Mission der Vereinten Nationen in Liberia

Mission der Vereinten Nationen in Liberia
UNMIL
Einsatzgebiet: Liberia
Deutsche Bezeichnung: Mission der Vereinten Nationen in Liberia
Englische Bezeichnung: United Nations Mission in Liberia
Basierend auf UN-Resolution: 1509 (19. September 2003)
Beginn: September 2003
Ende: andauernd
Leitung: Ellen Margrethe Løj (Dänemark)
Todesfälle: 88
Lage des Einsatzgebietes:

Die United Nations Mission in Liberia (UNMIL) ist der seit 2003 laufende Einsatz der Vereinten Nationen in Liberia.

Inhaltsverzeichnis

Hintergrund

Liberias Präsident Charles Taylor trat auf internationalen Druck und weil die gegen ihn kämpfenden Bürgerkriegsparteien inzwischen einen Großteil des Landes kontrollierten, am 11. August 2003 von seinem Amt zurück und ging nach Nigeria ins Exil. Vorübergehend waren eine Friedenstruppe der westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft ECOWAS sowie ein kleines Kontingent des United States Marine Corps im Land stationiert.

Aufgaben

Die Resolution 1509 des Weltsicherheitsrates, die am 19. September 2003 verabschiedet wurde, schuf die rechtliche Basis für die Mission UNMIL, die die Sicherheit in Liberia bis zur Wiederherstellung einer verfassungsmäßigen Ordnung gewährleisten soll. Die Truppenstärke wurde auf 15.000 Soldaten und 1.115 Polizisten festgelegt. Die effektive Stärke betrug im Dezember 2004 14.541 Soldaten.

Die Mission soll den Flüchtlingen die Rückkehr ermöglichen, und die verschiedenen Rebellengruppen entwaffnen. Dazu soll sie den Wiederaufbau staatlicher Institutionen und der durch den Bürgerkrieg zerrütteten Wirtschaft koordinieren.

Verlauf

Die Mission begann am 1. Oktober 2003. Etwa 3.600 Soldaten der ECOWAS wurden übernommen. Leiter der Mission mit dem Titel eines Sondergesandten des Generalsekretärs der Vereinten Nationen war zunächst Jacques Paul Klein (USA), bis vom 20. Juli 2005 bis Mitte Januar 2008 der Brite Alan Doss die Leitung der UNMIL übernahm. Nachfolgerin ist die Dänin Ellen Margrethe Løj, ehemalige Botschafterin ihres Landes bei den Vereinten Nationen (VN) und Vorsitzende des Sanktionskommittees der VN für Liberia.

Von den etwa 330.000 in die Nachbarländer geflohenen Liberianers kehrten bis April 2005 etwa 114.000 zurück. Daneben wurde die Zahl der Binnenflüchtlinge auf 450.000 geschätzt, von denen über ein Drittel in ihre Heimatorte zurückkehren konnte oder neu angesiedelt wurde.

Am 11. Oktober 2005 fanden Präsidentschaftswahlen statt. Da keiner der Kandidaten die absolute Mehrheit erreichte war ein zweiter Wahlgang zwischen den beiden bestplatzierten Kandidaten Ellen Johnson-Sirleaf und George Weah am 8. November 2005 notwendig, bei dem sich erstere durchsetzte. Die Ablösung des seit Oktober 2005 amtierenden Übergangspräsidenten Gyude Bryant fand im Januar 2006 statt: Johnson-Sirleaf wurde zum ersten weiblichen Staatsoberhaupt Afrikas. Im November 2005 ermächtigte der Weltsicherheitsrat UNMIL, den ehemaligen Präsidenten Taylor festzunehmen und an den UN-Strafgerichtshof in Sierra Leone zu überstellen, falls er nach Liberia zurückkehren sollte. Dies wurde 2006 Wahrheit: im Januar 2008 wird der Prozess gegen Taylor nach Verzögerung aus Sicherheitsgründen in den Räumen des Internationalen Strafgerichtshofs in Den Haag beginnen.

Seit dem 1. Mai 2005 unterstützt auch Deutschland die Mission. Ein THW-Team war für die Wartung und Instandsetzung der Generatoren der UN-Friedenstruppe zuständig und gewährleistete damit die Stromversorgung der Friedensmission. Das Technische Hilfswerk beendet seinen Einsatz am 1. August 2007 in Liberia. Auch fünf deutsche Polizisten unterstützen die lokale Polizei.

Beteiligte Staaten

Insgesamt beteiligen sich 49 Staaten an der Mission, darunter

Weblinks


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