Mitterfels

Mitterfels
Wappen Deutschlandkarte
Wappen des Marktes Mitterfels
Mitterfels
Deutschlandkarte, Position des Marktes Mitterfels hervorgehoben
48.96666666666712.683333333333407
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Niederbayern
Landkreis: Straubing-Bogen
Verwaltungs-
gemeinschaft:
Mitterfels
Höhe: 407 m ü. NN
Fläche: 14,23 km²
Einwohner:

2.445 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 172 Einwohner je km²
Postleitzahl: 94360
Vorwahl: 09961
Kfz-Kennzeichen: SR
Gemeindeschlüssel: 09 2 78 151
Adresse der
Marktverwaltung:
Markt Mitterfels
Burgstr. 1
94360 Mitterfels
Webpräsenz: www.mitterfels.de
Bürgermeister: Heinrich Stenzel (Freie Wählergemeinschaft)
Lage des Marktes Mitterfels im Landkreis Straubing-Bogen
Bogen (Stadt) Windberg Wiesenfelden Straßkirchen Steinach (Niederbayern) Stallwang Schwarzach (Niederbayern) Sankt Englmar Salching Rattiszell Rattenberg (Niederbayern) Rain (Niederbayern) Perkam Perasdorf Parkstetten Oberschneiding Niederwinkling Neukirchen (Niederbayern) Mitterfels Mariaposching Mallersdorf-Pfaffenberg Loitzendorf Leiblfing Laberweinting Konzell Kirchroth Irlbach Hunderdorf Haselbach (Niederbayern) Haibach (Niederbayern) Geiselhöring Feldkirchen (Niederbayern) Falkenfels Atting Ascha Aiterhofen Aholfing Straubing Landkreis Kehlheim Regensburg Landkreis Landshut Landkreis Regen Landkreis Dingolfing-Landau Landkreis Deggendorf Landkreis Cham Landkreis Cham Landkreis RegensburgKarte
Über dieses Bild
Die ehemalige Pfarrkirche St. Georg
Die neue Pfarrkirche Hl. Geist
Das Rathaus von Mitterfels
Das ehemalige Gefängnis

Mitterfels ist ein Markt im niederbayerischen Landkreis Straubing-Bogen und Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Mitterfels. Mitterfels ist staatlich anerkannter Luftkurort.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Mitterfels liegt in der Region Donau-Wald auf einem Felsplateau über der Menach. Die exponierte Lage brachte dem Ort schon früh die Bezeichnung „Bayerisches Jerusalem“ ein.

Es existiert nur die Gemarkung Mitterfels.

Der höchste Punkt der Gemeinde liegt auf 496 m ü. NN, der tiefste auf 322 m ü. NN.

Geschichte

1104 gründeten die Grafen von Bogen das nahe Kloster Oberalteich. Die Burg Mitterfels wird erstmals 1194 genannt. Diese fiel mit dem Aussterben der Grafen von Bogen im Jahr 1242 an die Wittelsbacher. Mitterfels war von 1280 bis 1799 Sitz eines Pflegamts und von 1799 bis 1879 eines Landgerichts des Kurfürstentums bzw. Königreiches Bayern. Im 30-jährigen Krieg fiel die Festung Mitterfels 1633/34 an die Schweden. Im 18. Jahrhundert konnten Angriffe der Panduren erfolgreich abgewehrt werden. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde. Sie wurde aus den Orten des Steuerdistrikts Mitterfels, sowie einzelnen Orten aus den Steuerdistrikten Gaishausen (Vorder- und Hinterbuchberg), Haselbach (Einfürst) und Ascha (Auhof, Englberg, Hörmannsberg) gebildet. Das Landgericht wurde 1861 aufgelöst, ein Amtsgericht bestand im Schloss Mitterfels bis zum Jahr 1973. Im Jahr 1876 wurde Scheibelsgrub eingemeindet.[2]

Trotz seiner zentralörtlichen Funktion als Verwaltungsmittelpunkt besaß Mitterfels kein Marktrecht oder Stadtrecht. Erst 1968 wurde es Marktgemeinde.

Neben der Burganlage, in der heute noch die Gemeindeverwaltung sitzt, ist die Hien-Sölde eines der wichtigsten historischen Baudenkmäler des Ortes. Als bislang ältester bekannter Blockbau Niederbayerns besitzt sie überregionale Bedeutung und kann derzeit nur zu besonderen Anlässen wie dem Tag des offenen Denkmals besichtigt werden.

Einwohnerentwicklung

Auf dem Gebiet der Gemeinde wurden 1970 1.659, 1987 dann 2.047 und im Jahr 2007 2.478 Einwohner gezählt.

Politik

Bürgermeister ist Heinrich Stenzel (Freie Wählergemeinschaft). Er wurde im Jahr 2002 Nachfolger von Werner Lang (CSU/Unabhängige Bürger).

Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 942 T€, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) umgerechnet 94 T€.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

  • Schloss Mitterfels ging aus der Burganlage der Grafen von Bogen hervor. Die Reste der mittelalterlichen Burganlage sind von der Ortschaft durch einen zwanzig Meter tiefen Burggraben getrennt, der von einer 1791 errichteten Steinbrücke überspannt wird. Der Hauptturm stürzte 1812 ein. Erhalten blieben Reste der Ringmauern, der Gefängnistrakt des 18. Jahrhunderts und das Pflegerhaus. Das 1780 anstelle eines älteren Gebäudes erbaute Schloss, ehemals Pfleg-, Land- und Amtsgericht, dient seit 1973 als Rathaus und ist seit 1977 Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Mitterfels.
  • Das ehemalige Gefängnis wurde im 18. Jahrhundert in den Turmzwinger eingefügt. Es war bis 1879 Gefängnis des Landgerichts und bis 1949 des Amtsgerichts Mitterfels. Hier befindet sich seit 1982 das Heimatmuseum mit original Gefängniszellen.

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft sowie Land- und Forstwirtschaft

Es gab 1998 nach der amtlichen Statistik im Bereich der Land- und Forstwirtschaft 35, im produzierenden Gewerbe 126 und im Bereich Handel und Verkehr 111 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 194 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 699. Im verarbeitenden Gewerbe gab es 8 Betriebe, im Bauhauptgewerbe 4 Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 46 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 728 ha, davon waren 355 ha Ackerfläche und 371 ha Dauergrünfläche.

Verkehr

Die Staatsstraße 2140 und die Staatsstraße 2147 kreuzen in Mitterfels. Die Entfernung zur Autobahn A 3 beträgt 6 km. Die Bundesstraße 20 kann in 5 km erreicht werden. Durch die Bahnstrecke Straubing–Miltach war der Ort in der Zeit von 1896 bis 1984 an das Bahnnetz angebunden.

Bildung

Es gibt folgende Einrichtungen (Stand: 1999):

  • Kindergärten: 70 Kindergartenplätze mit 81 Kindern
  • Volksschulen: 1 mit 22 Lehrern und 362 Schülern
  • Staatliche Berufsfachschulen für Hauswirtschaft und Kinderpflege
  • Kreismusikschule des Landkreises Straubing-Bogen

Vereine

  • Turn- und Sportverein (TSV) Mitterfels e.V.
  • Burgtheaterverein Mitterfels

Einzelnachweise

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
  2. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C.H.Beck’sche Verlagsbuchhandlung, München 1983, ISBN 3-406-09669-7. Seite 437

Weblinks

 Commons: Mitterfels – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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