3. Badisches Dragoner-Regiment „Prinz Karl“ Nr. 22

3. Badisches Dragoner-Regiment „Prinz Karl“ Nr. 22

Das „3. Badische Dragoner-Regiment „Prinz Karl“ Nr. 22“ war ein Kavallerieverband der Großherzoglich-Badischen Armee, die als Kontingent in die Königlich Preußischen Armee eingestellt war.

Inhaltsverzeichnis

Verbandszugehörigkeit 1914

XIV. Armee-Korps Karlsruhe – :Kommandierender General: General der Infanterie Freiherr von Hoiningen gen. Huene
29. Division Freiburg (Breisgau) – :Kommandeur: Generalleutnant Isbert
29. Kavallerie-Brigade Mülhausen - Kommandeur: Oberst von Graevenitz
Regimentskommandeur: Oberstleutnant von Witzleben
Garnison: Mülhausen (Elsass)

Stiftungstag des Regiments: 6. Januar 1850

Aufstellung

  • Am 6. Januar 1850 wurde anstelle des aufgelösten Regiments der Badischen Garde du Corps die Errichtung eines dritten Reiter-Regiments befohlen.
  • Im Jahre 1855 wurde das Regiment in 3. Dragoner-Regiment Prinz Karl umbenannt.
  • Nach der Militärkonvention mit Preußen erhielt der Verband am 1. Juli 1871 die Bezeichnung 3. Badisches Dragoner-Regiment Prinz Karl Nr. 22.
  • Als Friedensgarnison wurde zunächst Mannheim bestimmt.
  • 1864 Verlegung des Regimentes nach Durlach
  • 1890 Verlegung des Regimentes nach Mülhausen im Elsass

Feldzüge und Kampfhandlungen

Deutscher Krieg

Deutsch-Französischer Krieg

  • Sofort nach Kriegsausbruch unternahm ein Detachement des Regiments unter Graf Zeppelin eine Fernpatrouille nach Frankreich. Danach Teilnahme an der Belagerung von Straßburg im September 1870. Anschließend bis zum Kriegsenden Patrouillen- und Sicherungsdienste im rückwärtigen Raum.

Erster Weltkrieg

  • August 1914: Ausmarsch nach Westen mit Aufklärung gegen die französische Festung Belfort. Streifen- und Patrouillendienste in Französisch-Lothringen
  • März 1915: Auflösung des Regimentsverbandes mit Abordnung der 1. und 2. Eskadron zur 115. Infanterie-Division, sowie der 3. und 4. Eskadron zur 111. Infanterie-Division. Als Kavallerie im Ordnungs- und Sicherungsdienst der rückwärtigen Divisionsbereiche eingesetzt.
  • 1916 wurden die 1. und die 2. Eskadron nach dem östlichen Kriegsschauplatz verlegt. Die 1. Eskadron verblieb in Litauen, während die 2. Eskadron dem Österreichisch-Ungarischen Oberkommando unterstellt wurde. Sie kämpfte in Galizien und nahm am Feldzug gegen Rumänien teil. Die 3. und 4. Eskadron verblieben im Westen und wurden unter anderem auch in der Schlacht an der Somme eingesetzt.
  • 1918 wurde das Regiment im Westen wieder zusammengeführt, nach Abgabe der Pferde infanteristisch ausgebildet und in den Abwehrkämpfen in Flandern, den Argonnen und an der Maas verwendet.

Am 31. Mai 1919 wurde das Regiment in Sinsheim aufgelöst. Hiervon nicht betroffen war jedoch die 2. Eskadron, die geschlossen in das Freiwilligen Landesschützen-Korps übertrat und zur Bekämpfung der Unruhen in Berlin, Bremen, Düsseldorf, in Westfalen und Magdeburg eingesetzt wurde.

Die Einheit wurde dann als 3. Eskadron in das 18. Reiter-Regiment der Reichswehr in Ludwigsburg eingegliedert und führte die Tradition des ehemaligen Dragoner-Regiments fort. Der „Verein ehemaliger Prinz Karl-Dragoner“ pflegte ebenfalls die Traditionen.

Uniform

Die Dragoner trugen einen kornblumenblauen Waffenrock und eine anthrazitfarbene Hose. Der Waffenrock war mit schwedischen Aufschlägen ausgestattet und mit ponceauroten Vorstößen versehen.

Die sogenannte Abzeichenfarbe des Regiments war schwarz. Von dieser Farbe waren die Ärmelaufschläge, der Stehkragen, die Epaulettenfelder und Passanten. Die Knöpfe und Beschläge waren aus Neusilber. Von der linken Schulter zur rechten Hüfte lief ein weißes Bandelier mit schwarzer Kartusche. Bandelier und Kartusche wurden zum Ausgehanzug und zum Gesellschaftsanzug nicht getragen. Der Helm war mit dem badischen Greif und mit Schuppenketten versehen. Zur Parade wurde anstelle der Spitze ein weißer (für die Musiker ein roter) Rosshaarbusch aufgesteckt. Die Landeskokarde war gelb-rot, ebenso die Lanzenflagge der Mannschaften. Die Lanzenflagge der Unteroffiziere war gelb mit rotem badischen Greif.

Gemäß A. O. K. vom 14. Februar 1907 wurde ab den Jahren 1909/10 für den Felddienst die feldgraue Uniform M 1910 eingeführt. Bei dieser Uniform war das Riemenzeug und die Stiefel naturbraun, der Helm wurde von einem schilffarbenen Überzug verdeckt. Bandelier und Kartusche wurden nicht mehr getragen.

Literatur

  • Georg Bahls: Das 3. badische Dragoner-Regiment Prinz Karl Nr. 22 auf Grund der gedruckten Regimentsgeschichten und nach unveröffentlichten Quellen aus der Vorkriegszeit sowie den amtlichen Kriegsakten des Regiments. Berlin, Bernard & Graefe, 1934.
  • Jürgen Kraus: Die deutsche Armee im Ersten Weltkrieg: Uniformierung und Ausrüstung - 1914 bis 1918. Verlag Militaria, Wien 2004 (= Kataloge des Bayerischen Armeemuseums, 2), ISBN 3-9501642-5-1.
  • Hugo F. W. Schulz: Die Preußischen Kavallerie-Regimenter 1913/1914. Podzun-Pallas Verlag, Friedberg 1985; Lizenzausgabe Weltbild Verlag, Augsburg 1992, ISBN 3-89350-343-9.

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