheit geboren.
  • Er wirkte in Landesteilen, die dem Königreich Polen angehörten.
  • Er war ein sehr loyaler Untertan des polnischen Königs.
  • Er und seine Familie beschwerten sich beim polnischen König gegen die permanenten Übergriffe des Deutschen Ordens.
  • In kriegerischen Auseinandersetzungen kämpfte er auf polnischer Seite gegen den Deutschen Orden.
  • Er studierte auf der Universität Krakau.
Ambivalente Aspekte
  • Die Familie seines Vaters stammte aus Oberschlesien, vom 13. bis ins 20. Jahrhundert sprachliches Mischgebiet, in dem um 1500 Tschechisch die dominierende Urkunden-, aber nicht Umgangssprache war und erst im 19. Jahrhundert der deutsche Sprachanteil den polnischen überholte.[24]
  • Bei der preußischen Münzreform vertrat er die Position der Städte des Königlichen Preußen, die von der des polnischen Königs abwich, aber noch stärker von der Herzog Albrechts.
  • Der 1603 von Jacob Christmann in Heidelberg vorgenommene Eintrag in das Manuskript von De Revolutionibus Orbium Coelestium bezeichnete ihn als Canonicus Varmiensis in Borussia Germaniae („Ermländischen Domherrn im Preußen Deutschlands“). Das sagt nichts über seine Nationalität aus und war angesichts der damaligen Zuwendung beider „preußischer“ Gebiete zur polnischen Krone eindeutig falsch.[25]
  • Die eigene Latinisierung seines Namens mit C für den k-Laut und Doppel-p entspricht zwar nicht der (heutigen) polnischen Rechtschreibung, aber das litauisch-polnische Herrscherhaus nannte sich auf Polnisch „Jagiellonowie“ mit Doppel-l (Die litauische Version ist „Jogailaičiai“), und in polnischen Urkunden lateinischer Sprache wurde Krakau als „Cracovia“ und Kujawien als „Cuiavia“ geschrieben.
Fazit
  • Kopernikus stammte aus und wirkte in einem Umfeld, das sowohl zum deutschen als auch zum polnischen Kulturkreis gehörte.
  • Jeder Versuch, Kopernikus nur für eine der beiden Nationalitäten zu beanspruchen, klammert wichtige Aspekte seiner Person aus.

Grabstätte

Text des Epitaph, von Martin Cromer, 1581

Laut zeitgenössischen Unterlagen wurde Kopernikus im Dom in Frauenburg begraben. Bischof Martin Cromer liess 1581 ein Epitaph anbringen, dies ist verschwunden. Die genaue Stelle des Grabmals ist nicht bekannt. Da die Kirche während der Schwedenkriege (Dreißigjähriger Krieg, Schwedisch-Polnischer Krieg) stark verwüstet wurde, ist möglich, dass die sterblichen Überreste nicht an ihrem ursprünglichen Platz blieben.

Im Sommer 2005 entdeckten polnische Archäologen bei Grabungen im Altarraum der Kirche sterbliche Überreste, die aufgrund anthropologischer Vergleiche sehr wahrscheinlich als die von Kopernikus identifiziert wurden. Im November 2005 wurde anhand eines Schädels eine Rekonstruktion des Gesichtes[26] erstellt.

Am 20. November 2008 gaben der polnische Archäologe Jerzy Gassowski und die schwedische DNA-Expertin Marie Allen bekannt, dass sie die gefundenen Gebeine mittels DNA-Analyse von zwei Haaren, welche in einem Manuskript von Kopernikus gefunden wurden, mit hoher Wahrscheinlichkeit dem Astronomen zuordnen können und er tatsächlich in Frauenburg seine letzte Ruhestätte fand.[27]

Gedenken

In Warschau stand eines der ersten Kopernikus-Denkmäler überhaupt, von Bertel Thorvaldsen 1822 geschaffen und vom Warschauer Glockengießer Jan Gregoire 1833 ausgeführt. Nach dem Warschauer Aufstand 1944 erfolgte wahrscheinlich das Einschmelzen der Skulptur und die Verwendung des Materials für Rüstungszwecke. Nach dem Krieg wurde die Originalform in Dänemark gefunden und die dänische Regierung schenkte Warschau einen zweiten Original-Abguss. Mit ihm konnte das Denkmal am 22. Juli 1945 wiedererrichtet werden.

Friedrich Tieck schuf 1853 ein in Thorn aufgestelltes Kopernikus-Denkmal.

Eine Kopernikus-Ausstellung (mit Foucaultschem Pendel) und ein Denkmal befinden sich auf dem Domhügel in Frauenburg. Unter einem Epitaph befindet sich eine Platte mit stilisiertem Palmzweig aus Bronze mit der polnischen Inschrift "Für Nikolaus Kopernikus am ersten Jahrestag der Wiedergewinnung des Ermlandes - Mai 1946. Die Regierung der Republik Polen". Außerdem wurde aus Anlass des 500. Geburtstages von Kopernikus 1973 am Fuße des Domhügels in Frauenburg ein Denkmal errichtet.

Im Schloss von Allenstein, jetzt Olsztyn, befinden sich in einer besonderen Abteilung Exponate über Kopernikus und Originalhandschriften zu Berechnungen zur Begründung des kopernikanischen Weltbildes. Vor dem Eingang des Schlosses ist eine Bronzeplastik aufgestellt, die Kopernikus darstellt.

Zum 500. Geburtstag von Kopernikus 1973 fanden zahlreiche Gedenkveranstalten statt bzw. es wurden Denkschriften herausgegeben, weltweit, in Polen, und in beiden deutschen Staaten, wobei DDR-Gelehrte[28] soweit gingen, eine Karte des Ermländer Bistums mit Mamonowo zu beschriften, anstatt mit Heiligenbeil.

Werke

Referenzen

  1. Entsprechend dem Titel seines Hauptwerkes Nicolai Copernici Torinensis De revolutionibus orbium coelestium von 1543, von deutschen Historikern wird diese latein. Variante verwendet, siehe z.B. die Standardwerke der Nicolaus Copernicus Gesamtausgabe
  2. In Thorner Urkunden um 1480 ist der Name seines Vaters so dokumentiert, siehe Nicolaus Copernicus Gesamtausgabe: Urkunden, Akten und Nachrichten: Texte und Übersetzungen, ISBN 3050030097 S. 23ff oder Marian Biskup: Regesta Copernicana (calendar of Copernicus' Papers), Ossolineum, 1973, p. 32. Diese Schreibweise des Nachnamens wird in zahlreichen Publikationen so wiedergegeben [1] [2].
  3. Die Schreibweise Nikolaus Kopernikus wurde 1776 von Johann Gottfried Herder verwendet („Etwas von Nicolaus Kopernikus Leben, zu seinem Bilde“, im „Teutschem Merkur“) und 1943 als amtliche Schreibweise festgelegt.
  4. Nicolaus Coppernicus, S 265, Leopold Prowe, Nicolaus Copernicus Gesamtausgabe [3]
  5. archiwa.gov.pl [4]
  6. Marian Biskup Regesta Copernicana (calendar of Copernicus' Papers), 1973, Ossolineum [5]
  7. Carlo Malagola: Della vita e delle opere di Antonio Urceo detto Codro: studi e ricerche,1878, [6] [7]
  8. Arthur Koestler, The Sleepwalkers, 1959 [8]
  9. Ernst Ludwig Wilhelm Maximilian Curtze: Nicolaus Coppernicus: Eine biographische Skizze, 1899 [9]
  10. ... Nicolaus Copernich de Prusia, Canonicus Varnienis et Scholasticus ecclesie S(ancte) crucis Vratislauiensis, qui studuit Bononie et Padue, fuit approbatus in Jure Canonico ... et doctoratus ... S. 62-63, Nicolaus Copernicus Gesamtausgabe Bd. VI: Urkunden, Akten und Nachrichten
  11. The fact was asserted by Papadopoli in 1726, and found a place in all subsequent biographies of Copernicus ; but the decorative particulars added by the historian of the Patavian university having having been shown wholly incorrect, it seemed unreasonable to rely on his discredited authority for the fundamental circumstance. - The Edinburgh Review: Or Critical Journal, By Sydney Smith et. al., Published 1883, A. and C. Black, [10]
  12. As for the assertion that Copernicus was registered as a Pole at Padua, that was investigated, at the instance of Prince Boncompagni, by Favaro, and found utterly baseless. On the other hand, Carlo Malagola, in his admirable work on Urceo Codro showed that "Niccolo Kopperlingk di Thorn" had registered as a law student at Bologna in the album of the "Nazione Alemanna". This may not prove much, but it is, at least, not an invention. - Charles Sanders Peirce, Kenneth Laine Ketner, James E. Cook: Contributions to the Nation, Published 1982 Texas Tech University Press, 202 pages ISBN 0-89672-154-X (ISBN 0-89672-069-1 paper ISBN 0-89672-070-5 hardbound) [11]
  13. Überholte bzw. falsche Aussagen zum Studium in Padua in: Christian Bruhns: Copernicus, Nicolaus. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 4, Duncker & Humblot, Leipzig 1876, S. 461–469. (dort S. 463)
  14. Copernicus bewirkt bei Sigismund I. Rückgabe der von polnischen Truppen besetzten ermländischen Orte
  15. Nicolaus Copernicus Gesamtausgabe Bd. V: Opera minora, Ss. 137-146: Ökonomische Schriften, Akademie Verlag, 1999, ISBN 3-05-003498-X, 9783050034980
  16. Andreas Kleinert: Eine handgreifliche Geschichtslüge. Wie Martin Luther zum Gegner des copernicanischen Weltsystems gemacht wurde. in Berichte zur Wissenschaftsgeschichte, Volume 26 Issue 2, Pages 101 - 111, Published Online: 12 Aug 2003 [12]. Abstract: Martin Luther has been severely criticized for an offhand remark about Copernicus. In the most frequently cited version of this statement, Luther is alledged to have branded Copernicus as a fool who will turn the whole science of astronomy upside down. This disparaging judgment on Luther prevails in many publications by respected historians of science of the 20th century, although since the early thirties, it has been convincingly demonstrated that the famous citation from Luther's table talk is next to worthless as an historical source, that Luther never referred to Copernicus or to the heliocentric world system in all of his voluminous writings, and that there is no indication that Luther ever suppressed the Copernican viewpoint. His attitude towards Copernicus was indifference or ignorance, but not hostility. In this paper, it is shown that the story of Luther's anti-Copernicanism emerged in the second half of the 19th century. It was invented by Franz Beckmann and Franz Hipler, two Prussian Catholic historians who were engaged in the conflict between the German government under Bismarck and the Catholic Church (Kulturkampf), and it was disseminated by influential German and American historians like Leopold Prowe, Ernst Zinner, and Andrew D. White. In the second half of the 20th century, many historians of science relied on the authority of these authors, rather than studying the sources or the secondary literature in which it has been proved that Luther's anti-Copernicanism is an outright falsification of history.
  17. http://www.uni-stuttgart.de/lettres/krueger/publikationen_organisationen_herausgeberschaft.html Prof. Dr. Reinhard Krüger (Romanist)
  18. Henryk Samsonowicz: Gesellschaftliche Pluralität und Interaktion in Krakau S.121-122, in: Marina Dmitrieva, Karen Lambrecht (Hrsg.): Krakau, Prag und Wien: Funktionen von Metropolen im frühmodernen Staat, Franz Steiner Verlag, 2000, ISBN 3-515-07792-8, 9783515077927, S.121-122
  19. Spiegel-Dossier von 1973 über Nicolaus Copernicus
  20. Rudolf Sturm „Kopernikus ist deutscher Nationalität“, Jahresbericht Deutscher Mathematikverein, Bd.20, 1911
  21. Deutsch war für Kopernikus Muttersprache und Alltagssprache, wenn auch der schriftliche Umgang fast ausschließlich auf Lateinisch erfolgte. - Martin Carrier: Nikolaus Kopernikus, Beck'sche Reihe, C. H. Beck, 2001, ISBN 3406475779, 9783406475771, 192 S. [13]
  22. Faksimile
  23. Die phonetisch richtige Schreibung der Eigennamen polnischer Pächter und Eigentümer läßt nicht den von Biskup (Locationes mansorum desertorum, 1970, S.51 ) gezogenen Schluß zu, daß Copernicus die polnische Volkssprache beherrschte und auch in der Praxis gebrauchte. - Gesamtausgabe: Urkunden usw. S. 154
  24. Die Urkundensprache im mittelalterlichen Schlesien
  25. Ein De Revolutionibus-Manuskript kam durch Rheticus in andere Hände und erhielt am 16. Dezember 1603 in Heidelberg eine Eintragung von Jakob Christmann: Nicolai Copernick Canonici Varmiensis in Borussia Germaniae mathematici … (übersetzt: „des Nikolaus Kopernikus, Ermländer Domherr im Preußen Deutschlands, des Mathematikers …“), Faksimile). Lange Zeit in Böhmen aufbewahrt wurde es 1956 an die Krakauer Bibliotheca Jagiellonica übergeben (Signatur: Ms. BJ. 10 000, online zugänglich)
  26. z2999146N.jpg (JPEG-Grafik, 182x272 Pixel). gazeta.pl. Abgerufen am 29. März 2008. (JPEG)
  27. Spiegel Online: Forscher wollen Kopernikus' Knochen identifiziert haben
  28. http://www.olaf-eitner.de/QUELLEN/KOPERNI/index.htm
  29. [14]
  30. archiwa.gov.pl [15]
  31. Edward Rosen: Three Copernican Treatises, 1939, (2004)
  32. archiwa.gov.pl [16]
  33. www.archiwa.gov.pl [17]
  34. http://www.bj.uj.edu.pl/bjmanus/revol/titlpg_e.html

Historische Portraits

  • 1597 Theodor de Bry [1] Nicolaus Copernicus Tornaus Borussus Mathematicus
  • 1620 by Boissard Nicolaus Copernicus Tornaus Borussus Mathematicus[2]
  • 1655 by Pierre Gassendi Nicolaus Copernicus Tornaeus Borussus Mathematicus
  • 1670 J. J. Vogel Nicolaus Copernicus Thorunensis Prussus Mathematicus Celeberritus
  • 1680 Vollaine Nicolaus Copernicus Tornaus Borussus Mathemat.
  • Spätes 17. Jahrhundert in Krakau: Nicolaus Copernicus Torunensis Canonicus Warmiensis
  • 1720 Nicolaus Copernic ... Thorn Ville de La Prusse Royal

Literatur

  • Nicolaus Copernicus Gesamtausgabe. Die Copernicus-Biographien des 16. bis 18. Jahrhunderts. Akademie Verlag, Berlin 2004, ISBN 3-05-003848-9. [18]
  • Leopold Prowe: Nicolaus Coppernicus. Zwei Bände. Weidmannsche Buchhandlung, Berlin 1883 [19]
  • Wilhelm Strube: Domherr und Astronom. Roman über Nicolaus Copernicus. Verlag Neues Leben, Berlin 1977
  • Georg Hermanowski: Nikolaus Kopernikus. Leben. Verlag Styria, Graz 1985, ISBN 3-222-11592-3
  • Hans-Dietrich Lemmel: Beiträge zu Copernicus und seiner Verwandtschaft. In: Genealogie. Neustadt/Aisch 1993, 1–2
  • Jürgen Hamel: Nicolaus Copernicus. Leben, Werk und Wirkung. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 1994. ISBN 3-86025-307-7.
  • Thomas S. Kuhn: Die kopernikanische Revolution. Vieweg, Braunschweig u. a. 1980
  • Hans Blumenberg: Die Genesis der kopernikanischen Welt. Frankfurt a.M. 1975
  • Werner Thimm: Nicolaus Copernicus. Zum 500. Geburtstag des großen Astronomen. Ein Bilderbogen. Rautenberg Verlag, Leer 1973 (ZVAB.com)
  • Hans Schmauch: Copernicus, Nicolaus. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 3, Duncker & Humblot, Berlin 1957, S. 348–355.
  • Christian Bruhns: Copernicus, Nicolaus. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 4, Duncker & Humblot, Leipzig 1876, S. 461–469.
  • Kopernikus, Nikolaus (richtiger Coppernicus, wie er sich selbst geschrieben). In: Meyers Konversations-Lexikon. Bd. 10, 4. Aufl. Leipzig: Bibliographisches Institut, 1885–1892, S. 64.
  • Markus Piccio: Nicolaus Copernicus (1473-1543): Schulzeit und Studium [20], in "Concilium medii aevi. Zeitschrift für Geschichte, Kunst und Kultur des Mittelalters und der Frühen Neuzeit" (Band 2, 1999) [21]
  • Andreas Kühne: Copernicanism, in: Reader's Guide to the History of Science S. 150-153, Taylor & Francis, 2000, ISBN 1-884964-29-X, 9781884964299
  • Christian Pletzing:„Deutsche Kultur" und „polnische Zivilisation" Geschichtsbilder in West- und Ostpreußen zwischen Vormärz und Kulturkampf, S. 189-204, in: Matthias Weber: Preussen in Ostmitteleuropa: Geschehensgeschichte und Verstehensgeschichte, Oldenbourg Wissenschaftsverlag, 2003, ISBN 3486567187, 9783486567182
  • Stefan Kirschner, Andreas Kühne: "Die Rezeption von Copernicus im Spiegel seiner Biographien"; in: Form, Zahl, Ordnung. Studien zur Wissenschaftsgeschichte. Festschrift für Ivo Schneider zum 65. Geburtstag; hrsg. v. Rudolf Seising, Menso Folkerts, Ulf Hashagen; Stuttgart (Steiner) 2004 (Boethius, Bd. 48), S. 467-479 [22]
  • Gudrun Wolfschmidt (Hrsg.) Nicolaus Copernicus, Revolutionär wider Willen, GNT Verlag, Stuttgart 1994 (Sammelband mit Fachaufsätzen zu verschiedenen Aspekten von Copernicus)
  • Kazimierz Lucyan Ignacy Römer (anonym als R***): Beiträge zur Beantwortung der Frage nach der Nationalität des Nicolaus Copernicus, Priebatsch's Buchhandlung, Breslau 1872 [23] www.archive.org PDF</ref>
  • Andreas Kühne: The reception of Copernicus as reflected in biographies, Abstract zur 2nd International Conference of the European Society for the History of Science, Krakau, 2006
  • Owen Gingerich: The Book Nobody Read : Chasing the Revolutions of Nicolaus Copernicus. New York, Walker 2004

Weblinks


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